! Mit Edelsteinen will ich dich behängen!

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Tenryu
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Beitrag von Tenryu »

Ich denke, es gibt so etwas wie einen Mehrheitsgeschmack und einen Minderheitengeschmack. Und da sich nur eine winzige Minderheit einen diamantbesetzten Füllhalter leisten kann, spielt es doch gar keine Rolle, wenn so etwas den meisten Leuten nicht gefällt. :wink:

Ich hätte nichts gegen einen schönen großen Diamanten als Kappenkopf, wenn der Rest dafür schlicht in schwarz daherkommt. Völlig mit Steinen zugepflastert, wäre auch für mich eine Horrorvorstellung.

Andere sehen gar nicht mal so schlecht aus. Von Caran d'Ache gibt es einen Ecridor, der mit einigen Straßsteinchen von Swarovski besetzt ist. Das sieht hübsch aus, fühlt sich aber in der Hand unangenehm kratzig an. Für mich nicht zu handhaben, und daher auch nicht gekauft. Doch wir dürfen nicht vergessen, daß viele Leute gar nicht mehr mit der Hand schreiben und ihre teueren Schreibgeräte wirklich nur zum Herumspielen und für gelegentliche Unterschriften oder Notizen benötigen. Da spielt es dann keine Rolle, ob man damit auch gut schreiben kann.
Das ist ein bißchen wie mit mechanischen Uhren. Sie sehen gut aus, aber zeigen nie die korrekte Zeit an.
Autodidakt
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Beitrag von Autodidakt »

Hallo Tenryu

ich sammle fast nur alte Schreibgeräte.
Zum Kappenkopf kann ich dir mitteilen, dass Faber Castell in den 1970ern einen Füller hatte, der entweder mit Lapislazuli, Chrysopras oder mit Jaspis am Kappenkpof besetzt war.

Aber einer meiner Lieblinge ist immer noch ein alter Omega (Kaweco) aus Silber (aus den 1920er Jahren), wo am Clipende ein schöner kleiner blauer Stein angebracht ist.
Klassische Form, ganz schlicht - aber ein g...ler Stein!

Gruß Robert
G-H-L
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Füller mit Edelsteinen.

Beitrag von G-H-L »

absia hat geschrieben:Online-Füller mögen wohl optisch ein bisschen was hermachen, wenn sie neu sind, aber nach einigen Monaten intensiven Gebrauchs sind sie reif für die Mülltonne wegen abgestoßener Farben, gebrochener Clips oder Kappen, ausgelutschter Kappenklicks usw.. Ich konnte das jeden Tag über Jahre hin beobachten.
Es stimmt, Online Schreibgeräte sind nicht gerade hochwertig. Aber es sind Schreibgeräte, die ihren Preis durchaus wert sind. Vor allem gibt es für die meisten (nicht alle) dieser Füller die Federn, bzw. die Griffteile mit Federn als Ersatzteil zu kaufen.

Und beinahe alle von dir beschriebenen Mängel wurden auch schon bei wesentlich teureren und hochwertigeren Marken beobachtet. Goldbeschichtungen, die sich von Beschlägen und Federn lösen. Clips die das Schreibgerät nicht mehr sicher in der Tasche halten.

Ich selbst besitze einen MontBlanc Slimline bei dem der Kappenklick nicht mal mehr in der Lage ist, den Füller selbst zuverlässig zu halten. Auch mein Cross Century (alte Bauart) mußte zum Kundendienst, weil die Verkäuferin ihn testweise in ein Lederetui (mit Clip über dem Leder) steckte und anschließend der Clip ausgeleiert war. Ebenso besitze ich einen Rotring Automatic-Bleistift, bei dem die Minenautomatik noch nie so richtig funktioniert hat.

Gruß
Gerhard
Gruß
Gerhard

Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt! :)
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esp
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Beitrag von esp »

Hallo Forumsteilnehmer,

jeder soll kaufen, was ihm gefällt und was er sich leisten kann. Trotzdem bleibe ich dabei, dass es nicht Sinn eines Schreibwerkzeugs sein kann, niemals zum Schreiben verwendet zu werden; vielleicht sogar nicht einmal ausgepackt zu werden.

Was mich aber an allzu teuren Materalien am meisten stört, ist, dass es sich oft um schöne, durchaus zum Schreiben geeignete Stücke handelt, die durch zuviel Drumherum in - für mich - nicht leistbare Preisregionen kommen.

Andererseits habe ich selbst eine Füllfeder mit einem Diamanten: einen StarWalker 100 Years. Und er gefällt mir ausnehmend gut, denn sonst hätte ich ihn mir nicht gekauft ...
Auf Wiederlesen ...
Edi
Cori
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Beitrag von Cori »

Ja, das denk ich mir doch, dass das unbequem ist beim Halten. Den Starwalker find ich irgendwie auch süss mit dem Diamanten. Das ist dezent.
Was die Preisregionen angeht.---- Unsere Geschöpfe sind ja auch Schweineteuer und ich frag mich manchmal schon... 600 Euro, das ist oft ein Monatslohn oder eine Rente!
Aber, Peter, ich versteh Dich schon, was den Toledo angeht. Ich würde diese Cartier mit dem Panther drauf nicht Mal geschenkt nehmen! Nie im Leben! Nun, wie auch immer.
al cori
yoda
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Beitrag von yoda »

Hallo allerseits
Ein Punkt ist mir beim Lesen dieses Threads doch noch aufgefallen.
Es ist richtig, daß es im wesentlichen um Geschmack geht und darum ob und wie sinnvoll es ist ein Schreibgerät nur für die Vitrine zu haben.

Aber eines ist dennoch jenseits der Geschmacksfrage vorhanden, das in diesem Zusammenhang auch in anderen Bereichen hochkommt.
Es ist das "Aussterben" des mittleren Preissegmentes. Durch diese Steine oder extremen Materialien werden die Füller vor allem Teuer. Es wird aber immer schwieriger gute Qualität zu einem angemessenen Preis zu bekommen.
Es gibt beispielsweise kaum noch Schreibgeräte um die 100 Euro. Wir hier sind schon bereit mehr zu bezahlen als Verarbeitung, Qualität, Service etc. wert sind. Aber mit diesen Steinen setzt sich eine Etnwicklung hin zu den 4 und 5 Stelligen Preisen in Gang denen im prinzip nur noch ein Exclusivitätsgegenwert entgegen steht. Auf der anderen Seite stehen dann da die "Online" etc. die zwar funktionieren aber deren Besitz keinen Spaß macht und die andere Seite verschwindet nach oben in die Managerregionen. Bei Montblanc ist das schon so weit und andere Hersteller sind auch auf diesem Weg. Einen normalen Füller nehmen, einen Stein drauf kleben "limitiert" hinschreiben weil so und so nur wenige die Sachen kaufen und den Preis in luftige Höhen treiben. Bei einigen Wenigen Gräten ist der Gewinn dann schon drin. Und dem Normalmensch bleibt der Online-Füller. Zwischendrin gibt es nichts mehr.

Wie gesagt. In unserem Bereich ist das (noch ?) nicht so aber mit diesen Steinen etc. scheint sich das auch hier abzuzeichnen. Und das ist - jenseits allen Geschmacks - schade bis schlimm finde ich.

Gruß an all
Hugo
absia
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Beitrag von absia »

Hallo Hugo!

Du sprichst mir aus der Seele!

Lieben Gruß
Peter
"Du bist, wie du schreibst!" (Alfons Lüke)
st.rochus
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Beitrag von st.rochus »

Guten Abend alle miteinander,
um Hugos Gedanken zu bestätigen, möchte ich noch anmerken, dass dies doch eine allgemeine Entwicklung unserer Gesellschaft ist.
Der innerdeutsche "Nord-Süd-Konflikt" ( bitte NICHT geografisch sehen!)
ist erschreckend.
Es gibt bald nur noch Reiche oder Arme, die Mittelschicht stirbt langsam aus.
Wir müssen nach Alternativen suchen.
Diplomat hat z.B. auch sehr schöne Schreibgeräte.
Und auch mein Lieblingshersteller, Faber-Castell, hat recht ordentliche Teile im Programm, die nicht im vierstelligen Bereich liegen.
Nun noch eine Überlegung zu den Vitrinenstücken.
Ich bin auch davon überzeugt, dass aktuelle Schreibgeräte wirklich zum Schreiben da sind und nichts in der Vitrine zu suchen haben.
Allerdings bekomme ich Zustände bei dem Gedanken, dass ich einen unserer Osmias, die 60 Jahre mit Verkaufsbinde im Jungfernschlaf verbracht haben, plötzlich mit Tinte füllen soll...Bitte habt Verständnis!!
Und hört mir auf mit "limitiert"...die vierte Auflage von der siebten...alles nur Verkaufstaktik!

Gruß Elke
absia
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Beitrag von absia »

Liebe Elke!

Dafür, einen guten alten OSMIA 60 Jahre lang im Schrank vergammeln zu lassen, habe ich absolut k e i n Verständnis. Füller sind zum Schreiben da! Woher sollen die sonst wissen, wer sie sind? Außerdem lässt sich jeder Füller auch wieder sauber machen! Sogar im Laden muss ja die Neuware Probe geschrieben werden dürfen.

Lieben Gruß
Peter
Zuletzt geändert von absia am 27.03.2008 20:10, insgesamt 1-mal geändert.
"Du bist, wie du schreibst!" (Alfons Lüke)
isegrimmgo

Beitrag von isegrimmgo »

Hallo,
bei manchen Füllfedern nehme ich es in Kauf, dass das Aussehen nicht so ganz meinen Vorstellungen entspricht! Die Voraussetzung hierfür ist vor allem die Schreibqualität und die Verarbeitung.
Rein vom Aussehen her würde ich mir kaum einen m800 kaufen, wenn er nicht so ein famoses und langlebiges werkzeug wäre - und noch dazu so einen guten Service in der Rückhand hat.
Für solcherlei Vorzüge würde ich sogar den einen oder anderen brilli in kauf nehmen, wenn er die haptik nicht zu sehr stört.
lieben Gruß
Wolfgang
G-H-L
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Füller mit Edelsteinen

Beitrag von G-H-L »

absia hat geschrieben:Dafür, einen guten alten OSMIA 60 Jahre lang im Schrank vergammeln zu lassen, habe ich absolut k e i n Verständnis. Füller sind zum Schreiben da!
Ist das nicht wie beim Wein? Auch er ist zum trinken da. Manche jedoch lagern die edlen Tropfen für Jahre oder gar Jahrzehnte ein und schwärmen von der Qualität. Dabei wissen sie gar nicht, ob sich in der uralten Flasche noch Wein oder schon Essig befindet.

Gruß
Gerhard
Gruß
Gerhard

Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt! :)
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Tenryu
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Beitrag von Tenryu »

Ich muß jetzt auch mal eine Lanze für die nur-Sammler brechen.

Natürlich sind Schreibgeräte in erster Linie Gebrauchsgegenstände, aber andererseits finde ich es auch gut, wenn einige Exemplare unbenutzt bleiben. Denn nur so können sie die Zeiten überdauern und auch in 200 oder 500 Jahren noch Zeugnis ablegen. Denn letztlich nutzt sich jeder Gebrauchsgegenstand mit der Zeit ab.

Zum anderen ist es auch so, daß man als Sammler u.U. gerne eine vollständige Sammlung haben, also ein Modell in allen Variationen besizen möchte. Da macht es dann auch nicht viel Sinn, wenn man 10 bis auf die Farbe identische Füller in Gberauch nimmt, wo man nur einen wirklich zum Schreiben benötigt.
absia
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Beitrag von absia »

Grüß dich, Gerhard!

Es gibt in meiner Sammlung keinen einzigen ungeschriebenen Füller. Wenn sich dennoch einmal einer einschleichen sollte, würde der im Entdeckungsfall auf der Stelle standesgemäß standrechtlich in Tinte ersäuft werden.

Grüßle
Peter
"Du bist, wie du schreibst!" (Alfons Lüke)
st.rochus
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Beitrag von st.rochus »

Hallo Ihr lieben SammlerkollegInnen,
ohne mich jetzt einschmeicheln zu wollen, wir benutzen tatsächlich ab und zu 'mal einen Füller aus der Sammlung (lieber Peter, das weißt Du doch!).
Aber so eine elegante weiße alte Dame mit Halsband muss man einfach schonen.
Erstens ist sie furchtbar eitel und will keinen Fleck auf ihr Bändchen bringen, zweitens traut sie sich ein Besäufnis auch nicht mehr zu...Inkontinenz lässt grüßen. Und drittens leidet sie vielleicht auch unter Arthrose und hat Schwierigkeiten, sich (bzw. den Kolben) zu bewegen.
Wenn man schon mit Vornamen "Osmia" heißt...!
Kein Witz, Georg Böhler wollte seine älteste Tochter tatsächlich Osmia nennen...da hatte seine Frau allerdings etwas dagegen!


Liebe Grüße
Elke
Cori
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Beitrag von Cori »

Guten Morgen,
Ich versteh das nicht, finde es aber okay, wenn man sich an den Vitrinen ergötzt.
Ich stimme Hugo voll und ganz zu. Die Preissteigerungen in den letzten Jahren waren enorm.
Wenn ich jemandem sage: Ich schreibe mit Feder, dann kommt zumeist: NOBEL!
Ha! Da haben wir es ja. Ich finde es traurig.
Alles Liebe cori
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