Werte Foristen,
habe entgegen aller Erwartung beim Kramen in vergessenen Kisten doch noch meinen schon wegen Inkontinenz entsorgt geglaubten Montblanc Carrera, den ich mir als Schüler buchstäblich vom Taschengeld abgespart hatte, wiedergefunden. Bei dem entsorgten Inkontinenten muss es sich um einen fast gleich aussehenden Füller von MB, der allerdings farblich anders gestaltet war (komplett schwarzer Korpus mit silberfarbener Kappe) und fehlenden Löchern im Clip, gehandelt haben, den ich mal als gebrauchtes Stück geschenkt bekommen hatte. Da hat mir die Erinnerung wohl einen Streich gespielt.
Aber genug des Vorgeplänkels: Gestern nun hab ich den Carrera mit einer ebenfalls in besagtem Kasten gefundenen hundsalten kurzen Standardpatrone (muss eine no-name sein, da der Patronenboden knallgelb war, was ich von Pelikan, die ich sonst gern verwendet hatte, so nicht kenne, die waren immer weiss) geladen. Die Patrone war noch absolut unversehrt und randvoll, ich musste sie quasi beim Zudrehen des Füllers "aufstechen".
Habe dann versucht, anzuschreiben - was aber erst ging, nachdem ich ein wenig mechanischen Druck auf die Patrone ausgeübt hatte, damit etwas mehr Tinte Richtung Feder gelangen konnte. Anschreiben ging dann problemlos, ich habe ich maximal ein halbes Dutzend Zeilen auf A5 geschrieben und den Füller für ca. eine halbe Stunde beiseite gelegt, um zu testen, ob er dicht hielt.
Und jetzt kommts: Nach der halben Stunde war dann die Patrone nahezu leer, aber weder war das Griffstück schmierig noch war Tinte in der Kappe auszumachen (Q-Tip-Test). Der Füller schreibt auch noch, in der Patrone sind bei senkrechter Haltung mit Feder nach oben noch ca. 2-3mm Tinte zu sehen (ich würde sagen, die Patrone hat noch maximal 10-15% Inhalt).
Nun meine Frage an die Experten: Ist da soviel Tinte in dem Griffstück/Tintenleiter des Carrera gebunkert, verdunstet das Zeug so schnell oder kann das Ding so einen exorbitanten Verbrauch haben (als extrem nass schreibend habe ich die wie eine M-Feder anmutende nun nicht empfunden)?
Oder hab ich hier ein schwarzes Loch, wo die Tinte drin verschwunden ist?
Danke schonmal fürs Lesen - bin gespannt.
Frage zu einem alten Carrera
Moderatoren: MarkIV, Zollinger, desas, Linceo, Lamynator
Re: Frage zu einem alten Carrera
Hallöle.
Entweder haben dir deine Augen bei der "vollen" Patrone einen Streich gespielt, dann hat das "schwarze Loch" den Namen Diffusion (die Patrone war nach der langen Lagerung gar nicht voll, sondern nur noch ein Drittel, das Rest war mit der Zeit durch's Plastik verdunstet),
oder die Patrone war tätsächlich voll, aber der Füller ja etliche Jahre nicht benutzt und deshalb knochentrocken. Da zieht er dann nach dem Wiederanschreiben erst einmal ordentlich Tinte in den Leiter, bis dieser halbwegs voll ist (Kapillareffekt).
Wahrscheinlich waren es beide Gründe zusammen.
Tüss, Thomas
Entweder haben dir deine Augen bei der "vollen" Patrone einen Streich gespielt, dann hat das "schwarze Loch" den Namen Diffusion (die Patrone war nach der langen Lagerung gar nicht voll, sondern nur noch ein Drittel, das Rest war mit der Zeit durch's Plastik verdunstet),
oder die Patrone war tätsächlich voll, aber der Füller ja etliche Jahre nicht benutzt und deshalb knochentrocken. Da zieht er dann nach dem Wiederanschreiben erst einmal ordentlich Tinte in den Leiter, bis dieser halbwegs voll ist (Kapillareffekt).
Wahrscheinlich waren es beide Gründe zusammen.

Tüss, Thomas
Zuletzt geändert von TomSch am 10.11.2017 18:25, insgesamt 1-mal geändert.
Sei nicht so; sei anders.
Re: Frage zu einem alten Carrera
Danke, Thomas - das war wohl die Hauptursache. Habe noch zwei dieser unversehrten Patronen, sie ein paar Minuten senkrecht gestellt - und siehe da, hält man sie gegen das Licht, sieht man auch bei diesen nur noch ca. 25% Inhalt. Der Rest der aufgestochenen steckt dann wohl im knochentrocken gewesenen Tintenleiter des Carrera.TomSch hat geschrieben: Entweder haben sir deine Augen bei der "vollen" Patrone einen Streich gespielt, dann hat das "schwarze Loch" den Namen Diffusion (die Patrone war nach der langen Lagerung gar nicht voll, sondern nur noch ein Drittel, das Rest war mit der Zeit durch's Plastik verdunstet)
Diese blöde Frage habt Ihr meiner seit gut zwei Jahrzehnten andauernden Patronenverweigerung zu verdanken - auf die Idee mit der Diffusion bin ich Kolben- und Konverterjunkie gar nicht gekommen. Also ist der Füller wohl noch zu gebrauchen... ich hab sogar noch den Original-Halter in Form eines Reifens gefunden.
Re: Frage zu einem alten Carrera
Perfekt!
Jetzt musst du nur auch noch die alte Carrera-Bahn aus dem Keller reanimieren und das Rennauto-Quartett.
Dat wär wat!
Tüsskess, Thomas
Jetzt musst du nur auch noch die alte Carrera-Bahn aus dem Keller reanimieren und das Rennauto-Quartett.

Dat wär wat!
Tüsskess, Thomas
Sei nicht so; sei anders.