Recht hast Du, Cori,
wenn der Mensch nichts zu meckern hat, ist er anscheinend nicht zufrieden.
Und manche glauben sogar, sich über Miesmacherei profilieren zu können.
Kritik ist ja OK, aber wo steht denn, dass Kritik immer negativ sein muss
Oder stimmt auch hier die journalistische Regel:
Only bad news are good news?
Die erfolgreiche Marketingpolitik Montblancs steht außer Frage — und das seit mindestens 1924.
Die Modell- und Sortimentspolitik Montblancs ist darauf abgestimmt und sie ist strategisch weiter vorausschauend ausgerichtet, als wir uns das aus unserer (beschränkten, weil subjektiven) Sicht vorstellen können.
Wenn Montblanc z.B. Füllfederhalter konstruiert, in die nur noch Patronen und keine Konverter eingesetzt werden können, dann haben die sich was dabei gedacht. Wenn wir das so nicht akzeptieren wollen, dann müssen wir diesen Füllfederhalter ja nicht kaufen. Es zwingt uns doch keiner dazu, oder? (Auch wenn dies vielleicht etwas weit hergeholt ist: Als Nutzer und Konsument würde ich z.B. nicht auf die Idee kommen, einen Gaskartuschenkocher so umzurüsten, dass ich eine wiederauffüllbare Gasflasche anschließen kann. Entweder ich akzeptiere die Verwendung von Gaskartuschen, oder aber ich kaufe mir einen anderen Herd.)
Wir sind eine verschwinden kleine Gruppe von Füllfederhalternutzern, die zudem noch stark stagnierend ist. Uns ist es nicht "zu umständlich" und/oder "zu dreckig", unseren Füllfederhalter aus dem Tintenglas aufzufüllen. Die wachsende Zielgruppe der Füllfederhalternutzer und neue, potentielle Nutzer aber wollen es einfach, sauber, komfortabel haben und auch nicht über Alternativen nachdenken müssen: Sie wollen die Patrone im Füllhalter. So ist es nun mal.
Wenn jetzt auch noch "Argumente" gebracht werden, dass das Preis-Leistungs Verhältnis nicht stimmt oder was sonst noch für ... Aussagen gemacht wurden, dann möchte ich einen britischen Kollegen zitieren:
"
Wenn Ihr Euch keinen Rolls Royce leisten könnt, warum kauft Ihr dann einen? Und wenn Ihr mit einem Jaguar nicht zufrieden seid, warum fahrt Ihr dann einen?"
Dies mag auch etwas hergeholt sein, aber es trifft den Kern der Sache. Es hat nichts mit einer Arroganz eines Herstellers zu tun, wir Füllfederhalter-Maniacs mit unseren 0,x Prozent Marktanteil sind schlicht und einfach nicht mehr deren Zielgruppe.
Keine Frage, auch ich habe in gut 40 Jahren geschäftlicher Verbindung meine Probleme und Konflikte mit Montblanc gehabt. Das ist doch völlig normal. Viele habe ich in guten, immer sachlichen, manchmal kontroversen Gesprächen aus der Welt schaffen können, bei manchen Dingen haben wir unsere unterschiedlichen Auffassungen gegenseitig akzeptiert und uns das tun lassen, was jeder für richtig hielt. Unterm Strich war jedoch jeder zufrieden und die Zusammenarbeit für beide Seiten erfolgreich — und nur darauf kommt es an.
Schwierig waren aber i.d.R. nur Kunden, die mit vorgefassten Meinungen und falschen Überzeugungen auftraten und sachlichen Argumenten nicht mehr zugänglich waren. Diese Menschen sehen nur noch sich selbst und suchen nur ihren eigenen Vorteil ohne Rücksicht auf andere. Und davon gab es in den letzten Jahren leider zunehmend mehr.

Mit solchen Menschen macht es weder Sinn noch Spaß zu diskutieren.