Kleine Fragen, schnelle Antworten

[meinauda]

Herzlich willkommen mit dieser interessanten Frage!
Meine Antwort wäre, es macht Sinn und mehr Schreibfreude.
( Kugelschreiber behalten besondere Gelegenheiten.)
Ich denke, dass Du mit einer Druckschrift auch mit dem Füllhalter ein ähnlich anderes Schreibempfinden haben wirst zum Kugelschreiber oder Tintenroller, als wenn Du in Laufschrift schreiben würdest.
Auch bei der Druckschrift kommt es auf die passende Federbreite an (je kleiner die Schrift je schmaler die Feder, das 'e' sollte immer ein sichtbares Loch haben) und die kann man gut im Schreibwarenladen ausprobieren.
Ein Text / ein Brief mit Füllhalter geschrieben macht einen sehr persönlicheren Eindruck.
Wie Du hier lesen kannst, kann jeder Füllhalter, ob preiswert oder teuer, zum passenden Arbeitstier werden.
Ausprobieren solltest Du es auf alle Fälle!
Viel Vergnügen hier im Forum.

[patta]

Moin Schreiber,
hier bekommt jeder eine Antwort. Nur manchmal nicht die Gewünschte
Schreiben mit Füllern macht sehr viel Sinn, weil du ganz anders schreibst. Es ist eher ein Gleiten als ein Pressen, dann hast du 65.536 Farben zur Verfügung (die du auch noch mischen kannst!), ferner lernst du nette Leute hier kennen und zuletzt brauchst du kein anderes Hobby mehr, um dein Geld auszugeben.
Mach doch Sinn, oder?

Have fun,
patta

[Sabine]

Lieber Schreiber,
herzlich willkommen hier im Forum! - ich kenne eine Menge Leute, die praktisch nur Druckschrift schreiben, und kann Dir bestätigen, daß sie mit einem Füller wesentlich leichter und schneller schreiben können, da bei der Druckschrift ja viel häufiger neu angesetzt wird als bei einer verbundenen Schreibschrift. Ein Füller schreibt sofort und ohne Druck an, und auch Punkte entstehen durch leichtes Aufsetzen der Feder, wohingegen ein Kuli einen winzigen Kreis o.ä. beschreiben muß, damit so etwas wie ein Punkt zustandekommt. Das beobachte ich auch immer bei Schreibanfängern, die von Bleistift herkommen: ein Füller macht sozusagen weniger Arbeit beim Schreiben und erfordert vor allem weniger Druck. Lange Texte ermüden die Hand mit einem gut eingeschriebenen Füller weit weniger als ein Kugelschreiber - ist zumindest meine Erfahrung.
Probier´s einfach aus! und teile bei Gelegenheit Deine Erfahrungen mit.
Herzliche Grüße!
Sabine

[Schreiber]

Super, das klingt ja schonmal gut.
Meine Intention war eben auch, da ich als Student relativ viel und auch schnell schreibe, die Sache mit einem Füller etwas angenehmer und vielleicht auch etwas Stilvoller zu gestalten.
Habe jetzt auch mal meinen alten runtergerantzten Füller (Lamy Safari mit M Feder) rausgekramt. Das fühlt sich nicht schlecht an (aber auch irgendwie ein bisschen kratzig) und die Feder scheint von der Breite zu passen.

Ganz gut gefallen würden mir denke ich der Waterman Hemisphere oder Expert oder der Parker Sonnet.Könnte man bei denen bedenkenlos zu greifen oder hat noch jemand einen guten Tipp zur Hand? (Schmerzgrenze wären 100€).
Werde aber auch sicher noch weiter schauen, ausgereift ist das noch nicht.

Allgemein empfiehlt es sich noch einen Kugelschreiber zur Hand zu haben, oder?

Nochmals danke für die schnellen Antworten!

[NicolausPiscator]

Guten Abend Schreiber,

mit dem Lamy Safari hast Du ja einen echten und erwiesenermaßen extrem robusten und toleranten Klassiker! Und Deine Auswahl ist schön! Zu Deiner Frage nach weiteren Tipps: Das Preissegment bis

100 Euro

ist riesig! Und die Klassiker sind da alle vertreten.

Wozu ich Dich allerdings ermutigen möchte: Geh in den Fachhandel und zwar einen, dessen Auswahl an Füllfederhaltern groß genug ist, damit Du ordentlich probieren kannst. Denn es kommt nicht nur darauf an, dass der Füller Dir gefällt, sondern vor allem dass Du gut mit ihm schreiben kannst. Dass Du Druckschrift schreibst, ist da gar kein Problem. Da kenn ich genug Beispiele aus meiner Umgebung, die das auch tun und emsige Füllfederhalterschreiber sind! Und lass Dich von keinem Verkäufer unter Druck setzen, sonder probier gut aus! Und lass Dir nichts aufschwatzen! Bei der Feder musst Du dann schauen, was Du für Deine Schrift schön findest und womit Du am besten schreiben kannst.

Ich wünsche Dir viel Erfolg!

[Tenryu]

Man kann mit dem Füller auch Druckbuchstaben schreiben. Allerdings kann man damit nicht wirklich das ganze Potential dieses Schreibgeräts ausschöpfen.
Aber immerhin kommst du damit in den Genuß unzähliger unterschiedlicher Tinten und zahlreicher Federbreiten.
Im Übrigen würde ich einen Roller stets dem Kugelschreiber vorziehen, so lange die Schrift nicht unbedingt wasserfest oder dokumentenecht sein muß. (Vielleicht gibt es auch dokumentenechte Rollerminen. Das weiß ich nicht.)
Du kannst dir ja einmal einen preiswerten Füller anschaffen (ein Markenprodukt, nicht irgend ein no-name aus dem Supermarkt) und schauen, ob und wie gut du damit im Alltag zurecht kommst.

[NicolausPiscator]

[…] Vielleicht gibt es auch dokumentenechte Rollerminen. […]

Man kann Tintenroller sogar mit der eigenen Lieblingstinte befüllen! Auch der dokumentechten Tinte!

[Tenryu]

Es soll Roller geben, die normale Patronen und Konverter vertragen. Aber damit habe ich keine Erfahrung. Ich weiß aber, daß die Tinte in den normalen Rollern ganz andere Eigenschaften hat, als Füllertinte.
Als ich mal einen Einweg-Roller versuchsweise mit schwarzer Pelikan-Tinte nachgefüllt hatte, mußte ich feststellen, daß diese stärker zusammenkleben blieb, so daß man den Stift umdrehen konnte, und die Luftblase unten blieb. Das war mit der originalen Tinte nicht möglich. Die war viel fließfreudiger, haftete dafür stärker an den Wänden, so daß man lange warten mußte, um zu sehen, wie der Tintenstand war.
Aber wer sich für so etwas interessiert, findet ein weites Feld zum Experimentieren...

[Johnson-Leser]

Ja, solche Patronen-Roller gibt es z. B. von Kaweco in der Sport-Serie, Herbin hat sowas, glaube ich, auch. Mit dokumentenechter Tinte wäre ich da aber vorsichtig. Innerhalb der Minenspitze verbirgt sich - im Gegensatz zur Kugelschreibermine - ein Filz, der die Kugel mit frischer Tinte versorgt. Das verhindert auch, dass die dünnflüssige Tinte einfach aus der Mine herausläuft. Kann sein, dass man beim Durchspülen die dokumentenechte Tinte aus diesem Filz nie wieder rauskriegt.

[miel]

Auch die Firma Online hat solche Roller und Visconti!

[NicolausPiscator]

Jup! Und die ganz und alles entscheidende Frage ist:

[...] Ich weiß aber, daß die Tinte in den normalen Rollern ganz andere Eigenschaften hat, als Füllertinte. [...]

Und da stimme ich Dir völlig zu, was ja auch spannend ist:

Aber wer sich für so etwas interessiert, findet ein weites Feld zum Experimentieren...

[Edelweissine]

Von Faber-Castell gibt es auch ein Modell, das mit Standard-Tintenpatronen funktioniert.
https://www.google.de/search?q=tintenro ... 9AQaIDCWjM:
Das kann gut funktionieren, muss man testen. Und das Design sollte man mögen... .

[NicolausPiscator]

Und das Design sollte man mögen...

Uff! In der Tat! ... Der eigentliche Sinn dieser Stifte hat sich mir persönlich noch nicht erschlossen, obwohl ich einige Leute kenne, die auf sie schwören. Aber was ist es, was man mit einem Füllfederhalter nicht auch hat?

[Kriss2167]

Also wenn ihr die bunten Tintenroller meint, dann sind das Tintenroller, die
ich Kindern empfehle, die noch nicht mit einem Füllhalter schreiben können.

Die Tintenroller sind einfach unempfindlich beim Verdrehen des Schreibers, sie
nehmen einen sehr steilen Winkel in der Handhaltung nicht übel und sind sehr
"gutmütige" Schreiber.

Und das ist im allgemeinen der schlagenede Vorteil von Tintenrollern, sie sind
einfach zu händeln.

[Schreiber]

Hallo zusammen,

nochmal vielen Dank für euren Input.
Habe mich übers Wochenende nochmal weiter informiert und folgende Füller in die engere Wahl genommen:
Lamy 2000, Faber Castell Ambition und Diplomat Excellence A.

Habe mich also heute auf den Weg zu einem Schreibwarengeschäft gemacht und konnte dort den Faber Castell und den Lamy ausprobieren (den Diplomat gabs leider nicht).

Kurz zu meinen Erfahrungen:
- Lamy 2000 - Feder schreibt sich toll, liegt mir aber nicht gut in der Hand. Kommt nicht in Frage.
- Faber Castell Ambition - Feder schreibt sich sehr gut (aber schlechter als beim beim Lamy 2000), liegt dafür aber ganz gut in der Hand. Kommt in die engere Auswahl, zumal schon ein Ambition Tintenroller vorhanden ist, würde also gut zusammen passen.
- einen Pelikan habe ich auch probiert - Feder schreibt sich schlechter (kratziger) als bei den beiden anderen. Kommt nicht in Frage.
- und zu guter letzt noch ein Graf von Faber Castell Tamitio - Feder schreibt sich top und er liegt gut in der Hand. Alles in allem der beste von allen.

Jetzt muss ich mich also noch zwischen Ambition und Tamitio entscheiden. Zwar war der Tamitio schon besser, ist aber ja auch viel teurer. Der Ambition hat gefühlt das bessere Preis-Leistungs Verhältnis.

Ist es ein Versäumnis den Diplomat nicht getestet zu haben (würde so also raus fliegen)?
Zu welchem Faber Castell würdet ihr tendieren oder doch zu einem ganz anderen?
Der Füller soll bei mir auf jeden Fall als Arbeitstier eingesetzt werden und sollte von daher auch viel und schnelles Schreiben zuverlässig mitmachen.

Auf jeden Fall freue ich mich schon darauf wieder mit Füllfederhalter zu schreiben und es ist auch irgendwie ein schönes Gefühl beim schreiben etwas wertiges in der Hand zu halten.