Liebe Füllerfreunde!
Hier nun wie versprochen ein Kurzbericht von der Pen Show heute.
Die Anreise war außerordentlich einfach, von der U-Bahn-Station Rochusgasse waren es wenige Minuten zu Fuß. Ich durchschritt das Tor zur Location um -- kein Witz -- präzise 10:00.00 Uhr. Quer durch den Toreingang und in den Hof war alles gut ausgeschildert, dann ging es mehrmals ums Eck, einige Stufen bergab, hinein in die Katakomben von Wien-Landstraße. Verlaufen konnte man sich nicht: Es genügte, die offenen Türen zu durchschreiten.
Obwohl ich haargenau zur Eröffnungszeit da war, war ich keineswegs der erste Anwesende. Mehrere Händler boten ihre Ware auf Tischen feil. Da reichte das Angebot von Tinten, Noname-Füllern, Pelikanen und teuren Pelikan-, Montblanc-, Visconti- und Omas-Limited-Editions bis hin zu Devotionalien wie alten Pelikan-Tintenfässern. Zu meiner großen Überraschung fiel mir ein Füllhalter in OVP auf, mit herauslugendem Garantieschein, der auf den Datum meines Geburtstags ausgefüllt war. Wenn das kein Omen ist.
Ich blieb etwa anderthalb Stunden vor Ort, leider traf ich nur einen Foristo: Wesohm. Beim Verstellen von Tischen bemerkten einige Aussteller nicht (oder zu spät) die einklappenden Tischbeine, und während das Wort "Vorsicht!" noch ausklang, erschütterte eine Schallwelle von der Kategorie Porsche-Airbag meinen tinnitusgeplagten Hörgang. Wir bauen auf und reißen nieder -- dann hammer unsere Arbeit wieder.
Es gab allerlei interessante Füllerfreunde vor Ort, von einfachen neugierigen Kiebitzen über einen echten Konkurrenten von mir, der (im Gegensatz zu mir, ausnahmsweise) tatsächlich eine Krawatte trug bis hin zu einem alten Hasen, der mit eingeklemmtem Vergrößerungsglas die Wertigkeit jedes Exemplars eingehend inspizierte und dabei auch vor einem 1931er-Toledo für 3.500 € nicht zurückschrak.
Das ist natürlich ein Bereich, in dem ich nur noch bewundernd den Chapeau ziehen kann; ich selbst, in Angesicht des nahenden Ersten, beließ es bei einem Vintage-Füller für 10 €. Hätte ich all mein eingestecktes Geld dagelassen, so hätte ich die nächsten Tage tief in der 4001 gesteckt.
Wenig später ging der Lärm weiter: Zwei Exemplare der Spezies Hund, denen ihr Aufeinandertreffen im Vorfeld nicht ausreichend kommuniziert wurde, begannen sich verbal zu streiten.
In einem Kellerraum, der etwa die Größe von drei durchschnittlichen Wohnzimmern hatte, war hier für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel etwas dabei; Pelikanologen über Montblancisten kamen ebenso auf ihre Kosten wie Tintensammler mit Beuteschema Diamine, Iroshizuku und de Atramentis.
Mein Dank an die Organisatoren für diese gelungene Veranstaltung, der ich auch nächstes Jahr wieder beiwohnen werde. Und mein 10-Euro-Füller? Der ist und bleibt eine nette Erinnerung an all die Kuli-Kumpels, Bleistift-Bros und Füller-Freunde, ohne die dieses Event nie möglich gewesen wäre.

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