Füller und Papier

Moderatoren: MarkIV, Zollinger, desas, Linceo, Lamynator

Benutzeravatar
MarkIV
Beiträge: 3177
Registriert: 17.07.2015 8:45
Wohnort: Mainz
Kontaktdaten:

Mondi Colour Copy, 100g/m²

Beitrag von MarkIV »

Dank einiger Papierspenden aus meinem Umfeld und aus Händlerquellen, habe ich jetzt noch ein wenig mehr Material, das ich ausprobieren kann. In diesem Fall, das Colour Copy Papier von Mondi. Mit 100g/m² liegt es schon etwas über dem 80g Standard, was man beim Anfassen auch merkt, das Papier ist steifer und fühlt sich auch wertiger an.
Es hat eine recht glatte Oberfläche, schreibt sich insgesamt aber recht weich, was die erste Überraschung beim Testschreiben war.

Bild
Mondi Colour Copy, 100g/m²

Das Papier liegt bei sehr guten ~98% Opazität, sieht man glaube ich gut, kein Durchdrücken, kaum Durchscheinen.

Bild
Mondi Colour Copy, 100g/m²

Positiv zu erwähnen ist auf jeden Fall der Kontrast des Papiers. Ich bin der Meinung, dass gerade Tinte einen echten Farbschub kriegen.

Bild
Mondi Colour Copy, 100g/m²

Bild
Mondi Colour Copy, 100g/m²

Allerdings muss ich auch sagen, das Schriftbild wirkt unruhiger als es das Schreibgefühl hätte vermuten lassen. Das leichte Fransen was man erkennen kann, ist mit dem blossen Auge kaum zu erkennen, aber trotzdem vorhanden.

Bild
Mondi Colour Copy, 100g/m²

Ich musste einige Stifte oder zumindest Tinten substituieren. Stifte werden tatsächlich alle und müssen neu befüllt werden oder sie wechseln gegen einen anderen, mit einer anderen Tinte natürlich.

Bild
Mondi Colour Copy, 100g/m²

Bild
Mondi Colour Copy, 100g/m²

Und natürlich auch wieder Beispiele fürs Druckbild

Bild
Mondi Colour Copy, 100g/m²

Bild
Mondi Colour Copy, 100g/m²

Ich meine das Papier schlägt sich gut, ein guter Allrounder, gerade für den recht geringen Preis der dafür aufgerufen wird. Mehr Erfahrungen als diese aus dem Test habe ich allerdings auch nicht, da ich es nur als kleine Papierspende habe.....

Mark
Man muss die Steine, über die man schreibt, angefasst haben!
Hildegard Maria Rauchfuß


www.tintanium.de/@tintan.ium

Wenn ich offiziell schreibe, dann in Grün
Benutzeravatar
Pelle13
Beiträge: 2887
Registriert: 20.03.2016 10:25

Re: Füller und Papier

Beitrag von Pelle13 »

Hallo Mark,

ich habe das Color Copy von Mondi sowohl in 100g als auch in 120g getestet; ich mag die glatte Oberfläche, ich mag den leichten Cremeton, den mein 100g Papier hat, ich habe ebenfalls das Gefühl, dass die Farben auf dem Papier so richtig strahlen, aber leider blutet es bei mir zum Teil doch etwas durch. :(
Ich habe beide Papiere mit diversen Edelsteinen und (normal bis nass schreibenden) Pelikan M-Federn ausprobiert und zumindest beim 100g Papier bluten doch recht viele davon leicht (aber deutlich sichtbar) durch: Amethyst, Aquamarin, Garnet, Mandarin, Sapphire, Tanzanite, Topaz, Turmaline.
Schade, denn ich mag das Papier, aber beim 100g Papier nervt mich das Durchbluten schon etwas, so dass ich mir davon nicht 500 Blatt hinlegen will, beim 120g Papier ist es dagegen wohl eher "Meckern auf hohem Niveau"...

Liebe Grüße,
Dagmar
Freude am Schauen und Begreifen ist die schönste Gabe der Natur. (Albert Einstein)
Benutzeravatar
MarkIV
Beiträge: 3177
Registriert: 17.07.2015 8:45
Wohnort: Mainz
Kontaktdaten:

Re: Füller und Papier

Beitrag von MarkIV »

Mmmh, Florian hat das früher ja schon mal geschrieben, ein perfektes, ideales und dabei noch universelles Papier gibt es wohl eher nicht. Dabei rede ich noch nicht einmal von universeller Tintentauglichkeit. Ich befürchte das scheitert schon an Haptik des Papiers, Vorlieben beim Schreiben, Farbgebung des Papiers und solchen Sachen.
Leider habe ich im Moment gar keine Edelstein Tinte getankt, daher sind die bei mir beim Testen wenig präsent. Ich werde da aber, so denn der eine oder andere Füller leer wird oder durchgetauscht wird, gegensteuern. Aber, das habe ich ja so auch bemerkt, 20 Füller unter Tinte ist viel. Sonst habe ich selten so viele am Start, mit so vielen verschiedenen Stiften schreibe ich dann doch nicht gleichzeitig.

Wie man ja gut sehen kann, ich habe deine Probleme jetzt gar nicht, weder Sailor noch Pilot haben auf dem Papier Probleme mit Durchbluten und kräftig fließen tun meine Stifte fast alle. Ich merke da immer gern mal wieder an, Tintenfluß am Füller hat wenig mit der Federbreite zu tun. Eine breite Feder bringt nur in der Breite mehr Tinte aufs Papier. Punktuell gesehen macht das wenig Unterschied. Auch wenn das paradox klingt, mein 912 mit der PO Feder hat einen exzellenten Tintenfluß, man kann damit sehr schnell Striche legen, ohne dass die Tinte aussetzt. Die schmale Feder ist da nur ein Nebeneffekt.

Aber schön dass du deine Erfahrungen mit nieder geschrieben hast, ich mache das hier ja nicht der Selbstunterhaltung wegen, sondern um eine breitere Basis zur Nutzung von Papier zu bilden.

:D

Mark
Man muss die Steine, über die man schreibt, angefasst haben!
Hildegard Maria Rauchfuß


www.tintanium.de/@tintan.ium

Wenn ich offiziell schreibe, dann in Grün
Benutzeravatar
MarkIV
Beiträge: 3177
Registriert: 17.07.2015 8:45
Wohnort: Mainz
Kontaktdaten:

Hewlett Packard CHP210, 80g/m²

Beitrag von MarkIV »

Ich habe es noch einmal beschrieben, zum einen weil ich selbst einen Bogen haben wollte, der Format hat :) und zum Anderen, meine Ergebnisse wichen ja teilweise deutlich von dem ab, was andere mit dem Papier erlebt haben. Der Verdacht, das Papier könnte in verschiedenen Chargen voneinander abweichen, ist zumindest eine sehr valide Option.
Mein Paket ist jetzt ungefähr fünf bis sechs Monate alt. Ist halt ein Paket aus dem Supermarkt, für 4,50€, das für alles herhalten muss. Ich vermute nur die wenigsten Blätter werden verdruckt, meine Kinder zeichnen darauf, ich entwerfe mit Bleistiften darauf, meine Frau zerteilt sich die Blätter und erstellt Listen darauf. Aber gelegentlich wird es auch bedruckt.
Basierend auf dem Alter, habe ich mal in meiner Umgebung nach davon abweichenden Chargen gesucht und habe jetzt Papier verwendet, das mindestens zwei Jahre alt ist. Ein frisch angerissenes Paket aus einem kleinen Copyshop, in dem eine Bekannte meiner Frau arbeitet. Sie ist sich sicher, das Paket liegt da schon mindestens zwei Jahre, eher mehr. Sie meinte sie verwendet es nicht, da sie die Papiervorgaben von ihrem Mutterhaus bekommt und HP ist das seit mindestens zwei Jahren nicht mehr auf der Liste. Daher bleibt es da wo es ist, im Regal.

Dem Staub auf dem Paket nach, glaube ich die 2 Jahre unbesehen.

Wie auch immer, ich denke ich kann recht sicher sein, dass das Papier nicht aus derselben Produktionscharge stammt, wie das Papier aus meinem ursprünglichen Versuch.

Bild
Hewlett Packard CHP210, 80g/m²

mit den dazu passenden Ausschnitten:

Bild
Hewlett Packard CHP210, 80g/m²

Bild
Hewlett Packard CHP210, 80g/m²

und einer passenden Rückseite:

Bild
Hewlett Packard CHP210, 80g/m²

Und natürlich auch eine zweite Seite:

Bild
Hewlett Packard CHP210, 80g/m²

mit Ausschnitten:

Bild
Hewlett Packard CHP210, 80g/m²

Bild
Hewlett Packard CHP210, 80g/m²

und Druckausschnitten:

Bild
Hewlett Packard CHP210, 80g/m²

Bild
Hewlett Packard CHP210, 80g/m²

und natürlich auch einer Rückseite:

Bild
Hewlett Packard CHP210, 80g/m²

Was hat sich geändert, was ist anders. Ich meine, das Papier drückt stärker durch. Grundsätzlich sind die Kandidaten die stärker bluten aber gleich. Über die Ursachen kann ich ja auch nur vermuten. Ich vermute das Alterung einen Unterschied machen kann, aber der sollte bei 18 Monaten Unterschied eigentlich noch nicht so relevant sein. Natürlich verschiedene Produktionschargen, was schon sein kann, denn das Verhalten hat sich ja kaum verändert, es ist nur in diesem Fall intensiver geworden.
Was aber ebenfalls eine Option sein kann, gegeben den Fall es ist identisches Papier, der wesentlich Unterschiede zwischen den Versuchen ist, dass ich das Papier im ersten Anlauf direkt aus einem Paket genommen habe und drauf los geschrieben habe. Dieses Papier ist vor dem Beschreiben durch einen Laserdrucker gewandert. Wellen tut sich das Papier nicht, aber ordentlich erhitzt wird es aber schon. Möglicherweise wird die Oberfläche verändert und neigt daher eher zum Einbluten.

Was man bei dem Papier gut beobachten kann, es reagiert empfindlich auf "scharfe" Federn. Der normale moderne Füller hat ein rundes Korn und ist so konzipiert das er damit sanft übers Papier gleitet. Stub oder Italic Feder sind aber mehr oder weniger scharf geschliffen und haben ein sehr flaches oder gar kein Korn. Die Kanten der Federn können beim Schreiben also ins Papier "schneiden", beschädigen damit die Oberfläche und Tinte kann einfransen.
Die F-Feder in meinem violetten 580 ist zwar keine Stub, läuft aber mit Character, also etwas rauher. Die Oberfläche scheint jetzt so empfindlich zu sein, dass dieser rauhe Lauf ebenfalls ausreicht die Oberfläche einzukratzen und Tinte einbluten zu lassen. Der Stift franst daher sichtbar und drückt auch sichtbar durch.

Im Großen und Ganzen hat sich für mich aber wenig geändert, das Papier ist absolut nutzbar mit Füllern, ist aber weit weg von einer Ideallösung. Ist eben so ein Papier das man für alles benutzt, aber meistens eben auch nichts wichtiges.......

Mark
Man muss die Steine, über die man schreibt, angefasst haben!
Hildegard Maria Rauchfuß


www.tintanium.de/@tintan.ium

Wenn ich offiziell schreibe, dann in Grün
Ex Libris
Beiträge: 2334
Registriert: 10.02.2010 22:43
Wohnort: Konstanz

Re: Hewlett Packard CHP210, 80g/m²

Beitrag von Ex Libris »

Hallo Mark,

Du hast zuvor geschrieben:
MarkIV hat geschrieben: Im Großen und Ganzen hat sich für mich aber wenig geändert, das Papier ist absolut nutzbar mit Füllern, ist aber weit weg von einer Ideallösung. Ist eben so ein Papier das man für alles benutzt, aber meistens eben auch nichts wichtiges.......
Ich würde das unterstreichen wollen - ganz unabhängig von diesem speziellen Papier. Bevor ich dazu komme, eine Reinschrift von etwas anzufertigen, verbrauche ich meist mehr Papier als danach - weil ich mit breiteren Federn schreibe, was ich für längere Reinschriften vermeide, da ich der Meinung bin, dass dann (wenigstens bei meiner Schrift) die Lesbarkeit leidet; weil ich auf Papier schreibe, das ich halt habe, das aber andererseits dazu neigt, die Schrift verlaufen zu lassen usw.

Worauf ich hinaus will: Das 'perfekte Papier' (ich würde einschränkend sagen: Das perfekte Papier für diesen Augenblick) ist das, von dem ich am wenigsten brauche. Aber auf dem Weg dahin, einen Text zu entwickeln, der einer Reinschrift würdig ist, verwende ich alles Papier, das ich halt so habe und das sich halt mit Füller beschreiben lässt. Insofern finde ich es sehr gut, dass Du hier im Faden die Lanze brichst für die Papiere, die 'eben funktionieren', ohne den Anspruch erheben zu können, ein perfektes Papier für alle Gelegenheiten zu sein. Etwas, das noch kein Papier fertiggebracht hat, das mir untergekommen ist - aber Du hast mich in dem Punkt ja quasi zitiert (und das habe ich hier schon mehrfach geschrieben, einfach, weil es meiner bescheidenen Erfahrung entspricht).

Viele Grüße,
Florian
Benutzeravatar
MarkIV
Beiträge: 3177
Registriert: 17.07.2015 8:45
Wohnort: Mainz
Kontaktdaten:

Clairefontaine Clairalfa, 100g/m²

Beitrag von MarkIV »

Da ich ja das Clairmail Papier schon hatte, wollte ich das Clairalfa Papier nicht auslassen. Clairalfa ist eine der am breitesten aufgestellten Linien die Clairefontaine anbietet, von 50 bis 350g/m². So breit das mein Drucker die beiden Extreme nicht mehr verarbeiten kann (laut Datenblatt), denn da sind nur 60 bis 250g/m² möglich.
Ich habe das Papier in 100 und 120g/m² in relativ geringen Mengen, da es auch in hohen Grammaturen im Wesentlichen die Eigenschaften des 50 oder 60g Papiers behält.

Bild
Clairefontaine Clairalfa, 100g/m²

Ich empfinde die Haptik als recht angenehm, auch wenn das Papier weit davon entfernt ist "glatt" zu sein, wie die 60g Varainte, ist auch hier die Oberfläche relativ rauh, wenn auch sehr fein und rauh.

Bild
Clairefontaine Clairalfa, 100g/m²

Das wirkt sich in jedem Fall auf die Opazität ist, für ein 100g/m² Papier ist das Papier schon verdammt lichtdicht und auch ziemlich steif.

Bild
Clairefontaine Clairalfa, 100g/m²

Bild
Clairefontaine Clairalfa, 100g/m²

Das Schriftbild im feinen Detail wirkt aber ähnlich unruhig wie beim 60g Clairmail, durch die feine, porige Oberfläche, wirkt das Schriftbild sehr unruhig. Das sieht man 1:1 nicht so drastisch wie hier, aber ich finde das man es in jedem Falle wahrnimmt. Das Papier ist, genau wie die 60g Variante, recht hydrophob, sprich es nimmt Tinte in jedem Fall nicht so saftig an, die Schrift wird schmaler.

Bild
Clairefontaine Clairalfa, 100g/m²

Bild
Clairefontaine Clairalfa, 100g/m²

Bild
Clairefontaine Clairalfa, 100g/m²

Bild
Clairefontaine Clairalfa, 100g/m²

Auf den Druck hat das keinen Einfluß, das Druckbild ist exzellent, durch die ganze Bandbreite an Grammaturen.

Bild
Clairefontaine Clairalfa, 100g/m²

Bild
Clairefontaine Clairalfa, 100g/m²

Ich habe eine ganze Weile mit der 90g Variante probiert, habe es dann aber nach den 200 Blatt die ich hatte aufgegeben, ich mag das glatte Papier einfach lieber. Nichts desto trotz, mag man die rauhe Oberfläche, ist ein exzellentes Papier, das absolut für den Füller geeignet ist. zwischen 80 und 100g/m² habe ich kein andere gehabt, das so opaque ist.

Mark
Man muss die Steine, über die man schreibt, angefasst haben!
Hildegard Maria Rauchfuß


www.tintanium.de/@tintan.ium

Wenn ich offiziell schreibe, dann in Grün
Antworten

Zurück zu „Papiere“