Tintenampullen

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DanielH
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Tintenampullen

Beitrag von DanielH »

Hallo in die Runde,

Ich habe mal eine Frage, die sich vor allem an die Ärzte und ganz besonders die eventuell auch vorhandenen Zahnärzte hier im Forum richtet. Wir sind ja alle permanent auf der Suche nach Möglichkeiten, unsere Lieblingstinte mit auf Reisen zu nehmen. Die Möglichkeiten sind Legion. Ich besitze ein Visconti-Reisetintenfass und ein Innokin-U-Can. Alles tolle Behältnisse, mit denen man große Mengen der "Lieblings-Dauerschreibtinte" (bei mit meist schwarz) mit sich herumschleppen kann. Tolle Sache. Nun habe ich aber immer mehrere Füller im Gebrauch und wechsle im Prinzip bei jeder Füllung die Farbe. Das macht es schwierig, farbige Tinten in großen Behältern mitzunehmen. Besser wäre ein Behälter, der nur eine Füllung fasst. Im Grunde könnte man also eine Patrone nehmen. Zuhause ist das ja auch kein Problem. Man kann ja beliebig Füllerpatronen aus dem Tintenfass mit der Injektionsspritze auffüllen. Aber was passiert dann auf Reisen? Das Tintenfass ist da nicht dabei...

In der Medizin hat man ja große Mengen an sterilen Einmalportionen von Medikamenten, die in verschiedenen Arten von Ampullen abgefüllt sind, zum Beispiel die Lokalanästhetika für die Zahnmedizin (m.W. in der Regel Novocain). Da gibt es doch so kleine Zylinderampullen, die man in ein Spritzengestell (Tante Wiki nennt es "Karpulenspritze") einsetzt. Frage: Ist es prinzipiell möglich, eine solche Ampulle (wenn ich es richtig sehe, sind die doch aus Glas, oder?) mit Tinte aufzufüllen und dann irgendwie wieder zu verschließen?
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Tenryu
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Re: Tintenampullen

Beitrag von Tenryu »

Das scheint mir doch reichlich kompliziert.
Ich nehme nicht an, daß du für Monate auf See oder auf einer Expedition zu den Nilquellen bist, und in der Zeit deine Memoiren schreiben willst. :mrgreen:
Nimm einfach eine Anzahl gefüllter Füller mit und du kannst locker ein halbes Buch schreiben, oder eine Schachtel Patronen.
Mit einer langen Patrone schreibt man gute 30 Seiten. Da würde ich nicht anfangen, mit Ampullen und Spritzen und Pipetten zu hantieren. Ein halbes Chemielabor mitzunehmen, ist sicher nicht bequemer als eine Handvoll Patronen, ein Reisetintenfaß oder ein paar vorgefüllte Füllhalter. :wink:
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gkd5mao
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Re: Tintenampullen

Beitrag von gkd5mao »

Die Idee mit den Insulin (vgl. 2. Post) oder Anästhetika-Ampullen ist zwar clever, aber ws. nicht praktikabel. Diese Ampullen besitzen einen Gummi(?) Deckel, der mit einem ausgestanzten gebördelten "Blech" verschlossen wird. Dieses Blech müsste man abmontieren (viel Spaß dabei), die Ampullen spülen, und dann wieder mit dem Gummi verschließen. Am Ende der Prozedur bleibt nur der Gummi-Stopfen übrig, da das Blech beim Öffnen zerstört wurde.
Alternative? Beispielsweise für die Gaschromatografie gibt es Probenvials, die zwischen 1,0 und 5,0ml Inhalt fassen - auch mit Spitzboden für kleine Volumina. Verschlossen werden können diese Vials entweder mit kompletten Schraubkappen oder mit Schraubkappen mit einem Loch, das eine Nadel durchlassen kann (für einen Autosampler nutzbar).
Problem? Vials und Kappen gibts im guten Laborbedarf - ws. je ab 100 Stück aufwärts (eher größere bulks).
Grüße,
Konstantin
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Strombomboli
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Re: Tintenampullen

Beitrag von Strombomboli »

Warum nicht einfach die Pröbchenfläschchen nehmen, die man bei den Goulets oder bei Marianne kaufen kann? Oder die 5-ml-Behälter, die man von Diamine für Tintenproben bekommt? Oder Oliver-tintenprobe.de um ein paar solche Behälter bitten? Das scheint mir doch am einfachsten. Darum habe ich es so gemacht, als ich mich auf die Reise begeben habe, also Tinte in Pröbchenfläschchen umgefüllt.
Iris

Mein Avatar ist ein Gemälde von Ilja Maschkow (1881-1944): Selbstporträt; 1911, das in der neuen Tretjakow-Galerie (am Krimskij Wal) in Moskau hängt, wo ich es fotografiert habe.
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bella
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Re: Tintenampullen

Beitrag von bella »

das meiste in der amedizin sind heutzutage Einwegbehältisse und das macht de zivile Nutzung schon schwierig.
Die Apullen mit dem Durchstechgummi im Decke hatte ich auch mal im Visier, es funktioniert nicht - wie oben bereits geschriebe - wegen des gebörtelten Deckels.

Bei allem Entdeckerdrang .... es spricht noch ein ganz pragmatischer Grund dagegen ...... Sicherheits- und Grenzkontrollen ... es könnte sich langwierig gestalten bei einer solchen zu erklären was man in den dilettantisch wieder verschlossenen Ampullen für lustige bunte Flüssigkeiten mitführt :mrgreen:
Die Überprüfung könnte zeitlich durchaus mal über den Abflugtermin des gebuchten Fliegers hinausgehen oder einem sogar mal eine Nacht auf Kosten des jeweiligen Landes in einer Zelle bescheren ..... Stichwort Terrorgefahr, Doping, Drogen ...
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PapierundStift
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Re: Tintenampullen

Beitrag von PapierundStift »

gkd5mao hat geschrieben:Beispielsweise für die Gaschromatografie gibt es Probenvials, die zwischen 1,0 und 5,0ml Inhalt fassen - auch mit Spitzboden für kleine Volumina. Verschlossen werden können diese Vials entweder mit kompletten Schraubkappen oder mit Schraubkappen mit einem Loch, das eine Nadel durchlassen kann (für einen Autosampler nutzbar).
Problem? Vials und Kappen gibts im guten Laborbedarf - ws. je ab 100 Stück aufwärts (eher größere bulks).
Da hilft Amazon ganz leicht. Ich war auch gerade auf der Suche nach solchen Behältern und meine, dieser in 10er Packungen dort gefunden zu haben.
Anja
DanielH
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Re: Tintenampullen

Beitrag von DanielH »

Hallo,


Ich habe nach dem Absetzen des Postings nochmal weitergeschaut und in Erinnerungen gekramt. In meiner Zeit als studentische Hilfskraft in einem Forschungsinstut habe ich mal mit Septumfläschchen ("Vials") gearbeitet und ich weiß, dass es die auch für ein, zwei Milliliter gibt. Eigentlich ideal. Man füllt die Tinte ein, setzt den Deckel auf und es gibt dann eine spezielle Zange, mit der man den Deckel verschließt. Soweit zur Theorie. Vials und Deckel sind auch völlig unproblematisch zu bekommen. Hundert Stück für ca. 30 Euro. Das Problem ist die Zange! Die kostet nämlich bei den meisten Anbietern so um die 200 Euro!

Übrigens: Bei den Überlegungen hierzu spielte Spieltrieb eine wichtige Rolle. :D
Andreas-54
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Re: Tintenampullen

Beitrag von Andreas-54 »

Ansonsten gibt es auch noch ganz billig (z.B. 5 St. 7 €) diese sog. Nadelflaschen. Also diese kleinen Plasikfläschchen mit dichtem Schraubdeckel (zur Sicherheit evtl. mit etwas Silikonfett abdichten) und integrierter, stumpfer Nadel im Deckel (mit Verschluss).
Sind wohl hauptsächlich für das E-Liquid für E-Zigaretten gedacht.
Damit kann man mit der Nadel Patronen oder Konverter befüllen und man sollte auch Kolbenfüller in die Fläschchen eintauchen können. Allerdings kenne ich die nur so ab 10 ml aufwärts.
Wenn man den Nadelaufsatz nicht braucht (weil nur für Kolbenfüller), gibt es die kleinen Fläschchen sicher auch mit einfachem Schraubverschluss. Jdenfalls sollten die ohne weiteres dicht sein und recht robust für unterwegs.
Glasampullen könnte ich mir für den Zweck nicht vorstellen.

Schönen Gruß
Andreas
rorro
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Re: Tintenampullen

Beitrag von rorro »

Ganz ohne Bastelei - vielleicht deswegen uninteressant - kommt dieses hier in Frage. 50x 5ml Flaschen mit Nadelausgang (allerdings nur für Unternehmer, Gewerbetreibende und Freiberufler, also Nettopreis):

http://www.flaschen-handel.eu/Nadel-Fla ... n::51.html
Viele Grüße, Ralf
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Faith
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Re: Tintenampullen

Beitrag von Faith »

Solche Flaschen findet man auch für Privatpersonen. Habe gerade erst die Suche nach passenden Portionsbehältern für NaCl Lösung zum Inhalieren hinter mir. ;)

doc aus dem Forum hier, hatte mal kleine Gläschen bei einem Stammtisch dabei, in denen Kerastase verkauft wird. Ich finde sie sehr gut, allerdings muss man dann wieder mit Spritze oder Konverter arbeiten. Direkt daraus betanken geht bei Kolbenfüllern meines Wissens nach auch, bis zu welcher Größe genau kann ich allerdings nicht sagen.
Das Problem: Wie kommt man an diese Gläschen ohne den teuren Inhalt? doc bekommt sie beim Friseur, mein Friseur hat solche teuren Produkte aber nicht im Sortiment. ;) Wenn jemand einen Tipp hat, ich wäre sehr dankbar dafür.
Dateianhänge
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Viele Grüße
Faith

Meine Blog: www.tintenpfote.de
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Edelweissine
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Re: Tintenampullen

Beitrag von Edelweissine »

Ja ja, dieser Thread ist uralt. Einwegspritzen, mit einem so genannten Combistopper aus der Apotheke verschlossen, sind preiswert (Ca. 10 Cent für die Spritze und 40 Cent für den Stopper - wiederverwedbar!) und sicher, solange die Konstruktion nicht von oben gedrückt wird. Die Idee kommt nicht von mir, ist aber trotzdem klasse :wink:.
Gruß,
Heike
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