zu Thomas:
ich verstehe es nicht ganz,
die feine Microschrift ist nicht meines, eher eine mittlere Schrift, gut erkennbar...
zu Agathon:
heißt das, der Grip, das will man, wenn das Papier sehr glatt ist,
oder ist eher das Gefühl, daß einem Papier überhaupt Widerstand gegen Beschreiben (bis Bekratzen) entgegensetzt?
Andere Frage: Und wie bekommst Du das zu Glatte wieder weg?
Meiner bescheidenen Erfahrung nach schreiben kratzige Federn auf sehr glattem Papier etwas besser.
Auf "normalem" Papier ist mir persönlich ein Schreiben ganz ohne Druck, also ein spielerische Gleiten, oder nenn es Surfen, lieber...
Liebe Grüße,
Karl
Zuletzt geändert von karlk am 12.09.2018 19:32, insgesamt 1-mal geändert.
im Grunde hast du dir die Antwort ja schon selbst gegeben: Du kannst gröberes Papier verwenden oder die Feder wieder anrauen, das klappt mit der Polierfeile ganz gut. Im Allgemeinen rate ich aber eigentlich grundsätzlich vor solchen Aktionen ab: Oft ist es nämlich damit getan, die Hand sich auf den Füller eingewöhnen zu lassen. Deswegen lasse ich Federn, die neu zu mir kommen, erst einmal eine ganze Weile so, wie sie sind. Erst wenn sie mich nach längerer Zeit, auch der intensiveren Nutzung, nerven, werden sie von mir bearbeitet.
zu Thomas:
ich verstehe es nicht ganz,
die feine Microschrift ist nicht meines, eher eine mittlere Schrift, gut erkennbar...
Karl, wenn Du Dir eine EF kaufst und die solange "polierst" bis es eine F ist, dann ist das einfach Pfusch, es sei denn,
Du wolltest daraus eine F schleifen.
nein, die EF interessieren mich nicht - ich habe nur M-Federn.
Es geht ums Gleiten... Eine M sollte m. M. anschreiben allein mit ihrem Eigengewicht, wenn ich mir das als Ideal vorstelle.
Nicht mit heftigem Anfangsdruck, damit die Tinte sich endlich auf das Papier placiert. Leicht eben, von selbst...
Meine alte CdA konnte das - leider habe ich sie vor Jahren verloren...
Liebe Grüße,
Karl
Zuletzt geändert von karlk am 12.09.2018 22:04, insgesamt 1-mal geändert.
Karl nochmal, wenn Du Dir eine M kaufst und die solange "polierst" bis es eine B ist, dann ist das einfach Pfusch, es sei denn,
Du wolltest daraus eine B schleifen.
ich denke, wir reden an einander vorbei.
Ich möchte gerne eine annähernd perfekte Feder.
Wenn Du meinst das gibt es nicht, dann sag es doch einfach: "es gibt keine perfekte Feder".
Es gibt ja nur halbes... Zeug o. ä.
Das wäre auch ein Erfahrungsschatz - zu sagen, daß alles ziemlich unausgegoren bleibt...
Das war jetzt kein Angriff auf Dich, sondern ist nur als klärende Positionierung gemeint,
- in der Art, Verbesserung geht ohnedies nicht wirklich, schlagt Euch das aus dem Kopf,
das akzeptiere ich da dann gern als interessante empirische Erfahrung...
Meine Erfahrung ist, alle nicht-asiatischen (Gold)Federn benötigen offenbar ein Nachpolieren
zum besseren Anschreiben (meine Erfahrung). Dazu ein großes Leider. Die asiatischen
Preiswert-Federn können das ohne. Da stimmt doch was nicht?
Ich schreibe Dir mal meine Erfahrung, mir geht's ähnlich wie agathon, ich habe auch keine "kratzigen" Federn, ich schreibe aber auch gelegentlich mit sehr spitzen Federn. Ich habe nur zweimal eine Feder "poliert". Einmal der Ahab, dieses war das bei der großen Noodlers Feder gelegentlich auftretende Anschreibproblem, da bin ich wutentbrannt mit einer richtigen Metall-Fingernagelfeile drüber. Würde ich nicht nachmachen. Und ein Noodlers Nib Creaper Rückläufer (der einzige von hunderten Füllern), die Feder war wirklich "kratzig". Die kleine Noodlers Feder hat einen sehr feinen Strich (ohne Schreibdruck), feiner als die ArtPen EF. Ich habe die Nagelpolierfeile raus, auf der mittleren Körnung ein paar amtliche Achten gedreht. Und der sehr feine Strich war flöten. Die Feder habe ich natürlich gegen eine neue ausgetauscht, die alte Feder habe ich noch hier.
Respekt!
Aber was soll mir das jetzt sagen?
Alles eher so akzeptieren, wie es ist, weil es so ist?
Und da es eh nichts bringt, etwas zu monieren. Du läßt mich - respektvoll gesagt - ziemlich ratlos und kaltschnäuzig abgefertigt, zurück: es ist, wie es ist.
Ich wäre eher dafür, die Anbieter bieten das an, was der Nachfrager, der Käufer, der Geld
dafür bezahlt, denn nun will.
Etwa:
kratzig, eher schlampig hergestellter Füllhalter - 270 Euro.
Perfekt gleitender, nachbearbeitender Stift - 315 Euro.
Nein, wir weisen nur zum wiederholten Male darauf hin, dass beim übertriebenen Polieren (was auch immer die/der einzelne darunter versteht) die Möglichkeit besteht, dass sich die Strichbreite ändert.
Gern.
Die letzten waren
Cross Century II Sterling halbwegs gelöst (nachpoliert, Schenkel nachgerichtet, mühsam selbst symmetriert, war
aber eine interessante Erfahrung),
M300 gelöst (nachpoliert)
M400 halb gelöst (nachpoliert), noch hakelig, wenn nicht Herbin-Tinte.
Ich denke, es wird heute einfach viel zu schlampig, schnell hergestellt...
ein wenig habe ich den Eindruck, dass du die Federn sehr gerne besonders glatt poliert zu schreiben bevorzugst und insofern besondere individuelle Ansprüche hast, die man ja natürlich auch legitimerweise haben darf. Aus diesem Grund scheint da wirklich eine Nachbearbeitung mit dem allerfeinsten Micromesh der praktikabelste Weg zu sein. Meiner Efahrung nach sind die Federn der vergangenen Jahre aber nicht weniger sorgfältiger gearbeitet als früher. (Und das sag ich jetzt mal als jemand, der in den letzten 10 Jahren bestimmt mehr als 200 Pelikan-Federn aus 8 Jahrzehnten und in sehr unterschiedlichen Schliffarten in den Fingern hatte.)
ich denke, Du hast mit dem "individuellen Anspruch" recht.
Bei der Mittelklasse der Stifte war es früher sorgfältiger, bei dieser Erfahrung bleibe ich.
Irgendwie dünnt sich die mittlere Kategorie bei allen Produkten aus, Stichwort "Verlust der Mitte".
Auch in der sozialen Schichtung übrigens...