Welche Bleistift-Technik für Anfänger?

Kugelschreiber, Tintenroller, Bleistifte etc.

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Mit welchem Bleistift sollten Kinder das Schreiben lernen?

"normaler" Bleistift zum Anspitzen
25
83%
Druckbleistift mit 0,5 mm Mine
1
3%
Druckbleistift mit 0,7 mm Mine
1
3%
Drehbleistift mit dicker Mine
1
3%
Fallminen-Bleistift
2
7%
 
Abstimmungen insgesamt: 30

Dieter N
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Welche Bleistift-Technik für Anfänger?

Beitrag von Dieter N »

Hallo, liebe Schreibfreunde,

ich bin gerade in der neuen Kult-Am-Pult über den Hinweis auf den neuen Drehbleistift von FaberCastell gefallen. Eigentlich wollte ich mit dem Lesen aufhören, als man dort sagte, dass nach einer Faber-Castell-Studie die meisten Kinder mit Faber-Castell-Bleistiften das Schreiben erlernen ... die "Autoren" bzw. Werbeblatt-Abschreiber haben halt vor keiner noch so platten Aussage Angst ...

Aber dann stellte sich mir die Frage anlässlich Utes Patenkind, das jetzt in das Alter kommt: Womit sollte ein Kind das Schreiben lernen? Dabei denke ich nicht an Hersteller, sondern Systeme:

Ist es der normale Bleistift, der einfach nur schreibt? Allerdings muss er vom Kind angespitzt werden.
Oder ist es der Druckbleistift, der meist mit 0,5er oder 0,7er Mine gefüllt ist? Drücken ist generell einfach, aber Abbrechen vor allem nach zu großem Vorschub - ups, zweimal gedrückt - auch. Und das Nachfüllen von 0,5er Minen könnte auch ein Thema sein.
Oder der Drehbleistift mit dicken Minen (hier 1,4 mm), die generell wohl haltbar, aber dafür nie richtig spitz sind? Das Drehen ist hierbei wohl noch am einfachsten von den drei Techniken. Bleibt die Frage der Nachfüllerei: Das Kind selbst oder Mami abends, wobei das Kind dann zwei Stifte hat.
Oder gar der Fallminen-Bleistift, weil er eine dicke Mine und völlig einfache Technik hat.

Womit unsere Söhne ihre Anfänge gefeiert haben, weiß ich nicht mehr. Und ob es Probleme gab, auch nicht. Werde ich alt und vergesslich oder ist das Thema nur für die Vermarktung von Stiften interessant?

Viele Grüße
Dieter
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absia
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Beitrag von absia »

Lieber Dieter!

Ich verstehe den Sinn dieser Umfrage nicht ganz. Die Kleinen haben so viel Freude an ihrem ersten ganz normalen "echten" Schreibstift aus Holz zum Anspitzen, dass es eigentlich schon ein Anschlag auf die kindliche Psyche ist, wenn Erwachsene darüber nachdenken, mit welcher für Kinder unsinnigen und tückenhaften Technik man diese Grundausrüstung eines Schreibanfängers verschlimmbessern kann. Lass doch den Kindern ihren Spaß an bunten Stiften, zu denen man dann auch einen noch bunteren Spitzer haben darf und einen fast so bunten Radiergummi etc. pp., sodass der kleine Mensch wirklich das Gefühl hat, so etwas wie eine kleine Schreibwerkstatt zu besitzen, die nur ihm gehört, und damit schon richtig groß zu sein. Ich hätte als Pimpf weder mit einem Druck- noch mit einem Dreh-, noch mit einem Fallbleistift irgendetwas anfangen können bzw. wollen. Da hätte ich bloß wieder unnötigen Ärger mit meinem Alten gekriegt, wenn ich mit den Dingern nicht sachgerecht umgegangen wäre. Es ist letztlich auch eine Preisfrage, was über die ersten Schuljahre hin leichter und öfter ersetzbar ist, wenn die Dinger verloren, zu Bruch oder sonstwohin gehen. Warum sollte es Bleistiften anders ergehen als Füllern!?

Grüßle
Peter
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Beginner
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Beitrag von Beginner »

Ich finde die einfachen dunkelgrünen Faber Castell Bleistifte schön, ausreichend, preislich angemessen und zahnschonend (nicht wegen mir aber wer weiß was die Kids im Klassenarbeitsstress damit anstellen). Außerdem hoffe ich, die Schadstoffbelastung hält sich bei diesem Markenprodukt in Grenzen. Anspitzen trainiert die Feinmotorik, also ganz klar für den holzigen Klassiker in grün :)
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Tenryu
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Beitrag von Tenryu »

Hallo!

Ja, ich würde auch eindeutig dem klassischen Holzbleistift den Vorzug geben. Allein schon deshalb, weil Kinder ja bereits vor dem Schreiben mit Buntstiften zu hantieren gewöhnt sind.
Außerdem sind sie preiswert, unkompliziert, robust, und heutzutage wohl auch ungiftig lackiert. (Ich hoffe, das waren sie zu meiner Zeit auch schon... :oops: ) Ich hatte in der Grundschule mit einem Caran d'Ache Nr. 2 in rot das Schreiben erlernt. (Wie vermutlich jedes andere Kind in Schweiz auch.)

Manche Kinder neigen zu der Unsitte, an den Stiften herumzukauen, was bei weichen Holzbleistiften wahrscheinlich noch am zahnschonendsten sein dürfte.

Die 0,5mm Druckbleistifte werden eigentlich erst in den höheren Klassen (5.-6.) interessant, wenn man anfängt Geometrie zu betreiben und mit Zirkel und Dreieck zu zeichnen beginnt.

Fallminenstifte halte ich für wenig geeignet, weil man sie zwar anspitzen kann, aber dabei schwarzer schmieriger Graphitstaub entsteht, welcher bei Kindern erfahrungsgemäß ohne Umweg auf der Kleidung und im Gesicht landet. :lol:
isegrimmgo

Beitrag von isegrimmgo »

Hallo,
meine Tochter steht voll auf den Griffix von Pelikan. Der Drehbleistift hat relativ ergonomische Griffmulden. Wenn dich das Grinsegesicht auf dem Stift ansieht, dann kannst du dir sicher sein, dass du den Stift richtig hältst. Die Farben sind "kindgerecht" knallig.
Mit dem Holzbleistift hatte sie vorher richtig Probleme. Die Finger waren oft nicht in der idealen Stellung und das Schreiben war im wahrsten Sinne des Wortes ein Krampf. Mit dem Griffix geht es momentan ganz gut!
Es ist kinderleicht, die Mienen zu wechseln. Abgebrochen ist bis dato noch keine.
Meine Kinder haben ein Faible für technisch aufwändiges und ausgefallenes Schreibgerät . Warum soll das bei den Kindern anders sein als bei ihrem Papa?
"Du schreibst ja auch nicht mit Holzbleistift" war ein unschlagbares Argument das meine Tochter hier anführte.
Ich nehme ihn auch ab und zu - die Miene ist mir aber etwas zu dick.
Grüße
Wolfgang
Zuletzt geändert von isegrimmgo am 03.02.2009 18:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Beginner
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Beitrag von Beginner »

absia hat geschrieben:Lieber Dieter!

Ich verstehe den Sinn dieser Umfrage nicht ganz.
Erstaunlich, welche Beteiligung doch eine sinnlose Umfrage erfährt....
diogenes
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Beitrag von diogenes »

Beginner hat geschrieben:
absia hat geschrieben:Lieber Dieter!

Ich verstehe den Sinn dieser Umfrage nicht ganz.
Erstaunlich, welche Beteiligung doch eine sinnlose Umfrage erfährt....
Dann schau Dir mal die Verteilung der Stimmen an. :roll:
isegrimmgo

Beitrag von isegrimmgo »

"Womit sollte ein Kind das Schreiben lernen?"

Laut der Umfrage sollte es das wohl mit dem guten alten Holzbleistift.
Und wie schaut es (in der mir zugänglichen) Grundschulwirklichkeit aus?
Die Kinder würden eurem Vorschlag wohl nicht so ungeteilt zustimmen. (Pelikan übrigens auch nicht)
lieben Gruß
Wolfgang
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Tenryu
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Beitrag von Tenryu »

Ist schon klar, daß heutzutage jeder Fabrikant versucht, das Rad neu zu erfinden. Und geschickte Vermarktung ist das halbe Leben. Wo kämen wir denn hin, wenn die Leute anfingen, sich 10-ct.-Bleistifte aus China zu kaufen statt die teueren Adligen für 1,50€? :roll:

Zu den neuen verspielten High-tech-Schreibwerkzeugen mag man stehen wie man will. Bemerkenswert finde ich aber schon die Tatsache, daß die Menschen heutzutage trotz aller technischer Rafinessen, aller ausgeklügelter Ingenieurskunst und klinischer Studien und Testreihen was die Erfindung neuer Schreibgeräte angeht, augenscheinlich deutlich schlechter, häßlicher und ungelenker schreiben, als ihre Vorfahren mit simplen Bleistiften und Federkielen.
isegrimmgo

Beitrag von isegrimmgo »

Hallo,
das liegt vielleicht auch an anderen Gegenständen aus Holz, die früher öfters im Unterricht verwendet wurden.
Ich habe mehrere Klassensätze sehr alter Schulhefte vom Dachboden einer Schule retten können. Der einzige Unterschied, der zwischen den Heften besteht, ist der Name auf dem Umschlag.
Ich fand es ziemlich schockierend, dass den Kindern jegliche Individualität (auch im Schreibstil) ausgetrieben wurde.
lieben Gruß
Wolfgang
pelikaniac
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Registriert: 18.01.2006 11:48

Beitrag von pelikaniac »

Hallo,
Ihr vergleicht Äpfel mit Birnen. Oder kann jemand im Ernst einen gräflichen 9000er mit einem Dingens wie dem "Griffix" vergleichen? Das ist wie der Vergleich von Rom mit Brasilia! Wer kann den auf einen Bleistift verzichten der eine solch hohe Qualität hat wie zum Beispiel ein Koh-I-Noor? Wollt Ihr wirklich das Kinder in zwanzig Jahren nicht nur Kühe lila malen sondern Bleistifte nur als Kunststoffgerät kennen?
Gruss,
der Jörg der die gräflichen jedem Füllhalter vorzieht (Wenn ich die Wahl hätte welches Schreibgerät auf die berühmte einsame Insel: Der Taschenbleistift Nr.1)
HeiJa
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Registriert: 19.02.2009 18:37
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Weniger Technik ist manchmal mehr

Beitrag von HeiJa »

Moin, Moin,
der Pelikan Griffix ist toll, aber mein Sohnemann kommt nicht mit den tiefen Griffmulden zurecht, der Lamy-abc ist auch toll, zumal die neueren Modelle nicht mehr angespitzt werden müssen, aber Lamy musste mir den Stift auch schon 2x reparieren, weil mein Sohn durch Experimente, welcher Art auch immer, die Technik "klein" bekommen hat.
:x Ich hätte vor Wut im Dreieck springen können!
Meine Frau war hier der ruhigere Part und hat entschieden, dass er wieder "nur" seine Holzbleistifte mit zur Schule bekommt.
Und siehe da: Alles heile, alles gut.
Bei den Hausaufgaben schreibt er gerne mit seinem Lamy-abc. Hier geht er auch nicht kaputt und funktioniert tadellos :roll: , und sein Schriftbild ist weder besser noch schlechter, als mit seinen verschiedenen Holzbleistiften. Also, aus meiner ganz persönlichen Sicht und dem Lehrgeld d. ich gezahlt habe: SCHREIBEN LERNEN MIT HOLZBLEISTIFT!
Natürlich ist das nicht objektiv, denn alle Kinder sind verschieden. In der Klasse meines Sohnes sind auch Kinder, die schon von Anfang an mit den Dreh- und Druckbleistiften für Anfänger von Lamy, Stabilo usw. schreiben und anscheinend funktioniert das auch - aber eben nicht bei meinem Sohn.
Munter bleiben!
Heiko
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