Blaue Tinte von den Fingern abbekommen

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GinTonic
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Re: Blaue Tinte von den Fingern abbekommen

Beitrag von GinTonic »

Selbstversuch Nr. 2

1 Finger mit Sei Boku, 1 Finger mit Lamy Blau imprägniert.

Erst normale Handwaschpaste. Die sei Boku ist ratz fatz weg. Deckt sich mit meiner Erfahrung mit der Dokumentus: Pigmenttinten scheinen recht gut von den Händen abzugehen. Vielleicht weil die farbgebende Komponente (Pigment = Partikel) nicht so schnell so weit einzieht wie Farbstoff (gelöst). Die Lamy blau geht auch teilweise ab, aber nicht so gut wie die Sei Boku. Mit etwas mehr Mühe wäre es sicher auch gegangen, aber die Kresto kolor sollte ja auch noch mal ran. Die hat den Rest in Sekundenschnelle entfernt.

Fazit: keine große Herausforderung. Ich schau noch mal in der Tintenschublade.
KaEff
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Re: Blaue Tinte von den Fingern abbekommen

Beitrag von KaEff »

@GinTonic:

Denk dran, ZEHN Finger. Mehr nicht. Und, trotz Stammzell-Medizin, die Dinger wachsen nicht nach! (sag ich auch vor Sylvester immer...) :TEUFEL:
Frank
* * *
Am Grunde der Moldau wandern die Steine. / Es liegen drei Kaiser begraben in Prag. / Das Große bleibt groß nicht und klein nicht das Kleine. / Die Nacht hat zwölf Stunden, dann kommt schon der Tag. [...] B. Brecht
GinTonic
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Re: Blaue Tinte von den Fingern abbekommen

Beitrag von GinTonic »

...Selbstversuch Nr. 3


Die weiter oben 'empfohlene' Fount India und die Faber Castell Moss Green großzügig mit Wattestäbchen auf je einen Finger appliziert und gut einziehen lassen.

Vorreinigung mit normaler Handwaschpaste, bei beiden Tinten etwa vergleichbar, es bleiben deutliche Tintenreste, die mit Wiederholung des Vorgangs sicher noch hätten reduziert werden können. Nachreinigung mit Kresto Kolor. Die Reste verschwinden fast komplett. Am Fingergelenk, wo die Haut etwas trocken ist, hält sich bei beiden (vor allem Fount India) ein hartnäckiger kleiner (eingezogener) Rest, der aber nicht so arg auffällt. Man muss dazu das Kresto allerdings schon eine Weile gut einmassieren, deutlich länger als beim Lamy Blau in Versuch 2. Allerdings habe ich hier auch eine deutlich größere Menge appliziert und länger einziehen lassen. Hm, keine standardisierten Versuchsbedingungen...
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NicolausPiscator
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Re: Blaue Tinte von den Fingern abbekommen

Beitrag von NicolausPiscator »

Nun, die Tintenblaumissgeschicke passieren, nach dem Waschen sieht es dann immer mal wieder noch schlimmer aus, meine Assoziation ist: abgestorben, schlecht durchblutet, erfroren. Da ich nicht in einem Beruf arbeite, wo die klinisch reinen Hände ein Vertrauenszeichen sind, sondern betintete Hände als Zeichen für viel Arbeit gesehen werden können, kommt es bei mir bei der Reinigung nicht so sehr auf die 100 prozentige Tintenentfernung an. ... ich habe allerdings immer wieder festgestellt, dass nach ein paar Bahnen im Schwimmbad die Tintenreste weg sind. Das liegt entweder an der langen Wasserkur oder am Chlor oder an beidem zusammen. Damit will ich nicht dazu raten, den blauen Hände mit Chlor an den Leib zu gehen!
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MarkIV
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Re: Blaue Tinte von den Fingern abbekommen

Beitrag von MarkIV »

GinTonic hat geschrieben:
21.06.2018 22:41
...Selbstversuch Nr. 3


Die weiter oben 'empfohlene' Fount India und die Faber Castell Moss Green großzügig mit Wattestäbchen auf je einen Finger appliziert und gut einziehen lassen.

Vorreinigung mit normaler Handwaschpaste, bei beiden Tinten etwa vergleichbar, es bleiben deutliche Tintenreste, die mit Wiederholung des Vorgangs sicher noch hätten reduziert werden können. Nachreinigung mit Kresto Kolor. Die Reste verschwinden fast komplett. Am Fingergelenk, wo die Haut etwas trocken ist, hält sich bei beiden (vor allem Fount India) ein hartnäckiger kleiner (eingezogener) Rest, der aber nicht so arg auffällt. Man muss dazu das Kresto allerdings schon eine Weile gut einmassieren, deutlich länger als beim Lamy Blau in Versuch 2. Allerdings habe ich hier auch eine deutlich größere Menge appliziert und länger einziehen lassen. Hm, keine standardisierten Versuchsbedingungen...
Das klingt für mich doch sehr nach Konrad Röntgen oder, passend zum Geschlecht, Marie Curie. Selbstversuche im Dienste der Wissenschaft oder des Tintenfanatismus, na ja.
Ich versuche es eher mit vermeiden als mit Selbstverstümmelung.

Und dann auch noch keine standardisierten Testbedingungen. Am Ende wächst dir auch ohne Stammzellforschung ein extra Finger. Da kann ich nur warnen, der stört bestimmt beim Schreiben.

Mark
Man muss die Steine, über die man schreibt, angefasst haben!
Hildegard Maria Rauchfuß


www.tintanium.de/@tintan.ium

Wenn ich offiziell schreibe, dann in Grün
Thom

Re: Blaue Tinte von den Fingern abbekommen

Beitrag von Thom »

MarkIV hat geschrieben:
22.06.2018 7:53
Das klingt für mich doch sehr nach Konrad Röntgen oder, passend zum Geschlecht, Marie Curie. Selbstversuche im Dienste der Wissenschaft oder des Tintenfanatismus, na ja.
Ich versuche es eher mit vermeiden als mit Selbstverstümmelung.
Nix gegen Marie Curie, aber bei letzterem schließe ich mich an.

V.G.
Thomas
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HeKe2
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Re: Blaue Tinte von den Fingern abbekommen

Beitrag von HeKe2 »

Och, wer das Risiko abschätzen kann. Das ist doch wahrer Forschergeist. :evil:

Bei einer 2%-igen Chlorbleichlauge z.B. halte ich das Risiko für vertretbar. Da hantieren viele mit höheren Konzentrationen herum (Dan Chlorix alte Rezeptur), ohne zu wissen, was die da tun.
Beste Grüße
Hermann
Thom

Re: Blaue Tinte von den Fingern abbekommen

Beitrag von Thom »

Ja, da höre ich wieder the Godfather of Forschergeist, Franz Reichelt, aber GinTonic war ja dabei, als ich hier die Cobaltchlorid-Tinte aus dem Verkehr zog. Nur ist es nicht immer so einfach. :)
GinTonic
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Re: Blaue Tinte von den Fingern abbekommen

Beitrag von GinTonic »

War das nicht die Firma mit den angeblich natürlichen Inhaltsstoffen? Die hatten da ja erst mal verschissen bei mir. Und nun hab ich von denen 3 Tinten im Schrank stehen. Nicht ganz konsequent. Aber hoffentlich ohne Kobaltchlorid...

Ach, und simulierte Tintenunfälle und deren Beseitigung zähle ich noch nicht zur Selbstverstümmelung.
Thom

Re: Blaue Tinte von den Fingern abbekommen

Beitrag von Thom »

Ich habe schon eine etwaige Vorstellung, was Du in Wirklichkeit drauf hast, aber auch, dass Du im Schreibgeräteforum damit massiv in der Minderheit bist. Geht auch nicht um Firmen (z.B. werden synth. Reaktivfarbstoffe im professionellen Textildruck verwendet, mit Arbeitsschutz-Richtlinien etc.), die Tinten kommen sowieso aus allen Ecken der Welt im Forum an. Aber auch in der EU fallen die nicht unter die Kosmetikverordnung.

V.G.
Thomas
KaEff
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Re: Blaue Tinte von den Fingern abbekommen

Beitrag von KaEff »

Warum fällt mir gerade der Lutschparagraph ein... (aka DIN EN 71-3)?
Frank
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Thom

Re: Blaue Tinte von den Fingern abbekommen

Beitrag von Thom »

Praktisch trifft das für Else Maries berühmte Rote Beete-Tinte zu. Lutsch doch mal an einer ESSRI
(wenn Dich der Phenolgestank nicht stört). :)
KaEff
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Re: Blaue Tinte von den Fingern abbekommen

Beitrag von KaEff »

Danke, Thom.

Ich überlege gerade, was mir lieber ist... Eine ESSRI, die wohl tierisch nach Phenol stinkt und das auch wahrscheinlich an die Umgebung freisetzt (Phenol: Dampfdruck 0,2 hPa bei 20 C°, laut wikipedia) oder eine Co-II-Lösung, die als solche weniger vermeintlich "aufdringlich" ist...

Bei unsachgemäßer Anwendung halte ich beides für problematisch. Phenol gilt laut SDB als mutagen (H-Satz 341). Aber, das Cobalt-II-Chlorid kann noch ein wenig mehr in diese Richtung...
Gehört also beides besser nicht in die Pfoten gewisser Personen. Und, ehrlich gesagt auch nicht auf denen von Experten zu Testzwecken appliziert... ;-) Und, gelutscht beides sowieso nicht, da nuckel ich lieber am Mutterkorn... Dient natütlich nur der Migräne-Prophylaxe :-p
Frank
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Thom

Re: Blaue Tinte von den Fingern abbekommen

Beitrag von Thom »

KaEff hat geschrieben:
24.06.2018 16:00
...da nuckel ich lieber am Mutterkorn...
Genau, da kriegt sogar das leere Blatt Sheen. ESSRI ist ein bisschen traditionell unterwegs, mehr als 0,1% Phenol wird's wohl nicht sein. Bei sachgerechter Verwendung geht das schon. Cobaltchlorid geht aber garnicht.

V.G.
Thomas
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