Warum kratzen die meisten flexiblen Federn?
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- NicolausPiscator
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Re: Warum kratzen die meisten flexiblen Federn?
Frodo, danke für Deinen hochspannenden Exkurs! Und Gerd (sehr schönes Anschauungsmaterial hast du ja in den Kalender gesteckt) und Agathon, ja, die Hand, der Füller und die Schrift! Ein ewig dynamisches Dreiecksverhältnis, wenn da nich noch immer die Tinte dazwischen käme. Mit meinen Feder- und Füllerexperimenten scheine ich noch nicht am Ende zu sein.
Re: Warum kratzen die meisten flexiblen Federn?
@frodo
Auch ich bedanke mich für dieses tolle Weihnachtsgeschenk und vor allem für die ganze Mühe, die Du Dir gegeben hast (ich habe jetzt schon fast ein schlechtes Gewissen, dass ich Dir um die Weihnachtstage so viel Arbeit gemacht habe).
@agathon
Die alten Pelikan stehen ohnehin auf meiner Einkaufsliste. Mein ältester Pelikan ist (von meinen Pelikanos natürlich abgesehen) der M200 Old Style und schon der schreibt sehr angenehm.
Bei allen Anderen möchte ich mich auch bedanken: Ich glaube, Ihr habt mich vor einem Fehler bewahrt (es ist gut, wenn es ein Forum gibt, in dem man Fragen stellen kann). Ich hatte vermutlich einfach immer das Pech, "kratzige" Exemplare zu erwischen, wenn ich einen Füller mit flexibler Feder ausprobiert habe, und hätte uU flexible Federn endgültig für mich abgehakt. Die Mabie Todds werden (wie Frodo das angedeutet hat) entweder "abgenudelt" oder von Anfang an nicht sauber gefertigt worden sein. Beim Aurora 88 Anniversario hat mir Stephen Brown auf die Sprünge geholfen (https://www.youtube.com/watch?v=4fhpu2ogqJo - ab 11:00): Das "Kratzen" hängt nicht mit der Flexibilität der Feder zusammen, sondern damit, dass Aurora dieses "Feedback" haben will. Kein einziger meiner anderen Füller macht auch nur ansatzweise einen solchen "Krach".
Die Suche nach einer richtig guten Flex-Feder geht also weiter. Im März ist Füller-Börse in Köln
.
Weiterhin: Frohe Festtage!
Michael
Auch ich bedanke mich für dieses tolle Weihnachtsgeschenk und vor allem für die ganze Mühe, die Du Dir gegeben hast (ich habe jetzt schon fast ein schlechtes Gewissen, dass ich Dir um die Weihnachtstage so viel Arbeit gemacht habe).
@agathon
Die alten Pelikan stehen ohnehin auf meiner Einkaufsliste. Mein ältester Pelikan ist (von meinen Pelikanos natürlich abgesehen) der M200 Old Style und schon der schreibt sehr angenehm.
Bei allen Anderen möchte ich mich auch bedanken: Ich glaube, Ihr habt mich vor einem Fehler bewahrt (es ist gut, wenn es ein Forum gibt, in dem man Fragen stellen kann). Ich hatte vermutlich einfach immer das Pech, "kratzige" Exemplare zu erwischen, wenn ich einen Füller mit flexibler Feder ausprobiert habe, und hätte uU flexible Federn endgültig für mich abgehakt. Die Mabie Todds werden (wie Frodo das angedeutet hat) entweder "abgenudelt" oder von Anfang an nicht sauber gefertigt worden sein. Beim Aurora 88 Anniversario hat mir Stephen Brown auf die Sprünge geholfen (https://www.youtube.com/watch?v=4fhpu2ogqJo - ab 11:00): Das "Kratzen" hängt nicht mit der Flexibilität der Feder zusammen, sondern damit, dass Aurora dieses "Feedback" haben will. Kein einziger meiner anderen Füller macht auch nur ansatzweise einen solchen "Krach".
Die Suche nach einer richtig guten Flex-Feder geht also weiter. Im März ist Füller-Börse in Köln

Weiterhin: Frohe Festtage!
Michael
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Re: Warum kratzen die meisten flexiblen Federn?
Danke
, wollte hier eigentlich nur schnell allen "frohe Weihnachten" wünschen, bin dann aber hier hängen geblieben und habe jetzt 50 Minuten damit zugebracht, meinen Füllfedern beim Schreiben zuzuhören, wenn ich meditative Schleifen aufs Papier bringe - So entspannt war ich an Weihnachten noch nie
LG und schöne Weihnachten
Christa


LG und schöne Weihnachten
Christa
Es gibt kein Fundbüro für verpasste Gelegenheiten
Re: Warum kratzen die meisten flexiblen Federn?
DAS scheint mir der Kern der Sache zu sein. Der Federschlitz und das Korn sind innen an der Sägekante scharf. Beim Auseinanderflexen der Schenkel rotieren sie naturgemäß etwas, so dass die innere scharfe Kante aufs Papier kommt und jeweils eine bei seitlichen Bewegungen kratzt. Mit der Zeit sollte sich das etwas einschleifen und bessern (bis irgendwann ein Babybottom daraus werden kann).Frodo hat geschrieben:Ist einer der Federschenkel aus der Achse herausgedreht worden, schneidet die Innenkante des Schreibkorns ins Papier. Das kratzt.
Grüße und Frohe Weihnachten, Uwe
Da die Schreibgeräteakquise nicht das einzige Hobby ist: http://www.flickr.com/photos/simdreams/
Re: Warum kratzen die meisten flexiblen Federn?
Michael, diesen Flexeffekt kannst Du ja mal ausschließen, indem Du testweise nicht flext. Ich schreibe auch mit Mabie Todd (und noch einigen ganz anderen Federn) und rate Dir wirklich, beim Testen den Winkel zum Papier zu variieren.
V.G.
Thomas
V.G.
Thomas
Re: Warum kratzen die meisten flexiblen Federn?
Hallo Thomas,
ich habe die Mabie Todds auch nicht endgültig abgeschrieben: Das ist auf der letzten Füllerbörse etwas unglücklich gelaufen. Eigentümer der Stifte war ein sehr netter älterer Herr aus den Niederlanden, der mich in seiner charmanten Art so lange "bequatscht" hat, bis ich die Füller ausprobiert habe, obwohl ich darauf gar nicht vorbereitet war und es eigentlich auch nicht wollte. Das ist so nicht sinnvoll: Ich bin kein "Flexer" und kann nicht auf die Schnelle im Stehen einen Federtyp ausprobieren, den ich gar nicht kenne. Meine Angst, an einem fremden Füller etwas kaputt zu machen, ist viel zu groß. Trotzdem habe ich es nicht übers Herz gebracht, dem Anbieter das so zu sagen, und habe dann versucht die Mabie Todds "normal" zu schreiben und das hat dann eben auch nicht geklappt.
Auf der nächsten Füllerbörse bin ich "mental" besser in Form.
Viele Grüße
Michael
ich habe die Mabie Todds auch nicht endgültig abgeschrieben: Das ist auf der letzten Füllerbörse etwas unglücklich gelaufen. Eigentümer der Stifte war ein sehr netter älterer Herr aus den Niederlanden, der mich in seiner charmanten Art so lange "bequatscht" hat, bis ich die Füller ausprobiert habe, obwohl ich darauf gar nicht vorbereitet war und es eigentlich auch nicht wollte. Das ist so nicht sinnvoll: Ich bin kein "Flexer" und kann nicht auf die Schnelle im Stehen einen Federtyp ausprobieren, den ich gar nicht kenne. Meine Angst, an einem fremden Füller etwas kaputt zu machen, ist viel zu groß. Trotzdem habe ich es nicht übers Herz gebracht, dem Anbieter das so zu sagen, und habe dann versucht die Mabie Todds "normal" zu schreiben und das hat dann eben auch nicht geklappt.
Auf der nächsten Füllerbörse bin ich "mental" besser in Form.
Viele Grüße
Michael
Re: Warum kratzen die meisten flexiblen Federn?
Hi Michaelddss hat geschrieben:............ (ich habe jetzt schon fast ein schlechtes Gewissen, dass ich Dir um die Weihnachtstage so viel Arbeit gemacht habe)...........
Ach was, das ist keine Arbeit, das ist doch nur Hobby. Ich hab früher öfter mal einen kleinen Essay zu einem Thema während der Festtage geschrieben, da habe ich immer etwas Zeit übrig. Und es macht auch Spass, wenn man interessierte Kollegen hat.
Es gibt übrigens einige weitere Gründe für die Fehlstellung einer Feder:
Insbesondere bei gesteckten Federn müssen diese satt und ohne Spannung auf dem Tintenleiter aufliegen. Die Krümmung der Feder muss exakt der des Tintenleiters und der Innenseite des Schaftes entsprechen. Das lässt sich beim einschieben von Feder und Tintenleiter zwar einpressen aber die Biegekräfte setzen sich in der Feder in den außen liegenden Bereich fort und die Federschenkel werden, z.B. bei zu weiter Krümmung der Feder, in eine dachfirstartige Lage gedrückt. Obwohl dieser Fehler von unsauberen Radien des Tintenleiters oder des Schaftes herrührten, konnte am Ende nur die Feder korrigiert werden. Auf dem sogenannten "Bügelbrett", einer Lehre mit verschiedenen Innendurchmessern und deren trompetenartigen Übergängen, also quasi einem dreidimensionalen Kurvenlineal, wurden die Federn einzeln von Hand durch ausreiben mit einem Hartholz- Stab abgerichtet.
Auch abgeknickte Federn konnten auf diese Weise von unten her wieder gerade gezogen werden. Musste von oben gearbeitet werden, brauchte man für jeden Federtyp eine eigene Auflage, hier z.B. für eine Flügelfeder. <
Ein äußerst kurioser Fehler kam auch bei Federexporten nach Frankreich vor:
Es ist bekannt, dass in diesem Land ein Gegenstand erst ab 18K = w(m/m) 0,750 als "Gold" gelten durfte. Ein Gesetz aus napoleonischer Zeit verlangte, dass Importgegenstände aus Gold den Stempel erst nach amtlicher Prüfung erhielten. Der Aufwand war erheblich aber es wird wohl keine Beanstandungen gegeben haben. Der Prüfbeamte schlug die Punze mit dem Goldgehalt auf die Feder und- bumms! war diese dann in der Regel ruiniert. Bock lies zunächst Stempelböcke herstellen, die wenigstens eine geeignete Schlagunterlage lieferten und dieses va-banque- Spiel an der Grenze eindämmten. Man konnte jedoch in Brüssel eine Streichung des alten Gesetzes erreichen.
Gruss, Frodo
Re: Warum kratzen die meisten flexiblen Federn?
Die Antwort ist das ein Mensch jahrzehntelang damit geschrieben hat und daher tlw.das Korn abgeschrieben ist.
Und bei so etwas hilft nur die Feder Einschleifen damit sie wieder und ohne kratzen schreibt.
Auch kann die Feder verspannt sein,und das sieht man nur mit der Lupe oder man tupft einfach mit der Fingerspitze auf die Feder.
Wenn sie spitz und scharf ist hat man schon den ersten Übeltäter.
Und jetzt versuchen das abzuschleifen aber natürlich vorsichtig,am besten mit den Polierfeilen unserer Damen.
Natürlich muss man auch genau hinhören was wann die Feder auf dem Papier macht und in welcher Richtung sie kratzt.
viewtopic.php?f=18&t=20162
Das war eine EF und flexibel,die musste ich komplett neu Einschreiben was auch den neuen Besitzer sicher freuen wird.
Die hat so gekratzt wie ein Messer aber nach ca.1. Stunde hat sie wunderbar geschrieben und auch geflext wie ich mir das vorstellte.
Es gibt aber auch Füller Korn die sind ein Mist da sie von der Qualität her und Herstellung billig gemacht wurden.
Erfahrung habe ich mit den Franzosen gemacht,obwohl 18 Karat sind die ich hatte einfach nur schlecht gewesen.
Grüße Harald
Und bei so etwas hilft nur die Feder Einschleifen damit sie wieder und ohne kratzen schreibt.
Auch kann die Feder verspannt sein,und das sieht man nur mit der Lupe oder man tupft einfach mit der Fingerspitze auf die Feder.
Wenn sie spitz und scharf ist hat man schon den ersten Übeltäter.
Und jetzt versuchen das abzuschleifen aber natürlich vorsichtig,am besten mit den Polierfeilen unserer Damen.
Natürlich muss man auch genau hinhören was wann die Feder auf dem Papier macht und in welcher Richtung sie kratzt.
viewtopic.php?f=18&t=20162
Das war eine EF und flexibel,die musste ich komplett neu Einschreiben was auch den neuen Besitzer sicher freuen wird.
Die hat so gekratzt wie ein Messer aber nach ca.1. Stunde hat sie wunderbar geschrieben und auch geflext wie ich mir das vorstellte.
Es gibt aber auch Füller Korn die sind ein Mist da sie von der Qualität her und Herstellung billig gemacht wurden.
Erfahrung habe ich mit den Franzosen gemacht,obwohl 18 Karat sind die ich hatte einfach nur schlecht gewesen.
Grüße Harald
#Non, je ne regrette rien#
Re: Warum kratzen die meisten flexiblen Federn?
Hallo Frodo, hallo Harald,
ich bedanke mich noch einmal für Eure umfangreiche Hilfe. Das sind alles Hinweise, die ich bei meinem nächsten Einkaufsversuch berücksichtigen werde. Für mich ist ja zunächst einmal wichtig zu wissen, dass ich nicht nach etwas suche, was es gar nicht gibt, nämlich nach einem Füller mit flexibler Feder, mit der man auch "normal" und weich schreiben kann. Du, lieber Harald, scheinst ja mit dem Conway Stewart einen geradezu sagenhaften Glückstreffer gelandet zu haben (auch wenn ich mir vorstellen kann, wie viel Mühe es gemacht hat, den wieder zu einem tollen Schreiber zu machen). Herzlichen Glückwunsch hierzu!
Über die "Nummer" mit der Punze, lieber Frodo, habe ich mich königlich amüsiert. Ich habe sie gerade meiner Angetrauten erzählt; sie musste auch herzhaft lachen.
Ich wünsche noch fröhliche Rest-Weihnachten:
Michael
ich bedanke mich noch einmal für Eure umfangreiche Hilfe. Das sind alles Hinweise, die ich bei meinem nächsten Einkaufsversuch berücksichtigen werde. Für mich ist ja zunächst einmal wichtig zu wissen, dass ich nicht nach etwas suche, was es gar nicht gibt, nämlich nach einem Füller mit flexibler Feder, mit der man auch "normal" und weich schreiben kann. Du, lieber Harald, scheinst ja mit dem Conway Stewart einen geradezu sagenhaften Glückstreffer gelandet zu haben (auch wenn ich mir vorstellen kann, wie viel Mühe es gemacht hat, den wieder zu einem tollen Schreiber zu machen). Herzlichen Glückwunsch hierzu!
Über die "Nummer" mit der Punze, lieber Frodo, habe ich mich königlich amüsiert. Ich habe sie gerade meiner Angetrauten erzählt; sie musste auch herzhaft lachen.
Ich wünsche noch fröhliche Rest-Weihnachten:
Michael
Re: Warum kratzen die meisten flexiblen Federn?
Ich plädiere dafür, dass Frodo ein Buch schreibt. Jeder seiner Beträge ist stets überaus interessant, enthält viel sehr spezielles Fachwissen, ist mit entsprechend ansprechender Bebilderung versehen und ist ein Freude zu lesen. Das einzige Haar in der Suppe: die Beiträge sind überall im Forum verstreut 

~Stefan
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- Beiträge: 1323
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Re: Warum kratzen die meisten flexiblen Federn?
...als passendes Kopfkino zu dem Punzen hauenden Prüfbeamten kam mir sofort folgender uralter Klassiker: Otto Waalkes - Dr. Höckers Götterspeiseddss hat geschrieben:Über die "Nummer" mit der Punze, lieber Frodo, habe ich mich königlich amüsiert. Ich habe sie gerade meiner Angetrauten erzählt; sie musste auch herzhaft lachen.
Re: Warum kratzen die meisten flexiblen Federn?
Frodo ist eine/r der Leute, an die ich dachte, als ich das von dem nicht einfach reproduzierbarem Fachwissen schrieb (der andere ist Martin, es gibt aber noch eine Handvoll weiterer).blackboro hat geschrieben:Ich plädiere dafür, dass Frodo ein Buch schreibt. Jeder seiner Beträge ist stets überaus interessant, enthält viel sehr spezielles Fachwissen, ist mit entsprechend ansprechender Bebilderung versehen und ist ein Freude zu lesen. Das einzige Haar in der Suppe: die Beiträge sind überall im Forum verstreut
Wer an diesen alten Superfedern rumschleift, ohne vorher das Gefühl in den Fingern zu haben, um damit zu schreiben,
kann sich bei mir Haue holen.

Ich schreibe z.Zt. mit einer Typ "Alfred" (3.v.o.).
V.G.
Thomas
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Re: Warum kratzen die meisten flexiblen Federn?
Passend zum Thema frage ich da mal, da die Suchfunktion wahrscheinlich Lesestoff für Abende mit Nadel im Heuhaufen bringt:
Gibt es irgendwo eine schöne Beschreibung / Anleitung, Stoff zum Einlesen, wie man sich als langjähriger "Normalschreiber" den optimalen Umgang mit flexendem Gefieder am artgerechtesten aneignen kann (Dos & Don'ts, FAQ, Schreibübungen für Umsteiger und "hardcore" für Kuliverdorbene, die schon Normalfedern fast verbiegen, Richtiges Erkennen/Unterscheiden "weich" (= jede Feder "flext" mit der nötigen Gewalt irgendwie bis zum Verbiegen) vs. "wirklich flexend" etc....
lG Matthias
PS.: MB224 serienmäßige(?) 14C-Goldfeder: Wäre das z.B. eine Feder, die offiziell flext oder "nur" eine butterweiche?
Gibt es irgendwo eine schöne Beschreibung / Anleitung, Stoff zum Einlesen, wie man sich als langjähriger "Normalschreiber" den optimalen Umgang mit flexendem Gefieder am artgerechtesten aneignen kann (Dos & Don'ts, FAQ, Schreibübungen für Umsteiger und "hardcore" für Kuliverdorbene, die schon Normalfedern fast verbiegen, Richtiges Erkennen/Unterscheiden "weich" (= jede Feder "flext" mit der nötigen Gewalt irgendwie bis zum Verbiegen) vs. "wirklich flexend" etc....
lG Matthias
PS.: MB224 serienmäßige(?) 14C-Goldfeder: Wäre das z.B. eine Feder, die offiziell flext oder "nur" eine butterweiche?
Re: Warum kratzen die meisten flexiblen Federn?
Niemand braucht solche Federn.
Vor knapp 20 Jahren erschien in einer amerikanischen Zeitschrift ein Aufsatz von Bill Riepl "The joy of flex". So sehr ich Riepl als Fachmann und Füllersammler der ersten Stunde schätze, ist doch seine Schrift gespickt mit Vermutungen und Halbwahrheiten, doch hat er einen seit längerem anhaltenden Erdrutsch in den Begehrlichkeiten und Ansichten der Füllerfreunde erzeugt. Gerade bei fpn tummeln sich selbsternannte Fachleute in einem hype, die grauslige Nomenklaturen schwadronieren, ohne je ein Exemplar einer Feder in der Hand zu haben, die von Riepl als "real flex" bezeichnet wurden.
Tatsächlich haben seit diesen Zeilen, die auch vom Wert und der Seltenheit solcher Federn berichteten, eine Menge Leute eine Menge Geld damit verdient. Riepl hat übrigens schon damals den Begriff "shading" definiert.
Was ist das überhaupt...."flex" oder "flexen"???
Für mein Gefühl waren flexible Federn hergestellt worden, ein angenehm leichtes und ermüdungsfreies Schreibgefühl zu erzeugen. Die nervösen Bewegungen der Hand wurden durch die Flexibilität der Feder aufgefangen. In den 20er Jahren warb Parker mit Federn die es erlaubten, allein durch das Eigengewicht des Füllers zu schreiben.
Dass es sich beim "flexen" aber um die Nachahmung eines kalligrafischen Stils aus der Zeit der Kurrent- oder Offenberger Schrift halten sollte, ist mir erst jetzt so richtig klar geworden. Dass die Urgroßmutter ihre Kochrezepte oder der Urgroßvater sein Kriegstagebuch doch wohl eher mt einer Tauchfeder geschrieben hatte, sollte eigentlich sichtbar sein.
Dabei hat das aufspreizen der Federgabeln nichts unmittelbares mit dem Elastizitätsmodul zu tun. Hier sind Geometrie und Bauart der Feder bedeutender:
Je kleiner der Krümmungsradius und je länger die Feder, gemessen vom "Atemloch" ist, desto stärker ist die Aufweitung. Allerdings ist dann auch zunehmend ein Abreißen des Tintenflusses zu befürchten, was im amerikanischen als "railroading" bezeichnet wird.
Federn mit flachem Dach können sich durchbiegen (das ist doch flexibel?) ohne eine größere Aufgabelung zB. bei den MB Flügelfedern oder den Kaweco V16.
Die alten handgeschmiedeten Federn sind seltene und wervolle Kuriositäten die man gerne im Museum ausprobieren kann, für den Alltagsgebrauch taugen sie aber weniger. Kaum eine der heute hergestellten Schreibfedern hat den Charakter einer der Federn der alten Welt. Wer seine Feder über die Maße überspannt, nur um zu zeigen, dass sie "flexibel" sein soll, wird sie in kürzester Zeit kaputtmachen. Wer mit Druck auf das Schreibgerät arbeiten will, der kann ruhig auch wieder zum Kuh- Gel- Schrei- Bär zurückgehen.
Mit viel ausprobieren findet man eine Feder, die einem ideal für die Hand erscheint. Das ist individuell und kann nicht durch Angabe eines Herstellers oder eines Zeitraumes determiniert werden. Wer die Schrift mit den breiten Abstrichen und den schmalen Querstrichen liebt, sollte mal eine gute OBB Feder ausprobieren.
Gruss, Frodo
Vor knapp 20 Jahren erschien in einer amerikanischen Zeitschrift ein Aufsatz von Bill Riepl "The joy of flex". So sehr ich Riepl als Fachmann und Füllersammler der ersten Stunde schätze, ist doch seine Schrift gespickt mit Vermutungen und Halbwahrheiten, doch hat er einen seit längerem anhaltenden Erdrutsch in den Begehrlichkeiten und Ansichten der Füllerfreunde erzeugt. Gerade bei fpn tummeln sich selbsternannte Fachleute in einem hype, die grauslige Nomenklaturen schwadronieren, ohne je ein Exemplar einer Feder in der Hand zu haben, die von Riepl als "real flex" bezeichnet wurden.
Tatsächlich haben seit diesen Zeilen, die auch vom Wert und der Seltenheit solcher Federn berichteten, eine Menge Leute eine Menge Geld damit verdient. Riepl hat übrigens schon damals den Begriff "shading" definiert.
Was ist das überhaupt...."flex" oder "flexen"???
Für mein Gefühl waren flexible Federn hergestellt worden, ein angenehm leichtes und ermüdungsfreies Schreibgefühl zu erzeugen. Die nervösen Bewegungen der Hand wurden durch die Flexibilität der Feder aufgefangen. In den 20er Jahren warb Parker mit Federn die es erlaubten, allein durch das Eigengewicht des Füllers zu schreiben.
Dass es sich beim "flexen" aber um die Nachahmung eines kalligrafischen Stils aus der Zeit der Kurrent- oder Offenberger Schrift halten sollte, ist mir erst jetzt so richtig klar geworden. Dass die Urgroßmutter ihre Kochrezepte oder der Urgroßvater sein Kriegstagebuch doch wohl eher mt einer Tauchfeder geschrieben hatte, sollte eigentlich sichtbar sein.
Dabei hat das aufspreizen der Federgabeln nichts unmittelbares mit dem Elastizitätsmodul zu tun. Hier sind Geometrie und Bauart der Feder bedeutender:
Je kleiner der Krümmungsradius und je länger die Feder, gemessen vom "Atemloch" ist, desto stärker ist die Aufweitung. Allerdings ist dann auch zunehmend ein Abreißen des Tintenflusses zu befürchten, was im amerikanischen als "railroading" bezeichnet wird.
Federn mit flachem Dach können sich durchbiegen (das ist doch flexibel?) ohne eine größere Aufgabelung zB. bei den MB Flügelfedern oder den Kaweco V16.
Die alten handgeschmiedeten Federn sind seltene und wervolle Kuriositäten die man gerne im Museum ausprobieren kann, für den Alltagsgebrauch taugen sie aber weniger. Kaum eine der heute hergestellten Schreibfedern hat den Charakter einer der Federn der alten Welt. Wer seine Feder über die Maße überspannt, nur um zu zeigen, dass sie "flexibel" sein soll, wird sie in kürzester Zeit kaputtmachen. Wer mit Druck auf das Schreibgerät arbeiten will, der kann ruhig auch wieder zum Kuh- Gel- Schrei- Bär zurückgehen.
Mit viel ausprobieren findet man eine Feder, die einem ideal für die Hand erscheint. Das ist individuell und kann nicht durch Angabe eines Herstellers oder eines Zeitraumes determiniert werden. Wer die Schrift mit den breiten Abstrichen und den schmalen Querstrichen liebt, sollte mal eine gute OBB Feder ausprobieren.
Gruss, Frodo
Re: Warum kratzen die meisten flexiblen Federn?
Schaue mal direkt über Deinen Beitrag.Matthias MUC hat geschrieben:... wie man sich als langjähriger "Normalschreiber" den optimalen Umgang mit flexendem Gefieder am artgerechtesten aneignen kann ...
V.G.
Thomas