Der Weg zu einem schöneren Schriftbild, ohne die Eigenheiten Deiner Handschrift zu verlieren, wäre mehrschrittig:
1) Nimm Dir ein wenig Zeit, um alle Buchstaben einzeln jeweils mal mindestens eine Zeile lang durchzuschreiben. Achte dabei auf Deine Schreibhaltung, in welcher Reihenfolge Du ohne und mit Nachdenken die Striche setzt, was sich dabei gut anfühlt und was gezwungen. Probiere dabei auch verschiedene Füller, Kulis, Stifte allgemein. Schnell, langsam, mittel.
Wenn Du dabei merkst, dass die eine andere Version Deiner oder einer fremden, irgendwo gesehenen Schrift eines Buchstabens besser gefällt, kannst Du versuchen, diesen zu integrieren.
Aber Vorsicht: Eine Schrift sieht u.a. auch deswegen "geschlossen" und natürlich aus, wenn Du gleiche Elemente (Auf-, Abstriche, Rundungen, Verbindungen) gleich oder zumindest ähnlich konstruierst. Wild irgendetwas zusammen zu mischen, wird schnell zu wüst und stört den Gesamteindruck.
Nach einer Weile (manchmal reichen schon wenige Zeilen bewussten und "bewusst unbewussten" (gern auch schnelleren) Schreibens merkst Du sicher, mit welchen Buchstaben wie ausgeführt Du sowohl bequem klarkommst als auch ihr Aussehen okay findest.
2) Danach kommt die Gleichmäßigkeit in der Höhe: Mittellänge -- sogenannte x-Höhe, also der Bereich, in dem sich der Buchstabe x, auch a, c, e, m, n, o, r, s, v, w, z üblicherweise bewegen --, Ober- und Unterlängen.
Schnapp Dir ein liniertes Blatt und ziehe Zwischenlinien, oder, einfach, ziehe die normalen Linien plus weitere Hilfslinien einmal stark nach und verwende dieses Blatt als Unterlegblatt. Der Wow-Effekt auf dem später linienfreien Blatt ist dann noch schöner.
Was ich meine, sieht man hier ganz gut:

- 2017-09-08_16_04_03.jpg (225.41 KiB) 6641 mal betrachtet
Sobald die Ober-, Unter- und Mittellängen mit Hilfe der Hilfslinien halbwegs gleichmäßig sind, kommt der nächste Schrift:
3) Die Weite und Abstände der Buchstaben und Wörter zueinander. Auch hier gilt erst einmal: Egal, wie Du es konkret umsetzt, Gleichmäßigkeit zählt.
Das ist auch das Schöne an dieser Herangehensweise: An Deiner eigentlichen Schrift, soe sie Dir gefällt und sich gut anfühlt, brauchst Du zunächst gar nicht viel zu ändern, es wird also im Großen und Ganzen Deine Handschrift bleiben.
Sicherlich ändern sich aber doch hier und da Details, einfach weil Du mehr oder bewusster schreibst. Es wird Dir aber keine fremde Schrift übergeholfen.
4) Jetzt könnte man anfangen, herumzuschieben: Enger, schmaler, weiter, höher, tiefer und komplett anders geformte Alphabete. Auch Druckveränderungen mit Flexfedern oder das Üben mit Pinsel(stifte)n machen jetzt Spaß, das bewusste Vergessen all dessen, was von 1)-3) geübt wurde zugunsten eines tanzenden Stils usw. usf.
Ist ein wenig ausführlicher geworden, meine Antwort, ich hoffe, das stört nicht.
Edit: Fast vergessen: Der Neigungswinkel. Lässt sich auch ganz gut alle 2-3 cm auf den Unterlegblättern vortragen.