Hallo meine Lieben,
vielleicht könnt ihr mich etwas aufklären.
Monikas „red stripped EVERSHARP SKYLINE“ Hebelfüller (eigentlich hatte ich den für mich erworben, aber da er, der Skyline, so schön putzig sei, hat Monika gesagt, nix da – der gehört in Frauenhände und Schwupps war ich ihn los. Oh, ich schweife schon wieder ab…) hat heute Vormittag seine Nahrungsaufnahme verweigert – sprich, er wollte keine Tinte und ließ sich nicht füllen.
Da er in der Vergangenheit sich hat ohne Probleme füllen lassen, blieb nur eine Störung übrig. Der Tintenschlauch ist kaputt.
Also auseinanderbauen und nachschauen.
Nachdem Griffstück und Schaft erwärmt war, ging das Auseinandernehmen ganz leicht. Erste Überraschung für mich war: Auf dem Tintenschlauch befand sich eine Blattfeder mit schmalem Blech, wie beim Druckknopffüller.
In Hebelfüllern habe ich dies noch nie gesehen, da ja ein kleines Blech, das an dem Hebel beweglich befestigt ist, bei Hebelfüllern den Schlauch zusammenpresst.
Die größte Überraschung für mich aber war, das, als ich den Tintenschlauch anfasste, innen im Schlauch etwas dünnes, langes, festes zu spüren war. Ein kleines „Stöckchen“.
Es befand sich im Schlauch und mit dem einen Ende in der Tintenleiteröffnung.
Ist das korrekt? Und wenn ja, was hat es für eine Bedeutung?
Das Kunststoffstöckchen hat eine Länge von ca.5,4 cm und einen Durchmesser von ca. 15mm.
Ich habe Monikas Skyline mit einem neuen Schlauch versehen und wieder komplett zusammengebaut. Mit der Blattfeder aber ohne das kleine Stöckchen.
Funktioniert wieder tadellos.
Auf dem Foto unten habe ich mal alles fotografiert.
Viele Grüße
Günter
Eversharp Skyline. Stöckchen im Tintenschlauch
Moderatoren: MarkIV, Zollinger, desas, Linceo, Lamynator
Re: Eversharp Skyline. Stöckchen im Tintenschlauch
hallo
ja das haut so auch hin,aber warum der dieses steigröhrchen hat und für was es gut ist kann ich auch nicht genau sagen.
haben alle skys dh. die ich zerlegt habe.
ich habe die füller wieder in original zusammengebaut.
ich werde fragen und schreibe dir dann,vieleicht schon morgen wenn mein freund nicht in urlaub ist.
mlg
harald
ja das haut so auch hin,aber warum der dieses steigröhrchen hat und für was es gut ist kann ich auch nicht genau sagen.
haben alle skys dh. die ich zerlegt habe.
ich habe die füller wieder in original zusammengebaut.
ich werde fragen und schreibe dir dann,vieleicht schon morgen wenn mein freund nicht in urlaub ist.
mlg
harald
#Non, je ne regrette rien#
Re: Eversharp Skyline. Stöckchen im Tintenschlauch
Hallo Harald,
schon mal recht vielen Dank für deine Antwort.
Was so ein kleiner Satz von dir, doch schon für eine Wirkung bei mir haben kann…
Für mich war das gestern einfach ein stück Kunststoff.
Natürlich hatte ich gestern zuerst mal in unsere „schlauen Bücher“ geschaut und im Buch „Füllfederhalter“ von A. Lambrou – deutsche Ausgabe (Seite 109) auch etwas über und vom Skyline gefunden, dass aber nicht auf das Stöckchen, dass jetzt ein Röhrchen ist, bezogen.
Im Buch ist ungefähr folgendes zu lesen: Nämlich das der Skyline im Frühjahr 1941 eine hohe Füllkapazität, einen ausgezeichneten Hebelmechanismus besaß und ein Luftrohr, das dass Austreten von Tinte bei plötzlichen Luftdruckschwankungen verhindern sollte.
Das hatte ich gestern wohl gelesen, aber, als technischer Laie gedacht, dass sich dieses Luftrohr im Tintenleiter befinden würde.
Ob damit dieses Röhrchen gemeint ist?
Da Monika den Skyline nicht außer Haus mitnimmt, der Skyline weiterhin auch ohne das Röhrchen gut und ordentlich schreibt, denke ich mal, verwahre ich das Röhrchen mal an einem sicheren Ort auf.
Viele Grüße
Günter
schon mal recht vielen Dank für deine Antwort.
Was so ein kleiner Satz von dir, doch schon für eine Wirkung bei mir haben kann…
Das ist tatsächlich ein „kleines Röhrchen“ und nicht, wie ich geschrieben habe, ein „kleines Stöckchen“. Das habe ich nämlich jetzt, mittels Lupe festgestellt. Dat Stöcksken ist innen hohl.stift hat geschrieben:aber warum der dieses steigröhrchen hat und für was es gut ist...

Für mich war das gestern einfach ein stück Kunststoff.
Natürlich hatte ich gestern zuerst mal in unsere „schlauen Bücher“ geschaut und im Buch „Füllfederhalter“ von A. Lambrou – deutsche Ausgabe (Seite 109) auch etwas über und vom Skyline gefunden, dass aber nicht auf das Stöckchen, dass jetzt ein Röhrchen ist, bezogen.
Im Buch ist ungefähr folgendes zu lesen: Nämlich das der Skyline im Frühjahr 1941 eine hohe Füllkapazität, einen ausgezeichneten Hebelmechanismus besaß und ein Luftrohr, das dass Austreten von Tinte bei plötzlichen Luftdruckschwankungen verhindern sollte.
Das hatte ich gestern wohl gelesen, aber, als technischer Laie gedacht, dass sich dieses Luftrohr im Tintenleiter befinden würde.
Ob damit dieses Röhrchen gemeint ist?

Da Monika den Skyline nicht außer Haus mitnimmt, der Skyline weiterhin auch ohne das Röhrchen gut und ordentlich schreibt, denke ich mal, verwahre ich das Röhrchen mal an einem sicheren Ort auf.
Viele Grüße
Günter
Re: Eversharp Skyline. Stöckchen im Tintenschlauch
Hallo Günter
Erlaube mir eine kleine Ergänzung des bereits geschriebenen, das ich natürlich bestätigen kann:
Nämlich dient dieses Röhrchen (breather tube auf englisch) nicht nur dem Druckausgleich, sondern es sorgt auch für eine grössere Füllkapazität.
Beim Befüllen erfüllt dieses Röhrchen folgende Funktion: Betätigt man den Hebel, wird der Tintenschlauch zusammen gedrückt und Luft entweicht. Geht der Hebel zurück dehnt sich der Schlauch wieder aus und saugt Tinte an. Auf diese Weise lässt sich der Tintensack aber niemals vollständig füllen. Es bleibt immer Luft im oberen Bereich zurück. Betätigt man den Hebel erneut, entweicht die restliche Luft nun durch das Röhrchen, und der Tintenschlauch füllt sich beim erneuten Ausdehnen (fast) vollständig.
Dieselbe Einrichtung gibts auch im Parker "51" Aerometric und im Parker Vacumatic, die durch eigentliches Pumpen befüllt werden, und ihre grosse Füllkapazität (vorallem der Vac) diesem Röhrchen verdanken.
Der Druckausgleich ist sekundär und funktioniert nur dann, wenn der Füller mit der Feder nach unten gehalten wird. So kann das sich ausdehnende Luftpolster im Tintensack durch das Röhrchen entweichen.
Etwas weiter entwickelt ist da der Parker "51" Areometric. In dessen "breather tube" befindet sich eine kleine Bohrung oben am Tintenleiter. Trägt man den Füller nun Feder nach oben in der Tasche, kann die sich ausdehnende Luft durch dieses Loch entweichen (Nr. 72 auf der beigefügten Patentzeichnung). Deshalb der Name "Aerometric", was soviel wie "flugsicher" bedeuten soll. Spätere Modelle des "51" Aerometric lassen jedoch diese Bohrung vermissen. Scheinbar war die Funktion nicht unverzichtbar...
Hoffe ich konnte etwas weiterhelfen.
Grüsse
Zollinger
Erlaube mir eine kleine Ergänzung des bereits geschriebenen, das ich natürlich bestätigen kann:
Nämlich dient dieses Röhrchen (breather tube auf englisch) nicht nur dem Druckausgleich, sondern es sorgt auch für eine grössere Füllkapazität.
Beim Befüllen erfüllt dieses Röhrchen folgende Funktion: Betätigt man den Hebel, wird der Tintenschlauch zusammen gedrückt und Luft entweicht. Geht der Hebel zurück dehnt sich der Schlauch wieder aus und saugt Tinte an. Auf diese Weise lässt sich der Tintensack aber niemals vollständig füllen. Es bleibt immer Luft im oberen Bereich zurück. Betätigt man den Hebel erneut, entweicht die restliche Luft nun durch das Röhrchen, und der Tintenschlauch füllt sich beim erneuten Ausdehnen (fast) vollständig.
Dieselbe Einrichtung gibts auch im Parker "51" Aerometric und im Parker Vacumatic, die durch eigentliches Pumpen befüllt werden, und ihre grosse Füllkapazität (vorallem der Vac) diesem Röhrchen verdanken.
Der Druckausgleich ist sekundär und funktioniert nur dann, wenn der Füller mit der Feder nach unten gehalten wird. So kann das sich ausdehnende Luftpolster im Tintensack durch das Röhrchen entweichen.
Etwas weiter entwickelt ist da der Parker "51" Areometric. In dessen "breather tube" befindet sich eine kleine Bohrung oben am Tintenleiter. Trägt man den Füller nun Feder nach oben in der Tasche, kann die sich ausdehnende Luft durch dieses Loch entweichen (Nr. 72 auf der beigefügten Patentzeichnung). Deshalb der Name "Aerometric", was soviel wie "flugsicher" bedeuten soll. Spätere Modelle des "51" Aerometric lassen jedoch diese Bohrung vermissen. Scheinbar war die Funktion nicht unverzichtbar...
Hoffe ich konnte etwas weiterhelfen.
Grüsse
Zollinger
Beitrag in schwarz: Zollinger als Sammler - Beitrag in grün: Zollinger als Moderator
Re: Eversharp Skyline. Stöckchen im Tintenschlauch
S E L B S T V E R S T Ä N D L I C H Christof…Zollinger hat geschrieben: Hoffe ich konnte etwas weiterhelfen.
…und dir auch vielen Dank für die Info.
Und dann auch wieder meine staunende Aussage, die ich meistens in solchen Angelegenheiten gebrauche: „was es nicht alles gibt“.

Waren doch schon kluge Entwickler und Tüftler damals, die diese Füller entwickelt haben, da ja damals die Flugzeuge im Passagierbetrieb keine Kabine mit Druckausgleich hatten, wie es heute gang und gäbe ist. Auch wenn Junkers in den 1930er Jahren schon experimentiert hatte und Boeing mit einem späteren Kriegsmodell 1938 in Produktion ging und mit einem Modell von Lockheed, in den USA 1943, das erste Verkehrsflugzeug im transkontinentalen Linienverkehr unterwegs war.
Aber das ist selbstverständlich eine andere Geschichte.
Mal schauen, vielleicht nehme ich Monikas Skyliner noch mal auseinander und baue das Röhrchen wieder ein.
Nochmals Danke für die Info.
Viele Grüße
Günter