Die Tinte der Woche (2018)

[Knorzenbach]

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Liebe Freunde alles Schönen und Guten,

meine Grünfindung ist wohl noch immer nicht abgeschlossen. Eigentlich wollte in Anschluß von Nilsens Solferino dieselbe Tinte mit meiner Methode der Anschauung nachschieben. Aber jetzt ist mir die Smaragdgrün von Rohrer und Klingner dazwischen geraten; sie hat sich geradezu aufgedrängt. Sie wurde in den Reviews von Ex Libris und agnoeo bereits beschrieben. Die Tinte ist türkisfarben mit einem grünen Unterton.
Der Sailor mit seiner Fude de Mannen bringt den Farbton so richtig hell zum Leuchten. Der Lindauer mit seiner M-Feder bringt für meine Wahrnehmung etwas mehr Grünanteil auf das Papier. Der Nemosine mit seine extrafeinen Feder wird wieder heller in der Farbe. Aber groß sind die Unterschiede nicht.

Das shading ist bei allen drei Füllern verhalten. Die Bezeichnung „Smaragd“ trifft den Farbton nicht so ganz. Smaragde sind in der Regel „grüner“, also mit weniger Türkisanteil. Sei´s drum. Das frische Blaugrün vermag zu begeistern, und das ist die Hauptsache. Beim Zeichnen ergeben sich tolle Effekte, wenn die Tinte mit anderen kombiniert wird. Und zum Schreiben taugt sie sowieso, da sie nicht ganz so hell ist wie die Edelstein Jade von Pelikan.

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Frische Grüße,
Tomm

[NicolausPiscator]

Ja, das das finde ich auch, dass sie mit dem Fude de Mannen am interessantesten herüberkommt. Am interessantesten für mich dort, weil ich Kontraste gerne mag, wo sie besonders dick und dadurch dunkel aufgetragen ist. Bei mir wird es in der nächsten Woche irgendwie frisch aber auch wieder historisch, konservativer und ernster.

[NicolausPiscator]

Nach langer Abstinenz habe ich die JFK von Montblanc für die 24. Kalenderwoche herausgeholt. Warum ich sie mir damals kaufte, kann ich gar nicht mehr genau sagen, nur das eine: Je länger ich sie habe, desto besser gefällt sie mir. Richtig spektakulär fand ich sie nicht (und das finde ich noch immer) und blau-schwarz wird sie auch nicht mehr, aber sie ist für mich auf eine sehr direkte Art ernst und verlässlich und zeigt interessante Tiefe. Genuss auf den zweiten Blick; ein Kontrast zur Solferino in der vergangenen Woche.

KW 24/2018-Montblanc JFK

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[Knorzenbach]

Ich denke, dunkelblauer geht´s nicht. Und dadurch, daß die Rottöne fehlen, strahlt sie eine gewisse Würde und Strenge aus. "Keine Kompromisse", das fällt mir dazu ein. Grundsolide. Ja, eine Tinte für den zweiten Blick.
Gruß
Tomm

[NicolausPiscator]

dunkelblauer geht´s nicht

Jup, das trifft den Nagel auf den Kopf!

[Knorzenbach]

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Liebe Freunde alles Schönen und Guten,

nach einer Woche Verspätung möchte ich heute die Rohrer & Klingner Solferino nachreichen, die Nils schon vorgestellt hat. Ich denke, das ist eine wunderbare Ergänzung zum folded pen. Ich habe ehrlich gesagt Bauklötze gestaunt, was dabei herausgekommen ist.
Wir sehen eine lila-violette Tinte, die es in sich hat. So ein Chamäleon habe ich noch nicht erlebt.
Lassen wir zunächst die Füller sprechen.
Der Pilot mit seiner Kalligraphiefeder bringt, wie so oft, die Tinte zum Leuchten. Alle pinken und blauen Töne, die die Tinte hergibt, sind hier versammelt. Es entsteht vor dem Auge ein reines Lila.
Der Jinhao 195 mit seiner Medium-Feder zeigt ein komplett anderes Bild: Die Rottöne sind weg, und wir stehen erstaunt vor einer violetten Tinte. Und dabei habe ich den Jinhao über eine A4 Seite lang eingeschrieben.
Ich hätte gedacht, daß der Kaweco Student mit seiner EF-Feder ein ähnliches Ergebnis wie der Jinhao zeigt, aber nein. Wieder überrascht stelle ich fest, daß der Kaweco sich vielmehr an den Fude-Sailor annähert. Gut, die Kaweco-EF ist keine japanische EF, aber dennoch ist das Ergebnis erstaunlich. Und der Unterschied in der Strichstärke zum Jinhao 195 ist nun auch nicht sonderlich groß. Aber dennoch ist der Unterschied frappierend. Man könnte meinen, in den drei Füllern steckten drei verschiedene Tinten.
Blicken wir doch mal zwei Wochen zurück auf die Vorstellung von Nicolaus Piscator. Wenn ich mir sein Foto anschaue, dann frage ich mich, ob seine Solferino mit der hier gezeigten irgendwas zu tun hat. Dort ist eindeutig mehr Blauanteil vorhanden, am ehesten noch vergleichbar mit dem Ergebnis des Jinhao 195. Eigentlich ist nur der Schimmer von Pink zu Blau beiden gemeinsam.
Alles in allem ein sehr divergenter, aber dennoch interessanter Befund.

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Sonnige Grüße,
Tomm

[NicolausPiscator]

Dein Ergebnis und Dein Bild sind erstaunlich! Gerad das des Jinhaos. Mein Bild war nicht so dolle, da kommt nur andeutungsweise die Pracht durch, die Solferino hat: Strahlend wie Bougainvillen es manchmal haben.

[NicolausPiscator]

Ja, bevor der Tag zu Ende geht, schicke noch die Tinte der Woche ins Forum, die Montblanc Emerald wird mich in der 25. KW begleiten. Gewissermaßen respondiere ich da auf Tomms Rohrer & Klingners Smaragdgrün, aber der Anlass ist der, dass sie mich, nachdem ich sie mir besorgt hatte, diese Wochenende neugierig geworden war. Das Ergebnis ist, jedenfalls bis jetzt, dass es keinen Anlass für Neugierde gibt, weil ich die Farbe langweilig finde. Unter Emerald stelle ich mir etwas anderes vor, mehr Pracht, weniger Blässe, Überzeugungskraft, die klar ist. Klar ist die Farbe schon, aber nicht überzeugend. Aber überzeugt Euch selbst:

KW 25/2018-Montblanc Emerald

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[Füchschen]

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Liebe Freunde alles Schönen und Guten,

nach einer Woche Verspätung möchte ich heute die Rohrer & Klingner Solferino nachreichen, die Nils schon vorgestellt hat. Ich denke, das ist eine wunderbare Ergänzung zum folded pen. Ich habe ehrlich gesagt Bauklötze gestaunt, was dabei herausgekommen ist.
Wir sehen eine lila-violette Tinte, die es in sich hat. So ein Chamäleon habe ich noch nicht erlebt.
Lassen wir zunächst die Füller sprechen.
Der Pilot mit seiner Kalligraphiefeder bringt, wie so oft, die Tinte zum Leuchten. Alle pinken und blauen Töne, die die Tinte hergibt, sind hier versammelt. Es entsteht vor dem Auge ein reines Lila.
Der Jinhao 195 mit seiner Medium-Feder zeigt ein komplett anderes Bild: Die Rottöne sind weg, und wir stehen erstaunt vor einer violetten Tinte. Und dabei habe ich den Jinhao über eine A4 Seite lang eingeschrieben.
Ich hätte gedacht, daß der Kaweco Student mit seiner EF-Feder ein ähnliches Ergebnis wie der Jinhao zeigt, aber nein. Wieder überrascht stelle ich fest, daß der Kaweco sich vielmehr an den Fude-Sailor annähert. Gut, die Kaweco-EF ist keine japanische EF, aber dennoch ist das Ergebnis erstaunlich. Und der Unterschied in der Strichstärke zum Jinhao 195 ist nun auch nicht sonderlich groß. Aber dennoch ist der Unterschied frappierend. Man könnte meinen, in den drei Füllern steckten drei verschiedene Tinten.
Blicken wir doch mal zwei Wochen zurück auf die Vorstellung von Nicolaus Piscator. Wenn ich mir sein Foto anschaue, dann frage ich mich, ob seine Solferino mit der hier gezeigten irgendwas zu tun hat. Dort ist eindeutig mehr Blauanteil vorhanden, am ehesten noch vergleichbar mit dem Ergebnis des Jinhao 195. Eigentlich ist nur der Schimmer von Pink zu Blau beiden gemeinsam.
Alles in allem ein sehr divergenter, aber dennoch interessanter Befund.

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2018_06_17_R&K_Solferino04_red.jpg

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Sonnige Grüße,
Tomm

Ich dachte es läge an mir das bei mir zwei Farbtöne sind.
In meinem Sailor mit MF fließt sie wie im Jinhao. Aus dem WingSung 3008 mit F-Feder so wie alle anderen.

[Knorzenbach]

@ Nils
Ich habe jetzt einige Montblanc-Tinten in Deinen Präsentationen kennengelernt, und der Grundtenor ist für mir mich bei allen Tinten eine Art Solidität, ja nicht zu sehr Farbe zeigen. Zurückhaltung ist angesagt. Coolness. Business. Das fällt mir dazu ein. Leuchtefarben sollen andere Hersteller machen. Und die gibt es, Gottseidank.

@Füchschen

Die unterschiedlichen Farbtöne liegen bestimmt nicht an Dir, dafür kannst Du nichts, aber an den Füllern, und wie sie mit der Tinte umgehen. Oder, wie die Tinte mit den Füllern umgeht, weiß man´s? Aufschlußreich war diese Tinte der Woche allemal!

Gruß,
Tomm

[NicolausPiscator]

Liebe Tomm, bei der Emerald sehe ich das ähnlich wie Du! Aber auf die Palmgrün trifft das gar nicht zu und ein paar andere auch nicht.

[Knorzenbach]

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Hallo liebe Freunde alles Schönen und Guten,

für die 26. Kalenderwoche habe ich eine sommerliche Tinte ausgesucht, die den Sonnenuntergang thematisiert. Sie wurde von Mark IV 2016 und von Ex Libris 2018 ausführlich vorgestellt. Für mich wird diese orangefarbene Tinte der Einstieg in die Welt der Rot- und Brauntöne. Wieso braun? Das werden wir gleich sehen.

Lassen wir die Schreibgeräte sprechen.

Als erstes der Sailor mit seiner aufgebogenen Feder. Mittlerweile ist er der verläßlichste unter den Füllern, weil er bis jetzt noch jede Tinte zum Leuchten gebracht hat, daß es eine wahre Freude ist. So auch hier. Der Schimmer ist einigermaßen verhalten, und da, wo die Feder Halt macht, ist lediglich ein dunkleres Orange wahrnehmbar. Ein kleiner Hinweis, was dem Orange beigemischt ist, sehen wir am „S“ des Wortes „Sailor“, beim Anschreiben. Alles in allem leuchtet die Sonne noch, gerade noch.

Der Xezo mit seiner Medium-Feder zeigt ein anderes Bild. Das leuchtende Orange ist weg, und das überrascht nicht. Hier ist die Sonne bereits knapp unter dem Horizont. Alles eine Spur dunkler. Es kommen mehr Rot- und Brauntöne ins Spiel, was sich auch im verstärkten shading bemerkbar macht.

Für den „feinen“ Bereich benutze ich heute den Pilot FP 78 G mit einer standardmäßigen EF-Feder, die den Vergleich mit einer ultra extra feinen nicht scheuen braucht. Wir bewegen uns hier im Bereich von 0,1 mm Strichstärke. Weniger geht nicht. Frühere Erfahrungen haben gezeigt, daß die feinen Federn helle Farbtöne nicht wiedergeben. So auch hier. Die Tendenz geht zu rot. Ein shading ist bei dieser Strichstärke nicht mehr zu sehen.

Eine schöne, warme Tinte. Das Orange wird in einer Medium-Feder leicht mit braun abgedunkelt, so daß die Tinte zum Schreiben sehr wohl taugt.

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Sommerliche Grüße,
Tomm

[NicolausPiscator]

Oh, bei Dir wird es orange-rot in der kommenden Woche! Mich erinnert die Diamine Sunset weniger an einen Sonnenuntergang als vielmehr an Kulinarisches mit Blutorangen als Zutat. Sie hat für mich etwas appetitliches an sich. Meine Tinte wird mich, dem Ort nach, zum Sonnenaufgang führen.

[Knorzenbach]

Japan?

Gruß
Tomm

[NicolausPiscator]

Nein, Japan grundsätzlich immer gerne, aber dieses Mal wird es exotischer: Indien.