Liebe Papier-Freaks,
auch ich habe gerade nochmal einige Füller mit verschiedenen Tinten auf diesem Papier ausprobiert. Ich finde, es lässt sich gut beschreiben, zudem ist es schön weiß. Die Tinte ist auch gut eingezogen und recht flott getrocknet.
Da das Papier recht dünn ist, was bei 60 gr/m² ja kein Wunder ist, kann man das Geschriebene auf der anderen Seite durchaus erkennen. Der Effekt ist aber nicht so stark, daß man die Rückseite nicht trotzdem beschreiben könnte. Es scheint nur dann richtig durch, wenn man das Papier gegen das Licht hält.
Bei meinem Versuch kamen Füller mit Stahl- und Goldfedern zum Einsatz. Das Spektrum reichte von einer Pilot-F bis zur Pelikan-M800-IB. Dabei waren auch eine M1000-F mit ihrem bekanntlich sattem Tintenfluss und ein paar Stub-Federn von Lamy und Online.
Die Tinten waren CopperOrange von Lamy (die hat aus meinem Parker 88 mit B-Feder bei einem anderen Papier schon mal ganz gut durchgeschlagen), einige 4001, Morinda von Rohrer&Klingner und Burgund von Octopus.
Bei keiner der Federn schlug die Tinte durch oder stand lange auf dem Papier. Na ja, beim M1000 musste ich schon ein Weilchen warten ...
Als ich meinte, die Tinte sei getrocknet, strich ich mit dem Finger leicht über die Zeilen. Alles in Ordnung. Als ich dann jedoch mit etwas stärkerem Druck über das vor einigen Sekunden Geschriebene und scheinbar schon Getrocknete strich, gab es doch leichte Verwischer.
Nun nehme ich an, daß beim beidseitigen Beschreiben im Drucker die Transportwalze des Druckers auch etwas stärkeren Druck ausübt (das wird man von einem Drucker ja wohl auch erwarten dürfen, oder

) und deshalb die Tinte auf der ersten Seite verwischt. Vielleicht kann man diesen Effekt vermeiden, wenn man mit weniger Tinte druckt (zu steuern über die Druckereinstellung im Menue) oder besonders lange wartet, bis man die Rückseite bedruckt.
Ansonsten ist dieses leichte Papier auch sehr hilfreich, wenn man etwas umfangreichere Briefe schreibt und trotzdem nicht so viel Porto bezahlen will. Im Standardbrief mit 20 Gramm kann man von diesem Papier 4 Blatt (DIN-A 4) mit einem einfachen Umschlag versenden, wo man vom normalen 80gr-Kopierpapier schon mit 3 Blatt knapp unter 20 Gramm ist. Dazu braucht man nicht mal eine Briefwaage: 3 x 80 = 240; 4 x 60 = 240.
Auch beim Archivieren nimmt dieses Papier weniger Platz weg als das normale 80-Gramm-Kopierpapier.
Ob sich alleine aus Gründen der Portoersparnis die Verwendung dieses Papiers lohnt, das ja doch deutlich teurer ist als herkömmliches Kopierpapier (im 500-Blatt-Paket), bezweifle ich. Aber es ist auf jeden Fall ein gutes, leichtes, füller- und tintentaugliches Papier. Ich bereue den Kauf nicht. Für den Drucker werde ich mir aber noch herkömmliches Druckerpapier zulegen.
Gernot