Montblanc Noblesse (Hilfe + identifizieren)

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Lacrimosa
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Montblanc Noblesse (Hilfe + identifizieren)

Beitrag von Lacrimosa »

Hallo Freunde des Schreibens,

ich habe mir unlängst für meinen vermachten Montblanc Patronen gekauft, nachdem dieser über Jahre in einer Kiste dahinsiechte.

Dabei stellte ich folgendes Problem fest:
Der Füller schreibt nicht regelmäßig. Sobald man den Füller anhebt und für das neue Wort ansetzt, komtm keine Tinte aus dem FH. Das kann sogar so weit gehen, dass man wie verrückt auf dem Papier herumkritzeln kann, ohne nur ein Tröpfchen Tinte aufs Papier zu bekommen. Tupft man hingegen die Spitze des Füllers auf die noch nicht getrocknete Tinte des letzten Wortes, so schreibt er wunderbar bis man ihn wieder absetzt.

Daraufhin habe ich das Stück, das man auf den ersten drei Bildern sieht (wie heißt der Teil eigentlich?), in eine Schale warmes Wasser eingelegt und durchgespült. Doch auch das hat nicht zum Erfolg geführt.

Zur Identifikation:
Im Rand der Kappe ist "MONTBLANC NOBLESSE" eingraviert. Auf der Goldfeder steht "750 16K/ct" (könnte auch 18K/ct heißen).

Genug der Worte. Hier ein paar Fotos:
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Bin für jeden Tipp dankbar - gerne auch solche, die mir helfen, bessere Begriffe zu finden, um mein Problem zu schildern.

Gruß
Lacri
G-H-L
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MontBlanc Füller Noblesse

Beitrag von G-H-L »

Hallo,

Ich würde das gute Teil für mehrere Tage in eine Schale mit Seifenwasser geben. Die Seife reduziert die Oberflächenspannung des Wassers und dieses kann leichter in kleine Ritzen und Vertiefungen eindringen. Hilfreich ist es auch, das Teil von beiden Seiten kräftig durch zu pusten.

Was in jedem Fall hiflreich ist, das Teil einige Male in ein Ultraschallbad zu geben.

Gruß
Gerhard
Gruß
Gerhard

Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt! :)
Lacrimosa
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Beitrag von Lacrimosa »

Bevor ich diesen Beitrag postete, badete ich das obere Teil mit Gewinde und Feder (hat das 'nen Namen?) ca. 15 Min in warmen Wasser und pustete mehrmals durch - allerdings nur in eine Richtung.

Ein Ultraschallbad - da weiß ich gar nciht was das ist ^^.
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Beginner
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Beitrag von Beginner »

Hallo Lacri,
wenn die Feder 1 Jahr vor sich hin trocknete, müsstest du ihr evtl. mehr als 15 Minuten Zeit geben die Tintenreste in warmem Wasser aufzulösen. Immer wieder mal warm spülen und dann im Wasserbad liegen lassen, so mache ich das. Das kann 2-3 Tage dauern, hat bisher aber meistens funktioniert. Anschließendes trocknen braucht auch seine Zeit, vielleicht hast du tatsächlich geschrieben, nur eben mit Wasser und nicht mit Tinte ;) Wenn das alles nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat, kannst du dir über Ultraschall Gedanken machen. Das Griffstück mit Feder (so würde ich dieses Teil bezeichnen) liegt dann in einer Reinigungsflüssigkeit bzw. Wasser und wird durch Schallwellen in Schwingung versetzt. Dadurch lösen sich die Ablagerungen...
Die Feder sieht außerdem recht breit aus, reagiert daher empfindlich auf die falsche Haltung. Anders als bei einer M oder F Feder, die durch das Schreibkorn an der Spitze alle möglichen Winkel beim Schreiben erlauben. Also, sei geduldig Lacri, dann wird das auch was mit dem Noblesse. Schönes Stück übrigens! Viel Spaß damit.

Grüße, Roberto

PS. Auf www.fountainpen.de gibt es auch ein Forum. Dort kann man dir in Sachen Identifizierung und Datierung sicher ebenfalls sehr gut helfen.
werner
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Re: Montblanc Noblesse (Hilfe + identifizieren)

Beitrag von werner »

Lacrimosa hat geschrieben: Zur Identifikation:
Im Rand der Kappe ist "MONTBLANC NOBLESSE" eingraviert. Auf der Goldfeder steht "750 16K/ct" (könnte auch 18K/ct heißen).
Hallo Lacrimosa,

zur Reinigung sind ja schon einige sehr praktikable Antworten geschrieben worden. Zur Identifikation noch ein Hinweis. Den Montblanc Noblesse gab es meines Wissens nur in einem Design aber in diversen Ausführungen:

- schwarze Kappe, Edelstahl-Schaft
- ganzer Füller (Kappe und Schaft) Edelstahl
- ganzer Füller (Kappe und Schaft) schwarz
- ganzer Füller (Kappe und Schaft) Edelstahl + vergoldeter Clip
- ganzer Füller (Kappe und Schaft) Edelstahl + alles vergoldet + Guilloche
- ganzer Füller (Kappe und Schaft) Edelstahl + Platinüberzug + Guilloche

Wenn ich die Bilder richtig deute, ist dann dein Schreibwerkzeug die Edellstahlausführung mit vergoldetem Clip. Die Gravur auf der Feder ist auf jeden Fall 18K.

Viele Grüße
Werner
Lacrimosa
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Beitrag von Lacrimosa »

Eure Hilfe hat mich schon ein gutes Stück weitergebracht. Das Griffstück mit Feder (Danke @Beginner^^) liegt immer noch in gelegentlich aufgewärmter Seifenlauge. Nach der Trockenzeit werde ich berichten, ob die Aussetzer noch stattfinden.

Habe versucht nen bestimmten Winkel einzuhalten, hat aber nicht geholfen.

Schließlich möchte der schnöde Mammon bedient werden mit der Info, was das Ding denn ungefääähr wert ist. Ähnliche Modelle gingen bei Ebay für etwa 40-55 EUR weg. Ist mein Modell auch in dieser Spanne grob einzuordnen?

Das ist für mich insofern von Bedeutung, als dass ich über einen Federtausch nachdenke, der ja auch mit mind. 50,- EUR zu Buche schlägt. Was haltet ihr von der Idee?

Ich habe ja noch einen etwas älteren Pelikan M200, mit dem ich ausgesprochen zufrieden bin. Das kann an der M-Feder liegen. Vom Gefühl in der Hand finde ich den Montblanc Noblesse sogar noch angenehmer. Deshalb ja der ganze Aufwand ;)
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Beginner
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Beitrag von Beginner »

Hi Lacri, nochmal ich,
in dieser Preislage würde ich den Noblesse auch einordnen, wenn er funktioniert. Im schlimmsten Fall wurde mit wasserfester Tinte geschrieben und ob du diese dann jemals wieder weg bekommst wäre fraglich. Tauscht denn MB noch Noblesse Federn oder hast du schon jemanden gefunden der das fachgerecht kann? Ob du dann die 50 Euro investieren willst hängt sicher auch davon ab, ob du den Füllhalter behalten willst. Das Geld für den "Umbau" wirst du wohl nicht mehr rausbekommen. Aber warum nicht...

Roberto
Lacrimosa
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Beitrag von Lacrimosa »

Beginner hat geschrieben:Im schlimmsten Fall wurde mit wasserfester Tinte geschrieben
Nein, auf keinen Fall. Mein Vater war ja Erstbesitzer und hatte niemals eine besondere Tintenart benutzt.
Beginner hat geschrieben:Tauscht denn MB noch Noblesse Federn oder hast du schon jemanden gefunden der das fachgerecht kann?
Nein, auch nicht. Ich bin über verschiedene Foreneinträge gestolpert, die den Eindruck vermittelten, dass auch abseits einer gültigen Garantie/Gewährleistung gegen eine Unkostenpauschale von ca. 50,- Federn bei MB ausgetauscht würden. Gut möglich, dass diese Beiträge
a) inzwischen veraltet sind
b) sich nur auf nicht allzu alte Federhalter/Federn bezogen haben.

Ungeachtet dessen steht schonmal fest: bei dieser Preislage kommt ein Verkauf via Ebay für mich nicht in Frage. Wenn ich mir überlege, dass der Gegenwert einem regulären Samstagabend entspricht, tut das ein bisschen weh. Der immaterielle Wert ist einfach zu hoch.

Eher vorstellen kann ich mir, das Ding hier zu tauschen. Doch erstmal abwarten, ob er nach dem ausgiebigen Seifenbad doch einwandfrei funktioniert.
hotap

Beitrag von hotap »

Hallo Lacri (ist das dein Vorname?),

mit 50 Euro für eine neue Feder wirst du wohl bei MB nicht auskommen.

So vor ca. 5 Jahren, als mich das Füllervirus erwischte und ich noch nicht so richtig wusste, was ich so wollte, habe ich mir einen Noblesse Oblige Füllfederhalter ersteigert. Ich brauche ja wohl nicht erwähnen, dass ich dann unbedingt von dieser Serie auch noch den Bleistift, Roller und den kugelschr…mmmh ich schreib lieber Kuli haben musste?
Diese, meine Schreibgeräte sind hier zu sehen: http://www.fountainpen.de/noblesse.htm
Die Feder im Füller ist eine „B“ wenn nicht sogar eine „BB“ und ich hatte damit richtig Schwierigkeiten zu schreiben. Mal funktionierten 2 Sätze tadellos, dann kam nix, dann nach fast jedem Wort Anschreibschwierigkeiten.

Naiv wie ich war, wollte ich dann die Feder in eine „M“ wechseln lassen. Der Schreibgerätehändler schaute in seine schlaue MB-Ersatz oder Austauschliste und zeigte mir den Preis für einen Federwechsel. Ich glaube der Preis lag so bei ca. 140-160 Euro. Oder weniger? Genau weiß ich es nicht mehr. Das was ich weiß ist, dass ich dann fürchterlich gefrustet nach Hause ging.

Hier ist ein Thread mit aktuellem Preis (allerdings Meisterstück) zu finden.
http://community.fountainpen.de/index.p ... id=1#11820
und hier schon etwas älter:
http://community.fountainpen.de/index.p ... tid=1#5409

Viele Grüße
Günter
Lacrimosa
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Beitrag von Lacrimosa »

hotap hat geschrieben:Die Feder im Füller ist eine „B“ wenn nicht sogar eine „BB“ und ich hatte damit richtig Schwierigkeiten zu schreiben. Mal funktionierten 2 Sätze tadellos, dann kam nix, dann nach fast jedem Wort Anschreibschwierigkeiten.
Damit bekommt der Thread eine ganz neue Richtung. Genau die gleiche Symptomatik liegt bei mir vor.

Was bedeutet denn B bzw. BB? Die Suche im Forum verhalf zwar zu diesem Federbreiten-Überblick - das alleine erklärt aber nicht die Aussetzer.

Es muss also etwas mit der Haltung des FHs in der Hand oder dem Druck aufs Papier zu tun haben, oder?
hotap

Beitrag von hotap »

Lacrimosa hat geschrieben: Es muss also etwas mit der Haltung des FHs in der Hand oder dem Druck aufs Papier zu tun haben, oder?
Bei mir war/ist es so. Ich habe dann auch noch die Angewohnheit, während ich schreibe, unbewusst den Füller leicht zu drehen, sodass für mich die perfekte Breite eine „M“ ist.

Mittlerweile komme ich mit B-Federn gut zurecht und wenn sie nicht so will wie ich, wird sie von mir gefügig gemacht. :lol: Etwas bearbeiten mit dem Micro-mesh (Schmirgelpapier) vollführt bei meinen B-Federn Wunder. Natürlich ist auch ein bisken Glaube dabei. :oops:

Bevor du fragst, was Micro-Mesh ist – lass es, sonst ist deine Feder nachher versaut.

Am besten lässt du dich von deiner Familie mal beim schreiben beobachten oder mit einer Kamera filmen. Dann wird bestimmt jeder sehen, ob du die Feder schräg oder gerade auf das Papier setzt.

Hier ist etwas ähnliches, was du schon gefunden hast.
http://community.fountainpen.de/index.p ... Itemid=101

Vielleicht ist hier auch etwas dabei.
http://ploeck2.de/forum/rahmen.php?fnm=start.txt

Gruß
Günter
Lacrimosa
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Beitrag von Lacrimosa »

Danke, für die vielen Hinweise. Die Seifenlauge hat Wunder gewirkt. Der FH schreibt jetzt tadellos - sofern man die richtige Handhaltung einhält.

Für mich ist der FH leider nur zum Unterschreiben geeignet, denn die Feder ist viel zu dick und noch wichtiger - sie entspricht überhaupt nicht meiner Art zu schreiben.
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Beitrag von Beginner »

Na immerhin konnten wir dir helfen. Vielleicht solltest du in Erwägung ziehen, dir einen Füllfederhalter zuzulegen, der deiner Art zu Schreiben näher kommt. Nicht dass ich dich zum Sammeln animieren möchte... :wink:

Roberto
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