Von Hand schreiben im papierlosen Büro

Technikfragen zum Forum, Fotothemen, Kaufberatung, Brieffreude, etc.

Moderatoren: Sabine, MarkIV, Zollinger, desas, Linceo, Lamynator, JulieParadise, HeKe2

Antworten
Justanotherpen
Beiträge: 256
Registriert: 07.08.2011 13:15
Wohnort: Geltendorf
Kontaktdaten:

Von Hand schreiben im papierlosen Büro

Beitrag von Justanotherpen »

Hallo liebe Forengemeinde,

bei mir in der Firma geht es im nächsten Jahr in ein neues Büro, dies soll dann auch aufgrund des neuen Arbeitsplatzkonzeptes (kein fester Arbeitsplatz mehr, Du suchst dir jeden Morgen aus verschiedenen Bereichen den aus, wo du arbeiten möchtest) immer mehr und mehr papierlos werden.

Ich über mich schon seit einigen Wochen darin mit One Note meine Besprechungsnotizen direkt am Laptop zu tippen und merke, dass ich immer weniger die Chance habe von Hand zu schreiben.

Ich suche also Leidensgenossen aus "non territorialen, papierlosen Büros", die es trotzdem schaffen, dass die Füller im Einsatz bleiben bzw. der Tintenvorrat weniger wird.

Ich habe schon Sketchnotes als Idee entdeckt, doch diese macht man ja meist auch nicht mir den Füller.

Freue mich über Ideen und Gedankenaustausch zu dem Thema

VG Michael
Blog : http://genussgeeks.de
Facebook, Twitter und Pinterest: Justanotherpen
Benutzeravatar
amarti
Beiträge: 1691
Registriert: 25.03.2014 19:38

Re: Von Hand schreiben im papierlosen Büro

Beitrag von amarti »

Keine festen Arbeitsplätze mehr ist heute "normal". Man benötigt nur noch einen Netzwerkanschluss für den Laptop.

Dies trifft bei uns in der Firma aber nur diejenigen, die eh nicht in der Firma sind und eigentlich beim Kunden auf dem Schoss sitzen sollten.

Alle anderen haben zwar einen Laptop und können den überall anschliessen - aber meine Scherry Tastatur, mein Trackball und mein grosser Monitor ist nur an meinem Schreibtisch. Inkl. Gummibärchen.

Das mit dem papierlosen Büro ist eine Mär aus dem vorigen Jahrhundert. Wir drucken mehr aus als früher. Besonders durch die Inflation von Powerpoint und Emails.

Notizen aus Besprechungen bleiben auf dem Papier in dem Besprechungsnotizbuch und werden nicht in den Computer übertragen. Sie werden aber gut strukturiert und farblich bearbeitet.

(Mein Arbeitgeber gehörte im vorigen Jahrhundert zu den in Deutschland massgeblich treibenden Kräften für diesen Unsinn "papierloses Büro".)

Andreas
Benutzeravatar
bella
Beiträge: 4566
Registriert: 15.02.2014 22:13

Re: Von Hand schreiben im papierlosen Büro

Beitrag von bella »

das papierlose Büro ist völliger Käse und ist gegen die menschliche Natur .....
wir haben bei uns faktisch keine Ablage und emails werden auch nur gedruckt wenn irgendwas extrem komplex ist und ich Bildschirm und Vorlage gleichzeitig brauche.
Solange es keinen zweiten Monitor gibt muss der Drucker halt rattern .... die Bilder springen lassen auf einem verursacht mir Kopfweh ... aber das sind vielleicht 3 Mails uüin der Woche, der Rest geht am Schirm.
Also keine Ablage, dafür habe ich ein Postfach von über 15.000 Mails ..... Besprechungsnotizen kommen mit der Hand ins Buch. Ich mag keine Meetings oder Schulungen wo alle hinter ihrem aufgeklappten Läppi abtauchen.
Und Telefonnotizen mache ich immer, automatisch. Kann einem keiner verbieten.

Zu dem Punkt kein fester Platz ... auch gegen die, zumindest mitteleuropäische, Natur oder Kultur.
Wer denkt sich nur so einen Käse aus und glaubt auch noch das hätte positiven Effekt.
Warum wohl stellen Menschen Bilder auf ihre Schreibtische, hängen sich was an die Wand, packen ihren Talisman, ihre Medikamente oder eben ihre Gummibärchen in die Schublade.
Ziehen mühevoll eine mickrige Baumarktpflanze groß?
Weil sie sich ein Stück weit heimisch fühlen wollen an IHREM Arbeitsplatz.
Werd den Käse nie verstehen ...

Ich will das nicht, ich mag auch nicht jeden Tag anderer Leute Tastatur und Maus angrabbekn.
thobie
Beiträge: 907
Registriert: 30.10.2005 13:21
Wohnort: Detmold

Re: Von Hand schreiben im papierlosen Büro

Beitrag von thobie »

Naja, Bella, verstehen kann ich die Unternehmen schon. Mobiles Arbeiten wird heute schon vielen Mitarbeitern ermöglicht. Gerade Berater sind viel unterwegs. In den Zeiten, in denen Berater beim Kunden oder im Homeoffice sind, stehen die Arbeitsplätze leer und das kostet viel Geld.

Es gibt eine Unternehmensberatung in Paris, die das sehr gut im Griff haben. Du musst am Vortrag Deine Anwesenheit für den nächsten Tag melden. Jeder Mitarbeiter, die in diesem Modell arbeitet, hat einen etwas größeren Rollbehälter. Und das Unternehmen hat einen Service, der bedarfsgerecht die Rollbehälter an die jeweiligen Arbeitsplätze stellt. Und wenn der Mitarbeiter morgens sich einbucht, bekommt er seinen Arbeitsplatz mitgeteilt und da steht dann sein Rollbehälter. Und darin kann dann auch das Bild der Familie liegen.

Bei mir selber stelle ich fest, dass sich meine Bearbeitungsweise in den letzten Jahren verändert hat. Mail bearbeite ich in der Tat im Regelfall ohne Ausdruck. Ich habe inzwischen zwei 24 Zoll-Monitore am Arbeitsplatz. Da kann man locker zwei Dokumente nebeneinander bearbeiten.

Allerdings verbanne ich Papier nicht vollständig. Längere Konzepte drucke ich aus. Denn Speedreading klappt bei mir leider nur auf Papier, nicht aber am Monitor. Und ich schreibe meine Konzepte mit der Hand und übertrage die dann mittels Spracherkennung. Die Überarbeitung von Konzepten läuft bei mir mal so und mal so. Wenn nur kleinere Änderungen notwendig sind, mache ich das am Monitor. Bei größeren Überarbeitungen hänge ich wieder an Papier und Füllhalter.

Besprechungen: Nun, da setze ich konsequent auf mein Notizbuch. Entweder Mitschrift in Stichworten oder Mindmap. Das hängt bei mir von der Tagesform ab. Ich brauche die Notizen aber nur, um später das Protokoll prüfen zu können.

Gruß
Thomas
ew742
Beiträge: 226
Registriert: 10.03.2013 9:08

Re: Von Hand schreiben im papierlosen Büro

Beitrag von ew742 »

Ich habe mit dem Einsatz von Füller&Papier kein Problem.

In den Kundenterminen kommt ein Rohdia-Exabook zum Einsatz, ordentliches Papier und die Füller meiner Wahl. Die Mitschriften werden mit dem Smartphone in PDFs umgewandelt und in die entsprechenden Dokumentationssysteme geschoben, damit habe ich bisher gute Erfahrungen und keine Kritiken bekommen.

Hatte gestern wieder einen spannenden Termin, drei deutsche Geschäftspartner und drei Polen, dazu noch Übersetzer. Zwei versuchten sich mit Laptops, zwei hatten billiges Papier und irgendwelche Werbekugelschreiber und zwei Füllernutzer (mit mir). Die Laptop-Nutzer wirkten teilweise abgelenkt.... Bei manchen Besprechungen finde ich es dann schon peinlich, wenn fünf- bis sechsstellige Preise für die Dienstleistung aufgerufen werden und gleichzeitig abgebrochene Kugelschreiber vom letzten Hotelbesuch zum Einsatz kommen.

Habe einige meiner Gesprächspartner auch schon vom Füllereinsatz überzeugen können, insbesondere Vielschreiber empfinden die "Rückkehr" vom Kugelschreiber zum Füller doch als angenehm.

Viele Grüße
Christoph
Justanotherpen
Beiträge: 256
Registriert: 07.08.2011 13:15
Wohnort: Geltendorf
Kontaktdaten:

Re: Von Hand schreiben im papierlosen Büro

Beitrag von Justanotherpen »

ew742 hat geschrieben:Ich habe mit dem Einsatz von Füller&Papier kein Problem.

In den Kundenterminen kommt ein Rohdia-Exabook zum Einsatz, ordentliches Papier und die Füller meiner Wahl. Die Mitschriften werden mit dem Smartphone in PDFs umgewandelt und in die entsprechenden Dokumentationssysteme geschoben, damit habe ich bisher gute Erfahrungen und keine Kritiken bekommen.
Mir gefällt beim Mitschreiben mit dem Laptop in Besprechungen gut, dass damit dann auch schon das Protokoll erledigt ist und ich wirkliche Zeit spare.

Welches Programm verwendest Du denn, um die Mitschriften in ein PDF umzuwandeln? Ich scanne gerade handschriftliche Mitschriften über unsere Multifunktionsdrucker ein. Das ist bei Scans aus Notizbüchern wegen des Formates aber immer so eine Sache.... (DINA4 vs. DINA5).

Das Thema mit den "fremden" Tastaturen und Mäusen soll bei uns so gelöst werden, dass jeden Abend alles desinfiziert wird.... Bin mal gespannt, wenn das der selbe Reinigungsservice macht wie bisher, dann sehe ich schwarz und wir züchten fein multiresistente Keime.

Ich habe aber auch gemerkt, dass ich abgelenkt bin, wenn ich mit dem Laptop mitschreibe und werde in Besprechungen meine Mitschriften wieder mit Hand und als Sketchnotes machen, das macht mir gerade total Spass.

Danke für all Eure Erfahrungen!
Michael
Blog : http://genussgeeks.de
Facebook, Twitter und Pinterest: Justanotherpen
Antworten

Zurück zu „Sonstiges / Other“