Eine auf 150 Exemplare limitierte Version in Rotgold und eine auf 3350 Exemplare limitierte Version, bei der die Metallteile platiniert sind. Ich nehme an, das Ausgangsmetall des Füllers ist Bronze oder etwas ähnliches und soweit ich das sehen konnte, besteht der Füllerkörper vor allem aus Metall, das dann entweder platiniert oder mit einem sehr attraktiven Kunstharz überzogen wurde. Das gilt für den Füllerkörper - die Kappe besteht vor allem aus dem Kunstharz. Der Clip macht einen robusten Eindruck, die Kappe schließt mit einer kleinen Kuppel ab, in deren Mitte ein kleiner Topaz eingefasst ist (Platinierte Version – in der Rotgoldvariante ist das naturgemäß ein Diamant). Normalerweise kann ich mit Edelsteinen auf Füllern wenig anfangen, hier ist das aber irgendwie passend.
Preislich liegt die platinierte Version des Füllers so grob in der Nähe von Montblanc Writer’s Editions, wobei ich im Netz erhebliche Preisunterschiede zwischen Anbietern gefunden habe. Die Goldversion des Füllers ist natürlich etwas teurer.
Die Grundkonstruktion aus Metall sorgt dafür, dass der Füller ein stolzes Gewicht von gut 54 Gramm auf die Waage bringt (38 für den Füller, und entsprechend 16 für die Kappe). Wer es mag, die Kappe auf das Füllerende zu stöpseln, kann das tun, allerdings wurde der Füller dafür nicht konstruiert, ich würde also eher davon abraten. In geschlossenem Zustand ist der Füller 14 cm und ein paar Gequetschte lang, ohne Kappe grob einen Zentimeter kürzer.
Befüllt wird der Füller mit einem fest verbauten Konverter, fest verbaut, weil ich zumindest nicht in der Lage war, den irgendwie zu bewegen und Gewalt wollte ich dafür nicht anwenden, weil es sowieso nicht mein Plan war, Patronen in dem Füller zu verwenden. Das System ist also wohl das gleiche wie beim Montblanc Kafka. Bei dem hat das allerdings konzeptionelle Gründe, während Montegrappa einfach nicht die großen Spezialisten für ausgeklügelte Füllsysteme sind. Zum Befüllen schraubt man den Füller wie einen Patronenfüller auf und bedient dann den Konverter. Der Nachteil des Systems ist offensichtlich, dass der Füller nicht literweise Tinte aufnehmen kann, der Vorteil, dass man ihn sehr leicht reinigen kann, was ich bereits ausführlich getan habe, weil ich mehrere Tinten ausprobiert habe, und ich bin nicht sicher, ob ich schon die ideale Tinte für den Füller gefunden habe, oder in zwei Stunden wieder einen Austausch vornehme.
Der Grund, warum mich die Tintenfrage hier mehr beschäftigt als bei anderen Füller ist, dass ich den Füller insgesamt sehr elegant finde und für Montegrappa Limited Edition Verhältnisse tatsächlich ziemlich geschmackvoll gestaltet. Entsprechend will man natürlich eine Tinte finden, die keinen totalen Stilbruch darstellt, also den Füller mit einer pinken Tinte zu befüllen käme mir irgendwie seltsam vor.
Der eigentliche Witz des Füllers ist aber die Feder - 18 Karat, ungefähr so groß wie die Feder eines MB 146. Auf der Feder findet sich eine Gravur des Kopfes einer Statue von Modigliani in Gold, der Rest der Feder ist platiniert. In der Goldversion des Füllers ist der Kopf platiniert und der Rest der Feder Gold.
Die überschaubaren Erfahrungen, die ich mit Montegrappa Federn habe sind allesamt positiv. Die Feder schreibt sich sehr weich und flüssig, wobei man aber jederzeit weiß, dass man schreibt – da kratzt nichts, es fühlt sich eher so an, als gäbe es eine Art magnetische Anziehung zwischen der Feder und dem Papier.
Bei Federn ist es natürlich so, dass sie je nach Füller unterschiedlich ausfallen können. Bei meinem Modigliani ist es so, dass die Feder einen ziemlich satten Tintenfluss hat und ziemlich sensibel auf die Beschaffenheit der verwendeten Tinte reagiert. Mich stört das nicht allzusehr, zu trockene Füller finde ich meistens nerviger als zu nasse.
Dann noch zum Abschluss, eine handliche Zusammenfassung:
Verpackung: geschmackvoll und verhältnismäßig platzsparend. Karton, in dem sich Papiere und eine Plastikbox befinden. Die Plastikbox hat einen Magnetverschluss, der Füller liegt ansprechend in seinem Bett aus irgendeiner Stoffvariante, wie man das so kennt. Sagen wir: 8 von 10 Punkten.
Äußerer Eindruck: Stabil und schwer, gut verarbeitet, haptisch sehr angenehm, die Farbe nennt man wohl blue swirl oder so und soweit ich weiß gibt es den Füller nur in dieser Farbe, die aber insgesamt sehr angenehm wirkt. Der platinierten Version würde ich eine 9,5 geben, weil ich vermute, dass erst die Goldversion die volle 10 erreicht.
Schreibkomfort: 10 Punkte, da gibt es nichts auszusetzen.
Füllsystem: 8 Punkte, weil ich im Prinzip nichts gegen Konverter und eingebaute Konverter habe. Gelegentlich ist mir das auch lieber als ein Kolbenfüller ohne Sichtfenster, weil man beim Konverter schnell und problemlos kontrollieren kann, wie viel Tinte noch im Tank ist. Außerdem leicht zu reinigen.
Insgesamt: 9
