n/a hat geschrieben:
Die Ohrenspritze gibt es in drei Größen. Wenn man damit "nur" Wasser durch das Tintenleitsystem spülen möchte, ist es von Prinzip her das gleiche wie mit einer Spritze. Nur die Spritze kostet viel weniger.....
Richtig. Aber der Gummistutzen einer Ohrenspritze lässt sich besser auf einen Tintenleiter setzen als der Plastikstutzen einer Injektionsspritze. Außerdem ist das Fassungsvermögen der Ohrenspritze deutlich größer.
Injektionsspritzen sind auch für die Benutzung mit Füllern sehr hilfreich um z.B. Tinte abzumessen oder in Patronen zu füllen aber für eine "kräftige Spülung" hat die Ohrenspritze große Vorteile.
JulieParadise hat geschrieben:Bei schwieriger zu reinigenden Füllern, deren Kolben ich nicht quälen mag und deren Federn nicht so leicht entfernbar sind (etwa mein KaWeCo Sport V16 aus den 60ern) lasse ich die Tintenfarben langsam wechseln, also etwa von Orange zu Braun zu Schwarz zu Grau zu Schwarz-Blau zu Blau zu Türkis zu Grün innerhalb mehrerer Füllungen, ohne den Füller zu reinigen, solange Tintenfluss und Konsistenz der Tinte im Inneren okay zu sein scheinen. Wenn die jeweilige Füllung ganz weggeschrieben ist, bleibt bei diesem sanften Übergang nicht mehr sooooo viel Tinte im Tintenleiter, dass mich die leichte Verfärbung stört.
Weil mir gerade wieder vorgeworfen wurde, ich würde gefährliche, dummdreiste und Füller zerstörende Tipps geben (Herrje!), hier also die Warnung bzw. Einschränkung: Für solcherlei Experimente sollten natürlich nur "normale", unauffällige Tinten verwendet werden, keine Nano-, Pigment-, Eisengallustinten und auch keine "Diven" wie die Sepia von Rohrer & Klingner, bei der ja explizit davon abgeraten wird, sie zu mischen. Noodler's Tinten dürften auch ausfallen, aber da ich zumeist J. Herbin, Pelikan, R&K sowie Diamine verwende, kann ich zumindest bis jetzt von keinem Schaden berichten.
Also, Diamine geben auf ihrer Homepage irgendwo an, dass die Tinten mischbar sind. Rohrer&Klingner geben an, dass alles ausser den Eisengallustinten und der Sepia mischbar ist. Ich persönlich bleibe bei einem Hersteller, wenn ich mische oder ohne Spülen Farbe wechsle.
Generell mache ich es eher so dass ich längerfristig bei einer Füller/Tinte-Kombination bleibe, wenn ich mal eine Kombination gefunden habe, die ästhetisch und von den Schreibeigenschaften her passt. Wenn ich wechsle spüle ich, und dazu bin ich meist zu faul. Der Nachteil ist, dass ich immer zu viele Füller betankt habe weil ich ja für eine neue Farbe auch einen neuen Füller brauche.
DanielH hat geschrieben: .... Aber der Gummistutzen einer Ohrenspritze lässt sich besser auf einen Tintenleiter setzen als der Plastikstutzen einer Injektionsspritze.....
Dann nimmt man halt einen "Adapter". Der und der kostet so gut wir nix.
Wenn ich z.B. den Wechsel mit agathons EG-Tinten von Rot auf das neutrale Grau mache, dann ist die Farbnuance auch mit mehrfachen Konverterspülungen kaum wegzukriegen. Das ist aber keine relevante Tintenmenge mehr, die im Füller noch großartig "wechselwirken" könnte. Die Farbstoffe sind so effizient, dass der Staub in der Luft (wenn er nicht abgesaugt wird) noch färbt, sobald er auf Feuchtigkeit trifft. Allerdings sind die Nanotinten schon etwas empfindlicher, deren Flokkulieren ist ja bekannt.
Deswegen habe ich mir angewöhnt, um dieses blöde Spülen zu vermeiden, beim Grundsatz Ein Füller, eine Tinte! zu bleiben. Bei vielen Füllern funktioniert das, für die anderen gilt: Ein Füller, eine Farbe!. Und da sich mittlerweile das ganze Spektakel bei mir sich farblich im Bereich, schwarz, rot und blau abspielt, heißt die Parole genauer: Ein Füller, eine Farbnuance!
patta hat geschrieben:Macht Sinn und weniger Arbeit. Füller hab ich ja genug.
Gruß patta
Tinten, Füller und Papier habe ich auch genug, aber irgendwo dran hapert es dann ja oft doch ... und bei mir sind diese "Minimalfaktoren" die Zeit und die Gelegenheiten zum Schreiben ... davon habe ich eindeutig viel zu wenig!
Liebe Grüße,
Dagmar
Freude am Schauen und Begreifen ist die schönste Gabe der Natur. (Albert Einstein)
Vorab: Ich wechsel die Tinten nicht ganz so häufig. Das hängt damit zusammen, dass einige Halter mit Tinten ausgestattet sind, die ich zum Hervorheben brauche. Meine Standardfarben sind Blau und Blau-Schwarz und neuerdings auch Schwarz (die Edelstein Onyx gefällt mir da ausgesprochen gut). Es gibt einige wenige Halter, in denen ich mal wechsel. Ansonsten reinige ich Halter nur, wenn es unbedingt nötig ist, etwa weil eine Tinte mal eingetrocknet ist.
Einfach ist das in der Tat bei den Pelikanen. Federelement herausschrauben, ausspülen und ggf. das Federelement noch ein paar Stunden in eine Schale mit Wasser legen und gut ist. Die anderen Kolbenhalter werden halt auf dem üblichen Weg gereinigt. Da kann es helfen, zunächst mehrmals mit Wasser zu spülen. Wenn dann keine Farbe mehr kommt, den Halter mit destiliertem Wasser füllen und mit der Feder nach unten in ein Glas mit destiliertem Wasser für einige Stunden zu stellen. Ist dann schon interessant, was da dann noch heraus kommt. Ich vermute, dass es sich dabei um Reste handelt, die sich im Tintenleiter festgesetzt haben. Für Patronenhalter nutze ich zum Durchspülen eine ganz einfache Spritze. Dafür habe ich mir aus alten Patronen jeweils für die unterschiedlichen Anschlüsse Adapter gebaut, an die ich auf der einen Seite den Halter und auf der anderen Seite die Patrone anschließen kann.
Ich reinige aber meine Halter so wenig wie möglich. Ich habe nämlich beobachtet, dass viele Halter nach einer ausführlichen Reinigung erst einige Zeit brauchen, bis sie wieder richtig gut schreiben. Meine Vermutung ist, dass sich im Tintenleiter noch Reste vom Wasser festgesetzt haben. Insbesondere die Ebonit-Tintenleiter scheinen da betroffen zu sein. Ich kann mich noch an den Tag erinnern, an dem ich meinen Platino gekauft habe. Zuhause erst einmal ausgiebig gereinigt und dann mit Watermann Blau oder Herbin Schwarz-Blau gefüllt (meine beiden absoluten Standardtinten). Vor der Reinigung schrieb der Halter ganz gut. Danach deutlich schlechter, mit kleinen Aussetzern. Am nächsten Tag ging es im Büro ganz heiß her und entgegen meiner Gewohnheit habe ich den Halter in meine Hemdtasche gesteckt. An dem Tag war auch der Fahrstuhl ausgefallen und ich musste zu mehreren Terminen über die Treppen. Als ich nach einigen Stunden den Halter aus der Hemdentasche zog, hatte sich auf der Feder etwas kondensierte Feuchtigkeit abgesetzt. Und seit dem schreibt der Halter so, wie er soll. Nur direkt nach Reinigungsaktionen kommen wir nicht so gut miteinander klar. Für mich heißt das: Wenn ich einen Halter regelmäßig nutze, keine Tinte eintrocknet und keine Tinte gewechselt wird, dann ist Reinigen nicht nötig. So habe ich auch mein Meisterstück über 15 Jahre betrieben, ohne dass es irgendwelche Probleme gab.