Pelikan 100 - fehlendes Teil?

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pm1234
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Pelikan 100 - fehlendes Teil?

Beitrag von pm1234 »

Hallo - ich habe einen Pelikan 100 (fast) komplett zerlegt, nachdem dieser undicht war. Mir scheint da irgendeine Dichtung (oder Kork?) zu fehlen - vielleicht könnte mal einer der Experten hier schauen, was da nicht in Ordnung ist. Mehr Teile habe ich nicht und ich komme hier irgendwie nicht weiter. Danke.
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Pelikan 100 zerlegt
Pelikan 100 zerlegt
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Tombstone
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Re: Pelikan 100 - fehlendes Teil?

Beitrag von Tombstone »

Na, da bin ich gespannt - für mich fehlt da nix...
Ciao - Peter

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pm1234
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Re: Pelikan 100 - fehlendes Teil?

Beitrag von pm1234 »

Ok, das hört sich ja schonmal gut an. Woran kann es dann liegen, dass er nicht dicht ist und hinten raussuppt? Kann das am schlackernden O-Ring liegen?
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Tombstone
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Re: Pelikan 100 - fehlendes Teil?

Beitrag von Tombstone »

Das wäre eher meine Vermutung - das Ding wird schlicht ausgeleiert sein. Mich wunderte schon, warum er nebendran liegt...
Ciao - Peter

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Will
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Re: Pelikan 100 - fehlendes Teil?

Beitrag von Will »

Hy pm1234,

sorry, hast Du noch einen anderen Namen? Ich kann meinem Vorredner nur zustimmen, da fehlt auch nix. Die Verdickung rechts an dem ganz unten quer liegenden Teil, das ist die Silikondichtung. Das lose daneben liegende Ringlein ist ein Reststück der selben.

Das Silikon ist im Laufe der Jahrzehnte verhärtet und dichtet nicht mehr. Wird das Silikon vorsichtig erwärmt, kann die alte Dichtung, in vorübergehend weichem Zustand, abgezogen werden. Aber bitte nicht zu heiß werden lassen, sonst verformt sich die Kolbenstange irreparabel (ist mir blöder Weise auch schon passiert). Solche Kolbendichtungen können ersetzt werden. Anbieter gibt es nur wenige. Die Bezugsquellen wurden hier auch vor kurzem besprochen. Leider finde ich den Faden gerade nicht. Diesen bzw. den Link kann hier sicher jemand ergänzen.

Grüße aus der sonnigen Pfalz

Gerd
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pm1234
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Re: Pelikan 100 - fehlendes Teil?

Beitrag von pm1234 »

Danke, das hilft mir weiter! Den Thread finde ich schon.

Grüße
Alexander
newlife
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Re: Pelikan 100 - fehlendes Teil?

Beitrag von newlife »

Hallo Alexander!

Ich habe auch schon mit Teflonband Erfolg gehabt. Einfach der Länge nach auf halbe Breite schneiden (Skalpell!) und etwa 10 cm davon fest um die Dichtung wickeln bzw. soviel bis die neue "Dichtung" gut abdichtet. Etwas Silikonfett oder Paraffinöl aus der Apotheke helfen beim Gleiten.
Grüße von Klaus!
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stift
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Re: Pelikan 100 - fehlendes Teil?

Beitrag von stift »

Hallo
Das sind schon die letzten 100er mit Teflonkolben ja und die sind meistens undicht.
Obwohl die Kappe auch nicht dazugehört aber das ist nicht jetzt so wichtig.
Ich persönlich sammle nur die 100er nur noch mit Korkkolben.
Und da kann man auch einen Kork anflanschen,das alte Zeug runter und dann bei einen Kork
ein Loch machen etwas kleiner als die Stange und dann mit Superkleber(Wasserfest) Kleben und Schleifen bis der Kork passt und fertig.
Und dein 100er schreibt wieder so einfach geht das.Oder du besorgst dir so eine Dichtung übers Internet usw usw. so geht es auch.
#Non, je ne regrette rien#
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Zollinger
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Re: Pelikan 100 - fehlendes Teil?

Beitrag von Zollinger »

Ich dachte immer das Material dieser Dichtungen wäre sowas ähnliches wie Neopren...
Na auf jedenfall sind diese Dichtungen meistens geschrumpft und hart.
Korrekte Ersatzdichtungen gibt es leider keine auf dem Markt soviel ich weiss.
Von den Dichtungen die's bei vintagepens.com gibt kann ich nur abraten. Die passen nicht und der Kunststoff scheint mir zu wenig flexibel. Dann gibt's noch welche aus England. Die sind hässlich weiss und passen nur in die 400 und späten 100N.
Um O-Ringe zu verwenden bräuchtest Du die "alte" Mechanik, die Korkdichtungen aufnimmt.
Ziemlich vertrackt...tut mir leid. Ich wäre selber froh wüsste ich eine gescheite Quelle.
Z.
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pm1234
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Re: Pelikan 100 - fehlendes Teil?

Beitrag von pm1234 »

Ich werde es mal mit Kork versuchen und sehen, was dabei herauskommt. Als Ersatzteilspender ist er mir zu schade.

A.
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Will
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Re: Pelikan 100 - fehlendes Teil?

Beitrag von Will »

Salut zusammen,

oh, ich dachte, die findigen Bastler, welche bereits Dichtungen für den 100N anbieten, hätten ebenfalls welche für den 100er. Auch die Info, dass es sich beim Dichtungsmaterial um Teflon und nicht um Silikon handelt, war mir neu. Ich sammle nun schon einige Jahre Füllhalter und lerne immer etwas dazu. Ich glaube, das hört nie auf und es bleibt immer spannend. Lieben Dank in die Runde für die Erweiterung meines Erkenntnishorizonts.

@ Klaus: Mir gehen da direkt ein paar Fragen zu Thema Teflondichtband durch den Kopf: Wie vertägt dieses dauerhaft die Reibung beim Füllvorgang, hast Du dazu Langzeiterfahrungswerte? Dichtband ist ja nicht sehr reißfest, könnten lose, bzw. sich lösende Teile nicht den Tintenleiter verstopfen? Sofern risikofrei einsetzbar, wäre Dichtband eine äußerst kostengünstige und einfache Lösung für die vielen 100er und 100N mit diesem Dichtungstyp. Und in schwarz wäre dieses auch noch zu bekommen, was dem ästhetische Empfinden überdies zupass käme.

Korkdichtungen sind eine Alternative. Gerhard Brandl hat schon welche für diese 100er-Ausführung gemacht und empfohlen, die Dichtung zu verkleben. Schellack wäre als Kleber sicher gänzlich unkritisch. Bei modernen Klebstoffen wäre ich jedoch sehr vorsichtig. Hab schon einen verwunden Korpus unter einer Silberbinde gefunden. Wohl ein missglückter Versuch diese zu fixieren. Alexander, verlasse Dich da auf den Tipp von Harald (stift), sein empfohlener Kleber macht bestimmt keine Probleme. Benutze diesen jedoch nicht für jeden anderen Füllhalter und jeden Zweck - anderes Material, andere Eigenschaften, anderes Ergebnis!

Grüße in den frühen Morgen

Gerd
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newlife
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Re: Pelikan 100 - fehlendes Teil?

Beitrag von newlife »

Hallo Gerd!

Langzeitwerte zu Teflonband kann ich leider noch nicht bieten, der erste so reparierte Füller ist erst zweimal befüllt worden. Aber wegen der Silikonfettschmierung rechne ich nicht mit Abrieb. Teflonband hat die Eigenschaft, dass es sich mit sich selbst verbindet, wenn der Zug ausreichend hoch ist. Man sollte halt darauf achten, dass das Ende nicht lose auf dem Wickel liegt, das Band muss sich etwas längen, wobei es schmaler wird. Auch wegen Verstopfungen mache ich mir keine Sorge, solange das Band hält.
Grüße von Klaus!
tintin
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Re: Pelikan 100 - fehlendes Teil?

Beitrag von tintin »

Hallo zusammen,

Silikon als Dichtungsmaterial erscheint mir eher unwahrscheinlich: Der Zeitpunkt (1940er-Jahre und die Farbe der Dichtung schwarz und nicht farblos) sprechen dagegen.
Das lose Teil ist nicht Bestandteil der Dichtung, sondern dient wohl deren Fixierung (siehe Foto).
Um die Dichtungsfunktion wieder herzustellen, muss die geschrumpfte Dichtung nach vorsichtigem Erwärmen durch leichtes Pressen im Durchmesser erweitert werden - so meine Erfahrungen.

Gruß tintin
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Zollinger
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Re: Pelikan 100 - fehlendes Teil?

Beitrag von Zollinger »

Es dürfte wohl schwierig werden die genaue Kunststoffbezeichnung für diese Dichtungen herauszufinden. Auf jeden Fall handelt es sich aber dabei um einen Elastomer, und nicht um einen Thermoplast. Die Ausdehnung über Wärme dürfte also nur von kurzer Dauer sein.
Z.
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Will
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Re: Pelikan 100 - fehlendes Teil?

Beitrag von Will »

Hallo Klaus,

lieben Dank für Deine Antwort. Vielleicht kannst Du in einiger Zeit mal eine Wasserstandsmeldung abgeben, wie sich das Teflonband als Dichtungsreparaturmittel macht.

@all: Nach meiner Erfahrung zieht sich das Dichtungsmaterial nach dem Erkalten wieder zusammen und härtet in gleicher Weise aus, wie vor dem Erwärmen. Die Elastizität bleibt definitiv nicht erhalten. Ob ein Formen im erwärmten Zustand etwas bringt und die Dichtheit wieder herstellen kann, entzieht sich meiner Kenntnis. Allerdings habe ich Zweifel, dass dies bei größerem Spiel der Dichtung ausreichend ist. Wenn nur wenig Spiel vorhanden ist, könnte es mit der Methode evtl. klappen. Aber das ist Spekulation. Wie heißt es doch? Versuch macht kluch!

Sonnige Grüße aus der Pfalz

Gerd
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