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Liebe Freunde alles Schönen und Guten,
die Woche 42 war eigentlich als Erholung von den drei vorigen Brauntinten gedacht. Aber das ging daneben. Und so fahre ich fort mit der Betrachtung von bräunlichen Tinten. Heute möchte ich eine etwas „entschiedenere“ Tinte vorstellen, die mir persönlich sehr gut gefällt. Es handelt sich um die Diamine Burnt Sienna, einer klar rotbraunen Tinte mit guter Sättigung. Damit setzt sie sich klar von den beiden Vorgängern „Sepia“ und „Havanna“ ab, die doch etwas blasser und „müder“ daher kamen, im Vergleich zu dieser energischen Tinte. Die Tinte wurde schon 2013 von Stefan-w- in den Ink reviews besprochen, dort erfährt man interessante Details.
Die Füller versprechen auch interessante Details. Der Sailor mit seiner aufgebogenen Feder zeigt die Tinte von ihrer blassen Seite; die Sache ist klar: das ist nicht seine Tinte. Das habe ich mittlerweile festgestellt, daß der Sailor Profit die dunkleren Tinten lieber mag. Aber nichtsdestotrotz ist er ehrlich. Er offenbart klar Schwächen und Stärken einer Tinte, und dafür liebe ich ihn. Aber was heißt schon Schwächen und Stärken, er zeigt sie, wie sie sind. Auf seine Weise.
Ganz anders der Schreibfüller, hier ein Sheaffer Intensity mit einer Mediumfeder. Ja, jetzt kommt die Sienna ganz anders zur Geltung. Das, wofür sie ihrem Namen nach steht: Gebrannte Tonerde. Erst jetzt kann man nachvollziehen, was die Intention von Diamine ist. Hier überwiegen die roten Töne, im Gegensatz zum Sailor, wo die Gelbtöne mehr im Vordergrund stehen. Mit diesem Füller entwickelt die burnt sienna ihr wahres Potenzial. Satt kommt sie daher.
Für die feingliedrige Fraktion habe ich heute einen Delike Alpha Resin aus China gewählt. Der Füller, ein Nachbau des Kaweco Sport, hat eine extrafeine Feder, die die Sienna dennoch in ihrer ursprünglichen Intention zu Papier bringt, was ich so nicht erwartet hätte. Ein Unterschied in der Wiedergabe zum Sheaffer ist nicht erkennbar. Und das macht die Sache erfreulich für die Zeichner, weil die Tinte trotz der extrem feinen Feder noch gesättigt herüberkommt. Und, da ich mittlerweile weiß, daß es Schreiberlinge unter uns gibt, die feine Federn bevorzugen, kann ich diese Tinte für diesen Zweck uneingeschränkt empfehlen.
Mit der Fude-Feder des Sailor würde ich nicht glücklich mit dieser Tinte. Dafür umso mehr mit einer Mediumfeder oder einen feinen Feder. Der rote Einschlag ist klar ersichtlich, und das macht die Tinte warm und freundlich. Sie hat etwas Ansprechendes, Berührendes, Archaisches. Vielleicht ist hierfür die Assoziation mit gebranntem Klinker = Behausung verantwortlich. Wahrlich eine Tinte, mit der man „warm“ werden kann.
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Sonnigen Gruß,
Tomm