Tuschfüller zum Schreiben geeignet?

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IchFülleAlsoBinIch
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Tuschfüller zum Schreiben geeignet?

Beitrag von IchFülleAlsoBinIch »

Hat jemand von Euch vielleicht schonmal Tuschfüller wie zum Beispiel die Rapidographen von Rotring benutzt? Die gibt es ja mit Minen bis 0,1 mm. Taugen die auch zum Schreiben? Wie sieht es mit dem Durchschlagen der Tusche aus?
Und was heißt schon New York? Großstadt ist Großstadt; ich war oft genug in Hannover (Arno Schmidt).
Sabine
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Re: Tuschfüller zum Schreiben geeignet?

Beitrag von Sabine »

Lieber IFABI,
in meiner Schulzeit verwendeten wir Rapidographen zum Zeichnen, gefüllt mit schwarzer Tusche, und da ich meine Stifte ziemlich steil aufsetze, fand ich ihn auch zum Schreiben geeignet; aufgrund der feinen und scharfen Linie sogar sehr angenehm, allerdings nur bei richtig glattem, also nicht saugfähigen Papier. Da der Rapidograph keine Feder hat, sondern - meiner Erinnerung nach - eine Art Röhrchen, aus dem die Tusche fließt, funktioniert er nur steil aufgesetzt. Sonst kratzt er fürchterlich und gibt auch keine Tusche ab. Hast Du mal einen probegeschrieben? das würde Deine Frage natürlich sofort und eindeutig beantworten.
Herzliche Grüße!
Sabine
IchFülleAlsoBinIch
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Re: Tuschfüller zum Schreiben geeignet?

Beitrag von IchFülleAlsoBinIch »

Liebe Sabine,
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Nein, ich habe noch keinen probegeschrieben, bin nur auf der Suche nach einem (idealerweise nachfüllbaren) Schreibgerät mit ausgesprochen feiner Mine. Wenn die Rotringe aber sehr haltungssensitiv sind, ist das eher nicht das richtige für mich – schade. Probeeschreiben geht leider nicht, weil ich kein Geschäft in meiner Umgebung kenne, der diese Schreibgeräte noch im Sortiment hat.
Und was heißt schon New York? Großstadt ist Großstadt; ich war oft genug in Hannover (Arno Schmidt).
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TomSch
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Re: Tuschfüller zum Schreiben geeignet?

Beitrag von TomSch »

Hallöle,

bei dünnem Strich und nachfüllbar fällt mir spontan - als ähnliche Idee wie der Rapidograph - der Rotring Altro ein. Den gab es mit normaler Stahlfeder, aber eben auch als sogenannten Röhrchenfüller. Sieht an der Schreibspitze ähnlich wie eine Kulimine oder Kugel in der Mine aus. Durch Kontakt mit Papier bricht die Tinten-Oberflächenspannung, die vorher die Tinte am Auslaufen hinderte, und der Stift schreibt. Die Handhaltung ist dabei gleichgültig, da an dem Röhrchen außen herum so eine Art Wulst ist, die unabhängig vom Schreibwinkel sehr weich über das Papier gleitet. Normalerweise wird dieser Altro-Röhrchenfüller mit Patronen betrieben, folglich passt auch ein 08fuffzehn-Konverter. Hier gibt's Bilder davon.

Eine zweite, sehr ähnliche Alternative wären die sogenannten Tintenkulis, ebenfalls von Rotring. Die besitzen einen Kolbenmechanismus, sind also ganz normal mit Fasstinte zu betanken. :mrgreen:

Cheerio, Thomas
Sei nicht so; sei anders.
IchFülleAlsoBinIch
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Re: Tuschfüller zum Schreiben geeignet?

Beitrag von IchFülleAlsoBinIch »

Vielen Dank!!! Diese beidne Konzepte kannte ich noch gar nicht und teuer sind die Füller auch nicht. Mal sehen, vielleicht bestelle ich mal einen zum Rumspielen.

PS: Ich habe gesehen, dass der Thread eigentlich in ein anderes Unterforum gehört - Asche auf mein Haupt!
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Melmac
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Re: Tuschfüller zum Schreiben geeignet?

Beitrag von Melmac »

Grüß euch,

lang, lang ist es her, da gab es in der achten oder neunten Schulklasse das Fach »Technisches Zeichnen« auf freiwilliger Basis.

Hier wurden auch Tuschefüller von Rotring verwendet, wobei Füller wohl das falsche Wort ist. Die hatten teilweise sehr dünne Röhrchen zum Schreiben und Zeichnen, wie weiter oben schon angeführt.

Mit den konnte ganz prima gezeichnet werden, aber zum Schreiben an sich waren die ungeeignet. Für die Angaben auf den Zeichnungen oder mit Schablone waren sie o.k., aber ein Brief damit Schreiben wäre schon eine müheselige Angelegenheit.

Viele Grüße
Peter
IchFülleAlsoBinIch
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Re: Tuschfüller zum Schreiben geeignet?

Beitrag von IchFülleAlsoBinIch »

Schade, aber sowas habe ich befürchetet. Naja, wäre schön gewesen, etwas befüllbares mit ultradünner Mine zu finden. Für mein Organiser-Filofax probiere ich wohl mal extrafeine Gelschreiber aus, die es von Pilot gibt.
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MarkIV
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Re: Tuschfüller zum Schreiben geeignet?

Beitrag von MarkIV »

IchFülleAlsoBinIch hat geschrieben:Schade, aber sowas habe ich befürchetet. Naja, wäre schön gewesen, etwas befüllbares mit ultradünner Mine zu finden. Für mein Organiser-Filofax probiere ich wohl mal extrafeine Gelschreiber aus, die es von Pilot gibt.
Die gibt es auch von Steadler, Faber Castell und Pelikan. Jeder Zeichner benutzt so was. Willst du was zum wieder befüllen, nimm einen japanische Füller mit EF oder PO Feder, finder wird es nicht mehr.

Die Radiographen sind zum Schreiben völlig ungeeignet.....

Mark
Man muss die Steine, über die man schreibt, angefasst haben!
Hildegard Maria Rauchfuß


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Wenn ich offiziell schreibe, dann in Grün
Amaranth
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Re: Tuschfüller zum Schreiben geeignet?

Beitrag von Amaranth »

Das ist jetzt wahrscheinlich nicht sehr hilfreich,
aber es gab da mal was : der Rotring Rapidoliner (0,25). Mit ihm habe ich jahrelang alles geschrieben und gezeichnet. Absolut genial, keine Steilhaltung notwendig)
Alle späteren Rotringversuche brachten nur kratzige Röhrchen hervor. (Verschwörungstheorie: Verlagerung der Produktion ins Ausland? Oder billiger bei einem anderen Zulieferer?)
Das einzige Manko : man durfte ihn nicht lange rumliegen lassen, dann trocknete er ein. (Kann man übrigens die Röhrchen wieder gangbar machen? Vielleicht Ultraschall?)
Wenn das geht, kann man in der Bucht gucken, manchmal taucht noch einer auf!
LG
Barbara
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Edelweissine
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Re: Tuschfüller zum Schreiben geeignet?

Beitrag von Edelweissine »

Ähnlich war auch der "Tintenkuli" von Rotring, den gab es vor ein paar Jahren unter der Bezeichnung "altro", kostete 9,95€. Allerdings schrieb er mit Standardpatronen, war nicht sonderlich fein, hatte aber auch das Röhrchensystem.
Gruß,
Heike
Amaranth
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Re: Tuschfüller zum Schreiben geeignet?

Beitrag von Amaranth »

Nein, da liegen Welten dazwischen!
Weiß noch jemand, wo ich wegen der getrockneten Tusche nachlesen kann?
Barbara
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bella
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Re: Tuschfüller zum Schreiben geeignet?

Beitrag von bella »

in diversen Zeichen- und CAD-Foren findet man immer wieder den Tip mit dem Einweichen.... und regelmässig wieder das dies, auch mit Spüli oder Essig, keinen Erfolg bringt.
Die breiteren Radiographen kann man zerlegen, da kriegt man den Draht auch wieder eingefädelt.
Gibt es Videos dazu.

Von Rotring gab/gibt es auch einen speziellen Reiniger.
Vielleicht kann man hier auch den documentus Reiniger von R&k verwenden.

Ein Hausmittel, neben Ultraschallbad, habe ich noch gefunden das man probieren könnte .... einweichen in Cola.
Da schwören Schrauber auch bei verharzten, festsitzenden Teilen drauf ... wäre einen Versuch wert
Amaranth
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Re: Tuschfüller zum Schreiben geeignet?

Beitrag von Amaranth »

Danke Bella!
Das probiere ich jetzt alles durch. Es wäre wunderbar, wenn ich das hinbekäme!
Barbara
IchFülleAlsoBinIch
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Re: Tuschfüller zum Schreiben geeignet?

Beitrag von IchFülleAlsoBinIch »

Ein nicht schäumendes Tensid ist wohl nicht verkehrt.
Und was heißt schon New York? Großstadt ist Großstadt; ich war oft genug in Hannover (Arno Schmidt).
Uromastyx
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Re: Tuschfüller zum Schreiben geeignet?

Beitrag von Uromastyx »

Hallo allerseits,

in meiner Schülerzeit im Technischen Gymnasium habe ich viel mit dem Rotring Isograph (meist mit Röhrchenbreite 0,35mm) geschrieben - absolut senkrechte Haltung ist notwendig, auch das Papier darf nicht ausfasern. Nach ein paar vollgeschriebenen Schreibblocks hat man den Trick raus... :wink: Übrigens ist die zugehörige Tusche nicht nur dokumentenecht, sondern auch beständig gegen die "Düfte und Dämpfe" im Chemielabor, im Gegensatz zu den meisten Tinten!

Was so "echt" ist, ist natürlich auch schwer zu lösen! Wir haben damals festgestellt, dass die Zeichentusche von alkalischen Medien gelöst wird. Also: Essig ist eher nicht zu empfehlen - lieber Ammoniak ("Salmiakgeist") und dazu ein Tensid (Spülmittel passt!)
Der Originalreiniger von Rotring (gibt es den noch irgendwo?) war wirklich seeeehr (!!!) alkalisch.

Ein richtig kräftiges Ultraschallbad tut gute Dienste, Geduld braucht man natürlich auch reichlich! Zwischendurch immer wieder aus dem Bad nehmen und schütteln, sobald sich der Reinigungsdraht wieder klappernd bemerkbar macht, hat man gewonnen.

Viele Grüße
Gerd
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