Rohrer & Klingner "Scabiosa"

[Makenshi]

Hallo Faith

die aktuellen Eisengallustinten kannst Du auch problemlos in neueren Füllhaltern verwenden. Man sollte dann einfach nur vor jedem Neubefüllen einmal mit klarem Wasser durchspülen. Ich bin am Überlegen, ob ich mir für die Scabiosa noch einen M800 kaufen soll (mit dem liebäugele ich schon lange). Außerdem benutze ich schon seit einiger Zeit die Salix in einem aktuellen Lamy 2000 und habe keinerlei Probleme.
Die Salix und die Scabiosa sind derzeit meine absoluten Lieblingstinten und daran wird sich sicher auch so schnell nichts ändern

Viele Grüße,
Tristan

[Andreas-54]

Ein kleines Erfahrungs-Update zur Scabiosa von R & K.
Nahdem die Tinte bei mir zuerst in einem alten Reform-Kolbenfüller mit dünner F-Feder zu bdünn und blass rüberkam und sie auch in einem Safari mit F-Feder zu schwach blieb, habe ich sie jetzt in meinem billigsten Füller ausprobiert. In einem Online Air mit Feder M und Konverter. Hier läuft die Tinte jetzt problemlos und relativ satt aus der Feder und ergibt ein eigentlich schönes, dunkles lila-rot. Oder man könnte vielleicht auch sagen, ein ziemlich dunkles Grau mit rötlich-lila Einschlag.
Etwas nachteilig finde ich jetzt aber die erste Trocknungszeit der Tinte, die mir so für den täglichen Einsatz im Büro doch etwas zu lange ist. Da muss man schon etwas warten, bis man ein Blatt umdrehen kann, sonst färbt es zu leicht auf die vorherige Seite ab.
Liegt natürlich auch an dem relativ üppigen Tintenfluss dieses einfachen Füllers mit der M-Feder.

Schönen Gruß
Andreas

[Pelle13]

An der eisengallushaltigen Scabiosa von Rohrer & Klingner scheiden sich ja die Geister. Ich habe sie mir (ebenso wie die R & K Salix) besorgt, um im Outdoorbereich mit Füller schreiben zu können, ohne bei jedem Regentropfen oder Wasserspritzer nervös zu werden.

Im Lamy Safari mit Federbreite M war die Tinte aber mehr als mäßig - der sonst gut und üppig schreibende Lamy kratzte laut über fast jedes Papier und hinterließ nur einen nostalgisch anmutenden Tintenhauch.
Im Kaweco AL Sport mit Federbreite B sieht das schon gleich ganz anders aus: Besonders auf glatten Papieren kommt der Kaweco mit der Scabiosa gut zurecht - kaum Kratzen, keine Aussetzter oder Anschreibprobleme. Relativ blass bleibt die Tinte auch hier, aber ich mag diesen graulila Farbton ... und dunkellila Tinten habe ich sowieso schon zwei im Tintenkistchen.

Fazit: Eine kleine Diven-Tinte, absolut wasserfest, mit schönem Shading, nostalgischem Farbton und unproblematischem Verhalten in (Patronen)Füllern.

Liebe Grüße,
Dagmar

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[Salix&Obelix]

Hallo zusammen,

mein erster Kontakt mit dem Forum. Ich freue mich, dass es Euch gibt.
Und ich bei Weitem nicht der einzige „Infizierte“ auf der Welt bin...

Ein schon recht altes Thema hier, aber für mich gerade aktuell.

Nachdem ich schon länger sehr zufrieden mit mit der Salix, habe ich gestern auch einmal die
Scabiosa aufgezogen. Leider bin ich ganz und garnicht überzeugt von der Tinte.
Egal ob breite Feder oder Fein, überall ist der Tintenfluss recht schwach, wobei sich die Tinte recht nass anfühlt beim Schreiben.
Hatte gehofft, dass ich ein schön satt-schwarzes Lila hinbekomme bei einer F Feder. Hab natürlich schon einige Reviews gelesen, aber gedacht, dass meine Füller die Tinte super ab können... falsch gedacht.

Leider macht die Scabiosa lediglich in einem sehr billigen Diplomat Magnum mit M Feder eine gute Figur.

Mein eigentlich sehr genügsamer Lieblingsfüller M200 mit M Nib, hat nur einen ganz leichten graulila Strich hinbekommen.
Dabei schreibt er sonst sehr saftig und toll.

Probehalber habe ich eine Patrone mit Scabiosa und Diamine Midnight 1:1 gemischt. Das Ergebnis ist schon etwas besser, aber noch nicht ausreichend. Eigentlich nicht so toll, dass ich Lust hab die Tinte weiter zu nutzen.

Hat jemand noch Erfahrungen mit der Mischung von Salix und Scabiosa mit anderen Tinten zu einem saftigen Strich (auch nach Wasser drüber), ohne dass es Peng macht?

Grüße

[red]

Hat jemand noch Erfahrungen mit der Mischung von Salix und Scabiosa mit anderen Tinten zu einem saftigen Strich (auch nach Wasser drüber), ohne dass es Peng macht?

Grüße

Hallo und willkommen im Forum,

Die Salix und die Scabiosa kannst du problemlos mischen. Da macht garantiert nichts Peng . Ich habe hier ein Glas mit einer 1:1 Mischung stehen, das etwas 6 Monate alt ist und immer noch problemlos verwendet werden kann.

Im Link viewtopic.php?f=8&t=17188&p=170145#p170145 gibts auch ein Bild zu der Mischung.

Die Eigenschaften der Tinte (im Bezug auf die Wasserfestigkeit etc.) bleiben meiner Meinung nach gleich. Man verändert lediglich die Grundfarbe etwas.
Und ja, sowohl die Salix als auch die Scabiosa kommen erst in einem richtig nass schreibenden Füller voll zur Geltung.

Gruß red

[Tintenklex]

Hatte gehofft, dass ich ein schön satt-schwarzes Lila hinbekomme bei einer F Feder.

Selbst wenn das gelungen wäre - nach ein paar Tagen auf dem Schreibtisch am Fenster wäre vom Geschriebenen nur noch ein blasser gräulich-brauner Eisengallus-Rest übrig. Die Scabiosa war - nach anfänglichem Entzücken - eine der grössten Entäuschungen meiner Tinten-Suche.

[Pelle13]

Probehalber habe ich eine Patrone mit Scabiosa und Diamine Midnight 1:1 gemischt. Das Ergebnis ist schon etwas besser, aber noch nicht ausreichend. Eigentlich nicht so toll, dass ich Lust hab die Tinte weiter zu nutzen.

Hat jemand noch Erfahrungen mit der Mischung von Salix und Scabiosa mit anderen Tinten zu einem saftigen Strich (auch nach Wasser drüber), ohne dass es Peng macht?

Grüße

Moin Obelix,

wie red schon geschrieben hat, kann man Salix mit Scabiosa problemlos mischen (da es beides Eisengallustinten vom selben Hersteller sind) und erhält dabei einen schöne, kräftigen, lilablauen Farbton, den ich gerne mag.
Scabiosa mit Diamine Midnight zu mischen, finde ich aber schon ziemlich experimentierfreudig, weil Du dabei nicht nur Herstellerübergreifend arbeitest, sondern auch Eisengallus- und Farbstofftinte zusammenkippst. Ich wäre da sehr zurückhaltend und würde solch einen Cocktail auf keinen Fall in einen teuren (Kolben)Füller gießen.

Die Scabiosa ist keine "schwarzlila" Tinte, dass stimmt, aber ich habe unter meinen Füllern inzwischen mehrere gefunden, die sie bereitwillig üppig und gut lesbar aufs Papier verteilen - dabei bleibt sie aber immer "graulila" und somit wohl zu hell für Deinen Geschmack/Zweck.
Tintenklex Erfahrung, dass die Tinte schon nach ein paar Tagen völlig verblasst, kann ich so nicht bestätigen ... allerdings steht mein Schreibtisch auch nicht am Südfenster und ich lege meine Notizen nicht dauerhaft in die Sonne. Lichtecht ist Scabiosa laut vielen Tests nicht (dies will ich auch auf keinen Fall anzweifeln!), aber Notizen, die ich vor über 2 Jahre gemacht habe, sind immer noch gut lesbar.

Vielleicht findest Du ja doch noch einen passenden Füller für die schöne Scabiosa ... oder umgekehrt eine Tinte, die besser zu Deinen Füllern passt.

Grüße

[Thom]

... sondern auch Eisengallus- und Farbstofftinte zusammenkippst. Ich wäre da sehr zurückhaltend und würde solch einen Cocktail auf keinen Fall in einen teuren (Kolben)Füller gießen.

Selbst immer allergünstigsten Fall verdünnt man die Eisengalluskomponente.

V.G.
Thomas

[Tintenklex]

...aber Notizen, die ich vor über 2 Jahre gemacht habe, sind immer noch gut lesbar.

Sie mögen Jahrzehnte oder länger lesbar sein - die Farbe kann aber je nach UV-Einstrahlung schon nach ein paar Tagen weg sein.
Und wegen der Farbe wird sie ja wohl hauptsächlich gekauft; ansonsten gibt es zig Tinten, die länger besser lesbar sind und weitgehend ihre Farbe behalten. Und dabei nicht so aggressiv zum Material.

[Thom]

"Bunte" Eisengallustinten sind bei hoher Lichtexposition (und auch bei Wasser) nicht farbstabil. Bei hoher Lichtexposition sind die Nanopigment-Füllertinten auf alle Fälle besser (die knallroten mit etwas Vorsicht, da gibt's noch Probleme mit den Pigmenten).

V.G.
Thomas

[Schaumburger]

Moin,

eine sehr schöne beerenfarbene Tinte für Nassschreibefedern.
Ein Vorteil gegenüber manchen anderen Nicht-Eisengallus-Tinten
ahnlicher Farbe ist, das der Tintensack von Hebelfüllern nicht angeweicht wird...

Beste Grüße und Euch allen ein gutes 2019!

Jens

[Thom]

eine sehr schöne beerenfarbene Tinte für Nassschreibefedern.

https://www.flickr.com/photos/tangerinelin/8257607150

[red]

Es kommt eben immer auch auf die persönlichen Vorlieben an.
Z.B. war die GvFC Violett Blue für mich eines der absoluten Tinten-Highlights dieses Jahr...vielen anderen ist sie zu blass oder wässrig.

Dann kommt noch der Füller und das Papier hinzu... das alles hat einen großen Einfluss darauf, wie die Tinte wirkt.

Das einzige was mich an der Scabiosa etwas stört, ist das sie inzwischen so gut wie gar nicht mehr nachdunkelt. Mein Glas ist jetzt etwa 3 Jahre alt und gefühlt liegt der Eisengallus-Anteil der Tinte komplett als "Sediment" am Boden des Glases.
Ich gehe aber davon aus, dass das auch bei meinen EG Tinten von Platinum so sein wird bzw. einfach generell ein Problem von EG-Tinten ist.

Gruß red

[vanni52]

"Bunte" Eisengallustinten sind bei hoher Lichtexposition (und auch bei Wasser) nicht farbstabil.

Könnte die Unterschiede beim Vergleich der Chromatogramme erklären.

IMG_5191.png (662.58 KiB) 1117 mal betrachtet

Nicht mehr zu sehen sind der mittelblaue und der dunkelviolette Farbstoff. Allerdings ist die zweite Probe nur 5 Tage Licht und Luft ausgesetzt. Daher könnte man auch darüber nachdenken, ob sich diese Farbstoffe im schwarzen Komplex verankert haben.
Das nur nebenbei. Interessanter für die Tintenvorstellung ist ohnehin das Ergebnis, dass die Scabiosa einen durchaus beachtlichen EG-Anteil besitzt.

[Gast1]

... Allerdings ist die zweite Probe nur 5 Tage Licht und Luft ausgesetzt ...

5 Tage Licht und Luft schaden da nichts. Die Hilfsfarbstoffe sind bei solchen Tinten wie Thoms Nachtblau, mit einem hohen EG- aber auch hohem Farbstoffanteil, endgültig vielleicht zu 10% wasserfest fixiert, aber zu 90% nicht. Und gegenüber Licht sind sie so farbstabil, wie die verwendeten Farbstoffe eben sind. Wie Du aber schreibst, geht es ja um Licht und Luft bei fast jedem "Lichttest". Und da kommen die zusätzlichen Wirkungen wie Gallussäureradikale durch Lichtwirkungen im Metallkomplex, die dann wiederum Gerbsäuren radikalisch oxidieren und natürlich auch mit den Hilfsfarbstoffen wechselwirken können, noch dazu. Die tatsächlichen Vorgänge sind komplex, aber man kann vereinfacht sagen, der beständige Teil in solchen Tinten mit Hilfsfarbstoffen ist das EG, nicht der Farbstoff. Bei den alten EG-Tinten mit z.B. Blauholz bildet der Farbstoff aber selbst Metallkomplexe, die können dann durchaus in der Beständigkeit mit dem EG-Komplex mithalten, sowohl bei Wasser, Licht und Luft.