Starker Tintenfluss reduzierbar?

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Schuka
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Starker Tintenfluss reduzierbar?

Beitrag von Schuka »

Hallo zusammen,

vielleicht hat mir ja jemand einen Tipp.

Ich habe einen Pelikan M400 aus der Baureihe von vor 1997 mit einer OB Feder.

Allerdings macht mir die Feder etwas Probleme, da sie einen enormen Tintenfluss hat.
Ich habe die Tinte Pelikan 4001 in Königsblau in Gebrauch.
Kann ich da prinzipiell irgendetwas ändern?

Des Weiteren schreibt die Feder auch nicht so wie erwartet was das Schriftbild betrifft. Statt schön mit breiten und schlanken Linien eigentlich wie eine normale M-Feder. Ist da auch etwas machbar?

Danke schon mal für eure Unterstützung?
Viele Grüße
Schuka
14all41
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Re: Starker Tintenfluss reduzierbar?

Beitrag von 14all41 »

hmmm...würde es Dir etwas ausmachen eine Schriftprobe mit Angabe der Tinte und des Papiers hier einzustellen?
Mir ist Deine Angabe etwas zu diffus, denn was für mich ein enormer Tintenfluss ist, dürfte für Dich schon der Niagara Wasserfall sein :D

Tintige Grüße
Peter
Schuka
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Re: Starker Tintenfluss reduzierbar?

Beitrag von Schuka »

Hallo Peter,

Ich schau mal wegen Fotos, Tinte habe ich ja schon geschrieben Pelikan 4001 Königsblau.
Nachdem ich einen Souverän M600 mit M-Feder habe, kann ich nur sagen der schreibt mit genug Tinte, aber es bleibt keine auf dem Papier stehen. Papier bei beiden das gleiche Kopierpapier, also eher saugend.

Viele Grüße
Schuka
14all41
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Re: Starker Tintenfluss reduzierbar?

Beitrag von 14all41 »

Lieber Schuka!

Was stört Dich an der "stehenbleibenden" Tinte?
-) Verwischt Du sie?
-) Wartezeit beim Umblättern?
-) ...

Ich liebe diesen Effekt, so unterschiedlich sind also die Vorlieben.

Herzliche Grüße
Peter
Schuka
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Re: Starker Tintenfluss reduzierbar?

Beitrag von Schuka »

Hallo Peter,

Ja es ist einfach sehr viel nasser als ich es von anderen Füllern gewohnt bin. Also die Farbetropfen stehen relativ lange auf dem Papier. Das ist für mich unangenehm.
Viel mehr stört mich allerdings die schlechte Varianz der Strichstärke trotz OB Feder. Zur Not muss ich mir eine neue Feder zulegen?
Welche passen den da und hat jemand eine Verkaufsquelle parat?

Viele Grüße
Schuka
14all41
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Re: Starker Tintenfluss reduzierbar?

Beitrag von 14all41 »

Lieber Schuka!

Ich würde mir einmal das Federkorn genau ansehen.
Ist der Schliff des Korns überhaupt geeignet eine Strichvariation durchzuführen?

Grund: Ich habe hier zwei Pelikan OB Federn, bei der einen gibt es einen Daumen nach oben, bei der anderen zeigt er nach unten.

Herzliche Grüße
Peter
thobie
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Re: Starker Tintenfluss reduzierbar?

Beitrag von thobie »

Die Federn vor 1997 waren eigentlich richtig tolle Federn. ABER: Die OB ist nicht der Strichvarianz wegen geschliffen. Die ist für Leute wie mich gemacht, die ihren Füllhalter nach links drehen und dann auch noch etwas steiler aufsetzen. Bei diesen Federn ist das Federkorn schon recht rund. Das sieht ganz anders bei den Vorgängern aus. Ich habe vor einigen Jahren eine OBB-Feder gekauft, die vermutlich Anfang der 60er produziert wurde. Da ist das Korn ganz flach. Fast wie bei einer Sub. (Es sieht aus, als wäre die Spitze der Feder nur mit Iridium überzogen). Diese Feder erzeugt richtige Strichvariationen und macht eine ganz prägnante Handschrift. ABER: Der Drehwinkel beim Aufsetzen muss ganz genau stimmen, sonst kratzt es. Später wurde das Korn kugelliger und die Feder war einfacher zu handhaben. Ich habe dann eine noch Ältere OBB-Feder aus einem 400. Das ist noch eine ohne Word-Bild-Marke. Und es ist eine OBB. Die hat auch ein solch flaches Korn und ist auch noch flexibel. Allerdings muss auch diese Feder ganz genau aufgesetzt werden. Sonst kratzt es.
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Strombomboli
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Re: Starker Tintenfluss reduzierbar?

Beitrag von Strombomboli »

Schuka hat geschrieben:schlechte Varianz der Strichstärke trotz OB Feder
Such doch mal nach Äußerungen über Oblique-Federn hier im Forum, und du wirst sehr oft den Hinweis finden, daß eine solche Feder nichts mit Strichvarianz zu tun hat, sondern nur damit, wie man sie hält. Ich zum Beispiel kann nur mit Oblique-Federn schreiben, weil ich den Füller eben anders halte als Leute, die mit solchen Federn gar nicht klarkommen.

Für besonders viel Strichvarianz brauchst Du eine Italic-Feder; wahrscheinlich haben die noch andere Namen, aber da kenne ich mich nicht aus.
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Will
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Re: Starker Tintenfluss reduzierbar?

Beitrag von Will »

Hallo Schuka,

für Strichbreitenvarianz braucht es eine Feder mit speziellem Schliff. Entsprechend darf das Schreibkorn nicht rund, sondern muss flach geschliffen sein. Das sind dann Italic- oder Stub-Federn. Oblique halt also absolut nichts mit Strichbreitenvarianz zu tun. Es handelt sich lediglich um einen Schrägschliff des Schreibkorns für Leute, die den Füllhalter beim Aufsetzen aufs Papier verdrehen.

Die Alternative zu Italic und Stub wäre eine flexible Feder, die mit unterschiedlichem Druck geschrieben werden kann. Dünner Aufstrich = ohne Druck, dicker Abstrich = mit Druck geschrieben.

Leichter erzielt man den gewünscht Effekt und wenig Übung mit einer Stubfeder, etwas schwerer mit der Italic, da diese schärfer geschliffen ist und sich leichter im Papier verhakt, wenn sie nicht richtig geführt wird. Die meiste Übung erfordert die Flexfeder, da man für diese ein Gefühl entwickeln muss, was die Feder an Druck vertragen kann.

Besonders viel Strichbreitenvarianz lässt sich mit einer flexiblen Italicfeder erreichen. Doch würde ich empfehlen erst mal mit einer Stub anzufangen. Günstig bekommt man letzteres z. B. bei Lamy mit Breite 1,1. Wenn Du recht klein schreibst würde ich es mit einer schmälern Stub versuchen, z. B. 0,9 oder 0,7. Weitere Hinweise, Bilder und Schriftproben finden sich hier im Forum, einfach mal die Suche betätigen.

Schöne Grüße aus der Pfalz

Gerd
Blauer Hautausschlag, erhöhte Temperatur, Bewusstseinstrübungen - oh Gott, das muss Flexfieber sein!
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Re: Starker Tintenfluss reduzierbar?

Beitrag von Schuka »

Vielen Dank schon mal für Eure Kommentare und Empfehlungen.
Ich versuche mal morgen ein paar Fotos von der Feder und dem Schriftbild zu posten.

Viele Grüße
Schuka
Schuka
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Re: Starker Tintenfluss reduzierbar?

Beitrag von Schuka »

Hallo nochmals,

hier habe ich einmal ein paar Schriftproben mit den Füllern angefügt.

Also der 140er schreibt für mich mit Abtand am Besten, die Federbreite kann ich nicht lesen, ist aber dem Schliff nach zu urteilen eine Oblige. Hier ist mein Problem, dass dieser Füller meinem Sohn gehört :(

Deshalb hatte ich mir letzte Woche, in der Hoffnung, dass der Neuerwerb mit einer OB Feder ähnlich wie der 140er schreibt, einen 400er zugelegt (Bj. vor 1997).

Der Neue schreibt zwar gut und mit reichlich Tintenfluss, wie schon im Startthread bemerkt, allerdings nicht mit den erwarteten Variationen, also Wechsel zwischen schmalen und breiten Linien.

Was kann ich jetzt tun, um die die Ergebnisse des 140er zu erreichen, ist eine Oxx-Feder wie schon von Gerd bemerkt das Falsche? Der 140er hat meines Wissens nach doch eine?
Bringt eine Stub z.B. für den Lamy den erhofften Effekt?
Gibt es für den M400 Stub-Federn?

Zusätzlich habe ich als Vergleich den Souverän M605 in "M" und den Lamy, ebenfalls in "M" (eher F oder EF) mitgepostet, für die, die es interessiert.
Dateianhänge
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Schuka
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Re: Starker Tintenfluss reduzierbar?

Beitrag von Schuka »

...und wenn ich schon dabei bin und mit Taschenlampe und Handy versuche ein paar ordentliche Bilder zu erstellen hier die Federn:

1. Pelikan 140 O?:
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2. Pelikan M400 OB:
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Eliza Winterborn
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Re: Starker Tintenfluss reduzierbar?

Beitrag von Eliza Winterborn »

Du könntest eine andere Tinte als die 4001 Königsblau probieren, die weniger fließfreudig ist. Vielleicht liegt dir das mehr :)

Wie andere Foristen schon angemerkt haben: Die OB-Feder ist nicht für Strichvariation gemacht, sondern für eine bestimmte Handhaltung. Die resultierende Form ist ein zwangsläufiger Nebeneffekt.

Was die OB-OB-Unterschiede angeht: Die Feder des 140 stammt aus einer Zeit, als die Federn noch etwas anders geschliffen waren. Breite Federn gingen grundsätzlich eher in Richtung dessen, was heute die gerade geschliffenen Italic/Stub-Federn sind, während bei heutigen breiten Federn das Korn trotzdem rund ist, also wenig Varianz bietet. Du siehst es auf deinen Fotos. Mit alter B-Feder würdest du folglich recht ähnliche Ergebnisse erhalten (nicht ausprobiert) :) Zusätzlich hat eine Goldfeder diesen Alters mehr Flexibilität; die Federschenkel gehen beim Aufsetzen leichter auseinander als bei modernen Federn, und verbreitern die Linie.

Was du nun tun kannst, um mit dem M400 Varianz zu erhalten: Umtauschen gegen IB – schwer zu finden. Oder die OB als optimalen Ausgangspunkt zum Umschleifen betrachten. :wink:
Viele Grüße
Eliza
14all41
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Re: Starker Tintenfluss reduzierbar?

Beitrag von 14all41 »

Lieber Schuka!

Was ich sehe ist, dass die Feder 400 OB nicht sauber ausgerichtet ist. Sollten die Schenken auch zu weiter auseinandergezogen sein, dann ist der Tintenfluß sicher erhöht. Feder ausrichten und den Schlitz verringern wird die Sache etwas verbessern. Die Strichvariation kann man nur mit Umschleifen erhöhen.

Herzliche Grüße
Peter
Schuka
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Re: Starker Tintenfluss reduzierbar?

Beitrag von Schuka »

Danke euch für die Kommentare und Empfehlungen.

Ich habe mich offensichtlich von den allgemeinen Pelikan Strichstärkebildern beeinflussen lassen.
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Da kommen die OB(B) Feddern toll raus. Aber mt den Knubbeln der neueren Federn auch B oder BB wird das wohl nichts, schade. :(

Ich schau mich mal nach einer Stub um. Der Unterschied zwischen Stub und Italic ist mir nicht so klar.
Für das Umschleifen bin ich noch nicht reif, zumindest traue ich mir das nicht oder noch nicht zu.

Schöne Grüße Schuka
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