Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Diese Millimeterschrift wäre was für meine Tochter gewesen. Die hat in der 5./6. Klasse den gesamten Mathematikmitschrieb eines Schuljahres auf vielleicht 4 oder 5 DIN A4 kariert bekommen und etwa die Hälfte des freien Platzes noch mit Fabelwesen, Drachen etc. aufgefüllt. Die Lehrerin hatte bei ihr nix dagegen, O-Ton "Solang das Ergebnis stimmt". (die hat verstanden wie meine Tochter tickt und hat auch seltenst den ausführlichen Rechenweg verlangt, weil sie das, wo man normalerweise 3 Zeilen Zwischenrechnung verfaßt, im Kopf gerechnet hatte...)
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Tja, die Apfelsine fällt halt auch nicht weit vom Stamm. 

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Also, falls ihr's noch wissen wollt:
Die Feder war mal eine Lamy-M (ca. 5€)aus Edelstahl, die nicht richtig schrieb und da dachte ich mir, ich könnte das mit dem Feder bearbeiten mal ausprobieren.
Eine hebräische Feder soll ja Schriftbild
produzieren, dass das genaue Gegenteil einer Bandzugfeder ist. Dazu muss man das Schreibkorn so umschleifen, dass es fast aussieht wie eine Messerklinge, sodass es beim Abstrich eine sehr feine Linie schreibt.
In ihrer angedachten Funktion funktioniert die Feder nicht recht, weil sie Tinte unregelmäßig aufträgt.
Das Bild oben ist mit dem Schreiben auf dem Rücken entstanden, ich habe zufällig entdeckt, dass das funktioniert.
Gearbeitet habe ich mit einer 600(Grobschliff) und einer 1200-Körnung (je 90ct, Baumarkt), das Polieren habe ich dem Schreibpapier überlassen.
Dass Schreibgefühl ist normal sehr kratzig, auf dem Rücken fühlt es sich an, als ob man mit einem Messer in das Papier ritzt.
Fazit: Wer 7€ Euro übrig hat und sehr fein schreiben will, kann das mal probieren.
Nachteile: Man muss den Füller falsch herum halten. Sehr kratzig. Man schneidet ein wenig ins Papier.
Vorteile: Billig, wenn man schon einen Lamy hat. Es kann nicht viel Geld und kein Füller dabei verloren gehen.
Die Feder war mal eine Lamy-M (ca. 5€)aus Edelstahl, die nicht richtig schrieb und da dachte ich mir, ich könnte das mit dem Feder bearbeiten mal ausprobieren.
Eine hebräische Feder soll ja Schriftbild
produzieren, dass das genaue Gegenteil einer Bandzugfeder ist. Dazu muss man das Schreibkorn so umschleifen, dass es fast aussieht wie eine Messerklinge, sodass es beim Abstrich eine sehr feine Linie schreibt.
In ihrer angedachten Funktion funktioniert die Feder nicht recht, weil sie Tinte unregelmäßig aufträgt.
Das Bild oben ist mit dem Schreiben auf dem Rücken entstanden, ich habe zufällig entdeckt, dass das funktioniert.
Gearbeitet habe ich mit einer 600(Grobschliff) und einer 1200-Körnung (je 90ct, Baumarkt), das Polieren habe ich dem Schreibpapier überlassen.
Dass Schreibgefühl ist normal sehr kratzig, auf dem Rücken fühlt es sich an, als ob man mit einem Messer in das Papier ritzt.
Fazit: Wer 7€ Euro übrig hat und sehr fein schreiben will, kann das mal probieren.
Nachteile: Man muss den Füller falsch herum halten. Sehr kratzig. Man schneidet ein wenig ins Papier.
Vorteile: Billig, wenn man schon einen Lamy hat. Es kann nicht viel Geld und kein Füller dabei verloren gehen.
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Huly, danke! Dann schleife die Feder nicht ganz so dünn, hole Dir eine Fingernagelpolierfeile (für die Feder) und drücke beim Schreiben nicht so auf, wie Du's von einer zarten M-Feder gewöhnt bist. In Sachen falsch herum halten weiß ich aber auch nix.
V.G.
Thomas
V.G.
Thomas
- JulieParadise
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Ken Crooker hat mal wieder Eisengallus getestet, noch mehr Stahlfedern in Organics Studio Aristotle: kencrooker.com/igink-redux, der erste Test findet sich hier: kencrooker.com/igink.
Thom, Allwissender in Sachen Eisengallus, vielleicht kannst Du ja etwas zu den dort am Ende gestellten Fragen antworten:
"Why did the corrosion slow down after the first few days? What would have happened if I put the nibs in fresh ink instead of the same ink after each review?" (Warum verlangsamte sich die Korrosion nach einigen Tagen? Was wäre passiert, wenn ich die Federn nach jedem Ansehen in frische Tinte statt in die gleiche alte Tinte getan hätte)
"Why did the Knox nib not corrode? Is it plated with something? If so, then what? And how thick it is the plating? The gold plating on the Bock and Jowo nibs was unable stop the corrosion, so why did the Knox nib fare so well?" (Warum ist die Knox-Feder nicht korrodiert? Ist sie beschichtet, und wenn ja, womit? Wie dick ist die Beschichtung? Die Goldlegierung auf den Bock- und JoWo-Federn war nicht in der Lage, die Korrosion zu stoppen, warum also hat sich die Knox-Feder so gut geschlagen?)
"Important Note
The only ink I tested in this follow-on experiment was Organics Studio Aristotle. In the past, I have used Iron Gall inks from both KWZ and Rohrer & Klingner, and I did not experience any corrosion with either one." (Wichtiger Hinweis: Die einzige Tinte in diesem Folge-Experiment war die Organics Studio Aristotle. In der Vergangenheit habe ich Tinten sowohl von KWZ als auch von Rohrer & Klingner verwendet und jeweils keine Korrosion feststellen können.)
Eine weitere Frage, die sich mir dabei stellt und hier vielleicht auch schon mal beantwortet wurde: Selbst wenn ich eine Goldfeder etwa in einem Pelikan mit einer Eisengallustinte verwende und die Goldfeder nicht angegriffen wird (werden kann), muss ich dennoch um den Ring besorgt sein, der die Federeinheit zusammenhält?
Thom, Allwissender in Sachen Eisengallus, vielleicht kannst Du ja etwas zu den dort am Ende gestellten Fragen antworten:
"Why did the corrosion slow down after the first few days? What would have happened if I put the nibs in fresh ink instead of the same ink after each review?" (Warum verlangsamte sich die Korrosion nach einigen Tagen? Was wäre passiert, wenn ich die Federn nach jedem Ansehen in frische Tinte statt in die gleiche alte Tinte getan hätte)
"Why did the Knox nib not corrode? Is it plated with something? If so, then what? And how thick it is the plating? The gold plating on the Bock and Jowo nibs was unable stop the corrosion, so why did the Knox nib fare so well?" (Warum ist die Knox-Feder nicht korrodiert? Ist sie beschichtet, und wenn ja, womit? Wie dick ist die Beschichtung? Die Goldlegierung auf den Bock- und JoWo-Federn war nicht in der Lage, die Korrosion zu stoppen, warum also hat sich die Knox-Feder so gut geschlagen?)
"Important Note
The only ink I tested in this follow-on experiment was Organics Studio Aristotle. In the past, I have used Iron Gall inks from both KWZ and Rohrer & Klingner, and I did not experience any corrosion with either one." (Wichtiger Hinweis: Die einzige Tinte in diesem Folge-Experiment war die Organics Studio Aristotle. In der Vergangenheit habe ich Tinten sowohl von KWZ als auch von Rohrer & Klingner verwendet und jeweils keine Korrosion feststellen können.)
Eine weitere Frage, die sich mir dabei stellt und hier vielleicht auch schon mal beantwortet wurde: Selbst wenn ich eine Goldfeder etwa in einem Pelikan mit einer Eisengallustinte verwende und die Goldfeder nicht angegriffen wird (werden kann), muss ich dennoch um den Ring besorgt sein, der die Federeinheit zusammenhält?
Sina / Julie Paradise julieparadise.de | @wwwjulieparadisede | julieparadise.de/berlin-e-ink-meetup
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Hallo Julie,
ich hatte, obwohl ich häufig und gerne auch stärkere EG-Tinten verwende, noch nie solche Probleme. Aber grundsätzlich könnte natürlich der Ring angegriffen werden, da er ja Kontakt mit der Tinte hat. Es ist also besser, einen Ebonitring zu verwenden, wie er in den alten Pelikanen verbaut wurde. Gefährdertbist grundsätzlich auch die Messingmeamik im M 800/1000, aber natürlich nur, wenn die Tinte hinter den Kolben gelangen würde. Summa summarum: Ich würde das bei dn oben genannten Füllern ein wenig beobachten, aber nicht dramatisieren.
Grüße
agathon
ich hatte, obwohl ich häufig und gerne auch stärkere EG-Tinten verwende, noch nie solche Probleme. Aber grundsätzlich könnte natürlich der Ring angegriffen werden, da er ja Kontakt mit der Tinte hat. Es ist also besser, einen Ebonitring zu verwenden, wie er in den alten Pelikanen verbaut wurde. Gefährdertbist grundsätzlich auch die Messingmeamik im M 800/1000, aber natürlich nur, wenn die Tinte hinter den Kolben gelangen würde. Summa summarum: Ich würde das bei dn oben genannten Füllern ein wenig beobachten, aber nicht dramatisieren.
Grüße
agathon
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Julie, ich rate bei Füller-EG-Tinten schon zur Vorsicht, bei beschichteten Stahlfedern und Metallteilen, die nicht für dauerhaften Tintenkontakt vorgesehen sind. Ich verrate Dir aber mal, was ich schon die ganze Zeit bzgl. der verlinkten Tests denke, aber nicht schrieb. Ich glaube, die verwendete Tinte ist Mist.
V.G.
Thomas
V.G.
Thomas
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Auch ich rate (mittlerweile) bei Füller-EG-Tinten zur Vorsicht. Die 4001 Blauschwarz halte ich für unkritisch, jedoch haben bei mir R+K Salix und Scabios schon mehrfach für schwergängige Kolben bzw. Konverter gesorgt. Gut, ich gebe zu, nicht allzuoft gespült zu haben. Aber ich hatte auch keine Probleme wegen Verstopfung oder Unterbrechung des Tintenflusses gehabt. Dafür bin ich jetzt um eine Erfahrung reicher. Ich würde diese EG-Tinten von Rohrer und Klingner deshalb nur noch in Füllern mit Konverter einsetzen.
LG, Ralf
LG, Ralf
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Ja, schwergängige Kolben sind im Bereich des Möglichen. Aber ich verwende ja Hebelfüller. 

- NicolausPiscator
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Seit gestern wissen wir: Kein Pelikan-Tinte ist eine Eisengallus-Tinte!
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Das würde ich jetzt aber gerne genauer wissen.
Am Anfang des EG-Threads (das ist allerdings schon ein Weilchen her) hatte ich mich nämlich mit Dr. Fischer vom Pelikan-Labor unterhalten und das Gespräch lief etwa so:
Ich: "Ist Blauschwarz Eisengallus?"
Dr. Fischer: "Blauschwarz ist Eisengallus."
V.G.
Thomas

Ich: "Ist Blauschwarz Eisengallus?"
Dr. Fischer: "Blauschwarz ist Eisengallus."
V.G.
Thomas
- NicolausPiscator
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Oh! Wir bei unserem Besuch: "Was einige von uns Foristen an der 4001er Königsblau schätzen, sind die tollen Produkteingeschaften, das ist ja auch eine Eisengallus drin!" - so oder so ähnlich - und der Herr von Pelikan: "Nein, Pelikan stellt keine Eisengallustinte mehr her."
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Die Aussage von Pelikan dazu war eindeutig und unmissverständlich, so wie Nils es geschrieben hat.Thom hat geschrieben:Das würde ich jetzt aber gerne genauer wissen.
Ciao, Kay
Mein heiliger Gral: Pelikan M1005 Demonstrator
Mein heiliger Gral: Pelikan M1005 Demonstrator
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Dann werde ich selbst mal mit Pelikan sprechen.
https://www.pelikan.com/pulse/Pulsar/de ... hte-tinten
V.G.
Thomas
https://www.pelikan.com/pulse/Pulsar/de ... hte-tinten
V.G.
Thomas
- NicolausPiscator
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Ah! Das ist die Blau-Schwarze! Das ist vielleicht der Grund, weshalb sie aus dem Programm genommen wird? Und in den USA schon nicht mehr erhältlich ist... Dank Dir für den Hinweis!