Rohrer & Klingner Salix (eisengallushaltig)

[Cepasaccus]

Ich habe nichts in dieser Richtung beobachten koennen und wuesste auch nicht, warum diese Tinte aggressiver sein sollte als andere Tinten, aber wer weiss, was es heut zu Tage alles fuer Kunststoffe gibt.

Cepasaccus

[Cybeaer]

Der Edelstahl Studio hat kein einfaches Kunststoffgriffstück, sondern wirklich eine Anti- Rutsch Beschichtung. Die kann sich schon mal anders anfühlen. Bei ganz neuen Stiften fühlt es sich manchmal erst wie Plastik an. Später ähnelt es eher einer dünnen Gummischicht.

das beruhigt hatte bisher nur glatte griffe und kannte die gummierten nur von denen mit definierten griffzonen, und die mag ich ja gar nicht xD

Aber jetzt kann ich mich dann wieder ohne bedenken an dem suesslichen duft und dem schriftbild der Tinte erfreuen

[Freddy]

Hallo,

ist es möglich die Salix mittels Eindampfens einzudicken, um höhere Deckkraft zu erzielen?
An sich ist es ja kein Problem, habe nur Bedenken bezüglich der Reaktion der Tinte mit Sauerstoff.

[Cepasaccus]

Ich glaube nicht, dass das klappt. Erstens wegen dem Sauerstoff und dem Eisen und zweitens weil sich beim Eindampfen ein Inhaltsstoff mehr verfluechtigt als gewuenscht.

Cepasaccus

[Holunderbeere]

Hallo Freddy,

Alternativ empfehle ich ein Abwaschen des betreffenden Tintenleiters mit Spülmittel. Seitdem - trotz Nachspülens mit Wasser - fließt der Salix-Füller bei mir wie blöd und sorgt auf die Art für jede Menge Deckkraft.

Positiv: auch in rauhen Mengen verhält "Salix" sich manierlich ohne Ausfransen und Durchschlagen.

Viele Grüße,
Barbara

[Freddy]

Danke für die Anregung. Ich benutze ein Rotring TiKu und er hat normalerweise einen guten, aber keinen nasserhund Tintenfluss.

Deutlich feuchterer Fluss wäre für meine Zwecke, die Salix als Klausur+Mitschreibtinte anzuwenden, eher kontraproduktiv. Aktuell trocknet Sie nach 5Sek und ist selbst mit Stressschweiß an den Händen nicht zu verwischen bzw nur gaaaaaaanz minimal, was aber im Vergleich zu normalen Tinten nicht existent ist.

Ist eine sehr gute Linkshändertinte die Salix.

[Pelle13]

Mit der Rohrer & Klingner Salix habe ich für mich die optimale "Outdoortinte" gefunden. Aus einem Kaweco AL Sport mit Federbreite F geschrieben, läuft sie zwar eher trocken, aber ganz ohne Kratzen, Anschreibprobleme oder Aussetzer.
Klar, die trocken laufende Salix kommt aus der F-Feder des Kaweco eher blass daher und ergibt einen eher unspektakulären "Königsblau-Ton", dafür ist die Tinte aber superschnell trocken und zeigt ein schönes Shading.
R & K Salix ist innerhalb kürzester Zeit zu meiner Standarttinte für Postkarten, Briefumschläge und alle Arten von Outdoornotizen geworden ... und ist für diesen Zweck im Taschenfüller immer mit dabei.


Liebe Grüße,
Dagmar

IMG_0016 (2).JPG (204.28 KiB) 6106 mal betrachtet

[Cataleya]

Nachdem ich mich durch viele(aber nicht alle) Seiten des Eisengallus-Threads gelesen habe, dachte ich mir, es passt besser hier hin:
Eine Beobachtung:

In meinem Pelikan M200 mit vergoldeter F-Feder hatte ich jetzt seit über zwei Jahren durchgehend Salix als meine Hauptinte im Einsatz. Die Feder ist erst 1,5 Jahre alt (Wechsel von M auf F). Bei regelmäßigem Einsatz hatte ich nie Probleme und bin ein Fan von Farbe und Eigenschaften. Nur kam jetzt fünfwöchiges Laborpraktikum, wo ich für Aufzeichnungen zwei Preppys eingesetzt und zum ersten Mal den Pelikan für längere Zeit nicht benutzt habe. Einfach nicht dran gedacht...

Auf der Feder rund um das Luftloch hat sich die Vergoldung ganz wenig, entlang des Federschlitzes auf beiden Seiten deutlich (bis zu 1 mm weit) abgelöst. Als ich noch dachte, es wäre nur ein Tintenschleier, waren nach dem Abwischen an der Taschentuchecke auch feine Goldpartikelchen erkennbar.

Bevor mir das noch einmal passiert, wurde jetzt sorgfältig gespült und mit eisengallusfreier Tinte betankt.

Einfach als Vervollständigung der Tintenbetrachtung, frei nach dem Motto "Erfahrung ist das, was man bekommt, wenn man nicht bekommt, was man wollte."

Schöne Ostertage wünsche ich euch!
Cataleya

[Thom]

Genau. Oder man hört einfach mal auf

Es ist das, worauf ich immer wieder hinweise, keine Metalle, die nicht für dauerhaften Tintenkontakt vorgesehen sind und keine Bicolor- oder sonstwie beschichteten Federn.

V.G.
Thomas

[Thom]

Ich will mal nochwas ergänzen, um das Ausmaß der Problematik zu verdeutlichen. Das ist aber kein Salix, sondern ein generelles EG Problem, das sich auch nicht auf einzelne Tinten festlegen läßt (passiert's oder passiert's nicht), weil wir nicht die genauen Zusammensetzungen aller EG-Tinten kennen. Wenn die Tinte die Beschichtung entfernt hat (was sie unter bestimmten Bedingungen kann, wie wir hier wieder lesen), kommt die ggf. von unten auch durch den Edelstahl,
der nicht "edel" ist, wo er niemals Sauerstoffkontakt hatte.

[KaEff]

Das Luftloch stellt eine Kante dar, die generell anfälliger ist für Ablösungen jedweder Beschichtung.

Was chemisch genau passiert, ist hier auf den ersten Blick nicht ganz klar. Ob Eisen-Ionen eine Korrosion an der Grenzfläche induzieren, ob eine Komplexierung von Ionen oder Atomen aus der Matrix der Feder an der Kante erfolgt usw.?
Und, reden wir wegen besonderer Effekte im Bereich von Mikrorissen und Fehlstellen noch von Gleichgewichtschemie?

Ich könnte mir auch vorstellen, dass andere recht saure Tinten (z. B. 4001 violett) ähnliche Effekte auslösen.

Man muss es ja nicht als Reklamation formulieren, aber vielleicht weiß Herr Adami von R&K ja auch etwas zu diesem Effekt zu berichten.

[Thom]

Ich werde den Adami garantiert nicht mit der Sache nerven, wir wissen , dass zumindest einige EG-Tinten (wir haben's nicht umfassend untersucht, weil das im Grunde schon ausreicht, um von beschichteten Federn abzuraten) die Beschichtung entfernen können.
Das ist wie bei der Todesstrafe, da kann ich mir komplizierte moralische Abwägungen sparen,
weil die Problematik "Justizirrtum" schon völlig ausreicht.

V.G.
Thomas

[KaEff]

Stante pede würde ich ein gewisses Potential zur Korrosion oder deren Katalyse grundsätzlich auch anderen Tinten(typen) zusprechen. Insbesondere an Edelmetalloberflächen in Verbindung mit Sauerstoff und unedleren Metallen sollte da etwas gehen.

Bei direkten Fe-Cu-Kontakten (Lokalelement) reicht teilweise ja schon Zeit und Leitungswasser für eine Löcher fressende Überraschung... Vgl.

2 H^+ 2 Elektronen --> H2
unedles Metall --> unedles Metallion + Elektron(en)

Je nach Potentialdifferenz, Hilfsstoffen und Randbedingungen durchaus gängig...

Oder, hast Du dazu auch im Füllerbereich persönliche Erfahrungen oder Erkenntnisse?

[Thom]

Theoretisch ist das schwer zu sagen, weil's auch von der Stahllegierung abhängt. Du weißt ja, dass ich über "Detailchemie" im Forum ungern schreibe. Ich habe aber die Tester seit Jahren an der Sache, bis jetzt ist eine komplette Durchlöcherung nur mit ultrahartem Stoff bei einer Bicolor durch die Beschichtung hindurch gelungen. Eine unbeschichtete Edelstahl gleicher Preisklasse hatte's überstanden. Aber, wie Schmendrick sagte: "Es gibt nie ein glückliches Ende, denn es endet nichts."

[Thom]

Ich muß mal nochwas für Cataleya schreiben. Ganz allgemein, wenn die beschichtete Edelstahlfeder an der Unterseite die Beschichtung verloren hat, dann braucht die Luftkontakt. Dadurch regeneriert der Edelstahl seine schützende Chromoxidschicht.

V.G.
Thomas