Die Tinte der Woche (2018)
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- Knorzenbach
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Re: Die Tinte der Woche (2018)
Hier, zur Bestätigung der oben gemachten Beobachtungen, ein in einem Zug vollgeschriebenes Blatt mit der Color Verse Golden Record. Ich denke, man erkennt sehr gut das Hellerwerden von oben nach unten. Der Füller ist dieses Mal ein MM Dolce Vita Federico mit einer F-Feder.
Gruß
Tomm
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- NicolausPiscator
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Re: Die Tinte der Woche (2018)
Jup! Genau das, so extrem habe ich das noch bei keiner anderen Tinte erlebt. Wenn man den Effekt mag. In Ordnung. Es gibt dem Schriftbild mehr Dynamik und Lebhaftigkeit. Ich finde aber, dass das shading und der sheen dafür ausreichen.
Re: Die Tinte der Woche (2018)
Ist ja ein abgefahrenes PhänomenNicolausPiscator hat geschrieben: ↑15.07.2018 14:06vom dunkel zum heller Werden beim Schreiben der Colorverse beschreibst


Die Suchfunktion habe ich hierzu schon bemüht... habe aber auf Anhieb nix gefunden. Weiß jemand von Euch Tinten - Entusiasten etwas darüber?
Ich kann nicht mehr nachvollziehen, wie ich ohne Füllfederhalter, dafür mit ca. fünf bis zehn verschiedenen '0815' - Schreibern am Tag leben konnte! 

- NicolausPiscator
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Re: Die Tinte der Woche (2018)
Ich vermute Oxidation, aber das müssten unsere Chemiker und Tintenexperten besser beantworten können. Bei einigen, vor allem gelben Tinten kenne ich das Phänomen.
Re: Die Tinte der Woche (2018)
Beim ersten Absatz tippe ich eher auf Farbstoffkonzentration durch Wasserverdunstung im Tintenleiter.
V.G.
Thomas
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- NicolausPiscator
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Re: Die Tinte der Woche (2018)
Ah! Danke, aber seltsam, diese Konzentration passiert nicht bei jeder Tinte in dem gleichen Stift...
- NicolausPiscator
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Re: Die Tinte der Woche (2018)
So, nun ist die Tinte der Woche für die KW 29 auch bereit: Colorverse "String", die mit dem kleinen Anhängsel "Brane" zu einer Zweitintenfarbenkombination vom Hersteller vereinigt wurde.
Die Tinte habe ich nun noch nicht so lange, habe aber ein paar Anläufe schon hinter mir, bei denen ich mich frage, ob die Tinte in den Standard aufgenommen werden kann. Es sieht, vorweg gesagt, danach aus, dass das nicht der Fall sein wird. Das Dunkeln beim Anschreiben und Hellerwerden beim Weiterschreiben dieser Tinte nervt mich, was sie für mich nicht alltagstauglich macht.
Dennoch finde ich, dass sie etwas faszinierendes an sich hat: Irgendetwas warmes, wenngleich irgendwie chemisches, auch animalisches, schwer auszudrücken. Dabei ist sie manchmal richtig golden, was ich dann gerne mag, vor allem in meinem Bild das Ende beim großen S von String, ein sehr schönes shading, da ist sie wohlwollend. Aber wenn sie sehr dicht ist, wie beim C von Colorverse oder unten, dann ist sie sehr dunkel und wirkt morastisch unheilverheißend.
Die Brane habe ich mit der wohlgekannten Spitzfeder von Soennecken (111, EF) dazugeschrieben. Man kann da wenig von ihr erkennen, aber bei ihr stört mich auch der blaue Glitzer wirklich sehr.
Die Tinte habe ich nun noch nicht so lange, habe aber ein paar Anläufe schon hinter mir, bei denen ich mich frage, ob die Tinte in den Standard aufgenommen werden kann. Es sieht, vorweg gesagt, danach aus, dass das nicht der Fall sein wird. Das Dunkeln beim Anschreiben und Hellerwerden beim Weiterschreiben dieser Tinte nervt mich, was sie für mich nicht alltagstauglich macht.
Dennoch finde ich, dass sie etwas faszinierendes an sich hat: Irgendetwas warmes, wenngleich irgendwie chemisches, auch animalisches, schwer auszudrücken. Dabei ist sie manchmal richtig golden, was ich dann gerne mag, vor allem in meinem Bild das Ende beim großen S von String, ein sehr schönes shading, da ist sie wohlwollend. Aber wenn sie sehr dicht ist, wie beim C von Colorverse oder unten, dann ist sie sehr dunkel und wirkt morastisch unheilverheißend.
Die Brane habe ich mit der wohlgekannten Spitzfeder von Soennecken (111, EF) dazugeschrieben. Man kann da wenig von ihr erkennen, aber bei ihr stört mich auch der blaue Glitzer wirklich sehr.
Re: Die Tinte der Woche (2018)
Wenn es am Füllfederhalter liegt, dann stört das den Hersteller natürlich nicht. Danke Euch für die Infos!
Ich kann nicht mehr nachvollziehen, wie ich ohne Füllfederhalter, dafür mit ca. fünf bis zehn verschiedenen '0815' - Schreibern am Tag leben konnte! 

Re: Die Tinte der Woche (2018)
Wenn das sowas wie Oxidation in so kurzer Zeit wäre, würde ich das auch auf dem Papier (in etwas längerem Zeitraum) erwarten, die Feuchtigkeit bekommt die Tinte schon aus der Luft. Da müsstet Ihr die Farbentwicklung der Schriftzüge in den nächsten Monaten mal beobachten.
- Knorzenbach
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Re: Die Tinte der Woche (2018)
@ Thom
Das ist kein Problem, da ich meine Tintenbetrachtungen archiviere. Da kann ich in einigen Wochen noch mal Feedback geben.
@ Nicolaus Piscator
Das mit dem dunklen Anschreiben kenne ich aus eigener Erfahrung. Aber so dunkel? Und so hell nach kurzer Zeit? Das ist schon erstaunlich! Ich kenne die String nicht, aber nach dieser Präsentation würde sie wohl auch bei mir keinen Eingang finden. Zum Schreiben jedenfalls nicht, zum Zeichnen vielleicht.
Gruß
Tomm
Das ist kein Problem, da ich meine Tintenbetrachtungen archiviere. Da kann ich in einigen Wochen noch mal Feedback geben.
@ Nicolaus Piscator
Das mit dem dunklen Anschreiben kenne ich aus eigener Erfahrung. Aber so dunkel? Und so hell nach kurzer Zeit? Das ist schon erstaunlich! Ich kenne die String nicht, aber nach dieser Präsentation würde sie wohl auch bei mir keinen Eingang finden. Zum Schreiben jedenfalls nicht, zum Zeichnen vielleicht.
Gruß
Tomm
- NicolausPiscator
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Re: Die Tinte der Woche (2018)
Bei mir dunkelt sie nicht nach.
Re: Die Tinte der Woche (2018)
Meine Brane hat lediglich einen klitzekleinen Glitzerfleck am Glasboden, dementsprechend ist beim Endergebnis nichts von Glitzer zu sehen, was ich persönlich aber auch nicht als Verlust empfinde, im Gegenteil.NicolausPiscator hat geschrieben: ↑15.07.2018 17:35Die Brane habe ich mit der wohlgekannten Spitzfeder von Soennecken (111, EF) dazugeschrieben. Man kann da wenig von ihr erkennen, aber bei ihr stört mich auch der blaue Glitzer wirklich sehr.
Da habe ich wohl entweder einen Ausrutscher erwischt oder die Glitzermenge schwankt generell je nach Exemplar.
Axel
- NicolausPiscator
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Re: Die Tinte der Woche (2018)
Das ist interessant, bei mir ist heftig viel Glitzer drin! Ohne den Glitzer fände ich das Grün richtig schön. Es ist eigentlich auch der Grund, weshalb mich das Tintenbouquet überhaupt interessiert hat. Aber ganz unabhängig davon, haben die Leute von Colorverse das Tintenpaket sehr nett und unterhaltsam gestaltet. Ich weiß ja, aus welchen Gründen sowas unter anderem gemacht wird, freue mich aber dennoch darüber, weil es einfach auch etwas - in diesem Fall etwas verspieltes - anderes ist.
- Knorzenbach
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Re: Die Tinte der Woche (2018)
Hallo liebe Freunde alles Schönen und Guten,
für die Kalenderwoche 30 stelle ich eine „ehrliche“ Tinte vor, die ihrem Namen vollauf gerecht wird: die Aubergine von de Atramentis. Sie hat kein sheen, wenig shading. Kerzengeraderaus. Und ist daher auch simpel. Keine Aufregung. Eine dunkelviolette Tinte ohne Schnörkel.
Der Sailor Profit mit Kalligraphiefeder tut sein Bestes. Ein Leuchten kommt kaum zustande, weil die Tinte einfach zu dunkel ist. Das ist wohl auch so intendiert.
Der Jinhao 159 unterscheidet sich kaum von der Präsentation des Sailor. Er bringt denselben dunklen Farbton auf das Papier.
Der Pilot Prera dagegen läßt mit seinem feinen Strich den Rotton im Violett etwas vermissen. Das überrascht nicht. Daher kommt die Aubergine etwas kühler daher.
Für mich ist die Tinte einigermaßen problematisch, weil sie enorm dünnflüssig ist. Das sehe ich am Prera-Piloten. Normalerweise ist der Strich dünner als hier. Auch beim Jinhao mit seiner Medium-Feder habe ich den Eindruck, daß mit der Tinte die Feder einen B-Charakter annimmt. Zum Schreiben ist die Aubergine sicherlich bestens geeignet, da sie trotz ihres satten Flussen nicht ausfranst oder durchblutet. Zum Zeichnen muß man sich wohl überlegen, welchen Füller mit welcher Feder man einsetzt.
Diese Tinte wurde bereits zwei Mal in den Reviews vorgestellt, einmal von „Limit“ 2013 und neuerlich von „Exlibris“ 2018. Die Unterschiede dort sind erheblich. Die Betrachtung von „Limit“ fällt wesentlich heller aus. Mein Ergebnis deckt sich mit dem Review von „Exlibris“, der die dunkle Seite der Tinte hervorgehoben hat. Möglicherweise wurde seit 2013 die Rezeptur geändert. Eines muß ich sagen: der Farbton ist voll getroffen. Wie die Haut einer Eierfrucht.
Gruß aus dem sonnigen Baden
Tomm