
Das mit dem Lederhäubchen, das das Kapitalband teilweise bedeckt, gefällt mir schon richtig gut. Dafür wird beim Umschlagen des Leders um die Einbandpappe ein Überstand stehen gelassen, der dann in Form gedrückt wird. Das ist eine der fummeligsten Aufgaben, die mir beim Buchbinden bisher begegnet sind, und daran herrscht nun wirklich kein Mangel bei dieser Tätigkeit. Das Leder muss äußerst dünn sein und der Überstand genau richtig bemessen.
Wenn ich dabei bin, denke ich jedes Mal, dass das niemals etwas werden wird. Die Ergebnisse sind dann zumeist doch ganz brauchbar, aber darauf, dass der Knoten so richtig platzt, warte ich noch.
Sehr geholfen hat bei dieser Aufgabe der Tip aus dem verlinkten Tutorial, Mehlkleister zu verwenden. Der trocknet nämlich so langsam, dass man es nicht gleich beim ersten Versuch richtig machen muss.

Das ist ein kleines Buch aus Tomoe River. Tomoe River ist noch immer ein bisschen meine Nemesis. Das hat für allem mit seiner geringen Dicke und Rutschigkeit zu tun und geht schon damit los, den Buchblock gerade zu schneiden. Ich musste mehrmals nachkorrigieren, weswegen der Buchblock am Ende breiter als hoch geworden ist.
Besonders ärgerlich war allerdings, dass sich die Vorsatzlage, für die ich extra etwas stärkeres Papier verwendet hatte, mit den anderen Lagen nicht gut genug verbunden hat. Kaputt gehen wird das Buch deswegen nicht, weil es über die Rückeneinlage und die Heftbänder noch immer gut genug zusammenhält, aber trotzdem ist es irgendwie ein "Schandfleck". Schade, es sieht oberflächlich gar nicht so aus.


Das ist einer der anderen Franzbände, die ich gemacht habe und mit dem ich deutlich zufriedener bin. Das Papier ist Clairmail 60 g und verarbeitet sich deutlich angenehmer als Tomoe River.


Ich mag dieses "massive" Gefühl, wenn man einen Franzband in der Hand hat. Man merkt, dass Deckel und Buchblock eine Einheit sind. Wenn das Buch geschlossen ist, gibt es keine Hohlräume, nichts gibt nach.

Braunes Leder und florentinisches Papier sind für mich ein echtes dream team. Ich weiß gar nicht, warum das so gut zusammen aussieht, aber das Rankenmuster passt wirklich zu fast allen Brauntönen. Dieses ist ein recht kaltes Dunkelbraun.

Das war mal wieder genug der Bilderschlacht für heute! Ich hoffe, ich habe den einen oder anderen inspiriert, vielleicht auch mal wieder etwas zu zeigen?

Viele Grüße,
Barbara