LINKSHÄNDER

[PrettyGreen]

Liebe Schreibexperten,

ich möchte eure Meinungen, Erfahrungen und Empfehlungen hören: Ich bin Linkshänderin. Bisher habe ich ganz gut mit meinem Lamy Safari mit Linkshänderfeder geschrieben. Ich wollte mir nach der Schulzeit aber einen etwas höhenwertigen Füller zulegen. Ich mag das Design von Lamy, also wurde es ein Lamy Studio. Die Feder habe ich in eine Linkshänderfeder umgetauscht. Ich komme jedoch gar nicht gut damit zu recht. Den glatten Griff empfinde ich als unpraktisch, außerdem werden meine Finger immer voller Tinte. Ich schreibe also weiterhin oft mit dem Safari. Mein Wunsch nach einem schönen, hochwertigen Füller ist jedoch nach wie vor da. Im Fachhandel bekomme ich immer nur zu hören: Für Erwachsene gibt es keine speziellen Füller mehr, man muss halt ausprobieren. Ebenso vom Kunden-Service der Marken-Homepages. Dank dieses Forums habe ich von der Wünsch-Dir-Was-Feder erfahren. Könnte das eine Option sein? Ich bin schon ganz Feuer und Flamme für diese Idee, möchte aber auch noch Alternativen Sammeln. An die Linkshänder hier: Kennt ihr Marken, die noch Linkshänderfedern/-füller für Erwachsene anbieten? Oder gibt es welche mit vorgeformten Griffmulden? Ich dachte an ein Preissegemt zwischen 100 und 300 €.

Ich danke schon im Voraus für eure Rückmeldungen

Franzi

[desas]

Liebe Franzi, schön, dass Du hierher gefunden hast.

Pelikan wird Dir bei der WDW garantiert eine Feder exakt auf Deine Linksschreiberei anpassen.

Alternativ kannst Du Dir von Völker Köhl, hier als "ichmeisterdustift" unterwegs, eine Feder schleifen lassen, ich habe von diesem Angebot bereits profitieren dürfen. Mit dieser Feder schreibt meine eingedrehte Linke sehr gerne.

Ich habe spezielle L-Federn seit der frühen Schulzeit gemieden, erst bekam ich keine, sondern eben das, was man mir so für die Schule schenkte, mittlerweile pfeife ich drauf und nehme, was da ist.
Solange der Tintenfluss stark genug ist, kann ich mit annähernd jeder Feder schreiben, nur bei den obliquen kämpfe ich manchmal mit der richtigen Haltung.

Dein Studio hat das verchromte Griffstück, nehme ich an, das empfinden einige Nutzer als zu glatt. Damit bist Du dann nicht allein. Es gibt da auch ein gummiertes Griffstück.

Zum Füller mal Ausprobieren bieten sich auch die Stammtische an, da liegt immer recht vielfältiges Material auf dem Tisch. Schau mal, was es so in Deiner Nähe gibt.

Desas

[SimDreams]

Hallo Franzi,

willkommen im Forum! Ich weise mal in eine ganz eigene Richtung: ich weiß, dass Bella (ebenfalls mit links schreibend) bei Franklin Christoph eine von mir übernommene Masuyama Stub-Feder getauscht hat, weil sie damit nicht gut schrieb. Ihr Bericht muss hier eigentlich noch irgendwo zu finden sein. Kurzversion: die bei FC haben die Challenge angenommen und es haben mehrere Personen mehrere Federn Probe geschrieben, um ein garantiert "smoothes" Exemplar heraus zu suchen. Das wäre mein Vorschlag: ein FC Modell mit genau beschriebenem Anforderungsprofil. Innerhalb des Budgets würdest du bleiben. Stellvertretend für die anderen FCs die Marietta, über die du im Forum auch einiges finden wirst (ich finde meine Klasse, die auch mit der Standard M genial schreibt).

http://www.franklin-christoph.com/model ... ietta.html

Eine wdw Feder ist eine andere, fast sichere Möglichkeit, zu deiner Traumfeder zu kommen, denn die Peiner lassen den Berichten nach keinen unzufriedenden Kunden aus der Tür gehen. Damit habe ich aber keine Erfahrung aus erster Hand.

Grüße, Uwe

[Killerturnschuh]

Liebe Franzi,

die Linksfeder von Lamy ist genau genommen nur Augenwischerei. Das Korn ist rund, also beidhändig.
Bei den Linkshänderfüllern für Kinder ist es nicht die Feder die anders ist, sondern die Ergonomie des Korpus ist eben für den Gebrauch mit der linken Hand entwickelt.

Gleich vorab, du kannst mit jedem Füller schreiben, bei den Federn sieht es etwas anders aus. Alte Flex-Federn werden bei den meisten Leftys eine Qual für Feder und Schreiber ( aber das hängt von deiner Handhaltung ab) Auch normale Oblique Federn sind für Linkshänder nichts weil der Schliff eben für Rechtshänder ist. Italic muss man ausprobieren, für seitwärts Schreiber sind sie gut geeignet.

Die WDWF von Pelikan ist sicher ein "nice to have" aber keinesfalls erforderlich um mit einem Pelikan gut schreiben zu können.
Spezielle Linkshänderfedern bekommst du übrigens serienmäßig nur bei einem Produzenten: Aurora

Bevor du also losziehst um dir eine "Linkshänderfeder" basteln zu lassen solltest du einfach einmal in ein gutsortiertes Schreibwarengeschäft gehen und dich durch das Sortiment schreiben.

Da ich selbst Linkshänderin und Füllerschreiberin bin, glaube ich zu wissen wovon ich rede.

Du findest hier im Forum auch eine Menge Threads zu genau dem Thema

Sehr viel wichtiger wäre erst einmal herauszufinden in welcher Federbreite du dich wohlfühlst. Auch nicht zu verachten ist die Frage der Tinte und des Papiers..

Willkommen im Forum

[Linkspfötchen]

Hallo Franzi!

Erstmal willkommen hier

Ich bin auch Linkshänderin.

Vor ein paar Monaten fiel mir mehr oder weniger per Zufall mein alter Pelikan M200 in die Hand. Habe ihn wieder "aktiviert". Ich kann damit wunderbar schreiben, er hat eine ganz normale B-Feder. Ich habe früher auch mit einem Lami Safari geschrieben, da hatte ich auch eine L-Feder.

Aber ehrlich, ich schreibe mit der L-Feder nicht anders als mit den Federn meiner anderen Füller.

Meine normale Schreibhaltung ist quasi wie beim Rechtshänder, bloß spiegelverkehrt. Es gibt auch Linkshänder die in der "Hakenhaltung" schreiben, also die Hand über dem geschriebenen halten. Oder welche, die komplett unter der Linie schreiben. Ich versuche oft auch eher diese Schreibhaltung (sog. "Underwriter"), weil man da nicht Gefahr läuft, das schon geschriebene zu verwischen. Das ist aber manchmal noch etwas ungewohnt für mich. Aber je nach Papier und Feder verwische ich halt sonst die Tinte. "Hakenhaltung" sieht man bei Linkshändern glaube ich deswegen oft, aber ich kann so überhaupt nicht schreiben

Die Seite hier ist ganz interessant, da werden einige Schreibtypen vorgestellt:

http://www.nibs.com/Left-hand%20writers.htm

Die Griffmulde vom Safari mag ich übrigens gar nicht so, ich habe lieber ein Griffstück ohne Mulden etc. Den Studio kenne ich nicht. Ich habe mir neben dem M200 (den ich ja schon besitze) noch den M215 und den M205 von Pelikan gekauft. Mit allen dreien kann ich wunderbar schreiben. Der M205 hat eine B-Feder, die anderen eine M. Federbreite B mag ich eigentlich lieber, aber ich verwende die Füller auch im Job. Auf billigem Kopierpapier geschrieben, ist eine B einfach zu dick, die Tinte franzt auf dem Papier aus, das sieht doof aus. Auch ist eine B für schnelle Notizen nicht so gut, man bringt mehr Tinte aufs Papier.. = verwischalarm, gerade wenn man schnell schreibt und die Tinte langsamer trocknet

Eine wünsch-dir-was-Feder ist bestimmt toll, aber ich glaube Du findest auch so bestimmt was passendes. In vielen Geschäften kannst Du ja auch probeschreiben. Meinen M205 hab ich im Kaufhof gekauft, selbst da konnte ich ihn ausprobieren. Die Tinte wird zwar nur getunkt, aber einen ersten Eindruck hat man ja dann schon.

Übrigens Vorsicht: Man wird hier sehr stark angesteckt, ich hab schon mehr Füller als die oben erwähnten

LG

[Killerturnschuh]

Das mit den Griffmulden für Links- und Rechtshänder ist wie mit den Stützen am Rad,irgendwann werden die wegmontiert und man muss ohne fahren, oder eben schreiben.

[DanielH]

Hallo und willkommen hier im Forum,

Ich bin ebenfalls Linkshänder und ich habe bislang die Erfahrung gemacht, dass die meisten Füller und die meisten Federn tadellos funktionieren. Viele Linkshänder, ich eingeschlossen, haben eher schlechte Erfahrungen mit zu feinen Federn (F in Europa, M in Japan). Damit kann das Schreiben etwas kratzig werden, weil man als Linkshänder die Feder ja eher übers Papier schiebt als sie zu ziehen. Mit europäischen M- oder B-Feder klappt es eigentlich ganz gut. Es gibt speziell einige Stahlfedern in meiner Sammlung, die ich geradezu liebe - die meines Diplomat Lord zum Beispiel. Das sind oft sogar sehr stramme, rigide Federn aber solange der Tintenfluss stimmt, ist das kein Problem.

Aber warum ist das so? Ganz einfach: Linkshänder brauchen alle Dinge in "eigener Ausführung", die keine Spiegelebene haben. Wenn Du Deine beiden Hände vor Dir ausstreckst, kannst Du leicht sehen, dass sie sich gleichen wie Bild und Spiegelbild, dass man sie aber nicht übereinander legen kann. Das liebt eben daran, dass eine einzelne Hand keine Spiegelebene hat. Solange ein Gegenstand, den man mit der Hand benutzen will, symmetrisch ist, ist es egal, welche Hand man verwendet. Die meisten Tassen sind zum Beispiel symmetrisch - deswegen macht es bei der Tasse keinen Unterschied, ob sie ein Links- oder ein Rechtshänder benutzt. Scheren sind nicht symmetrisch, deswegen brauchen Linkshänder eine Linkshänderschere. Füller und ihre Federn sind in aller Regel symmetrisch. Eine Ausnahme bilden Oblique-Federn (OM, OB usw.). Bei denen ist das Schreibkorn angeschrägt - und zwar nach links, was Rechtshändern gut zupass kommt, Linkshändern aber nicht. Oblique Linkshänderfedern gibt es auch, sie sind aber selten.

Der langen Rede kurzer Sinn: Fast jede handelsübliche Füllerfeder ist für Links- wie für Rechtshänder grundsätzlich gleichermaßen geeignet. Ob sie sich wirklich gut schreibt, muss man aber trotzdem ausprobieren, aber zumindest von der Geometrie her steht dem nichts im Wege.

[SimDreams]

Ich habe nach dem Beginn des zweiten Absatzes erwartet, den Begriff Chiralität im Verlauf des Posts zu lesen. Nun ist die Enttäuschung groß. Im vorletzten Satz streiche das "grundsätzlich" - denn für eine äquivalente Schreibgeometrie müsstest du als Linkshänder von rechts nach links schreiben, oder? Grüße, Uwe

[Brunnen Stift]

Hallo Franzi,

Willkommen im Forum, schön, dass Du die Linkshänder zahlenmäßig verstärkst.

Über viele Jahre hinweg habe ich mit diversen Federbreiten und Herstellern gekämpft, mich mit anderen Linkshändern ausgetauscht und Anregungen im Netz gesucht. Mein Schluss ist, dass man selten Linkshänder findet, die gleich, also mit derselben Handhaltung schreiben. Somit halfen die vielen Ratschläge nur eingeschränkt für den Kauf von Füllern.

Dann lernte ich den tollen Service von Pelikan zu schätzen, denn hier konnte ich die Feder so lange tauschen, bis ich eine gefunden hatte, die passte. Die Fachhändler waren da immer sehr kulant, ich stand zum Teil 30 min mit einer riesigen Menge an Füllern und Federn in den Geschäften und ging trotzdem mit leeren Händen nach Hause.

Eines Tages entdeckte ich dann die WDW-Federn. Mittlerweile habe ich einige davon und bin immer noch hin und weg. Endlich sind die Anschreibschwierigkeiten Vergangenheit, ebenso die bunten Handrücken und die verkrampfte Handhaltung.

Einen konkreten Tipp habe ich also leider nicht für Dich, dafür aber eine Bitte: halte uns auf dem Laufenden

Viel Erfolg und viele Grüße,
David

[DanielH]

Ich habe nach dem Beginn des zweiten Absatzes erwartet, den Begriff Chiralität im Verlauf des Posts zu lesen. Nun ist die Enttäuschung groß. Im vorletzten Satz streiche das "grundsätzlich" - denn für eine äquivalente Schreibgeometrie müsstest du als Linkshänder von rechts nach links schreiben, oder? Grüße, Uwe

Ich habe mir den Fachbegriff bewusst verkniffen, weil er zwar toll klingt aber zum Verständnis nichts beiträgt. Aber im Prinzip geht es um nichts anderes, ja. Und was das "grundsätzlich" angeht, so ist nicht "voll und ganz" gemeint, sondern eher "vom Grundsatz her". Dass die oft andere Schreibhaltung des Linkshänders und das bevorzugte Schieben der Feder zu Problemen führen kann, hatte ich dabei im Blick.

[Tintenfinger]

Noch eine Linkshänderin hier

Ich muss sagen, ich bin bei Federn recht eigen. Ich liebe feine Federn (gerne europäisches EF oder dünner). Ich finde z.B die Lamy EF nicht kratziger als andere Lamy-Federn auch (ausser man kauft eine Montagsfeder, was ich bei Lamy in jeder Stärke schon hatte). Die Federn von billigen asiatischen Füllern haben deutlich mehr Feedback als Europäische Federn , aber nicht kratzig, eher wie ein Bleistift. Das mag ich nicht, die poliere ich entweder mit einem Schleifstein, oder schreibe eine Weile auf grobem Papier oder Pappkarton.
Mit runden M-Federn kann ich meist schreiben, mag sie aber nicht besonders. Stubs oder italics mag ich, aber ich komme nur wirklich gut damit zurecht, wenn sie verkehrt herum oblique geschliffen sind, in einem mir zusagenden Winkel. Das mache ich selber, mit billigem Naßschleifpapier.

Das ist auch der Grund, warum ich mich nicht zu einem Füller mit Goldfeder entschließen kann, trotz großer Neugier. Ich würde mich weder trauen, daran herumzuschleifen, noch würde ich ohne herumschleifen damit glücklich werden, so wie ich mich kenne.

[Tintenfinger]

Bei Lamy kaufe ich inzwischen übrigens lieber F als EF, die Schreibbreite ist sowiso Glückssache und hat einen fließenden Übergang zu EF und das größere Schreibkorn macht das Nachschleifen einfacher.

Susi

[Hönni]

Hallo zusammen,
ich bin auch Linkshänder und schreibe mit einer F Feder im M400 nachfem ich zuerst eine M Feder hatte und mit einer OM Feder in einem alten M200 Füller.
komme mit beiden Federn gut zurecht, habe aber auch das Problem des bunten Handkante.
Weiß jemand, ob es eine besonders schnell trocknende Tinte, vozugsweise in grün gibt, damit man das Problem der bunten Handkannte etwas minimieren könnte.
Nutze z.Z. Edelstein Aventurine und Topaz.

Danke für einen Tip.

Gruß
Hönni