FREE WILLY!
Nein, hier geht es nicht um Wale.
Am Freitag besuchte ich in der SPD-Parteizentrale die sehenswerte Fotoausstellung von Jean Molitor, der vom Bauhaus inspirierte Häuser in aller Welt fotografiert hat (Kunstprojekt bau1haus).
Anschließend schaute ich bei der Buchhandlung im Hause rein, und was entdeckte ich da unter einem Glassturz? Eine Sonderausgabe des Montblanc 145 "Chopin", und zu einem deutlich günstigeren Preis. Eine Nacht lang habe ich drüber geschlafen, dann bin ich, mit Tinte, Schreibblock, Haushaltstüchern und Wasser bewaffnet, nochmal hin.
Es ergab sich folgender Dialog (Gedächtnisprotokoll):
- Ob ich den mal näher anschauen dürfe?
- Ja, wenn Sie ihn auch kaufen. Der Glassturz, unter dem er steht, ist ziemlich schwer.
- Wenn er mir dann immer noch gefällt, vermutlich ja. Ich helfe Ihnen auch mit dem Glassturz.
- Nein, der ist zu schwer. Das mache ich alleine.
- Und auch probeschreiben?
- Nein, das geht nicht, darauf sind wir nicht vorbereitet.
- Ich aber!
- Aber dann müssen wir ihn ja wieder saubermachen, wenn Sie ihn nicht kaufen.
- Das mache ich auch selbst, habe alles dabei.
- Na gut.
- Haben Sie nur dieses eine Exemplar oder auch andere Federbreiten?
- Nein, wir haben nur diesen einen.
Sie holte dann doch tatsächlich zwei Griffe mit Saugnäpfen aus einem Schrank, mit deren Hilfe sie die Glashaube hochhob und beiseite stellte.
Ich schrieb, ich putze, ich kaufte.
So, und was haben wir da?
Zunächst mal einen quadratischen Kasten,

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in dem sich eine Doppel-CD und das Schreibgerät befinden.

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Das ist alles sehr schön präsentiert, nach der üblichen Gebrauchsanweisung und Garantiekarte suchte ich jedoch vergebens. Auch die freundliche, aber mit Füllern nicht allzu vertraute Geschäftsführerin der Buchhandlung wusste nicht, wo diese sein könnte, sagte aber zu, sich zu erkundigen und sich dann bei mir zu melden.

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Der MB 145 ist ein Patronen-/Konverter-Füller. Seltsamerweise lag keine Patrone bei, aber der Konverter war schon im Füller drin. Dieser Konverter wird nicht einfach reingesteckt, nein, er ist geschraubt! Nach Betanken - selbstverständlich mit MB Königsblau - nahm er sofort seinen Dienst auf. Der Tintenfluß erscheint mir recht üppig.

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Erfreulicherweise hat der Füller keinen Goldring oberhalb der Feder; mitunter setzen die Tintenreste dem Gold stark zu, wie in meinem nächsten Beitrag zu sehen sein wird.

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Ich fand die gesuchten Unterlagen schließlich zu Hause, als ich die CD aus der sehr engen Aussparung rausnahm. Das Heftchen lag in einer gesonderten Aussparung unter der CD. Nun werde ich wohl noch mal hin, um mir den für die Garantie erforderlichen Händlerstempel abzuholen.

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Im Anschluß an den Kauf ergab sich dann noch ein nettes Füller-Gespräch mit Frau S., die mir gestand, zwei Lamys zu haben, aber nicht zu wissen, um welche Modelle es sich handelt. Na, vielleicht wird sie durch unser Forum schlauer. Die Adresse gab ich ihr (aber das ist eine andere Geschichte und gehört eigentlich schon in den Missionier-Faden).