M1000-Feder

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esp
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M1000-Feder

Beitrag von esp »

Hallo Füllfederbegeisterte!

Die Sache mit dem M800 wurde teuer :?. Es wurden bis jetzt nämlich drei dieser "Dinger" - und ein M1000 mit einer M-Feder, die ich heute gegen eine F-Feder getauscht habe (Ach ja, die M-Feder und auch eine EF-Feder für den M800 stehen zum Verkauf sofern jemand Interesse hat :wink: ). Der Grund war, dass die M-Feder für meinen Geschmack zu breit geschrieben hat, was wohl an der Elastizität der Feder liegen mag.

Diese beiden Federn sind - meiner Meinung nach - sehr elastisch. Nur ein ganz geringer Druck genügt, dass sich die Federschenkel ein bisschen trennen und die Federspitze biegt.. Das Schreibgefühl ist ganz anders als bei allen anderen Pelikan-Federn, die ich habe.

Ist das sonst noch jemandem aufgefallen? Liegt das nur an der Größe der Feder (sie ist ja noch ein schönes Stück größer als die der M800) oder am Material?
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Edi
Harald Komma
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M1000-Feder

Beitrag von Harald Komma »

Hallo,

das "Problem" kenne ich auch:

Bei mir sind unter anderem ein M 800 und ein M 1000, jeweils mit der F-Feder, im Einsatz.

Die Feder beim M 800 ist recht robust und unempfindlich gegen das Schreiben unter Druck. Hier kann man fast mit Kohlepapier durchschreiben. Die Strichstärke ist dabei im Prinzip immer gleich.

Ganz anders das Schreibgefühl beim M 1000. Die sehr große Feder hat etwas von einem Pinsel. Sie ist im vorderen Bereich sehr biegsam und spreizt sich schon bei ganz leichtem Druck. Allerdings biegt sie sich auch nicht so weit, dass die feine Strichstärke völlig abhanden kommt.

Beim M 1000 hat man fast Angst, beim Schreiben die Feder zu beschädigen.

Das sonst gute Schreibgefühl beim M 1000 kenne ich nur vom Man 100. Hier "pinselt" man auch genüsslich vor sich hin, aber ohne dass sich die Feder in ihrer Biegung beeindrucken lässt. Beide Füller haben einen sagenhaften Tintendurchfluss (Waterman Floridablau schreibt wie von selbst) und bringen die Buchstaben satt auf das Papier.

Schade für den M 1000, dass ein so schöner großer Füller nach einer ganz sensiblen Schreibweise verlangt. Ich kann mir die Nachgiebigkeit der Feder nur im Verhältnis der Federgöße zu ihrer Materialbeschaffenheit erklären. Allerdings bin ich hierfür kein Experte. Vielleicht können die Federspezialisten im Plenum oder auch Pelikan selbst hierzu mehr sagen.

Ich bin das Problem jetzt erst einmal anders angegangen: Ich habe bei Rolf Thiel noch eine F-Feder für den M 1000 bestellt. Zumindest habe ich dann eine Reservefeder, wenn der Druck doch zu groß war. :)

Viele Grüße

Harald Komma
Zuletzt geändert von Harald Komma am 26.07.2004 23:03, insgesamt 1-mal geändert.
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

Hallo allerseits,

das ist eine sehr gute Frage mit dem M 1000. Fragt doch mal mit Euren Erfahrungen bei Pelikan an, vielleicht schicken die eine kluge Antwort.

An sich wäre es richtig, wenn - wie bei Visconti zumindest früher angeboten - zwei verschiedene Federqualitäten (rigide - "flexibel") angeboten würden, aber das hatten wir ja schon vor einiger Zeit...

Ich denke, man macht sich bei Pelikan da wenig Gedanken, das wird sich in der Fertigung so ergeben, vielleicht spart man beim M 1000 an der Federdicke, was der Elastizität zuträglich ist.

Ansonsten sind Federcharakteristik und Federgröße nicht in direktem Zusammenhang stehend. Vergleicht mal bitte die kleine weiche Lamy 2000- Feder mit der rigiden eines Parker "51" oder der großen Feder eines Waterman oder eines Duofold.

Bei MB kann man ähnliches entdecken, meine 146er schreiben rigide, die 149 in den Federschenkeln wesentlich nachgiebiger (nicht flexibel natürlich - leider...).

Viele Grüße
an Euch alle
Euer Thomas Baier
Harald Komma
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M1000-Feder

Beitrag von Harald Komma »

Hallo,

Schreck lass nach, denn nach dem Beitrag von Thomas Baier gilt doch hoffentlich nicht die Formel

M 800 zu M 1000 = MB 146 zu MB 149 ?!?

Ich habe gerade damit begonnen, mich nach dem "Verlust" (= Verkauf) meines MB 146 und dem Auftritt meines M 1000 als Softie wieder in der Zigarrenklasse umzusehen. Gerade freunde ich mich mit dem Gedanken an, dass ein MB 149 endlich Erlösung und Erleichterung bringen könnte.

Wenn Thomas Baier schreibt "meine 146er" und "die 149" scheinen die softeren Eigenschaften beim 149 im Verhältnis zum 146 wohl eine Modellkrankheit zu sein.

Hat jemand den M 1000 und den MB 149 schon direkt verglichen (Federstärke, Tinte, Papier usw.)? Hier wäre ein Erfahrungsbericht interessant.

Wenn ich die neue F-Feder für meinen M 1000 von Rolf Thiel bekomme, werde ich sie ausgiebig mit meiner "alten" F-Feder vergleichen und im Plenum berichten. Den Schraubfedern sei Dank.

Viele Grüße

Harald Komma
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esp
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Re: M1000-Feder

Beitrag von esp »

Harald Komma hat geschrieben:Die Feder beim M 800 ist recht robust und unempfindlich gegen das Schreiben unter Druck. Hier kann man fast mit Kohlepapier durchschreiben. Die Strichstärke ist dabei im Prinzip immer gleich.
Ganz anders das Schreibgefühl beim M 1000. Die sehr große Feder hat etwas von einem Pinsel. Sie ist im vorderen Bereich sehr biegsam und spreizt sich schon bei ganz leichtem Druck.
Also schreiben tun beide Federn wirklich sehr gut. Nur eben ganz unterschiedlich. Für's schnelle Schreiben nehme ich eher die M800er, sonst den M1000.
Ich bin das Problem jetzt erst einmal anders angegangen: Ich habe bei Rolf Thiel noch eine F-Feder für den M 1000 bestellt. Zumindest habe ich dann eine Reservefeder, wenn der Druck doch zu groß war. :)
Ich hab' meine gestern erst bekommen - von wem? Na von Herrn Thiel :wink:
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Edi
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

Hallo Harald Komma,

die Gleichung und der sich daraus entwickelnde Schreck mit den Montblancs und den Pelikanen verstehe ich zugegebenermaßen nicht so recht.

Einen Erfahrungsbericht über den 149er habe ich 11-03 erstellt, er ist in dern Rubrik Montblanc nachzulesen.

Der 149er ist meiner Meinung nach auch jetzt kein Übermodell, dazu hat er einfach eine für meine Belange zu stumpfe Feder.

Viele Grüße
Euer Thomas Baier
Harald Komma
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Beitrag von Harald Komma »

Hallo Thomas Baier,

danke für den Hinweis zum MB 149 und den Erfahrungsbericht.

Meine "Formel" muss ja nicht für jeden zutreffen und ist, zugegeben, noch ein wenig hypothetisch. Nachdem ich den MB 149 selbst noch nicht kenne, werde ich ihn in den nächsten Tagen einmal ausprobieren. Hier in Nürnberg gibt es hierfür mehrere gute Läden. Meinen M 1000 nehme ich auf jeden Fall zum Vergleich mit. Dann müsste sich eigentlich ein rundes Bild ergeben.

Viele Grüße

Harald Komma
yoda
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Beitrag von yoda »

Hallo
Ich lese schon eine Weile hier mit, habe aber noch nichts gepostet. In den meisten anderen Beiträgen fiel mir auf, dass sich die meisten Schreiber darüber beschweren, dass die Federn heutzutage so rigide sind und "Stahlnagelgleich" schreiben.

Ich habe diese Problem auch, und da kommt mir der M1000 gerade recht. Seine gewaltige Feder schluckt im Tintenleiter eine Menge Tinte, so dass es im Falle eines nicht so tollen Tintenflusses dennoch erst spät zu einem Aussetzer kommt.
Und die Feder ist - endlich - flexibler, als die meisten anderen Federn, die ich habe.
Einer schrieb hier von "Pinseln" und genau, das ist es was ich so mag. Also für mich ist diese etwas weichere Feder genau das Richtige. Nur mein Omas 360 hat ähnliche Eigenschaften aber der macht das teilweise durch einen noch satteren Tintenfluss, weswegen ich als B-Schreiber Löschpapier brauche.

Also bitte nicht bei Pelikan beschweren, für mich passt der M1000 javascript:emoticon(':)')

:)
Harald Komma
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M1000-Feder

Beitrag von Harald Komma »

Hallo Yoda,

ich bin der mit dem "Pinseln". Keine Angst. Es geht keine Beschwerde an Pelikan. :)

Ich halte den M 1000 für einen tollen Füller. Seine Schreibeigenschaften wurden offensichtlich auf "weicher" getrimmt. Vielleicht hat Pelikan versucht, den hier im Plenum schon öfter angesprochenen flexiblen Federn früherer Zeiten wieder nahe zu kommen.

Allerdings muss ich einräumen, dass ich mir unter den Begriffen "weich" bzw. "nachgiebig" im Verhältnis zu "flexibel" nichts vorstellen kann. Hier reicht meine Füllererfahrung nicht aus. Man müsste in der Tat mehrere Vertreter der verschiedenen Federarten vergleichen.

Letztendlich sieht man aber, dass es für die verschiedenen Füllertypen Liebhaber gibt. Ich meine, das ist gut so. Jeder kann sich aus dem großen Angebot seinen Füller aussuchen bzw. "ausprobieren".

Heute war ich (erstmals) in der Montblanc Boutique in Nürnberg und habe den MB 149 ausprobiert (Feder M). Seine Feder schreibt im Vergleich zum M 1000 (Feder F) wesentlich härter und unnachgiebiger, aber auch ein wenig trockener. Im MB 149 war die Original-Tinte blau, im M 1000 die Waterman Floridablau.

Meine "Formel" (siehe mein Posting oben) kann ich so nicht stehen lassen. Der Unterschied zwischen dem rigiden MB 146 und dem MB 149 ist viel geringer als zwischen dem M 800 und dem M 1000.

Im Grunde sind der MB 149 und der M 1000 Füller mit ganz unterschiedlichen Federeigenschaften. Mit dem MB schreibt es sich trotz der großen Feder immer noch robust, mit dem M 1000 hingegen weich, verspielt und filigran.

Fazit: Es ist für jeden etwas dabei ...

Viele Grüße

Harald Komma
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

Hallo,
die Federcharakteristika, insbesondere die der Flexibles kann man nur kennenlernen durch alte Füllhaltermodelle. Wer sich für Füller wirklich interessiert, kommt nicht daran vorbei, die Klassiker bis in die 40er, manchmal auch bis in die 60er Jahre auszuprobieren. Da können einem mit einem einfachen Montblanc der 50er die Augen aufgehen...

Das was uns Omas heute als nahezu einziger Hersteller an Schreibeigenschaften demonstriert, war früher Usus.

Bitte bedenkt, daß gerade der Hartgummi-Tintenleiter alleine ganz wesentlich ist für den früheren hohen Schreibkomfort.

Ich habe beispielsweise einen ganzen Facharztsprechstundentag gestern mit einem Montblanc 12 OM-Point absolviert mit Waterman floridablauer Tinte. Da stockt nichts, das ist ein Schreiben auf höchstem Niveau - und das bei einer Schrägfeder. Heutzutage gibt es ja - um ein anderes Thema auszugreifen - kaum noch gute OB-Points.

Viele Grüße
an Euch alle
Euer Thomas Baier
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