Kurzreview Lamy Accent

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VolkerB
Beiträge: 478
Registriert: 17.10.2016 22:32

Kurzreview Lamy Accent

Beitrag von VolkerB »

Ich möchte hier kurz einen Stift vorstellen, der im Intrnet relativ wenig beachtet wird und vielen Füllerfreunden wohl unbekannt ist – jedenfalls bekam ich beim Pelikan Hub diesen Eindruck. Das mag daran liegen, daß er nicht mehr ganz neu ist (eingeführt 1998) und daher von Lamy nicht wirklich aktiv beworben wird.Trotzdem ist er es wert, einmal näher betrachtet zu werden.
Lamy Accent 1s.jpg
Lamy Accent 1s.jpg (148.67 KiB) 2828 mal betrachtet
Auf den ersten Blick ist es wieder ein langer und dünner Stift von Lamy, aber der Aufbau ist durchaus anders als Logo oder der cp1. Es gibt auch noch andere Schreibgeraäte aus dieser Serie, wobei Kugelschreiber, Druckbleistift und Multifunktionsschreiber bauchiger sind, nur der Tintenroller hat die gleiche, annährend zylindrische Form wie der Füller.

Ungewöhnlich für Lamy ist die Schraubkappe, die sich aber mit einer halben Drehung löst, kein Umgreifen nötig. Die Kappe ist sehr kurz und endet vor dem Griffstück. Das Gewinde sitzt damit auf einer Stufe zwischen Feder und Griffstück und stört daher nicht mit scharfen Kanten. Das hat dne positiven Effekt, daß man nicht mit den Fingern das Gewinde berührt und dabei Tintenreste abbekommt, die man nicht richtig aus dem Gewinde herauswischen konnte (was beim Montblanc Rouge et Noir wohl vorkommen soll). Die Tintenspuren, die am Gewinde und nicht an meinen Fingern sind, kann man auf dem Foto unten sehen. Die Kappe kann auf das Ende des Stifts aufgesteckt (nicht geschraubt) werden. Dann wird der Stift ziemlich lang.

Das Gewinde verlängert auch den Abstand zwischen Feder und Griffstück – totz der relativ kleinen Lamy-Feder ist der Abstand letztlich so groß wie bei einem Pelikan M800. Das resultiert in einem relativ flachen Schreibwinkel, was mir persönlich recht gut gefällt.
Lamy Accent 3s mit M805.jpg
Lamy Accent 3s mit M805.jpg (189.13 KiB) 2828 mal betrachtet
Der Griff ist lang und etwas spindelförmig gewlbt, keine Mulden für die Finger o. ä. Die Handhaltung kann man daher frei wählen und ist nicht in eine bestimmte Postion gezwungen.

Etwas ungewöhnlich ist der Aufbau des Schafts: Man dreht den hinteren Teil gegen das Griffstück, daraufhin dreht sich das Vorderteil mit Feder, Gewinde, Tintenleiter und Patrone heraus. Die Feder muß man dabei nicht berühren und kriegt deshalb keine bunten Finger (anders als bei Faber-Castell Ambition).
Lamy Accent 2s demontiert.jpg
Lamy Accent 2s demontiert.jpg (156.29 KiB) 2828 mal betrachtet
Hier ist der Stift demontiert, allerdings muß das Griffstück in der Regel nicht abgenommen werden.

Den Stift gibt es in verschiedenen Farbkombinationen und zwei Preisstufen (Listenpreise 59 und 180€), es gibt nicht für alle Schreibsysteme die gleichen Farben. Die günstigern Füller haben einen alu-farbenen Schaft, die teureren einen schwarz lackierten Korpus und Goldfedern. Die Griffstücke gibt es in unterschiedlichen Varianten, meiner hat einen Griff aus Bruère-Holz. Grundsätzlich sind die Griffstücke austauschbar, allerdings habe ich schon länger keine Austauschgriffe mehr gesehen.

Feder und Tintenleiter sind Standardteile, wie sie auch in anderen Lamys verwendet werden.

Zusammenfassend ist es ein (zu?) wenig beachteter Stift von Lamy, der einige interessante technische Lösungen hat und der mir gut gefällt – aber Schönheit liegt natürlich immer im Auge des Betrachters.

Viele Grüße,
Volker
Frischling
Beiträge: 1768
Registriert: 02.10.2017 20:11

Re: Kurzreview Lamy Accent

Beitrag von Frischling »

Hallo Volker,

Ich weiß nicht, ob diese Füllfeder in der Füller-Gemeinde zu wenig geschätzt wird, aber ich schließe mich deiner Meinung an, dass sie eine nähere Betrachtung verdient.
Mein Lamy Accent fand im Dezember zu mir, da gab es ein Angebot mit OM-Goldfeder, da ich einmal eine OM-Feder probieren wollte habe ich ihn trotz des Designs gekauft. Hübsch finde ich ihn immer noch nicht, aber er liegt einfach gut in der Hand und die kurze Kappe, die nach einer halben Umdrehung offen ist, erleichtert schnelle Notizen. Zusätzlich habe ich festgestellt, dass mit der OM-Feder meine Schrift "automatisch" kursiv wird und das mag ich 8)
Der Plan war ihn kurz zu testen und dann hier anzubieten, aber jetzt kann ich mich nicht von ihm trennen :mrgreen:

LG
Christa

PS: langsam wird mir klar, warum alle immer "der Füller" schreiben und nicht "die Füllfeder" :roll: Die Lamy accent klingt einfach nur falsch und das macht es unmöglich danach mit "sie" weiter zu schreiben, verzeiht also den er-sie-mix :oops:
Es gibt kein Fundbüro für verpasste Gelegenheiten
Tintenklex

Re: Kurzreview Lamy Accent

Beitrag von Tintenklex »

Frischling hat geschrieben: PS: langsam wird mir klar, warum alle immer "der Füller" schreiben und nicht "die Füllfeder" :roll:...
In diesem Forum müsste es eigentlich immer "die Füller" heissen, weil der Singular hier eigentlich gar nicht geht :mrgreen:
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