Alte Schriften im öffentlichen Raum
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Re: Alte Schriften im öffentlichen Raum
Erfunden wurde die Buchstabensuppe im 19. Jahrhundert in den USA und kam dann nach Deutschland.
Re: Alte Schriften im öffentlichen Raum
Wirft natürlich die Frage auf, ob überlagerte Buchstabensuppe auch unter Alte Schriften fällt, aber kyrillisch o.ä. finde ich nix.
https://youtu.be/Zn6_altGdbU?t=558
https://youtu.be/Zn6_altGdbU?t=558
Re: Alte Schriften im öffentlichen Raum
Alte Schriften nicht im öffentlichen Raum, sondern heute in einer
"öffentlichen" Zeitschrift. Und dann noch genau unser Interessengebiet.
Aber schaut selbst ....
"öffentlichen" Zeitschrift. Und dann noch genau unser Interessengebiet.
Aber schaut selbst ....
Leserlichkeit ist die Höflichkeit der Handschrift. (Friedrich Dürrenmatt)
- Strombomboli
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Re: Alte Schriften im öffentlichen Raum
Das hier ist jetzt nicht direkt eine alte Schrift, aber eine, die schon lange an diesem Haus ist. Ich nehme an, es steht unter Denkmalschutz:
Die Leuchtbuchstaben sind auf dem Foto schlecht zu erkennen, sie bilden das Wort MYKITA. In der Hofdurchfahrt hängt eine sehr große Tafel, der man entnehmen kann, wer da sonst noch arbeitet -- hauptsächlich die Firma Idealo. Links und rechts werden weitere Bürogebäude gebaut, damit in Kreuzberg nichts so bleibt, wie es mal war.
Iris
Mein Avatar ist ein Gemälde von Ilja Maschkow (1881-1944): Selbstporträt; 1911, das in der neuen Tretjakow-Galerie (am Krimskij Wal) in Moskau hängt, wo ich es fotografiert habe.
Mein Avatar ist ein Gemälde von Ilja Maschkow (1881-1944): Selbstporträt; 1911, das in der neuen Tretjakow-Galerie (am Krimskij Wal) in Moskau hängt, wo ich es fotografiert habe.
Re: Alte Schriften im öffentlichen Raum
Liebe Iris,
die Schrift ist die gleiche wie die auf einem (nachgemachten) Pelikan-Reklameschild aus der Vier-Küken-Zeit, das in meinem Büro hängt: https://www.blechschilder-online.de/nos ... 5_317.html.
Bei Wiki habe ich interesannte Details zu diesem Haus gefunden: https://de.wikipedia.org/wiki/Pelikan-Haus. Besonders bemerkenswert finde ich, daß das Haus von dem Bankier und Fabrikbesitzer Georg Salomonsohn erbaut und 1933 (!) von Pelikan erworben wurde. Salomonsohn erahnte die Absichten des Hitler-Regimes und emigrierte 1934 in die Schweiz ->https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Solmssen. Es darf vermutet werden, daß er das Haus weit unter Wert verkaufte.
And now for something completely different:
Ich kann auch wieder mal ein Foto zu dieser Rubrik beitragen. In Berlin-Dahlem gibt es ein Lokal, das sich "Alter Krug" nennt und einen entsprechenden Schriftzug aufweist.
Über die Historie des Gebäudes geben sowohl die Seite des Landesdenkmalamtes http://www.stadtentwicklung.berlin.de/d ... r=09075372 als auch die des Lokals selbst https://alter-krug-berlin.de/historie/ Auskunft.
Natürlich ist dieser Schriftzug nicht so alt wie das Haus selbst. Auf einem älteren Foto (s. Internetseite des Lokals) ist sogar eine deutlich modernere Schrift zu sehen.
die Schrift ist die gleiche wie die auf einem (nachgemachten) Pelikan-Reklameschild aus der Vier-Küken-Zeit, das in meinem Büro hängt: https://www.blechschilder-online.de/nos ... 5_317.html.
Bei Wiki habe ich interesannte Details zu diesem Haus gefunden: https://de.wikipedia.org/wiki/Pelikan-Haus. Besonders bemerkenswert finde ich, daß das Haus von dem Bankier und Fabrikbesitzer Georg Salomonsohn erbaut und 1933 (!) von Pelikan erworben wurde. Salomonsohn erahnte die Absichten des Hitler-Regimes und emigrierte 1934 in die Schweiz ->https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Solmssen. Es darf vermutet werden, daß er das Haus weit unter Wert verkaufte.
And now for something completely different:
Ich kann auch wieder mal ein Foto zu dieser Rubrik beitragen. In Berlin-Dahlem gibt es ein Lokal, das sich "Alter Krug" nennt und einen entsprechenden Schriftzug aufweist.
Über die Historie des Gebäudes geben sowohl die Seite des Landesdenkmalamtes http://www.stadtentwicklung.berlin.de/d ... r=09075372 als auch die des Lokals selbst https://alter-krug-berlin.de/historie/ Auskunft.
Natürlich ist dieser Schriftzug nicht so alt wie das Haus selbst. Auf einem älteren Foto (s. Internetseite des Lokals) ist sogar eine deutlich modernere Schrift zu sehen.
Gefährlich ist's, den Dachs zu necken,
Verderblich ist der Pelikan.
Jedoch der schrecklichste der Schrecken
Das ist der Mensch im Füllerwahn!
Gruß von Gernot
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- Strombomboli
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Re: Alte Schriften im öffentlichen Raum
Muß nicht sein. Wenn er so früh verkaufte und emigrierte, war das wahrscheinlich noch ein eher normales Geschäft -- das er nicht getätigt hätte, wenn er nicht das Land hätte verlassen wollen. Aber erlöst hat er für das Haus wahrscheinlich den Marktwert. Laß auch mich aus der Wikipedia zitieren:
Für die Zeit von 1933 bis 1938 spricht man von einer Phase der freiwilligen Arisierung. Die massiv zum Verkauf genötigten Personen konnten in den meisten Fällen noch entscheiden, mit welchen Personen bzw. Privatfirmen sie einen Kaufvertrag abschließen wollten, und auch die Konditionen des Verkaufs waren noch weitgehend ohne behördlichen Einfluss offiziell frei verhandelbar.
Iris
Mein Avatar ist ein Gemälde von Ilja Maschkow (1881-1944): Selbstporträt; 1911, das in der neuen Tretjakow-Galerie (am Krimskij Wal) in Moskau hängt, wo ich es fotografiert habe.
Mein Avatar ist ein Gemälde von Ilja Maschkow (1881-1944): Selbstporträt; 1911, das in der neuen Tretjakow-Galerie (am Krimskij Wal) in Moskau hängt, wo ich es fotografiert habe.
Re: Alte Schriften im öffentlichen Raum
Ja, liebe Iris, das wäre die "schöne" Variante der Geschichte. Aber auch, wenn es so gewesen sein sollte, wird der Verhandlungspartner sich des Zwangs, unter dem der Verkäufer stand, bewußt gewesen sein. Und das schwächt natürlich die Position des Verkäufers. Wer verkaufen muß, weil er wenigstens einen Teil seines Vermögens retten will und/oder unter Zeitdruck steht, erzielt beim Verkauf nur selten den erhofften/realistischen Erlös.
Herr Salomonsohn hat das Ende der Nazizeit ja überlebt. Er starb im Januar 1957 in der Schweiz. Ob er nach 1945 eine Entschädigung erhielt oder auch nur beantragte, darüber habe ich nichts gefunden.
Ich habe diese Verkaufsumstände hauptsächlich deshalb erwähnt, weil sie auch zur Geschichte des Hauses gehören. Ich wollte nicht gegen die Firma Pelikan agitieren.
Herr Salomonsohn hat das Ende der Nazizeit ja überlebt. Er starb im Januar 1957 in der Schweiz. Ob er nach 1945 eine Entschädigung erhielt oder auch nur beantragte, darüber habe ich nichts gefunden.
Ich habe diese Verkaufsumstände hauptsächlich deshalb erwähnt, weil sie auch zur Geschichte des Hauses gehören. Ich wollte nicht gegen die Firma Pelikan agitieren.
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Gruß von Gernot
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- Strombomboli
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Re: Alte Schriften im öffentlichen Raum
So habe ich das auch nicht verstanden, keine Sorge!
Iris
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Re: Alte Schriften im öffentlichen Raum
Wer mich lobt in PRÄSENTIA
Und mich schilt in ABSENTIA
Den hol die PESTILENTIA
Ober dem Spruch ein Vogel Strauß, als Zeichen, dass der Hausbesitzer mit Bergbau zu tun hatte, möglicherweise war er Eisenhändler. Seine Einstellung den Mitbürgern gegenüber brachte er jedenfalls hier klar zum Ausdruck, zumindest jenen die lesen und schreiben konnten.
Schönes Adventwochenende und liebe Grüße aus Klagenfurt - Joachim
- JulieParadise
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Re: Alte Schriften im öffentlichen Raum
Passend zum Thema des Fadens kann ich einen Link anbieten zu einem Mitschnitt eines Vortrags in der Berliner Staatsbibliothek, den ich am 11. Dezember leider nicht persönlich verfolgen konnte: www.youtube.com/watch?v=gkmmyoVoDDI. Es geht um Schriften im öffentlichen Raum, genauer in Deutschland und Frankreich, und welche Unterschiede man bei der Verwendung erkennen kann.
Sina / Julie Paradise julieparadise.de | @wwwjulieparadisede | julieparadise.de/berlin-e-ink-meetup
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Re: Alte Schriften im öffentlichen Raum
Hallo,
auch in Wien gab es eine "Füllfederzentrale". Dieses Geschäft ist schon lange geschlossen.
Das Bild habe ich im Herbst 2018 gemacht - und ich denke, dieser Schriftzug darf hier nicht fehlen
Beste Grüße aus Wien,
Peter.
auch in Wien gab es eine "Füllfederzentrale". Dieses Geschäft ist schon lange geschlossen.
Das Bild habe ich im Herbst 2018 gemacht - und ich denke, dieser Schriftzug darf hier nicht fehlen
Beste Grüße aus Wien,
Peter.
Re: Alte Schriften im öffentlichen Raum
Vielleicht nicht gerade eine alte Schrift, aber doch eine schöne - und an einem alten Haus:
Gesehen in Luckenwalde, schräg gegenüber der Schule, die Rudi Dutschke besuchte, bevor er "rübermachte".
Gesehen in Luckenwalde, schräg gegenüber der Schule, die Rudi Dutschke besuchte, bevor er "rübermachte".
Gefährlich ist's, den Dachs zu necken,
Verderblich ist der Pelikan.
Jedoch der schrecklichste der Schrecken
Das ist der Mensch im Füllerwahn!
Gruß von Gernot
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Re: Alte Schriften im öffentlichen Raum
Nicht draußen aber ziemlich öffentlich Auch Google kann Sütterlin!
Re: Alte Schriften im öffentlichen Raum
Da verlässt man seine Buchhandlung - mit kleinem Pelikan- und Lamy-Sortiment - das erste Mal durch die Hintertür und findet sowas...
Diversity contains as many treasures as those waiting for us on other worlds. We will find it impossible to fear diversity and to enter the future at the same time.
Gene Roddenberry
Gene Roddenberry
Re: Alte Schriften im öffentlichen Raum
Das ist ja mal eine schöne Entdeckung!
Auch, daß man Anno 1842 "Charlotte" noch mit "Sch" geschrieben hat. So erklärt sich auch, warum im Foyer des Theater des Westens in Berlin-Charlottenburg mehrfach und völlig unmotiviert ein "S" an den Wänden zu sehen ist. Das ist der in "Charlottenburg" fehlende Buchstabe!
Auch, daß man Anno 1842 "Charlotte" noch mit "Sch" geschrieben hat. So erklärt sich auch, warum im Foyer des Theater des Westens in Berlin-Charlottenburg mehrfach und völlig unmotiviert ein "S" an den Wänden zu sehen ist. Das ist der in "Charlottenburg" fehlende Buchstabe!
Gefährlich ist's, den Dachs zu necken,
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Gruß von Gernot
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