Bei mir vertragen sich jedenfalls Alt-Goldgrün und Claire Fontaine sehr gut miteinander. Dass sie in unterschiedlichen Füllern aussehen kann wie ganz unterschiedliche Farben, habe ich allerdings auch festgestellt; im Ibis ein eher blasses Hellgrün, im Pelikan hingegen das totale Shading-Monster ... Für mich macht das aber auch ihren Reiz aus.
LG,
Bianka
Ja, ich finde das auch spannend (o.k. ich finde derzeit die meisten Dinge die mit Füllfeder und Tinte zutun haben spannden ) dass bei ihr der Unterschied so extrem ist und sie ist deshalb in 2 Füllfedern, weil sie mir so gefällt.
Wenn bei dir die Kombination Alt Goldgrün und Clairfontain keine Probleme macht, dann liegt es ev. an der Füllfeder.
Ich habe festgestellt, dass Alt-Goldgrün auf sehr saugfähigen Papieren am Rand anders aussieht, als mitten im Farbfeld. Da mich sowieso gerade mal wieder der Chromatografierwahn gepackt hatte, zeige ich hier das Ergebnis.
Die Tinte scheint geradezu am Computer aus den Grundfarben Cyan, Yellow und Magenta gemischt worden zu sein, wobei der Cyan- und Yellow-Anteil im wässrigen etwas weniger stark am Papier haftet, als der Magenta-Anteil (ich schreibe das hier mal auseinander, weil Yellowanteil irgendwie merkwürdig aussieht). Deshalb ergibt die Tinte, tropft man sie auf ein Papiertaschentuch, immer einen eher braungrünen Fleck mit einem kräftig grünen Rand. die Tinte chromatografiert sich dann selbst auf dem Papier. Dieses Verhalten dürfte auch das Shading auf den verschiedenen Papieren erklären. Der Magenta-Anteil veteilt sich beim Schreiben anders als die restlichen Anteile.
Danke-danke-danke! Die Chromatografie ist total spannend! Ich verwende bei meinen immer Wasser als Fließmittel, die Kombination aus Butanol-Eisessig-Wasser ist aber interessant, weil sie gewissermaßen kompakter ist.
Nicht jedes Fließmittel trennt jede Tinte vernünftig auf. Die Mischung mit dem Butanol ist aus einem Schülerversuch im Netz entnommen. Man könnte jetzt weiter optimieren, aber dazu fehlt mir der Ehrgeiz.
Die Butanol-Mischung verwende ich bislang immer, wenn es mit Wasser nicht richtig funktioniert.
Mach das! Wenn Du die beste Mischung gefunden hast, gib bitte hier Bescheid. Ideal wäre die eierlegende Wollmilchsau, die für alle Tinten passt. Es ist aber unwahrscheinlich, dass es die gibt.
Man kann die tollsten Sachen machen. Die Säure Eisessig gegen die Base Ammoniak ersetzen, die Mischungsverhältnisse ändern, Aceton oder Ethylacetat zugeben, mehr oder weniger Wasser usw.
Vielen Dank für diese imposante Vorstellung, Hermann!
Ich finde das total spannend. Selber machen könnte ich sowas nicht, da mir schlicht die Zeit fehlt. Da bleibt es wohl in Zukunft bei Küchentuch und Leitungswasser.
Allerdings ist der Unterschied in der Chromatographie mit Chromatographie-Papier im Vergleich zu Küchenkrepp, Kaffeefiltern usw. erheblich und sogar verblüffend. Für das bessere Ergebnis lohnt sich da schon die Anschaffung von Chromatographie-Papier.
Joah. Für den Hausgebrauch reicht (mir) aber auch einfaches Küchenkrepp oder Taschentuch. Da entdeckt man immer mal wieder bei Tinten Komponenten, die man ihnen im normalen Auftrag mit dem Füller gar nicht zutraut, etwa Türkisbestandteile in Pink oder dass eine braune Tinte in 4 Komponenten ausläuft etc.
Über die fortgeschrittenen Darstellungen unserer Hobbychemiker freue ich mich aber natürlich nichtsdestoweniger! Danke!
Ich habe diese Tinte vor zwei Wochen gekauft und mir gefällt die Farbe und die Schattierung ausgesprochen gut. Ich habe allerdings eine Frage zur weiteren Handhabung. Ich finde die Tinte verhältnismäßig dickflüssig (ich Schüttel vor dem Benutzen) und sie ist definitiv wasserfest (steht ja auch drauf - ich weiß nicht, wie sie sich verhält, wenn man Wasser auf Geschriebenes tropft, aber siehe unten). Ich bin froh, dass ich keinen freien Füller hatte, als ich sie gekauft habe und würde nach meinen jetzigen Erfahrungen vor der Nutzung im Füller mit Konverter zurückschrecken. Ich habe vorhin mit einer Tauchfeder (Leonardt 400 mit Oberfeder) längere Zeit damit geschrieben und es hat sich ein Filmrückstand gebildet, der mit Wasser und Küchenkrepp nicht zu entfernen ist. Bisher hatte ich nur kurz damit geschrieben und tunken, schreiben, in Wasser spülen und abwischen hatte eigentlich immer gut geklappt. Ich gehe davon aus, dass ich die Feder mit Aceton o.ä wieder sauber kriege (richtig?) aber ich würde nun nie im Leben einen Füller damit betanken... Da es hier ja aber diverse Nutzer offensichtlich schon getan haben, würde mich deren Erfahrung interessieren.
Danke,
Gruß,
Kristin
Moin, ich empfehle auch einen genauen Blick aufs Glas. R+K Dokumentus ist die dokumentenechte Linie, doch auch die sollte nicht merklich dickflüssiger als Wasser sein.
Das ist die alt-goldgrün:
Dokumentenecht sollte ds nicht draufstehen. Dickflüssig geworden kann sie sein - durch Schimmel und Gammel möglicherweise.
das hört sich für mich nicht nach der Rohrer & Klingner Alt-Goldgrün an.
Bei mir hat diese Tinte die Konsistenz von Wasser und ist nicht wasserfest. Steht auch nicht auf der Flasche.
Bist du dir sicher, dass du die Schreibtinte von R&K hast? Und nicht eine Tusche?
Gruß red
Die Frage stellte sich mir auch gleich. Meine Alt-Goldgrün war auch komplett unkompliziert. Und bei R&K kann man die Gläschen wirklich leicht verwechseln.