zickige Tinten zähmen

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Thom

Re: zickige Tinten zähmen

Beitrag von Thom »

Da hast Du mit Plaste und Edelstahl die meiste Erfahrung. Bei mir ist in der Zeit schon alles mögliche in Füllern gelandet.
Im Moment sieht's so aus
Fueller.JPG
Fueller.JPG (207.76 KiB) 2787 mal betrachtet
Im Blackbird war mal eine komplette Füllung eingetrocknet, der war zu, nix zu machen. Die Reinigung lief so ab:
-betreten am Kopf kratzen; - Mundstück in ca. 40 Grad warmes Wasser tauchen, Hebel ein paarmal kippen, bis der Füller wieder ansaugt; -nächste EG-Füllung.
Außer der Testphase, in der wir nach einer Reinigungsmöglichkeit gesucht haben, habe ich Ascorbinsäure keinmal verwendet.

V.G.
Thomas
agathon
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Re: zickige Tinten zähmen

Beitrag von agathon »

Thom,

Ascorbin habe ich immer dann benutzt, um transparente Stellen (an Kolben und Schäften) wieder sauber zu kriegen, wenn die (immer nach sehr langem Gebrauch) durch einfaches Spülen nicht sauber wurden. Das hat bei allen Füllern immer ganz problemlos geklappt. Schlussfolgerung: Vor Schönheitsmängeln durch den Gebrauch von EG- -Tinte braucht man sich nicht zu fürchten, bei den Dokumenus hat einfaches Ausspülen gereicht. Da es aber auch immer mal wieder zu Ablagerungen an Stellen kommen kann, wo man konstruktionsbedingt nicht drankommt, empfiehlt sich in dieser Hinsicht ein komplett zerlegbarer Füller.

Bei den Tintenleitern habe ich die Erfahrung gemacht, dass es sehr zweckmäßig ist, wenn sich diese vollständig aus dem Füller ziehen lassen, damit man sie abspülen und mit der Zahnbürste reinigen kann, was sich in einigen Fällen als erforderlich erwiesen hat. So geschehen beim Waterman, der das nötig hatte und nun wieder ganz tadellos schreibt. Schlussfolgerung: Weil man auf saubere Tintenleiter achten muss bei der Verwendung starker EG-Tinten und der Verwendung von Dokumententinten über einen längeren Zeitraum, sollte der Tintenleiter demontierbar sein.

Aus diesen Gründen hätte ich mitlerweile auch keine Sorge, die Dokumentus in einen M200 zu kippen. Sowohl Korpus und Leiter ließen sich reinigen, falls überhaupt erforderlich bei den Dokumententinten. (Und hier hilft vielleicht auch Ulraschall. Ich weiß aber nicht, wie man da vorgehen muss: einfach die Federeinheit ins Ultraschallbad schmeißen? Was vom Füller darf man da rein halten und was nicht und was wie lange etc. etc.).

Bleibt als einziges Problem die Frage, ob durch den Gebrauch von EG die Federn und andere Metallteile leiden. Beim falschen Romus hatten wir das Problem, dass der Füller plötzlich zu klecksen anfing. Lag es an der EG oder an einem anderen Grund? Keine Ahnung. Jedenfalls trat das Problem nur beim falschen Romus auf, nicht aber bei den anderen Füllern. Eine Frage hier wäre zum Beispiel, ob starke EG die Ringe an den Pelikanfedereinsätzen so sehr beschädigen könnten, dass der Füller undicht werden könnte und dann die Tinte raussuppt. Gleiches gälte für den TWSBI, wenn man mal von Schönheitsfragen absieht. Aber das ist Spekulation und niemand scheint damit Erfahrungen gemacht zu haben. Es scheint aber plausibel zu sein, dies zumindest als mögliches Problem nicht auszuschließen.

Grüße

agathon
blueliberty
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Re: zickige Tinten zähmen

Beitrag von blueliberty »

agathon hat geschrieben: Ich gehöre zu denen, die gerne schon mal mit den "schärferen" Sachen rumspielen. Dabei verwende ich aber nur preiswerte Füller, um mich nicht ärgern zu müssen, wenn es zu Schäden kommen sollte. Das funktioniert ganz gut, oft aber hält sich der Schreibkomfort aber dabei in Grenzen. Also soll es in Zukunft einen Tick höhewertiger zugehen.
Hallo,
meiner Meinung nach sind billige Füller nicht automatisch unkomfortable Schreiber - oder ich hatte einfach bei meinen Glück und hab besondere Glanzstücke bekommen.
Ich benutze für die EG Tinte von R&K, Jinhao Füller (im speziellen hat sich bei mir - für die trockeneren EG-Tinten - der X750 bewährt). Der X750 Jinhao ist zerlegbar. Außerdem schreibt er äußerst angenehm - guter Tintenfluss und weiche Feder bzw. Schreibgefühl.
Und sollte sich tatsächlich der eine oder andere Füller sich wegen einer Tinte "auflösen", dann kann man sich leicht bei ebay Nachschub besorgen. Die Füller bekommt man dort zwischen 3 und 7 Euro (inkl. Versand) bzw. kann man auch Ersatzfedern billig nachbestellen.

Ich benutze die Salix Tinte seit ca. 8 Monaten in meinem Füller und konnte bisher keine Probleme/Auflösungstendenzen von Seiten des Füllers feststellen.

LG,
Doris
Liebe Grüße,
Doris
Thom

Re: zickige Tinten zähmen

Beitrag von Thom »

@agathon, bei Metallteilen die nicht für dauerhaften Tintenkontakt vorgesehen sind, wäre ich auf alle Fälle vorsichtig.
Z.B. verchromtes Messing ist auf Dauer schon etwas "gefährdet".
Das würde ich aber auch bei ESSRI, Registrars Ink etc. schreiben. Eine transparente Lackversiegelung behebt das aber.

V.G.
Thomas
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Re: zickige Tinten zähmen

Beitrag von Killerturnschuh »

Warum um alles in der Welt soll ich mir einen Billigfüller kaufen den ich mit ätzender Plöre befülle???????????


Was bitte soll der Sinn einer solchen Aktion sein?

Ich schreibe lieber mit mit meinem Hertitage oder Nakaya und betanke sie mit guten Tinten.
Salve

Angi

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Thom

Re: zickige Tinten zähmen

Beitrag von Thom »

Angi, wo Du Recht hast, hast Du Recht. Ich schreibe ja normalerweise auch nur mit 500€ Füllern. :)

V.G.
Thomas
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Killerturnschuh
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Re: zickige Tinten zähmen

Beitrag von Killerturnschuh »

Auch in dieser Preisklasse gibt es durchaus schon anständige Füller, Thomas :mrgreen:

Gelebter Füllersnobismus 8)
Salve

Angi

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Thom

Re: zickige Tinten zähmen

Beitrag von Thom »

Na ja, in der Not frisst der Teufel Fliegen. :) Deine Füller würden die oben genannten Tinten, Salix, Registrars Ink schon verkraften. agathon hat da aber was vor, was sich der geneigte Salixschreiber nur ansatzweise vorstellen kann.

V.G.
Thomas
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