Tenryu hat geschrieben: ↑04.07.2018 20:18
Eine interessante Frage, die sich m.E. aber nicht zuverlässig beantworten läßt.
Man müßte dazu ein neues Glas mit einem alten vergleichen bzw. eine neue mit einer alten Schrift. Flüssige Tinte kann mit Sauerstoff und Licht reagieren; Chemikalien in der Tinte können miteinander reagieren oder zerfallen. Tinte kann mit Stoffen im Papier und Luftfeuchtigkeit, Sauerstoff u.s.f. reagieren. Wie will man unterscheiden ob, die Tinte damals schon so aussah wie sie heute ausschaut? Auch die Erinnerung ist in dem Fall keine wirklich zuverlässige Größe.
Man hätte früher die alte Tinte neu auftragen und fotografieren müssen, und müßte das gleiche mit derselben Kamera mit der neuen Tinte machen, wobei man sicher sein muß, daß die Kamera inzwischen nicht auch gealtert ist und andere Farben aufnimmt als früher.
Die zuverlässigste Methode, es herauszufinden, ist, den Hersteller zu fragen, ob er die Rezeptur verändert habe.
Also mit Teilen der Fragen bzw. Fragestellungen kann ich, vielleicht, weiterhelfen.
Die 4001 Violett eignet sich sehr gut für Kalligraphien. Zumindest für den Federpark den ich so verwende, liegt sie sehr gut and er Feder und fließt schön beständig. Kombiniert mit dem Preis für ein Glas, habe ich halt mehr als eines und natürlich haben die alle verschiedene Kaufdaten. Leider bin ich nicht "zum aufs Papier" malen gekommen. Sprich einen präsentablen, digitalen Vergleich bekomme ich so schnell nicht hin.
Ich habe jetzt nur aus vier verschiedenen Gläsern, alle verschiedene Füllstände, das älteste Glas ist geschätzt 10 Jahre alt, jeweils einen Strich mit einer 1.9er Sonnecken Feder gezogen, um die Farbe vergleichen zu können.
Die Älteste ist, im ersten Eindruck, die Dunkelste, was für mich einleuchtend erschien, zehn Jahre sind viel und ich öffne die Gläser regelmäßig. Dazu, wenn ich schreibe, bleibt das Glas meist offen. Alles in Allem sind das aber Nuancen. Gerade die beiden jüngsten Gläser kann ich nicht auseinander halten. Beide liegen vom Kaufdatum her ungefähr 18 Monate auseinander, wie geschrieben, mein letztes Glas ist aus dem Februar.
Worauf ich hinaus will, ja, Sauerstoff, Licht und Kontakt mit der eingetauchten Feder, alles das beeinflusst die Tinte. Aber mir scheint, der Effekt/Einfluß auf gerade diese Tinte ist nicht so wirklich groß, zumindest in der Verwendung wie ich sie benutze.
Ich habe dann auch noch verschiedene Scans und Originale verglichen, dass deckt sich mit dem, was ich erwartet habe oder eigentlich auch schon wußte. Alterung und Farbveränderung durch Lagerung sind mit der Tinte kein Thema. Ich konnte anhand der Bögen nicht sagen wie alt sie sind. Ich kann das eher an meiner Schrift erkennen, als am Farbton der Tinte.
Am Ende, sollte Pelikan etwas verändert haben, wird es wohl ein Geheimnis bleiben. Selbst bei Nachfragen zu offensichtlichen Änderungen auf dem Treffen bei Pelikan, in dem Fall die 4001 BlauSchwarz, hüllte man sich in diskretes Schweigen.
Mark