Kuli Pelikan 3x1

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pelikanu
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Kuli Pelikan 3x1

Beitrag von pelikanu »

Moin moin, zwischendurch mal was über einen Kuli - und dann auch noch ohne Gold und silber! Habe von meiner Mutter einen Pelikan-3-Farb-Kuli aus den wilden Siebzigern abgestaubt; er trägt die Bezeichnung "3x6" , mißt 135 in der Länge und max. 10 im Durchmesser, wobei der Druck-
knopf stolze 14mm herausragt (langer Hub für die relat. kurzen Minen.
Die Farbe des Griffteils ist ein wunderleuchtendes hellblau, das Oberteil ist in mattsiber gehalten und hat drei Sichtfensterchen für die auszuwählenden Farben; der silberfarbene Clip hat die klassische Pelikan-Form, läuft jedoch spitz zu. Der Kuli liegt schön schwer in der Hand, weil sich in seinem Inneren ein raffinierter Mechanismus aus Messing befindet: schaut man das entsprechende Sichfenster an (d.h.: zeigt es nach oben) und betätigt den Knopf, so kommt auch tatsächlich durch Gewichtsverlagerung die gewünschte Farbe heraus!
Eigentlich sammle ich eher gestreifte Exemplare, aber irgendwie finde ich diesen Kuli total interessant. Meine Fragen dazu: weiß jemand von Euch, wann und in welchen Farben dieser Kuli in hergestellt wurde und -so ganz am Rande- ob er einen gewissen Sammlerwert hat?

Liebe Grüße aus dem hohen Norden vom Pelikanu
pelikanu
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Beitrag von pelikanu »

Moin, ich glaub da kommt nix mehr :roll: ; vielleich seid ihr doch alle mehr auf das Fach Füller spezialisiert - aber so ein Kuli kann doch auch durch seine Formgebung und seinen Mechanismus sehr ansprechend und interessant sein. Sicher, es gibt ihn noch nicht so lange und daher fehlt ihm irgendwo das "Klassische", aber ihr schreibt doch auch nicht mehr mit der Gänsefeder! Meinen K 800 zB schätze ich über alles und ich finde ihn vom Design her gelungener als den dazugehörigen Füller - allei von der grundsätzlichen Form des Schreibgerätes ( ohne jetzt Äpfel mit Birnen vergleichen zu wollen ) ! Und so ein teures - Schreibgerät - legt man sich doch vorrangig zu, weil man es schön findet.

Vielleicht sind die "Siebziger" ja auch -speziell bei Pelikan- ein Abschnitt,
den man getrost ungeschehen machen könnte und daher eher links liegen läßt?

Ich würde mich freuen wenn doch noch etwas käme und grüße aus dem hohen Norden, Matthias
Johannes
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Registriert: 05.11.2003 17:31

Beitrag von Johannes »

Ehrlich gesagt sprechen mich Kulis überhaupt nicht an, denn sie haben nichts wirklich reizendes, außer vielleicht der Verpackung.
Und mal ganz ehrlich, was unterscheidet einen 08/15 Kuli von einem ganz hochwertigen? Eigentlich doch nur die Hülle.
Ein Füller hingegen hat eine Technik, die fasziniert, und er verleiht ein nobles Schriftbild, das mir mit einem Kuli keiner hinzaubern kann :D

viele Grüße
Johannes
SuperChrome
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Beitrag von SuperChrome »

Also ich kann das gut nachvollziehen, was der Matthias schreibt.

Generell schätze ich gutes Design und deswegen umgebe mich halt auch gern mit schönen Dingen. Da ich beruflich viel schreibe, brauche ich gute, funktionelle Stifte. Klar, dass ich auch da gutes Design schätze.
Es ist doch viel angenehmer, einen gut ausbalancierten und zu meiner Hand passenden Kugelschreiber mit ansprechendem Äußeren zu benutzen als einen alten ausrangierten Plastik-Kuli.

Die Technik ist für mich zweitrangig. Am besten ist es, wenn die Technik perfekt ist und man sie garnicht bewusst wahrnimmt.

In einem hast du - Johannes - natürlich vollkommen recht: kein anderes Schreibgerät bringt die eigene Handschrift so nuanciert und charaktervoll (und schön) zu Papier wie ein guter Füller.

Leider ist das Schreiben mit Füller nicht in jeder Situation praktikabel. Meistens sind der Kugelschreiber oder Tinten-Roller einfach funktioneller.

Ich erinnere mich noch an meine Studentenzeit: bei meinem Schreibtempo in den Vorlesungen war der Füller schlicht "zu langsam". Das kann natürlich auch daran liegen, dass ich als Linkshänder die Feder über das Papier schiebe anstelle von ziehen und dass dann die Tinte
etwas widerwilliger aus der Feder kommt.

Ist übrigens wenig los hier zur Zeit, oder?

Viele Grüße aus Dortmund
Michael
pelikanu
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Beitrag von pelikanu »

Hallo Johannes, es mag ja sein, daß Du das so pauschal für Dich sagen kannst - nur: Was bitteschön unterscheidet denn einen billigen Füller von einem teuren? Etwa das unerreichbare Schriftbild, das ich hier niemals in Frage gestellt habe? Da wäre ich mir dann aber doch nicht so sicher. Vielmehr ist es doch das erlesene Material und die hochwerige Verarbeitung, die man da bewundert - und warum kann man das nicht auch auf einen Kuli übertragen?
Wie Michael schon ansprach hapert es doch in der heutigen Zeit an der Funktionalität eines Füllers; wenn ich zb einen Geschäftsbrief schreiben muß, spreche ich ihn auf das Diktiergerät und die Sekretärin hackt ihn in den Computer, so daß ich ihn nur noch unterschreiben muß - dann aber natürlich mit dem Füller! Ansonsten verwende ich doch heute durchweg den Kuli; den habe ich immer in meiner Brusttasche, der ist mir förmlich ans Herz gewachsen. Warum sollte ich ihn dann stiefmütterlich behandeln, das wäre doch absurd.
Gut, wenn ich an mein Studium zurückdenke, da hätte ich in der Tat auf 08/15-Kulis oder -Füller zurückgreifen müssen, wäre da nicht Opas alter 400er gewesen, den ich bis heute favorisiere. Da standen aber weder ich noch die meisten meiner Kommilitonen vor der Wahl, heute den grünen, den blauen, den roten oder vielleicht doch den Toledo zu nehmen - da stand dann doch eher die Frage im Vordergrund, wie ich die Butter aufs Brot bekomme; davon abgesehen kann ein teurer Füller in der Öffentlichkeit repräsentieren und das soll er wohl auch - das kann aber sehr schnell snobistisch wirken (am Rande zum Thema "Schreib-
kultur an der Uni").
Unterm Strich kann ich für mich sagen, daß ich schöne Füller liebe, diese auch beizeiten gerne nutze, aber nicht für unersetzbar halte, sondern sie zu benutzen eher für einen Spleen wie das Fahren von Oldtimern.
Und ich mag schöne Kugelschreiber.
Gruß, Matthias
Johannes
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Beitrag von Johannes »

"Davon abgesehen kann ein teurer Füller in der Öffentlichkeit repräsentieren und das soll er wohl auch - das kann aber sehr schnell snobistisch wirken (am Rande zum Thema "Schreib-
kultur an der Uni"). "

Also ich muß sagen, es interessiert niemanden, ob ich mit meinem Montblanc Füller meine Mitschrift an der Uni führe oder mit meinem neuen M400 (in rot). Die meisten wissen nicht, wieviel die Stifte Wert sind, daher schließe ich Snobismus-Denken aus. Außer wenn man damit prahlt...
Du wirst es nicht glauben, aber ich lasse grundsätzlich in den Pausen meine Stifte offen auf dem Tisch liegen, sie wurden noch nie geklaut :D :wink:
(Wir sind immer in Gruppen bis zu 20-30 Personen zusammen)

viele Grüße
Johannes
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

Hallo Pelikanu,

von wegen wir Füllhalterfreunde interessieren uns nicht für Kugelschreiber oder Fragen dazu.

Ich habe extra recherchiert:

Diesen Pelikan 3 x 1 kam 1970 auf den Markt und ist in den 70ern irgendwann auch wieder verschwunden. Ich habe selber über viele Jahre einen solchen gehabt, etwa 1972 geschenkt bekommen. Die Bedienung mit der Einknopf-Methode war damals sensationell in meinen Augen. Daß der Lamy 2000 auch so funktioniert, wußte ich nicht.

Die Mechanik hat so la la funktioniert, die Farben wurden nicht immer zuverlässig getroffen. Der Kunststoff war sehr haltbar in der Oberfläche, aber auch zerbrechlich, die Spitze ist dann irgendwann nach einigen Jahren ausgebrochen, was für das Schreiben nicht mehr so angenehm war.

In einem alten Katalog liegt er bei DM 10.

Letztlich dürfte die Nachfrage gering sein und er somit recht wenig wert sein. Wie insgesamt die Pelikane, auch Füller aus der damaligen Zeit nicht nur ungemein einfach und fast einfältig im Design sind und auch materialmäßig wenig Anziehungskraft ausüben.

Viele Grüße
Euer Thomas Baier
pelikanu
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Beitrag von pelikanu »

Prima Thomas, vielen Dank!
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