Unterschiedliche Federbreiten

Moderatoren: MarkIV, Zollinger, desas, Linceo, Lamynator

Tintenkuli
Beiträge: 52
Registriert: 23.01.2008 16:03
Wohnort: Ruhrpott

Unterschiedliche Federbreiten

Beitrag von Tintenkuli »

Hallo, ich habe mal einige Strichbreiten unterschiedlicher Füller vermessen (mit einer Skalenlupe 8x) auf Landré Workblock Karo.
Es scheint wirklich ein Glücksspiel zu sein, welche Federbreiten man erhält. :twisted:
Die Bezeichungen EF, F, M sagen wenig aus. Wünschenswert wäre aus meiner Sicht eine Angabe z.B. 0.5 (+- 0.04) mm wie sonst in der Technik auch üblich, as Papier müsste natürlich auch mit angegeben werden, leider gibt's dafür wohl auch keine Standards / Normen. :(
Das Board läßt leider keine bessere Tabellenformatierung zu:

Füller Breite Gold Strichst. Tinte

Pelikan M600 EF 18Kt 0.4 MB englischgrün
Parker Duofold Int. F 18Kt 0.45 Parker Sapphire Patrone
Sheaffer Valor M 14Kt 0.55 Sheaffer Std. Blau Patrone
Sheaffer Connaisseur F 18Kt 0.45 De Atr. Orientrot / Konv.
Waterman Man 100 M 18Kt 0.7 Waterman Schwarz Patrone
Waterman Exception F 18Kt 0.4 Waterman Schwarz Patrone
Montblanc Classic 221 M 14Kt 0.45 De Atr. Ebony / Konv.
Friedrich
M. Gonkohlt
Beiträge: 129
Registriert: 25.08.2005 19:25
Kontaktdaten:

Beitrag von M. Gonkohlt »

Interessante Gegenüberstellung!

Ab 0,5 mm wird es für mich jedenfalls zu breit. 0,7 mm grenzt ja schon an Kalligrafie - früher gab es doch mal 0,75-mm-Bandzugfedern von Pelikan.
Ich frage mich immer, was die anderen Leute mit ihren B- und BB-Federn anstellen - so riesig kann ich gar nicht schreiben. :) :wink:

Freundliche Grüße
Mathias
Tintenkuli
Beiträge: 52
Registriert: 23.01.2008 16:03
Wohnort: Ruhrpott

Beitrag von Tintenkuli »

Merkwürdig finde ich auch, dass es heute keine dünnen Federn mit 0.25 bzw. 0.35 mm Strichbreite gibt. Während meines Studiums habe ich häufig in Plänen und Skizzen Anmerkungen mit Rotring Tuscheschreibern in dieser Breite eingefügt, und nicht nur mit Normschriftlinialen. Gerade bei den heute üblichen harten "Nägeln" sollte das doch möglich sein.
Lieben Gruß
(Ach ja, mit den B usw. Federn setzen die meisten doch nur einen mehr oder weniger ästhetischen Krakel unter machinen (Pc-) geschriebenen Text und nenne das dann Unterschrift...)
Friedrich
Benutzeravatar
esp
Beiträge: 700
Registriert: 02.11.2003 12:37
Wohnort: Purkersdorf

Beitrag von esp »

M. Gonkohlt hat geschrieben:Ich frage mich immer, was die anderen Leute mit ihren B- und BB-Federn anstellen - so riesig kann ich gar nicht schreiben. :) :wink:
Sich ärgern, dass auch diese Angaben nicht stimmen. Ich hab' eine 3B-Feder, die schmäler schreibt als manche M-Feder :cry:
Auf Wiederlesen ...
Edi
gepe
Beiträge: 105
Registriert: 21.12.2007 23:42
Wohnort: Österreich

Beitrag von gepe »

Hallo,
die Angabe der Federbreite ist manchmal leider sehr irreführend. Es gibt hier leider keine internationalen Standards (z.B. Angabe der Federbreite in Milimeter). Unterschiedliche Hersteller definieren ihre eigenen Federbreiten unterschiedlich. Die BB-Feder meines schwarzen Pelikan 600 schreibt beispielsweise dünner als die M-Feder meines MB 146. Ja selbst innerhalb ein und desselben Herstellers gibt es teilweise enorme Unterschiede.

Grüße
Gerhard
Dirk Barmeyer

Beitrag von Dirk Barmeyer »

Hallo,
sicher sind die Federbreiten nicht genormt. Aber was solls ? Ich pflege meine Stifte vor dem Kauf auszuprobieren, so daß ich keine Überraschungen erlebe. Kauft ihr eure Füller wie Katzen im Sack ?
Viele Grüße
Dirk
Tintenkuli
Beiträge: 52
Registriert: 23.01.2008 16:03
Wohnort: Ruhrpott

Beitrag von Tintenkuli »

Das nicht, aber manches alte und schöne Stück in der Bucht...
Gruß
Friedrich
Benutzeravatar
esp
Beiträge: 700
Registriert: 02.11.2003 12:37
Wohnort: Purkersdorf

Beitrag von esp »

Dirk Barmeyer hat geschrieben: Kauft ihr eure Füller wie Katzen im Sack ?
Die Frage ist falsch gestellt. Sie sollte lauten: Warum schaffen es die Hersteller (und ich nehme keinen der mir bekannten aus) nicht, innerhalb ihres eigenen Angebots eine Kennzeichnung zu verwenden, auf die sich der Kunde verlassen kann? Bei jeder Marke habe ich B-Federn, die dünner schreiben als F-Federn desselben Anbieters. Und umgekehrt.

Dazu kommt, dass es doch so gut wie nirgends mehr die Möglichkeit gibt, eine Feder auszuprobieren wenn's nicht gerade eine M ist. Montblanc zum Beispiel liefert die Writers Edition nur mit M-Federn aus. Will ich eine andere, muss ich sie bestellen. Mit ausprobieren ist da nichts :(

Und zu guter Letzt: Wo ist die weite Auswahlmöglichkeit früherer Tage geblieben? Besonders im Bereich der extremen Strichbreiten gibt es kaum ein Angebot. Welcher Anbieter hat noch XXF-Federn im Angebot? Oder 3B-Federn? Und wenn, für wieviele seiner Modelle?

Ja, ich weiß, es gibt einen Anbieter: Sailor. Nur, wo kann ich dessen Federn ausprobieren bevor ich sie kaufe? Und eine 6B-Feder oder ähnliches kaufe ich nicht ungeschaut; schon gar nicht bei den Preisen, die sie kosten.
Auf Wiederlesen ...
Edi
Tintenkuli
Beiträge: 52
Registriert: 23.01.2008 16:03
Wohnort: Ruhrpott

Beitrag von Tintenkuli »

Edi hat völlig recht.
Ich habe bei MB eine B (146'er) Feder gegen eine F getauscht. Diese schrieb aber nur minimal schmaler als die vorige B. Jetzt ist der Füller wieder bei MB, Wechsel auf EF.
Dass die Federn durch das händische Schleifen unterschiedlich ausfallen mag ich ja noch akzeptieren, aber dass MB die Füller bei der Endkontrolle nicht überprüft und dann korrekt bezeichnet, kann ich nicht einsehen.
Zumal auf der Feder selbst ja keine Kennzeichnung der Stärke zu sehen ist.
Aber auch die Tatsache dass die Federn bei MB mit einem Silkonkleber festgepappt sind und es keine saubere Lösung mit O-Ringen wie bei z.B. bei Pelikan gibt halte ich nicht gerade für eine high-end Konstruktion. Dadurch wird der Federwechsel doch nur unnötig erschwert.
Friedrich
Dirk Barmeyer

Beitrag von Dirk Barmeyer »

Lieber Edi,
ich gebe Dir insoweit recht, als es dem einzelnen Hersteller zuzumuten ist, "F" nicht breiter als "M" herzustellen.
Mein letztes Erlebnis mit Montblanc ist schon sehr lange her, aber ähnlich gelagert. Beim Erwerb eines Voltaire kaufte ich recht unbesehen die gleiche Federbreite wie bei der vorhandenen Agatha Christie. Die Unterschiede waren enorm!
Vielleicht kaufe ich zu viel Aurora-Stifte. Im Katalog sind die Breiten in mm angegeben und Abweichungen habe ich bei den normalen Federbreiten noch nicht erlebt. Nur die nicht markierten stub, italic, BB etc. weichen stark von einander ab, da sie wirklich von Hand zugeschliffen werden.
Ist es wirklich so, daß MB nur M ausliefert, oder kauft der Handel nur M ein? Mein Stammdealer bestellt bei meiner Lieblingsmarke auch die limitierten Füller mit Sonderfedern (damit er sie besser an mich verkaufen kann :lol: )
Von daher befürchte ich, stark verwöhnt zu sein. Es ist natürlich öde, wenn man das neue Stück zum Federtausch einschickt und anstelle der erhofften breiteren Feder erhält man eine schmalere, die nur breiter heißt. Davon wird niemand glücklich.
Da fällt mir ein, habe ich heute schon Werbung für Aurora gemacht ? 8)
Mit den Italienern ist sehr viel möglich, ich hoffe bald etwas über flexible Federn schreiben zu können.
Viele Grüße
Dirk
yoda
Beiträge: 329
Registriert: 19.07.2004 20:04
Wohnort: Heidelberg

Beitrag von yoda »

Dirk Barmeyer hat geschrieben:Ist es wirklich so, daß MB nur M ausliefert, oder kauft der Handel nur M ein?
Bei den Writers ist das definitiv so. Ich habe meinen Kafka bestellt als er angekündigt aber noch nicht da war und habe auch gleich gesagt ich will ihn in B.
Auf Anfrage des Händlers hat MB aber geantwortet, daß nur M geliefert wird er solle ihn dann zum Wechsel einschicken.
Also hat der Händler einen Füller gar nicht erst ausgepackt sondern sofort wieder mit Wunsch auf Umrüstung nach B zurückgeschickt. MB ist das egal, das Porto muß der Händler tragen.
Und dann kam der B und die Feder war kaputt. Gespreizt. Seither weiß ich, daß MB auch die Endkontrolle den Händlern überläßt.
Also nochmal hin und her und dann hatte ich ihn endlich.
Beim Cervantes ging es zwar schneller war aber genau derselbe Zirkus (nur das mit der kaputten Feder hat gefehlt).

Also Testen --- nix is.
Benutzeravatar
esp
Beiträge: 700
Registriert: 02.11.2003 12:37
Wohnort: Purkersdorf

Beitrag von esp »

Hallo Dirk,

als ich den letzten Füllhalter der Writers Edition, der mir so gut gefallen hat, dass ich ihn haben musste (Miguel de Cervantes), kaufte, sagte mir der Händler, dass er nur in M ausgeliefert werde. Ich könne aber die Feder wechseln lassen. Das habe ich dann bleiben lassen.

Und ich glaube diesem Händler, denn warum sollte er mir die Unwahrheit sagen.

Themenwechsel: Es stört mich gar nicht, dass Du Werbung für Aurora machst - hab' ja selbst welche :) und bin damit zufrieden :) :)
Auf Wiederlesen ...
Edi
Benutzeravatar
esp
Beiträge: 700
Registriert: 02.11.2003 12:37
Wohnort: Purkersdorf

Beitrag von esp »

... und wenn ich Yodas Posting gelesen hätte, bevor ich meine Antwort an Dirk geschrieben habe, hätte ich mir Arbeit erspart ...
Auf Wiederlesen ...
Edi
Dirk Barmeyer

Beitrag von Dirk Barmeyer »

Hallo zusammen,
also das bestärkt mich in der Ansicht, daß MB kein Schreibgerätehersteller mehr ist, sondern nur Luxusprodukte bzw. Vitrinenstücke verkaufen möchte.
Und edi, wart mal ab, bald mache ich richtig Werbung für die Italiener! Meine Zeitschrift ist nun fertig und recht bald ist auch der Sammlerclub am Start.
Viele Grüße
Dirk
M. Gonkohlt
Beiträge: 129
Registriert: 25.08.2005 19:25
Kontaktdaten:

Beitrag von M. Gonkohlt »

Dirk Barmeyer hat geschrieben:Kauft ihr eure Füller wie Katzen im Sack ?
Ich kann's mir jedenfalls nicht leisten, den doppelten bzw. deutlich höheren Preis im Fachhandel zu zahlen, nur damit ich den Füller vorher ausprobieren kann. Und erst ausprobieren und dann woanders kaufen geht auch nicht, das finde ich unmoralisch. :)

Freundliche Grüße
Mathias
Antworten

Zurück zu „Rund um die Feder / Regarding nibs“