Mit Chemietz muss man auf jeden Fall rechnen.
Cepasaccus
Seit wann gibt es blaue Tinte?
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Re: Seit wann gibt es blaue Tinte?
Woanders war's nicht anders. z.B.
Arnold, England, 1809
Stephens, England, 1832
Davids, USA, 1824
Stafford, USA, 1858
Carter, USA, 1861
Antoine, Frankreich, 1840
V.G.
Thomas
Arnold, England, 1809
Stephens, England, 1832
Davids, USA, 1824
Stafford, USA, 1858
Carter, USA, 1861
Antoine, Frankreich, 1840
V.G.
Thomas
Re: Seit wann gibt es blaue Tinte?
... und noch einer:
Paul Strebel, Gera
https://www.gera.de/sixcms/detail.php?i ... page=18&_s..
Im Amts und Anzeigenblatt des Gerichtsamtsbezirks Eibenstock wird am 2.3. 1876 seine Kopier Archiv und .... brilliant violette Salontinte, feine rothe Tinte und feine blaue Tinte
von einem Händler namens E. Hannebon angepriesen.
Die Synthese der Teerfarben war wirklich ein großer Knall ...
Grüße
Robert
Paul Strebel, Gera
https://www.gera.de/sixcms/detail.php?i ... page=18&_s..
Im Amts und Anzeigenblatt des Gerichtsamtsbezirks Eibenstock wird am 2.3. 1876 seine Kopier Archiv und .... brilliant violette Salontinte, feine rothe Tinte und feine blaue Tinte
von einem Händler namens E. Hannebon angepriesen.
Die Synthese der Teerfarben war wirklich ein großer Knall ...
Grüße
Robert
Grüße
Robert
Robert
Re: Seit wann gibt es blaue Tinte?
Ja, das war die Geburtsstunde der modernen chemischen Industrie.
V.G.
Thomas
V.G.
Thomas
Re: Seit wann gibt es blaue Tinte?
Ein letztes Fundstück, das Einblicke in die damalige Welt der Salontinten gibt, möchte ich Euch nicht vorenthalten:
G.H. Viedt, über Anilintinten, Polytechnisches Journal 1874, Band 214, Nr. XL. (S. 167–169)
http://dingler.culture.hu-berlin.de/art ... 4/ar214040
"Die verschiedenen Anilintinten haben sich durch ihre Farbenschönheit, ihre billige und leichte Herstellung und ihre Haltbarkeit schon derart eingebürgert, daß es um so mehr auffällt, über sie fast keine Notizen in der technischen Literatur zu finden;" => es hat keine zehn Jahre gedauert, bis die Anilintinten üblich waren.
Dann lästert er über einen Rezeptur zur Mischung roter (und anderer) Tinten von 1866 ab. Blaue und violette Tinten waren ebenfalls bereits üblich.
Interessant ist an dem Aufsatz auch, dass damals die Art und Weise, wie die Tinte an den Kunden verkauft wurde noch nicht fest etabliert war. Da gab es Tintenkartons (über die er lästert). Er hält das aber für überflüssig: "Die Herstellung der Anilintinten ist so leicht und so billig, daß jeder Consument sich seine Tinte selbst herstellen sollte."
Tinten für die Verwendung in Verwaltung und Kontor waren ein ganz anderes Kaliber, da wurde hundert Jahre nach der Idealtinte (W. Leonhardi 1932: Schwarz, dokumentenecht und verträglich mit der Stahlfeder) gesucht. Dafür musste aber erst die Nanopartikeltechnologie entwickelt werden ...
Grüße
Robert
G.H. Viedt, über Anilintinten, Polytechnisches Journal 1874, Band 214, Nr. XL. (S. 167–169)
http://dingler.culture.hu-berlin.de/art ... 4/ar214040
"Die verschiedenen Anilintinten haben sich durch ihre Farbenschönheit, ihre billige und leichte Herstellung und ihre Haltbarkeit schon derart eingebürgert, daß es um so mehr auffällt, über sie fast keine Notizen in der technischen Literatur zu finden;" => es hat keine zehn Jahre gedauert, bis die Anilintinten üblich waren.
Dann lästert er über einen Rezeptur zur Mischung roter (und anderer) Tinten von 1866 ab. Blaue und violette Tinten waren ebenfalls bereits üblich.
Interessant ist an dem Aufsatz auch, dass damals die Art und Weise, wie die Tinte an den Kunden verkauft wurde noch nicht fest etabliert war. Da gab es Tintenkartons (über die er lästert). Er hält das aber für überflüssig: "Die Herstellung der Anilintinten ist so leicht und so billig, daß jeder Consument sich seine Tinte selbst herstellen sollte."
Tinten für die Verwendung in Verwaltung und Kontor waren ein ganz anderes Kaliber, da wurde hundert Jahre nach der Idealtinte (W. Leonhardi 1932: Schwarz, dokumentenecht und verträglich mit der Stahlfeder) gesucht. Dafür musste aber erst die Nanopartikeltechnologie entwickelt werden ...
Grüße
Robert
Grüße
Robert
Robert
Re: Seit wann gibt es blaue Tinte?
"Die violette Anilintinte ist die verbreiteste von allen Anilintinten. Beyer in Chemnitz verkauft sie als "„Tinte für die elegante Welt (Encre pour la noblesse. – Ink por the superiority)“"; von anderer Seite wird sie als "„Extrafeine violette Salontinte“" vertrieben. Nicutowsky in Berlin nennt sein Fabrikat "„Furieuse et brillante Encre de Salon parisienne“... "
Da sieht man auch, dass diese Tinten wirklich "Parallelschöpfungen" waren. "Königsblau" (oder Preppy Pink) vs. Nano sind da schon Extremwerte, zwischen denen ein weiter Bereich liegt. Es gibt aktuell Farbstofftinten mit guter Beständigkeit und nicht nur schwarze. In Martins 1 Jahres Nordfenster-Lichttest hier hat sich z.B. die Blau permanent (nicht wasserfest) erstaunlich gut gehalten:
V.G.
Thomas
Da sieht man auch, dass diese Tinten wirklich "Parallelschöpfungen" waren. "Königsblau" (oder Preppy Pink) vs. Nano sind da schon Extremwerte, zwischen denen ein weiter Bereich liegt. Es gibt aktuell Farbstofftinten mit guter Beständigkeit und nicht nur schwarze. In Martins 1 Jahres Nordfenster-Lichttest hier hat sich z.B. die Blau permanent (nicht wasserfest) erstaunlich gut gehalten:
V.G.
Thomas