Hallo,
mein Standartschwarz ist Waterman. Wobei, wie genova schreibt, bei nicht so flussfreudigen Füllfedern eher von Grau die Rede sein müsste.
Angeregt durch genovas Mischversuche habe ich mich daran gemacht Pelikan Brilliantschwarz und Waterman Schwarz im Verhältniss 1:5 zu mischen.
Ich habe die Mischung erst einmal in weniger hochwertigen Füllfedern getestet. Zum Einsatz kam ein Lamy safari mit einer 1,5 Cali-feder und ein Waterman Phileas mit einer EF-feder. Ich habe die Tinte am Abend in einer Kanülle aufgezogen (Mischungsverhältnisse werden wegen der ml-Angabe leicht reproduzierbar) und über Nacht ruhen lassen. Ausflockungen oder Änderungen der Viskosität waren nicht festzustellen.
Resultat: Der Phileas hat ziemliche Aussetzer und Anschreibprobleme (hatte er vorher mit Waterman pur nicht).
Der satte Strich des Lamys hingegen ist eine wahre Freude.
Für Füllfedern mit gutem Tintenfluss werde ich diese (günstige) Mischung beibehalten. Bei eher "trocknerem" Schreibgerät bleibe ich bei Waterman.
grüße
Wolfgang
Black is Black?
Moderatoren: MarkIV, Zollinger, desas, Linceo, Lamynator, JulieParadise, HeKe2
Pelikan Schwarz ist zäher als Waterman Tinten im Generellen. Daher kann es sein, dass der Tintenfluss vom Phileas schlechter wird ... allerdings kenne ich den Phileas als Füller mit sehr gutem Tintenfluss, während ich mich über den Tintenfluss bei Lamy des Öfteren geärgert habe ... da bin ich über das Resultat sehr erstaunt! Aber man lernt nie aus ... vielleicht liegt es auch an der EF-Feder, da sie generell weniger Tinte abgibt ...
Nach zwei Füllungen Waterman schwarz bin ich wieder zu Lamy gewechselt, möchte Euch aber meine erfahrungen mit dem Waschwasser (auch hier habe ich den Essigtest gemacht) nicht vorenthalten. Auch Waterman schwarz verfärbt sich nach einiger Zeit im Spülwasser und reagiert positiv auf den Essigtest, sprich verfärbt sich nach Essigzugabe wieder zurück. Ich vermute inzwischen, dass sich Lamy und Waterman in der Zusammensetzung zumindest ähneln, der Farbstoffanteil bei Waterman aber geringer ist. Vielleicht bitte ich die Leute im Labor neben meinem Büro mal, mir davon Chromatogramme zu machen...
Vielen Dank für deine Beobachtung! Das würde dann auch erklären, warum der Mischversuch Pelikan mit Waterman nicht so überzeugend gelang, denn Pelikan ist (Greg Clark's Ink Sampler zufolge) mit einem pH-Wert von 8,2 schwach alkalisch. Wenn Waterman Schwarz also leicht sauer wäre, dann fällt da mitunter etwas Farbstoff aus.DanielH hat geschrieben:Nach zwei Füllungen Waterman schwarz bin ich wieder zu Lamy gewechselt, möchte Euch aber meine erfahrungen mit dem Waschwasser (auch hier habe ich den Essigtest gemacht) nicht vorenthalten. Auch Waterman schwarz verfärbt sich nach einiger Zeit im Spülwasser und reagiert positiv auf den Essigtest, sprich verfärbt sich nach Essigzugabe wieder zurück.
das ist ein toller Hinweis, danke! Ich hatte nämlich auch schon Bedenken, Waterman und Lamy schwarz zum mischen zu benutzen. Hast Du den pH-Wert von Pelikan selbst gemessen oder wo hast Du ihn her? Wenn Du ihn selbst gemessen hast: Wie hast du das gemacht? Mit einer normalen pH-Elektrode? Kriegt man die wieder sauber, wenn da Tinte dran war?
Übrigens müssten die beiden Tinten schon recht stark sauer sein, denn Leitungswasser, das ich zum Spülen verwende, hat in der Regel einen pH-Wert von 5,5 bis 6 - durch gelöstes Kohlenstoffdioxid.
Übrigens müssten die beiden Tinten schon recht stark sauer sein, denn Leitungswasser, das ich zum Spülen verwende, hat in der Regel einen pH-Wert von 5,5 bis 6 - durch gelöstes Kohlenstoffdioxid.
Ich habe selbst leider keine Möglichkeit, den pH-Wert von Tinten zu messen, ich habe nur hier gelesen, dass der pH-Wert von Pelikan-Tinte leicht alkalisch ist. Dieser Wert ist, wie auch in diesem Beitrag (Link folgen) vermerkt, dem Buch von Greg Clark "Ink Sampler", der so etwas ähnliches ist wie die Tintenschriftprobenhefte von Michael Richter.
Ich wärme mal diesen Thread wieder auf, denn ich habe den sommer über mal alles, was ich an schwarzen Tinten im Schrank hatte einem genau festgelegten Testprotokoll unterzogen und das sah so aus:
1.) Der Füller wird vor dem Füllen mit der zu testenden schwarzen Tinte genau dreimal mit klarem Wasser ausgespült (der Füller ist immer ein Cleo Ebonite mit B-Feder)
2.) Der Füller wird aufgezogen und dann erstmal einfach zum Schreiben benutzt. Wenn zwei Seiten geschrieben wurden, habe ich jeweils auf recht billigem Papier (Collegblock Marke "Glocken") das Gedicht bzw. Kirchenlied "Von Guten Mächten" von Dietrich Bonhoeffer abgeschrieben. Das hat sieben Strophen a vier Verse und füllt bei mir deutlich mehr als eine Seite. So hat man einen guten Farbvergleichstest, der sich auch über längere Schreibzeiträume hinzieht.
Getestet habe ich folgende Tinten: Pelikan brilliantschwarz, Lamy schwarz, Montblanc schwarz, Waterman schwarz, Parker Quink schwarz, Caran d'Ache Carbon, Private Reserve Ultra Black Fast Dry.
Viele der Tinten haben wir hier schon abgefrühstückt und viele Urteile haben sich hier bestätigt. Daher nur ein paar Worte zu den Tinten, die hier noch nicht oder nur wenig besprochen wurden.
Parker Quink schwarz: Ist eigentlich eher ein dunkles bleigrau oder blaugrau, das mir aber mehr zusagt als Waterman, das ja sehr stark in einen eigenartigen grüngrauen Ton geht. Was mich sehr beeindruckt hat ist das ausgesprochen angenehme Schreibgefühl und der gute Fluss dieser Tinte, die sicher trotz des etwas schlappen Farbtons eine meiner Lieblingstinten werden wird.
Caran d'Ache Carbon: Wurde hier schon gesagt: Eine wunderbar gleitende und sehr tiefschwarze Tinte aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich den Preis für absolut unangemessen halte. Der bewegt sich zwischen 10 und 12 Euro für 30 ml und das fände ich ehrlich gesagt als zu teuer, um damit Tag für Tag zu schreiben. Das ist gut und gern der dreifache Preis von dem, den Pelikan für seine schwarze Tinte nimmt - die aber auch weniger intensiv schwarz ist und ein weniger gutes Schreibgefühl gibt. Aber: Farbe und Schreibeigenschaften sind Topp - das Glas ist aber mal wieder ein fürchterlicher Reinfall wenn es darum geht, Kolbenfüller mit großer Feder daraus zu füllen - ich habe es schon beim zweiten Füllen schräg stellen müssen und werde es sicher in ein Lamy-Glas umschütten.
Private Reserve Ultra Black: Der Wahnsinn überhaupt - in mehrfacher Hinsicht. Einen so tief pechschwarzen Ton habe ich noch nie gesehen. Was die Farbe angeht ist diese Tinte absolut nicht zu schlagen und für mich auch ein neuer Favorit. Und der Fluss - Genova sagte es schon - ist einfach zu gut. Wenn man den Ebonite heftig bewegt ("runterschlagen" wie so ein altes Fieberthermometer), dann kleckst es fast unvermeidlich. Auf dem dünnen Glocken-Papier drückt die Tinte fast unweigerlich leicht durch und zwar nicht nur auf die Rückseite sondern auch noch auf die nächste Seite, wo sie als leichte Sprenkel sichtbar wird. Sie erzeugt einen extrem feuchten Strich, kleinere Konturen in Buchstaben (die eingeschlossenen Räume in "e" und "a" z.B.) verschwinden, was natürlich nicht schön ist. Trotzdem beeindruckt mich die Farbe und die Hoffnung, damit mischen zu können wie Genova es getan hat. Mein Ebonite war nach vier geschriebenen Seiten wieder leer und ich habe ihn dann mit Lamy schwarz aufgefüllt und auch diese Tinte habe ich danach fließen sehen wie noch nie. Pechschwarz und leicht kam sie aus dem Füller - die Wirkung des Ultra Black scheint also noch eine Weile anzuhalten. Mal sehen, was jetzt draus wird. Jetzt ist Pelikan drin.
1.) Der Füller wird vor dem Füllen mit der zu testenden schwarzen Tinte genau dreimal mit klarem Wasser ausgespült (der Füller ist immer ein Cleo Ebonite mit B-Feder)
2.) Der Füller wird aufgezogen und dann erstmal einfach zum Schreiben benutzt. Wenn zwei Seiten geschrieben wurden, habe ich jeweils auf recht billigem Papier (Collegblock Marke "Glocken") das Gedicht bzw. Kirchenlied "Von Guten Mächten" von Dietrich Bonhoeffer abgeschrieben. Das hat sieben Strophen a vier Verse und füllt bei mir deutlich mehr als eine Seite. So hat man einen guten Farbvergleichstest, der sich auch über längere Schreibzeiträume hinzieht.
Getestet habe ich folgende Tinten: Pelikan brilliantschwarz, Lamy schwarz, Montblanc schwarz, Waterman schwarz, Parker Quink schwarz, Caran d'Ache Carbon, Private Reserve Ultra Black Fast Dry.
Viele der Tinten haben wir hier schon abgefrühstückt und viele Urteile haben sich hier bestätigt. Daher nur ein paar Worte zu den Tinten, die hier noch nicht oder nur wenig besprochen wurden.
Parker Quink schwarz: Ist eigentlich eher ein dunkles bleigrau oder blaugrau, das mir aber mehr zusagt als Waterman, das ja sehr stark in einen eigenartigen grüngrauen Ton geht. Was mich sehr beeindruckt hat ist das ausgesprochen angenehme Schreibgefühl und der gute Fluss dieser Tinte, die sicher trotz des etwas schlappen Farbtons eine meiner Lieblingstinten werden wird.
Caran d'Ache Carbon: Wurde hier schon gesagt: Eine wunderbar gleitende und sehr tiefschwarze Tinte aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich den Preis für absolut unangemessen halte. Der bewegt sich zwischen 10 und 12 Euro für 30 ml und das fände ich ehrlich gesagt als zu teuer, um damit Tag für Tag zu schreiben. Das ist gut und gern der dreifache Preis von dem, den Pelikan für seine schwarze Tinte nimmt - die aber auch weniger intensiv schwarz ist und ein weniger gutes Schreibgefühl gibt. Aber: Farbe und Schreibeigenschaften sind Topp - das Glas ist aber mal wieder ein fürchterlicher Reinfall wenn es darum geht, Kolbenfüller mit großer Feder daraus zu füllen - ich habe es schon beim zweiten Füllen schräg stellen müssen und werde es sicher in ein Lamy-Glas umschütten.
Private Reserve Ultra Black: Der Wahnsinn überhaupt - in mehrfacher Hinsicht. Einen so tief pechschwarzen Ton habe ich noch nie gesehen. Was die Farbe angeht ist diese Tinte absolut nicht zu schlagen und für mich auch ein neuer Favorit. Und der Fluss - Genova sagte es schon - ist einfach zu gut. Wenn man den Ebonite heftig bewegt ("runterschlagen" wie so ein altes Fieberthermometer), dann kleckst es fast unvermeidlich. Auf dem dünnen Glocken-Papier drückt die Tinte fast unweigerlich leicht durch und zwar nicht nur auf die Rückseite sondern auch noch auf die nächste Seite, wo sie als leichte Sprenkel sichtbar wird. Sie erzeugt einen extrem feuchten Strich, kleinere Konturen in Buchstaben (die eingeschlossenen Räume in "e" und "a" z.B.) verschwinden, was natürlich nicht schön ist. Trotzdem beeindruckt mich die Farbe und die Hoffnung, damit mischen zu können wie Genova es getan hat. Mein Ebonite war nach vier geschriebenen Seiten wieder leer und ich habe ihn dann mit Lamy schwarz aufgefüllt und auch diese Tinte habe ich danach fließen sehen wie noch nie. Pechschwarz und leicht kam sie aus dem Füller - die Wirkung des Ultra Black scheint also noch eine Weile anzuhalten. Mal sehen, was jetzt draus wird. Jetzt ist Pelikan drin.
Hier wird Dir geholfen: Sicherheitsdatenblatt für Pelikan Tinte 4001 (PDF!).DanielH hat geschrieben:Hast Du den pH-Wert von Pelikan selbst gemessen oder wo hast Du ihn her?
Sicherheitsdatenblätter... damit musste ich mich im Studium ewig rumschlagen und daraus alle möglichen Daten von Hand abschreiben - natürlich mit Füller. Seit ich in der Theoretischen Chemie untergekommen bin habe ich damit aber nicht mehr zu tun *g*.
Aber schade, dass das Sicherheitsdatenblatt über die genaue Zusammensetzung der Tinte im Dunkeln lässt. Was mich aber auf dem Blatt sehr beeindruckt ist der extreme Unterschied im pH-Wert der Tinten.
Nochmal zum Ultra Black: Bei der nächsten Füllung war die Wirkung weitestgehend verflogen. Inzwischen hatte ich sie auch in meinem Lindauer Meisterstück, der immer so ein bisschen Flussprobleme hat. Die existieren damit jedenfalls nicht mehr. Hier fließt es aber trotzdem sparsamer als aus dem Ebonite. Durchdrücken habe ich jedenfalls nicht festgestellt.
Aber schade, dass das Sicherheitsdatenblatt über die genaue Zusammensetzung der Tinte im Dunkeln lässt. Was mich aber auf dem Blatt sehr beeindruckt ist der extreme Unterschied im pH-Wert der Tinten.
Nochmal zum Ultra Black: Bei der nächsten Füllung war die Wirkung weitestgehend verflogen. Inzwischen hatte ich sie auch in meinem Lindauer Meisterstück, der immer so ein bisschen Flussprobleme hat. Die existieren damit jedenfalls nicht mehr. Hier fließt es aber trotzdem sparsamer als aus dem Ebonite. Durchdrücken habe ich jedenfalls nicht festgestellt.