Hallo zusammen,
habe heute soeben ein Fläschen Dokumententinte De Atramentis WS8 in Blau von Rolf Thiel bekommen.
Hier ein Kurztest:
- Farbe etwas blass, beim Anschreiben in etwa Diamine Mediterranian Blue, wird aber dann nach dem Trocknen heller...himmelblau? Taubenblau? Siehe Bild.
- Trocknet extrem schnell und zieht sofort in das Papier ein.
- Sehr "flüssig", d.h. sehr guter Tintenfluß, zusammen mit dem schnellen Einziehen sorgt das aber für ein recht breites Schriftbild.
- Last but not least das Wichtigste: absolut wasserfest!
Habe hier mal zwei Bilder hochgeladen mit den von mir derzeit verwendeten blauen Tinten, dahinter die verwendete Federstärke (allesamt Pelikan M600).
Zum Einen sieht man die unterschiedlichen Blautöne im direkten Vergleich, zum Anderen was davon noch übrig bleibt, wenn man das Blatt danach mit warmen Leitungswasser abspült.
The winner is: de Atramentis....
Gruß Günther
De Atramentis Dokumententine WS8 in Blau
Moderatoren: MarkIV, Zollinger, desas, Linceo, Lamynator, JulieParadise, HeKe2
Re: De Atramentis Dokumententine WS8 in Blau
Sehr anschaulich!
Vielen Dank, Günther.
Die WS8 kommt ja richtig "fett" und in einem schönen hellen aber nicht verwaschenen Farbton. Die übrigen, mit Feder M geschriebenen Tinten, wirken dagegen sehr mager.
Die Cosmic Cobalt, finde ich, hat aber auch etwas.
Vielen Dank, Günther.
Die WS8 kommt ja richtig "fett" und in einem schönen hellen aber nicht verwaschenen Farbton. Die übrigen, mit Feder M geschriebenen Tinten, wirken dagegen sehr mager.
Die Cosmic Cobalt, finde ich, hat aber auch etwas.
Gruß
Gerhard
Gerhard
Re: De Atramentis Dokumententine WS8 in Blau
Auch wenn die Tinte dokumentenecht ist. Aber 22,50 Euro für 32ml ist kein Pappenstiel. Wie sich wohl die Tinte im Vergleich mit der Noodler´s ink "The Iron Chancellor" schlägt? Die ist mit 14,90 Euro für 90ml deutlich günstiger und soll ebenfalls dokumentenecht sein.
Gruß
Gerhard
Gruß
Gerhard
Gruß
Gerhard
Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt!
Gerhard
Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt!

Re: De Atramentis Dokumententine WS8 in Blau
Hallo,
genau das ist der Knackpunkt....die Noodlers "soll" dokumentenecht sein. Dokumentenechtheit ist eine getestete und bescheinigte Eigenschaft. Eine Tinte wird nicht per se dokumentenecht, nur weil sie wischbeständig oder lichtecht ist, oder weil der Hersteller so ein undefinierbares Zeug wie "bulletproof" (typisch amerikanisch...kugelsicher...) draufschreibt.
Nennt sich eine Tinte "dokumentenecht" so MUSS sie die Forderungen nach ISO 12757-2 erfüllen. Und diese Eigenschaften, das weiß ich aus erster Hand von Montblanc, müssen unabhängig vom Hersteller getestet werden. Im Falle des ebenfalls als dokumentenecht bescheinigten Montblanc Blauschwarz macht das die Bundesanstalt für Materialprüfung (BAM). Wenn die Tinte diese Tests besteht, darf sie dokumentenecht genannt werden. Und das trifft dann auch für die De Atramentis WS8 zu. Und diese Tests kosten Geld.
Ich denke kaum, daß Noodlers, ohne die Qualität deren Tinten in Frage stellen zu wollen, solche Zertifizierungen vorweisen kann. Und sagen sie auch, daß ihr "Eternal Black" selbst einen Atombombeneinschlag überstehen kann...sie ist nicht dokumentenecht im Sinne der ISOP 12757-2, sofern sie das nicht vorweisen kann...
Also, offizielle, amtliche Dokumente dürfen also nur mit solchen Tinten gezeichnet werden. Ebenso Schecks etc..
Montblanc Blauschwarz ist eisengallushaltig. Und ich habe in meinem Pelikan M605 festgestellt, daß nach zugegebenermaßen vernachlässigter Reinigung, der Kolben bei jeder Füllung immer schwergängiger wurde. Die De Atramentis dagegen ist eine reine Farbstofftinte, ohne Eisengalluszusätze. Auch kommt sie im Gegensatz zu Noodlers-Tinten ohne cellulose-reaktive Verbindungen aus, die ja bekanntlich mit Papier, dem Smoking-Hemd aus Baumwolle von Armani, aber noch schlimmer, auch mit Celluloid oder Celluloseacetat der Füllhalter reagieren...
Demzufolge ist es eine völlig unproblematische dokumentenechte Tinte. Und deren Entwicklung und Tests kosten Geld. Ebenso der hochwertige Farbstoff. Und diese Investitionen will Herr Jansen natürlich auch wieder reinbringen. Und da der Absatz nicht gerade riesig sein wird, muß das eben über den Preis geregelt werden.
Und der Verbrauch wird sich beim Normalschreiber eh in Grenzen halten, da ich denke, daß die meisten damit wirklich nur signieren..und nicht die Liebesbriefe an die Angebetete für die Ewigkeit erhalten wollen, oder?
Gruß Günther
genau das ist der Knackpunkt....die Noodlers "soll" dokumentenecht sein. Dokumentenechtheit ist eine getestete und bescheinigte Eigenschaft. Eine Tinte wird nicht per se dokumentenecht, nur weil sie wischbeständig oder lichtecht ist, oder weil der Hersteller so ein undefinierbares Zeug wie "bulletproof" (typisch amerikanisch...kugelsicher...) draufschreibt.
Nennt sich eine Tinte "dokumentenecht" so MUSS sie die Forderungen nach ISO 12757-2 erfüllen. Und diese Eigenschaften, das weiß ich aus erster Hand von Montblanc, müssen unabhängig vom Hersteller getestet werden. Im Falle des ebenfalls als dokumentenecht bescheinigten Montblanc Blauschwarz macht das die Bundesanstalt für Materialprüfung (BAM). Wenn die Tinte diese Tests besteht, darf sie dokumentenecht genannt werden. Und das trifft dann auch für die De Atramentis WS8 zu. Und diese Tests kosten Geld.
Ich denke kaum, daß Noodlers, ohne die Qualität deren Tinten in Frage stellen zu wollen, solche Zertifizierungen vorweisen kann. Und sagen sie auch, daß ihr "Eternal Black" selbst einen Atombombeneinschlag überstehen kann...sie ist nicht dokumentenecht im Sinne der ISOP 12757-2, sofern sie das nicht vorweisen kann...
Also, offizielle, amtliche Dokumente dürfen also nur mit solchen Tinten gezeichnet werden. Ebenso Schecks etc..
Montblanc Blauschwarz ist eisengallushaltig. Und ich habe in meinem Pelikan M605 festgestellt, daß nach zugegebenermaßen vernachlässigter Reinigung, der Kolben bei jeder Füllung immer schwergängiger wurde. Die De Atramentis dagegen ist eine reine Farbstofftinte, ohne Eisengalluszusätze. Auch kommt sie im Gegensatz zu Noodlers-Tinten ohne cellulose-reaktive Verbindungen aus, die ja bekanntlich mit Papier, dem Smoking-Hemd aus Baumwolle von Armani, aber noch schlimmer, auch mit Celluloid oder Celluloseacetat der Füllhalter reagieren...
Demzufolge ist es eine völlig unproblematische dokumentenechte Tinte. Und deren Entwicklung und Tests kosten Geld. Ebenso der hochwertige Farbstoff. Und diese Investitionen will Herr Jansen natürlich auch wieder reinbringen. Und da der Absatz nicht gerade riesig sein wird, muß das eben über den Preis geregelt werden.
Und der Verbrauch wird sich beim Normalschreiber eh in Grenzen halten, da ich denke, daß die meisten damit wirklich nur signieren..und nicht die Liebesbriefe an die Angebetete für die Ewigkeit erhalten wollen, oder?
Gruß Günther
Re: De Atramentis Dokumententine WS8 in Blau
Prinzipiell hast du vollkommen recht. Allerdings stellt sich mir dann die Frage, wie sah es mit Urkunden aus, bevor es dokumentenechte Tinte gab?Niagara Falls hat geschrieben: Also, offizielle, amtliche Dokumente dürfen also nur mit solchen Tinten gezeichnet werden. Ebenso Schecks etc..
Heutzutage werden Verträge, Dokumente, Schecks usw. mit Kugelschreiber, Filzschreiber, Rollerballstiften unterschrieben und kaum einer kümmert sich darum, ob diese Stifte auch mit dokumentenechten Minen bestückt sind. Auch bin ich mir nicht sicher, ob z.B. die Tinte in Tintenstrahldruckern und Laserdruckern dokumentenecht ist.
Ich denke durchaus, daß dokumentenechte Tinte nicht nur für Unerschriften und Signaturen wichtig ist, sondern auch für Liebesbriefe an die Angebetete und z.B. für Tagebücher ideal ist. Denn gerade duch solche Schriftstücke können wir sehr viel über unsere Vorfahren und unsere Geschichte lernen.
Gruß
Gerhard
Gruß
Gerhard
Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt!
Gerhard
Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt!

Re: De Atramentis Dokumententine WS8 in Blau
Hallo Gerhard,
also laut Wikipedia soll es Gallustinten bereits seit dem 3.Jhd. v. Chr. gegeben haben. Wir wissen ja auch, daß Luther und Bach damit schon geschrieben haben. Ansonsten denke ich, daß die herkömmlichen Rußtinten von der Lichtbeständigkeit auch sehr gut sind.
Sicher ist es so, daß sich heute wohl beim Unterschreiben von Dokumenten kaum mehr um Dokumentenechtheit der Schreibflüssigkeit scheren. Als mein Mann und ich damals vor der Notarin unsere Lebenspartnerschaft beurkundet haben, meinte die gute Frau nur: "es ist egal, mit was Sie unterzeichnen, es darf nur nicht Schwarz sein." Gut, meine Tinte damals war Waterman Violett.
Andererseits arbeite ich in der Produktion von pharmazeutischen Wirkstoffen und diese Dokumente, in denen der ganze Herstellprozeß minutiös und bis ins kleinste Detail handschriftlich protokolliert wird, wollen eben auch manchmal die Behörden sehen...regierung von Oberbayern, Paul Ehrlich-Institut und am schlimmsten, die amerikanische FDA. Und die fragen natürlich nach, wenn 99,9% aller Dokumente mit Kugelschreiber verfaßt wurden, warum die 0,1% mit Füllhaltertinte geschrieben sind und auch, ob diese beständig ist. Die Beständigkeit an sich könnte ich allein mit der ISO-Zertifizierung nachweisen...alleine in den Köpfen unserer obersten leitenden Angestellten hat eben Tinte den Nimbus des Vergänglichen. Dank löschbarer Schultinte und Geha Tintenkiller! Und da ich meine Dokumentation mit Füllfederhalter mit Händen und Füßen und nebenbei allen sonstigen legalen Mitteln zu verteidigen gedenke, habe ich diesen Aufwand betrieben und diese Tinte diesen Tests unterzogen. Natürlich habe ich die Ergebnisse auch an die Chefs weitergeleitet, in der (wahrscheinlich vergeblichen) Hoffnung, sie mögen es endlich akzeptieren, daß Tinte beständiger ist, als das Kulizeug...
Privat nutze ich diese Tinte auch eher selten, da zuwenig farbintensiv und zu teuer. Aber ich adressiere damit auch meine Post, damit auch der Briefträger im Regen noch lesen kann, wohin die Sendung gehen soll...
Gruß Günther
also laut Wikipedia soll es Gallustinten bereits seit dem 3.Jhd. v. Chr. gegeben haben. Wir wissen ja auch, daß Luther und Bach damit schon geschrieben haben. Ansonsten denke ich, daß die herkömmlichen Rußtinten von der Lichtbeständigkeit auch sehr gut sind.
Sicher ist es so, daß sich heute wohl beim Unterschreiben von Dokumenten kaum mehr um Dokumentenechtheit der Schreibflüssigkeit scheren. Als mein Mann und ich damals vor der Notarin unsere Lebenspartnerschaft beurkundet haben, meinte die gute Frau nur: "es ist egal, mit was Sie unterzeichnen, es darf nur nicht Schwarz sein." Gut, meine Tinte damals war Waterman Violett.
Andererseits arbeite ich in der Produktion von pharmazeutischen Wirkstoffen und diese Dokumente, in denen der ganze Herstellprozeß minutiös und bis ins kleinste Detail handschriftlich protokolliert wird, wollen eben auch manchmal die Behörden sehen...regierung von Oberbayern, Paul Ehrlich-Institut und am schlimmsten, die amerikanische FDA. Und die fragen natürlich nach, wenn 99,9% aller Dokumente mit Kugelschreiber verfaßt wurden, warum die 0,1% mit Füllhaltertinte geschrieben sind und auch, ob diese beständig ist. Die Beständigkeit an sich könnte ich allein mit der ISO-Zertifizierung nachweisen...alleine in den Köpfen unserer obersten leitenden Angestellten hat eben Tinte den Nimbus des Vergänglichen. Dank löschbarer Schultinte und Geha Tintenkiller! Und da ich meine Dokumentation mit Füllfederhalter mit Händen und Füßen und nebenbei allen sonstigen legalen Mitteln zu verteidigen gedenke, habe ich diesen Aufwand betrieben und diese Tinte diesen Tests unterzogen. Natürlich habe ich die Ergebnisse auch an die Chefs weitergeleitet, in der (wahrscheinlich vergeblichen) Hoffnung, sie mögen es endlich akzeptieren, daß Tinte beständiger ist, als das Kulizeug...
Privat nutze ich diese Tinte auch eher selten, da zuwenig farbintensiv und zu teuer. Aber ich adressiere damit auch meine Post, damit auch der Briefträger im Regen noch lesen kann, wohin die Sendung gehen soll...
Gruß Günther
Re: De Atramentis Dokumententine WS8 in Blau
In diesem Zusammenhang fällt mir auch ein, daß es auch bei den Tintenrollerminen Exemplare gibt die Dokumentenecht sind und solche, die löschbar sind.
Ich habe hier z.B. die Mine von Lamy M63 in blau. Da ist "löschbar washable" aufgedruckt.
Gruß
Gerhard
Ich habe hier z.B. die Mine von Lamy M63 in blau. Da ist "löschbar washable" aufgedruckt.
Gruß
Gerhard
Gruß
Gerhard
Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt!
Gerhard
Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt!
