Hallo miteinander!
Ich habe, u. a. als praktizierender Deutschlehrer, dazu in den letzten Jahren schon jede Menge Empfehlungen gegeben, u. a. z. B. in dem Megathema zur "kultivierten Handschrift" (
http://www.penexchange.de/forum/viewtopic.php?t=378 ). Aus meiner langjährigen Erfahrung heraus sind die heute üblichen Schreibknollen, die man Grundschülern in die Hand drückt, Gift für die Entwicklung einer unverkrampften Schreibhaltung und führen zur bekannten "
Schreibkralle", die später den Umstieg auf normale Schreibgeräte, die diese Griffhilfen nicht haben, unnötig schwer machen. Die Empfehlungen, die heute vielfach in Grundschulen hinsichtlich geeigneter Schreibgeräte für Schreibanfänger gegeben werden, sind für mich kaum nachvollziehbar und eher ein unfreiwilliges Dokument dafür, wie hilflos die jungen Lehrer(innen) selbst dem Problem gegenüber stehen. Es geht für Schreibanfänger nach wie vor nichts über den guten alten
Pelikano oder im Design vergleichbare Füller von anderen namhaften Herstellern. Abzuraten ist hier von den häufig in Kaufhäusern zu findenden fertig abgepackten Noname-Füllern. Warum Lernschreibgeräte regelrechte Griffschluchten, bewegliche Spitzen oder Gummigriffknollen haben müssen, ist mir unbegreiflich. Die genannten Anfängerfüller kosten nicht viel und sollten während der Grundschulzeit und danach so lange benutzt werden, bis die persönliche Handschrift des Kindes sich weitgehend stabilisiert hat, was nach meiner Erfahrung frühestens in der
7./8. Klasse der Fall ist; in Einzelfällen sicherlich auch früher. Die Kinder
basteln lange an ihren Schriften herum, ändern die Schriftgrößen, die Handhaltungen, die Neigungsrichtungen und bauen dekorative oder stilistische Elemente, die sie bei anderen Schreibern gesehen haben, in ihre Schrift ein, sodass sie dafür einen
Anfängeruniversalfüller der oben genannten Art brauchen, der das alles mitmacht. Außerdem sind sie in diesen Jahren sehr lebhaft und schrotten wohl den einen oder anderen Füller meist unabsichtlich, andere fressen ihn auf oder spielen ihn aus lauter Langeweile kaputt! Muss das dann also ein Aurora sein? Ich wiederhole es noch einmal: Ich würde Kindern erst dann höherwertige Schreibgeräte der
Lamy-Studio-, Diplomat-Master- oder Pelikan-Pura-Klasse (oder besser) in die Hände geben, wenn sie ihr Temperament schon etwas gezügelt haben, d. h. cooler geworden sind, sich in ihrer Persönlichkeit zu stabilisieren beginnen und materielle Werte auch als solche anfangen schätzen zu lernen. Dann kann man sich seinen "
Lebensfüller" suchen, wie ich das immer nenne. Meine Kinder haben seinerzeit ihre Lebensfüller zur Konfirmation bekommen. Das waren damals M200er von Pelikan, die sie sich selbst aussuchen durften und die selbst heute noch in den meisten Schreibwarenläden Probe geschrieben werden können. Mein Großer schreibt heute seine Vorlesungsmitschriften allerdings mit OMAS "MoMa" (gold), der Snob. Wer da wohl dran schuld ist?
Auf Wiederschreiben!
Peter