Wing Sung 3008 Tintenfluß verbessern?

[Löschblatt]

Ich habe jetzt auch Chinaböller Viererpack aus dem großen Fluß geangelt.
In Betrieb genommen habe ich testweise einmal einen.

Das Problem ist, daß auch nach einer Zerlegung und Komplettreinigung einfach
zu wenig Tinte rauskommt. Mit der Originalfeder in F gehts extrem trocken, mit
Lamy Feder in EF und F auch, alles was breiter ist schreibt mangels Tinte erst
gar nicht an. Hat jemand einen Vorschlag, was ich noch tun kann?

Aufgrund des Preises geht's mir jetzt weniger um Schadensminimierung als darum,
etwas zu lernen. Also bin ich auch für gewagtere Vorschläge offen. Wenn kaputt,
na dann halt kaputt.

Wolfgang

[ddss]

Hallo Wolfgang,

ich habe eigentlich mit meinen China-Füllern nach gründlichster (!) Reinigung keine Tintenflussprobleme. Man muss sie aber wirklich richtig sauber machen. Einen Jinhao habe ich zerlegt und bin mit dem kleinen Finger über die Unterseite der Feder gestrichen. Danach hing dort ein kleiner Öl-Tropfen. Vielleicht gehen die Chinesen davon aus, dass ihre Füller in Container-Schiffen durch salzhaltige Luft in die ganze Welt versandt werden und schützen die Teile in dieser Weise. Eventuell ist es auch so, dass es in China üblich ist, dass der Händler die Endreinigung übernimmt.

Ich würde Tintenleiter und Feder noch einmal ein gründliches Bad in einer fettlösenden Flüssigkeit (z.B. Spüli-Wasser) gönnen.

VG
Michael

[Löschblatt]

Hallo Wolfgang,

ich habe eigentlich mit meinen China-Füllern nach gründlichster (!) Reinigung keine Tintenflussprobleme. Man muss sie aber wirklich richtig sauber machen.

Ok, wenn "gründlichst wirklich richtig" Reinigungsmittel enthält, dann war ich nicht gründlich.
Werde das sofort nachholen und dann berichten.

Danke!

Wolfgang

[Tenryu]

Die Chinesen sind sehr großzügig, was den Einsatz von Silikonöl betrifft. (So gut das Zeug auch schmieren mag, man bekommt es fast nicht mehr ab.)
Bei meinen Kolbenfüllern hatte ich aber bislang kein Problem mit dem Tintenfluß. Aber das ist bei den Chinesen auch normal, daß es eine breite Streuung der Qualitäten gibt. Andere haben schon bemängelt, daß die Schraube in der Kappe zu rosten beginne, was bei meiner auch nach mehr als einem Jahr Gebrauch nicht der Fall ist.
Gründlich spülen mit Seifenlauge. Wenn das nicht hilft, eine andere Tinte probieren und erst zu letzt ggf. am Tintenleiter herumfeilen. Aber diese kleinen haben eigentlich keinen Ansatzpunkt zum Bearbeiten wie etwa eine Rille, die man verbreitern könnte.

[Löschblatt]

So, ich bin weiter. Es waren tatsächlich unten an der Feder noch Ölspuren drauf, daher
Intensivreinigung. Trotzdem blieb der Tintenfluß schlecht. Also habe ich ein anderes
Exemplar zur Reinigung genommen, und siehe da, es gibt hier deutliche Toleranzen:

Beim ersten fiel die Feder praktisch heraus, aber der Tintenleiter war kaum zu entfernen.
Beim zweiten kam beim Ziehen an der Feder der Tintenleiter gleich mit, aber die Feder
war bombenfest am Tintenleiter. Kraftanwendung => aus 2 mach 1 => schreibt sogar gut.

Um Nummer zwei bis vier kümmere ich mich später.

Danke und schönen Abend!

Wolfgang

[Inkslide]

Dann hoffe ich auf gute Exemplare, ich erwarte eigentlich täglich meine 4 Exemplare

[sanphoemo]

Bei mir kommen demnächst auch 2 an. Ist also sehr interessanter Lesestoff für mich Man könnte auch noch mit einer Rasierklinge vom Loch in der Feder vorsichtig zur Spitze hin den Schlitz durchfahren. Hat mir auch schon bei einem Jinhao 750 geholfen.
Mir fällt gerade auf, dass das nicht die Fachbegriffe sind. Mir ist zu warm, ihr wisst, was ich meine

[Tenryu]

Da muß man aber aufpassen. Schließlich will man in der Regel, daß die Feder nasser und nicht unbedingt breiter schreibt.

Aber bei allen Macken muß man dem Wing Sung schon zu Gute halten, daß man um den Preis eines einzelnen Marken-Kolbenfüllers 10-100 3008er bekommen kann. Daunter sollten dann schon mehr als ein guter sein.

[thewritingsonthewall]

Würde ich auch sagen. Ich habe bei zweien zwei sehr gute erwischt.
Was soll man zu 3008 sagen außer solides Schreibgerät mit exzellentem Preis/leistungs Verhältnis..

[Löschblatt]

Man könnte auch noch mit einer Rasierklinge vom Loch in der Feder vorsichtig zur Spitze hin den Schlitz durchfahren.

Das wars dann auch. Die Feder war vorne viel zu eng - kein Schlitz. Zusätzlich etwas biegen, damit sie
ordentlich aber nicht zu streng auf dem anderen Tintenleiter sitzt. Dann noch Micromesh, Mylar-Paper,
und siehe da, Nummer Zwei schreibt

[Löschblatt]

Da muß man aber aufpassen. Schließlich will man in der Regel, daß die Feder nasser und nicht unbedingt breiter schreibt.

Stimmt. Mir ist es aber recht, daß die Feder etwas breiter geworden ist.

[ddss]

Ich benutze zum Weiten des Federschlitzes eine Fühlerlehre, die es für unter € 10,- gibt und mit der ich mich langsam von 0,1 mm bis (uU) 0,25 mm nach oben arbeiten kann.

VG
Michael

[sanphoemo]

Ich habe das bisher auch nur bei Jinhaos gemacht. Da hat es gut funktioniert. Etwas dünneres habe ich nicht. Bei teureren Füllern lieber erst hier nachfragen

[Der Zeitreisende]

Obwohl ich prinzipiell gegen chinesische Abklatsche bin, habe ich neulich einen Wing Sung 3008 gekauft und spiele damit. Für einen Billig-Federhalter recht anständig, nur habe ich folgendes Problem: unregelmäßig, aber immer wieder, sammelt sich gleich hinter der Federspitze ein Tropfen Tinte, und dieser kann auf einmal aufs Papier tropfen und eine Sauerei verursachen. Ich muss also nach allen paar Wörtern schauen, ob die Feder noch sicher ist oder nicht, und dies verdirbt den Schreibgenuss sehr.

(Zuerst war der Füller sehr trocken. Dann habe ich ihn auseinandergenommen, Feder und Tintenleiter mit Spülmittel und Wasser gereinigt, und alles wieder zusammengesteckt.)

Kennt sonst jemand dies, und kennt jemand eine Lösung?

[Corp.]

Das klingt ein bisschen so, als ob der Kapillarwirkung der Tinte im Tintenleiter nicht genug Gegensog entgegengewirkt. Ist die doppelte O-Ring- Dichtung des Kolben dicht? Eventuell dort ganz wenig Silikonfett auftragen.