Interview mit der Moleskine-"Erfinderin" auf ZON

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Tintenklex

Interview mit der Moleskine-"Erfinderin" auf ZON

Beitrag von Tintenklex »

Wer das Interview mit der Moleskine-"Erfinderin" auf ZON noch nicht entdeckt haben sollte:
http://www.zeit.de/karriere/beruf/2017- ... -interview
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NicolausPiscator
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Re: Interview mit der Moleskine-"Erfinderin" auf ZON

Beitrag von NicolausPiscator »

Oh! Danke für den Hinweis! Das schaue ich mir direkt an! Bruce Chatwins Traumpfade waren auch für mich der Ausgangspunkt für neue Wege des Schreibens und Notierens.
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Krazy Kat
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Re: Interview mit der Moleskine-"Erfinderin" auf ZON

Beitrag von Krazy Kat »

Das ist schon ein genialer Marketingtrick gewesen, zu suggerieren dass bereits Hemingway und andere Expats, während den 1920ern im Café an der Seine sitzend, in Moleskines ihre Werke zu Papier brachten :P
Hätten sie bloss ihren Retro-Ansatz auch auf das Papier übertragen, würden sie auch von Füllhalternutzer wie mir verwendet werden.
Immerhin taugen die Aquarellbücher was.
Thou art so like a fountain penne my love; Mine eyes gaze rapt upon thy flexy tines. Thy nibbe is smoother far than silk'n glove. And naught may match the boldeness of thy lynes.
W.S.
Tintenklex

Re: Interview mit der Moleskine-"Erfinderin" auf ZON

Beitrag von Tintenklex »

Krazy Kat hat geschrieben:Das ist schon ein genialer Marketingtrick gewesen, zu suggerieren dass bereits Hemingway und andere Expats, während den 1920ern im Café an der Seine sitzend, in Moleskines ihre Werke zu Papier brachten :P
Und das ist genau der grund, warum ich bislang immer nur bei den Mitbewerbern Geld gelassen habe ;-)
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Füchschen
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Re: Interview mit der Moleskine-"Erfinderin" auf ZON

Beitrag von Füchschen »

Ich fand es sehr interessant und ich mag Moleskine sehr gerne auch wenn es vermutlich nächstes Jahr auch der Konkurrent werden wird aufgrund von Farbe.
Tintige Grüße von Vanny
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Tenryu
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Re: Interview mit der Moleskine-"Erfinderin" auf ZON

Beitrag von Tenryu »

In den 1920er Jahren war das Papier allgemein sehr schlecht. (Weltkrieg, Wirtschaftskrise, Rohstoffknappheit.) Das kann man gut sehen, wenn man Bücher aus der Zeit mit heutigen oder solchen aus dem 19. Jahrhundert vergleicht.

Marketing interessiert mich weniger. Die erzählen alle mehr oder weniger Märchen, um ihr Zeug zu verkaufen.
Ich besitze nur ein Moleskine Notizbuch. Daran gefällt mir besonders das Format. Es ist etwas kleiner als A5, aber größer als A6. Dadurch paßt es noch in Jacken- und Hosentaschen, ist aber noch ausreichend groß zum Schreiben und Zeichnen.
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NicolausPiscator
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Re: Interview mit der Moleskine-"Erfinderin" auf ZON

Beitrag von NicolausPiscator »

Moleskine war eine kurze Episode bei mir. Aber mein definitiv letztes Moleskine Produkt habe ich gekauft, als ich sah, dass sie in China hergestellt werden. Für das Geld, das sie kosten erhalte ich qualitativ hochwertigere europäische Notizbücher.
Tintenklex

Re: Interview mit der Moleskine-"Erfinderin" auf ZON

Beitrag von Tintenklex »

Tenryu hat geschrieben:Marketing interssiert mich weniger.
Ist bei mir im Prinzip ähnlich; aber wenn, wie im Fall Moleskine, via Marketing versucht wird, potentielle Kunden für dumm zu verkaufen - dann ist mein Ehrgeiz geweckt, Alternativen zu finden... ;-) Denn ein qualitativ wirklich hochwertiges Produkt hat keine Marketing-Tricks nötig.

Aber letztlich hat der Moleskine-Erfolg ja erst einige Mitbewerber auf den Markt geholt - insofern passts schon.
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Tenryu
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Re: Interview mit der Moleskine-"Erfinderin" auf ZON

Beitrag von Tenryu »

NicolausPiscator hat geschrieben:Für das Geld, das sie kosten erhalte ich qualitativ hochwertigere europäische Notizbücher.
Wer produziert denn heute noch in Europa? (Wobei ich nicht verstehe, was für ein Kriterium das ist. Entweder kauft man Waren aus dem eigenen Land oder von außerhalb. Aber dann ist es auch egal, ob nun die Spanier, Polen, oder Chinesen das Geld bekommen.)
Tintenklex

Re: Interview mit der Moleskine-"Erfinderin" auf ZON

Beitrag von Tintenklex »

Tenryu hat geschrieben:Aber dann ist es auch egal, ob nun die Spanier, Polen, oder Chinesen das Geld bekommen.
Du bist aber kein guter Europäer... :mrgreen:

EDIT: Kaum abgeschickt, da seh ich Deine eidgenössische Herkunft. Insofern bist Du entschuldigt, die Schweizer sind natürlich speziell ;-)
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NicolausPiscator
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Re: Interview mit der Moleskine-"Erfinderin" auf ZON

Beitrag von NicolausPiscator »

Mein Kriterium, das ich stark verkürzt eingeführt habe, wodurch meine Einlassung tendenziell, missverständlich oder bleidigend erscheinen kann, ist, für das ich allerdings weder Allgemeingültigkeit beanspruche noch irgend etwas anderes als, dass es mich persönlich überzeugt:

Wenn ein Moleskin DIN A5 Notizbuch 18 Euro kostet und in China hergestellt wird und ein entsprechendes von Brunnen 12 Euro kostet, eines von Rhodia 14 Euro, eines von Leuchtturm 16 Euro, dann muss das Moleskine Notizbuch für mich schon mehr leisten als die anderen, die günstiger sind und zum Teil in Europa hergestellt sind. Das "Mehr" kann für mich darin bestehen, dass es in einem Hochlohnland wie zum Beispiel Deutschland und Frankreich produziert wird, dass es ökologisch korrekt ist, dass Benachteiligte davon einen Nutzen tragen, dass Wohltätigkeit gefördert wird usw.

Das triff bei Moleskine nach meinem Kenntnisstand alles nicht zu. Und aus meiner Sicht und nach meiner Erfahrung ist das Papier schlecht, dazu kommt dann noch der Preis. Ich muss es tatsächlich nicht kaufen und ich kaufe es nicht. Aber ich will auch schon gar nicht irgendjemandem verbieten oder ein schelchtes Gewissen machen, es zu kaufen!

Was Moleskine allerdings - wieder und wie immer aus meiner Sicht, denn dazu habe ich keine andere Grundlage als meine Anschauung - geschafft hat, das ist, dass es im Anschluss an den Welterfolg von Bruce Chatwin die passenden Hefte geliefert hat! Das hat sicherlich viele Menschen zum Schreiben, Notieren und Zeichnen gebracht, die das für sich fast vergessen hatten. Und das finde ich allerdings gut und eine schöne Leistung!

Aber das Papier von Moleskine war schon immer nicht besonders gut, auch als die Hefte noch nicht in China hergestellt wurden.

Und China: Für mich ist China ein Land, in dem sehr viel unterschiedliches hergestellt wird, darunter absolute Spitzenprodukte, was aus meiner Sicht auch für andere Länder gilt.
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wesohm
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Re: Interview mit der Moleskine-"Erfinderin" auf ZON

Beitrag von wesohm »

Tenryu hat geschrieben:Wer produziert denn heute noch in Europa?
Bomo Art in Budapest! Solide Handarbeit, ausgezeichnetes Papier und leistbar. Ich habe da immer gern Kalender, Notizbücher usw. gekauft.
Ich versuche schon ein wenig darauf zu achten, nicht dort zu kaufen, wo die Arbeiterschaft ausgebeutet wird und Menschenrechte nicht gelten.

"Gutmenschliche" Grüße aus Wien! :mrgreen:
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Strombomboli
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Re: Interview mit der Moleskine-"Erfinderin" auf ZON

Beitrag von Strombomboli »

NicolausPiscator hat geschrieben:Für mich ist China ein Land, in dem sehr viel unterschiedliches hergestellt wird, darunter absolute Spitzenprodukte
Ja, zum Beispiel meine Thinkpads.

Was mir an Moleskine gefällt, ist das schlichte Design. Außerdem ist es ungefähr die einzige Firma, die Jahreskalender herstellt, bei denen Samstag und Sonntag nicht auf eine Seite zusammengepfercht werden, sondern jeder Tag genauso behandelt wird. Deswegen kaufe ich jedes Jahr so einen Kalender. Ich hatte versucht, auf andere Firmen umzusteigen, wegen des schrecklichen Papiers, aber die eine, die ich gefunden hatte, hat die Produktion sofort wieder eingestellt.

Letzthin war ich im Fabriano-Lädchen am, im Flughafen Tegel (Abflughalle im Terminal C) und habe der Dame dort gesagt, daß ein Kalender mit einer ganzen Seite für wirklich jeden Tag sehr gut wäre, und sie hat gesagt, sie wird es vorbringen. Mal schauen. Einen Kalender aus Bioprima-Papier fände ich großartig, wenn der auch garantiert doppel so viel kosten würde wie einer von Moleskine.
Iris

Mein Avatar ist ein Gemälde von Ilja Maschkow (1881-1944): Selbstporträt; 1911, das in der neuen Tretjakow-Galerie (am Krimskij Wal) in Moskau hängt, wo ich es fotografiert habe.
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toni
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Re: Interview mit der Moleskine-"Erfinderin" auf ZON

Beitrag von toni »

Produziert Leuchtturm1917 eigentlich auch noch in Deutschland?
Viele Grüße
Toni
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NicolausPiscator
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Re: Interview mit der Moleskine-"Erfinderin" auf ZON

Beitrag von NicolausPiscator »

Nope! Den letzeten Leuchttum-Kalender, der auch der letzte gewesen ist, habe ich verschenkt, als darauf Made in China stand. Leuchtturm war für mich, was Rhodia noch immer für mich ist, eine tolle Firma und guten Produkten.

Aber hier lerne ich dann doch wieder eine ganze Menge neuer Firmen kennen! Danke! ... Und, ja, dass Samstag und Sonntag zusammengesteckt werden, dass hasse ich! Das ist einer der Gründe, weshalb ich meinen Filofax höchstpersönlich fülle und meinen Handkalender selbst erstelle. Ich muss häufig genug Masseneinträge am Wochenende vornehmen... und ich hatte gar icht mehr in Erinnerung, dass die Moleskine-Kalender da vorbildlich sind!
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