Ich hab mal wieder ein paar Werkstattfotos vom Wochenende! Diesmal bin ich nicht zu wahnsinnig viel gekommen, weil man hat ja auch noch andere Sachen vor, und habe mir drei relativ zeitkritische Auftragsarbeiten vorgenommen: 2 Fotoalben und ein Buch aus Amalfipapier. Durch einen lustigen Zufall haben alle drei Bücher Einbände aus unterschiedlich getöntem Carta Fiorentina Papier bekommen: grün, blau und rosa.
Ein Blick auf die fast fertigen Fotoalben. Die Rücken sind aus dunkelbraun gefärbtem Kalbsleder. Ich habe neuerdings Fiebing's Oil Dye für mich entdeckt, das Zeug färbt wie nur was und hält bombenfest. Ich kann es also empfehlen, anders als das Produkt "Antik Finish" aus dem gleichen Hause, das mich leider nicht überzeugt hat.

Hier sieht man das Herausarbeiten der falschen Bünde. Der Band wird mit dem Schnitt nach unten in die Presse gestellt, links und rechts von den Bünden wird das Leder mit gespannten Zwirnsfäden in die Fuge gepresst, bis der Leim trocken ist.

Die Seide für die Kapitalbänder habe ich passend zum Einbandpapier herausgesucht. Kann jemand keine Kapitalbänder mehr sehen? Ich muss sagen, mich fesseln sie noch.

Die Buchblöcke für die Fotoalben habe ich fertig gekauft, man kann sowas auch selbst machen, aber das hat mich nicht gereizt.

Hier ist die Rohkonstruktion des Buchs aus Amalfipapier - aufgrund der fusseligen Büttenränder auch liebevoll das "Fusselbuch" genannt - zu sehen. Auf diesem Foto habe ich gerade die Rückeneinlage aufgeleimt und glattgestrichen. Das Malerkrepp (ist das der korrekte Artikel oder ist es DER Malerkrepp?) ist dazu da, damit der Rücken seine gewölbte Form behält, bis der Leim angezogen hat.

Zum Schluss zeige ich euch noch diese kleine Höllenmaschine. Es ist ein Schriftkasten zum Aufbringen von Prägeschriften. Die Buchstaben gibt es einzeln als Metallklötzchen, diese werden dann zwischen die Backen gespannt, das Ganze auf einer Platte erhitzt und dann geprägt (nebenbei wiegt es gefühlte 3 Kilo). Ich habe noch keine Zeit gehabt, es auszuprobieren bzw. überlege ich, ob ich das überhaupt machen will oder das Teil zurückschicke - für mal hin und wieder einen Namen prägen ist es ganz schön teuer, von dem dazu passenden Schriftsatz gar nicht zu reden. Mal gucken.

Viele Grüße,
Barbara