Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

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agathon
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von agathon »

Thom,
sie fließt halt jetzt nach zwei Wochen dunkler aus dem Füller als vorher. Und das, obwohl ich die Tinte ja schon eine Weile hab. So, wie die jetzt aus dem Delta fließt, ist das schon optimal, so wie aus den anderen Füllern auch. Ich habe vermutlich den Füllern als solchen zuviel Einfluss zugebilligt, das wird der Denkfehler gewesen sein.

Grüße

agathon
Thom

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Thom »

Na ja, was Du an Tintenfluß mit dem Füller machst, verändert das Fließverhalten auf dem Papier nicht (halt nur in Abhängigkeit der Tintenmenge, die auf's Papier kommt), das ist der Schwachpunkt beim Fließverstärker, der verändert beides.

V.G.
Thomas
agathon
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von agathon »

Ich dachte halt, wenn der Füller mehr Tinte auf das Papier schmeißt, dass das dann einen Ausgleich schafft.
Thom

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Thom »

Ja, das ist ja auch gut. Schaue Dir doch mal an, was Cepasaccus mit der schwächeren Besten 2 für Sättigungen erreicht hat.

V.G.
Thomas
GinTonic
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von GinTonic »

Thom hat geschrieben:Na ja, was Du an Tintenfluß mit dem Füller machst, verändert das Fließverhalten auf dem Papier nicht (halt nur in Abhängigkeit der Tintenmenge, die auf's Papier kommt), das ist der Schwachpunkt beim Fließverstärker, der verändert beides.

V.G.
Thomas
Fazit - man kaufe keine trockenen Füller, die nasse Tinten brauchen, sondern lieber nasse Füller, die trockenere Tinten vertragen. Dann braucht man nicht immer dieses Premiumpapier. Das hatte man früher, als fast sämtliche Korrespondenz per Füller lief, schließlich auch nicht immer zur Verfügung. Und die meisten alten Füller sind tendenziell nasser als moderne Füller (natürlich mit gewisser Varianz zwischen den Herstellern), oder irre ich mich?
Thom

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Thom »

Du brauchst kein Premiumpapier, nur Schreibpapier. Das ist eine Frage der unterschiedlichen Hydrophobierung. Pennino hat mit der Grünen (auf dem Foto) auf Aldi Briefblock geschrieben und ich nehme den besagten Brunnen "Grüner Block". Wen der van Gogh auf billigem Kopierpapier hätte malen müssen, dann hätte der sich auch noch das andere Ohr abgeschnitten. Allerdings habe ich mittlerweile eingesehen, dass manche nicht anders können, weil sie's vorgesetzt kriegen, oder sowas.

Viele Grüße
Thomas
GinTonic
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von GinTonic »

Nicht jedes Schreibpapier verdient den Namen Schreibpapier. Und wenn man dann noch mit so Dingern wie der Edelstein Aventurine ankommt, gehen schon einige in die Knie. Premium ist vielleicht der falsche Begriff, da es nicht unbedingt auf den preis allein ankommt. Aber für solche Tinten braucht man dann eben sehr ausgesuchtes Papier.
Das mit dem billigen Kopierpapier... Klar haben wir bei der Arbeit billiges Kopierpapier. Aber ich habe die Möglichkeit, über die Büromittelausgabe oder per Bestellung Kladden und Collegeblöcke zu bekommen, die nicht schlecht sind. Und ich habe sogar die Möglichkeit, zum Drucken Clairefontaine DCP Papier bestellen zu können. Das haben vermutlich nicht viele. Aber dass es gar nichts anderes als Kopierpapier gibt, nag ich mir nicht vorstellen. Es gibt allerdings Situationen, wo man Randnotizen machen möchte auf Ausdrucken, die man nicht selber angefertigt hat oder was unterschreiben muss. Da kann man dann von vorgesetzt bekommen sprechen.
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Edelweissine
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Edelweissine »

GinTonic hat geschrieben: Fazit - man kaufe keine trockenen Füller, die nasse Tinten brauchen, sondern lieber nasse Füller, die trockenere Tinten vertragen. Dann braucht man nicht immer dieses Premiumpapier.
Und vor allem teste man lieber mit eigenem, nicht zu glattem Papier! Die Testblöcke im Laden sind oft ultraglatt, besonders die vom Hersteller gestellten. Darauf schreibt jeder Füller "wie Butter". Hinterher, auf dem eigenen Papier, gibt es dann das oft böse Erwachen.
Gruß,
Heike
GinTonic
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von GinTonic »

Hi, hatte gestern Abend etwas Langeweile und habe noch einen Bewässerungsversuch gemacht. Kärtchen (Manufactum) beschrieben, gut zwei Stunden gewartet, ca. 20 min gewässert und trocknen gelassen. Anbei das vorher-nachher Bild:
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GinTonic
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von GinTonic »

Die Nachtblau lässt das Feld weit weit hinter sich. Die Pelikan bleibt gut lesbar, aber blass, vermutlich der geringe EG-Gehalt (aber bitte auch bedenken, dass unterschiedliche Füller zum Einsatz kamen). Aber auch die anderen Tinten sind noch recht gut leserlich. Die Grüne und die Schwarze sind etwas verlaufen. Deutlich am schwächsten die Manufactum Spätburgundertinte. Von der war ziemlich schnell nicht mehr viel übrig.
GinTonic
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von GinTonic »

Hab jetzt übrigens den Feed meines Preras gehackt. Das war dringend notwendig, denn da ist ja praktisch keine Tinte gut gelaufen, da hat das Schreiben keinen Spaß gemacht. Nun ist es perfekt.
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JulieParadise
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von JulieParadise »

GinTonic hat geschrieben:Hab jetzt übrigens den Feed meines Preras gehackt. Das war dringend notwendig, denn da ist ja praktisch keine Tinte gut gelaufen, da hat das Schreiben keinen Spaß gemacht. Nun ist es perfekt.
Was hast Du verändert, wenn ich fragen darf? Den Mittelkanal geweitet?
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von GinTonic »

Hab erst versucht, die Federschenkel vorsichtig zu spreizen, das hat aber überhaupt keine Änderung gebracht. Dann hab ich die Federeiheit gezogen, bin den Mittelkanal 2-3 Mal mit einer dünnen Klinge nachgefahren. Verbreitert will ich gar nicht mal sagen. Dann hab ich den Feed noch mit einer Zahnbürste abgeschrubbt, zusammengebaut und fertig. Jetzt macht es Spaß, damit zu schreiben.
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JulieParadise
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von JulieParadise »

GinTonic hat geschrieben:Hab erst versucht, die Federschenkel vorsichtig zu spreizen, das hat aber überhaupt keine Änderung gebracht. Dann hab ich die Federeiheit gezogen, bin den Mittelkanal 2-3 Mal mit einer dünnen Klinge nachgefahren. Verbreitert will ich gar nicht mal sagen. Dann hab ich den Feed noch mit einer Zahnbürste abgeschrubbt, zusammengebaut und fertig. Jetzt macht es Spaß, damit zu schreiben.
Spaß in der Mittagspause: Ich habe Dir gerade nachgeeifert und bin, wohl wie von Dir beschrieben, vorgegangen, allerdings ohne Bürsteneinsatz. Mein Prera schreibt jetzt auch mit der RK Verdigris, die mochte er noch nie, was auch einer der Gründe vor ca. zwei Jahren war, mich mal mehr mit Tinten und Füllern auseinanderzusetzen.

Danke für die mittägliche Inspiration!
Thom

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte

Beitrag von Thom »

Möchte mal zur Bewässerung anfügen, Perle noire ist bei 60 Grad-Wäsche nicht mehr aus meiner Hose gegangen. :)

V.G.
Thomas
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