Hallo liebe Plenumfreunde,
Hallo Thomas,
da ich vor einiger Zeit eigentlich mehr durch Zufall an einen Diplomat 100 gekommen bin, dieser aber eine recht feine Feder hat – lag dieser nun doch recht lange Zeit brach bei seinen „Kollegen“ und ruhte da vor sich hin. Ich habe zwar gesehen, dass die Patronen natürlich anderer Bauart waren, wie die heutigen – jedoch hatte mich das weder gewundert noch gestört.
Der Diplomat 100 wurde ja 1958 auf den Markt gebracht und war der erste richtige Patronenfüller Deutschlands. Wie man auf meinem Foto (weiter unten) sieht, hat Diplomat auch danach eigene Patronen hergestellt bzw. herstellen lassen. Diese sind jedoch relativ baugleich mit den heutigen Standardpatronen. Die Aussagen des heutigen Kundendienstes zeugt (wie bekannt) mehr denn je – von der Verdrängung der eigenen Firmengeschichte – eigentlich schade! Nun, Ende 1990 (1997) wurde Diplomat von der Firma Herlitz aufgekauft und zwischen 1995 und 2001 wurde Diplomat in eine Holding integriert, danach folgte eine weitere Übernahme nach dem sogenannten „Heuschreckenprinzip“ (= abgrasen, so viel Gewinn herausholen wie möglich und dann wieder abstoßen …, also aussaugen und das Endergebnis sich selbst überlassen), mittlerweile werden die Diplomat Schreibgeräte ja durch die Firma Helit vertrieben.
In dieser gesamten Zeit ist natürlich viel verloren gegangen. Somit leider auch die alten Patronen!
Nun zu dem eigentlichen Thema:
Diese alte Patrone hat ein abgesetztes Mundstück, dieses ist 9,4 mm lang und 5,4 mm im Durchmesser. Es stehen als Alternative (aus rein optischer Sicht) die Patronen von Online, Lamy und Cross zur Verfügung. Die knapp 9,4 mm Länge des vorderen abgesetzten Stücks erfüllen alle drei Kanditaten, im Durchmesser fällt die Online Patrone dann aus – da sie 5,6 mm Durchmesser aufweist. Die Lamy (5,4 mm) und gar die Cross (5,1 mm) sollten da besser abschneiden. Aber auch da sieht es schlechter aus, wie man denkt. Problematisch ist der dicke Tintenzuleiter, da es natürlich auch auf die Patronenwandstärke ankommt. Ich will jetzt nicht behaupten – es geht gar nicht (mit Gewalt geht einiges – bis es dann vielleicht zum „Bruch“ kommt)!
Aber es geht noch besser:
Die Hilfe einer US-Amerikanischen Patrone war gar nicht so schlecht! Wendet man sich jetzt mal der Firma Sheaffer zu, die mit dem Targa Lady ja auch einen „Slimfüller“ im Angebot hatten und diesen mit den Slim Cartridges II (Skrip) ausgestattet haben – ist da eine einfache Alternative geboren! Okay, einfach reinstecken und schreiben ist so auch nicht möglich – aber der Teil der hinteren Slimpatrone (Cartridge II), quasi wo sie befüllt wurde – lässt sich einfach abschneiden und aufgrund der konischen Form passt sie dann prima in den Diplomat. Leichtgängig, aber dennoch fest und bis dato superdicht! Das nachfüllen mit der Spritze lässt sich zwar nicht vermeiden, aber die Patronen sind ja durch Rolf Thiel (missing-pen.de) noch zu beziehen – also 5-10 Patronen / 1-2 Schachteln sollten für ein paar Jahre reichen. Jedoch ist bei den Slimpatronen bis dato nichts ausgeleiert, so das auch mehrfaches befüllen möglich ist. Das Metallröhrchen kann man getrost weglassen – dieses war dazugedacht, dass die zweite Reservepatrone nicht im Schaft herumklappert. Natürlich passt sie auch über die Sheafferpatrone – aber es könnte rutschen (wenn´s nicht stört … sonst weglassen).
http://www.postimage.org/image.php?v=Ts1ISc6r
So kann man also auch einen Diplomat CD 800 wieder befüllen, ohne das die Angst besteht – den Tintenleiter (hier mehr den Patronendorn) zu beschädigen!
Ich hoffe, dies war hilfreich und verbleibe mit freundlichen Grüßen -
Joachim
