Spuelen - wie oft?

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DanielH
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Spuelen - wie oft?

Beitrag von DanielH »

Hallo in die Runde,

Ich bin seit einiger Zeit dazu uebergegangen, meine Fueller jedesmal, wenn sie leer sind, drei bis fuenfmal mit Wasser zu spuelen (also das Wasser aufziehen und wieder ausdruecken) bevor ich sie - noch nass - wieder aus dem Tintenfass fuelle. Ich verspreche mir davon, dass die Tinte, die ja durch die lange Zeit im Fass langsam Wasser verliert, wieder "rueckverduennt" wird und dass der Fueller von allzu groben Ablagerungen befreit wird. Ich mache mir nur Gedanken ueber Verschliess an der Kolbenmechanik. - Zu Recht? Was ist Eure Meinung dazu?
werner
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Beitrag von werner »

Hallo,

ich halte diese Praxis für übervorsichtig. Bei normaler dauernder Benutzung halte ich eine (ein- bis zweimalige) Spülung bei Tinte gleicher Farbe etwa einmal alle zwei Monate für ausreichend. Sicherlich werden da aber die Meinungen doch auseinander gehen. Eine gründliche Spülung ist allerdings unabdingbar, wenn man die Tintenfarbe wechseln will. Wenn man hier nicht sorgfältig reinigt, wird man ein Farbengemisch erleben. Ganz besonders wenn man erst eine dunklere Tinte im Tank hatte und dann auf einen hellen bzw. helleren Farbton wechseln will. Auswirkungen auf die Kolbenmechanik hängen wohl von der Verarbeitung des jeweiligen Füllers (Herstellers) ab.

Viele Grüße
Werner
M. Gonkohlt
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Beitrag von M. Gonkohlt »

Hallo Daniel,

ich halte das für etwas zu viel des Guten. Wenn man einen Füller bei jedem Nachfüllen spülen müsste, hätte er sich sicher nicht als Schreibgerät für Schüler etabliert. Denn da wird unter Umständen jahrelang eine Patrone nach der anderen ohne Reinigung eingelegt und er schreibt immer noch ...

Freundliche Grüße
Mathias
st.rochus
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Beitrag von st.rochus »

Hallo zusammen,
ich schließe mich Werners Meinung an, möchte noch hinzufügen, dass ich eine abschließende Reinigung mit einem Ultraschallgerät bei einem Farbenwechsel für sehr hilfreich empfinde.
Zuerst spüle ich auch vier-bis fünfmal mit klarem Wasser durch, lege den Füller dann in lauwarmes Wasser im Ultraschallgerät und wundere mich jedesmal, welche feinen Wölkchen immer noch aus dem Füller kommen!

Gruß Elke
DanielH
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Beitrag von DanielH »

Danke fuer Eure Hinweise. Uebrigens noch eine sehr wirkungsvolle Methode, um einen Fueller von Tintenresten zu reinigen (Voraussetzung ist aber ein guter Tintenleiter, dessen Lamellen viel Wasser aufnehmen koennen): Gerade wenn ich eine Farbe wechseln will, ziehe ich den Fueller nach dem groben Spuelen auf und stelle ihn dann mit der Feder nach oben in einen Becher. Dabei muss sich noch Wasser in den Lamellen des Tintenleiters befinden. Nach einiger Zeit kann man durchd Sichtfenster (wenn vorhanden) sehen, wie angeloeste Tinte in den Fuellerkorpus fliesst, die man anschliessend mit dem Wasser rausdruecken kann. Wenn man danach noch einmal mit Wasser aufzieht und wieder ausdrueckt, sieht man, dass das Wasser immer noch recht stark gefaerbt ist.

Diese Methode ist auch ein guter Indikator, um festzustellen, ob der Fueller wirklich sauber ist.
absia
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Beitrag von absia »

Hallo Daniel!

Du kannst das auch einfacher haben. Die Verkrustungen oder Tintenrestablagerungen im Tintenzylinder (meist am Kolben selbst) bei Kolbenfüllern und Konvertern bekommst du meist dadurch gut heraus, dass du den Füller resp. Konverter (nach Einweichung) nur noch halb mit Wasser füllst und dann kräftig in Längsrichtung schüttelst. Das ist fast so toll wie Ultraschall. Probier's mal aus! Du wirst dich wundern, was da noch weggeht, wenn der Füller schon scheinbar sauber ist. Man sollte aber vorher die Kappe aufsetzen oder ein Tempo um die Feder wickeln. Sonst kann man das Arbeitszimmer hinterher gleich neu tapezieren! Oder habe ich dich falsch verstanden?

Grüßle
Peter
Zuletzt geändert von absia am 29.04.2008 22:37, insgesamt 1-mal geändert.
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DanielH
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Beitrag von DanielH »

Schütteln ist auch mal eine Idee... daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Bei meiner Methode, die ich eben beschrieben habe, wird der Füller ja völlig ruhig weggestellt. Und diese Technik schwemmt auch eher Tintenreste aus den Kapillaren des Tintenleiters.
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