Was schreibt ihr als erstes?

[Westfale]

Kommt ein neuer Füller schreibe ich als erstes die Namen der Wochentage, irgendwelchen Nonsens, oder Kinderreime auf ein Blatt Papier. Dann nehme ich ihn schon mit den Alltag.

In letzter Zeit bin ich dazu übergegangen, bei solchen Gelegenheiten meine momentane Lieblingslyrik aufzuschreiben.

Das hilft mir auch , ein Gedicht zu lernen, oder zu behalten ( Nein, ich kann "Die Glocke" nicht mehr auswendig aufsagen, und will es auch nicht mehr )

Mein Favorit diesbezüglich war vor ein paar Wochen übrigens ein bekannter Vierzeiler von Eugen Roth:

Ein Mensch schaut in der Straßenbahn
Der Reihe nach die Leute an:

Jäh ist er zum Verzicht bereit
Auf jede Art Unsterblichkeit.



Viele Grüße

Harald

[Tenryu]

Wenn ich da an meinen Pelikan M 605 denke, kommt mir das Grausen. Der hält so viel Tinte, dass ich gleich zwei Nächte durchschreiben müsste, wenn ich einen Test wie Michael durchführen wollte. Wie hält man sich dabei wach?

Der reicht doch bloß für knapp 18 Seiten.
Kritisch wird es bei einem Level, dessen Reichweite gute 90 Seiten beträgt.

[MBurock]

Meistens fange ich mit "Testgeschreibsel" an. Danach Wellenlinien und schnelle Striche (natürlich icht so, dass ich die Feder stresse). Ganz praktisch sind irgendwelche Summen. So etwas wie Summe von a_n+i-j*n^n und noch die Summengrenzen, daran scheitern bei mir die meisten Füller, warum auch immer. Wenn sie das bestehen, sind sie dabei^^

[Stuemper_61]

Beim Probeschreiben hat sich bei mir der Einsatz des folgenden Satzes bewährt:

"Schauen Sie mir etwa beim Schreiben zu?"

[Federbaum]

Nach meinen Testwörtern "Sonne" und "Libelle" muss jeder Füller eine kleine Erzählung von Franz Kafka überstehen, entweder "Die Bäume" oder "Die kleine Fabel". Die beiden Erzählungen sind sehr kurz und da ich sie schon oft geschrieben habe, kann ich die Füller so am besten vergleichen.

[Petrus]

Denn wir sind wie Füllhalter in der Kiste. Scheinbar liegen sie glatt auf...

[Federbaum]

Denn wir sind wie Füllhalter in der Kiste. Scheinbar liegen sie glatt auf...

Meine Füllhalter liegen tatsächlich glatt auf und sind nicht fest mit dem Boden verbunden, aber wegen meiner Sammelwut klagen sie:
"Die Kiste wird enger mit jedem Tag."

[MichaelBr]

Also ich schreibe erstmal meinen Vornamen und dann so ca. 10-15 verbundene große Schreibschift L. Vor kurzem gab es im Fernsehen Galileo? einen Beitrag über den The Prince Rainier III Limited Edition 81 von Montblanc, die Einschreiberin bzw Federtesterin schreibt das so ähnlich.

Wäre das was für euch? Den ganzen Tag die Edelsten Federn einschreiben?


MichaelBr

[Petrus]

Einen langweiligeren Job könnte ich mir schwer vorstellen.

[Barbara HH]

vielleicht sollte ich mich da mal bewerben, mein jetziger Job ist definitiv zu stressig....

[M200]

Wäre das was für euch? Den ganzen Tag die Edelsten Federn einschreiben?

Grausam. Nein, da bin ich lieber weiterhin Student.

Wenn ich Stifte einschreibe, dann schreibe ich schon von Kind an immer "140'000". Warum weiß ich selbst nicht. Aber irgendwie ist das so. Momentan auch Wellenlinien und/oder auch mal meinen Namen. Aber meistens irgendwie die Zahl. Schon komisch, wenn man drüber nachdenkt.

Gruß Florian

[Beginner]

Nachdem ich das ständige Schreiben aller Vornamen unserer Familie leid war, habe ich nach einem für mich passenden Text gesucht. Dieser hier hat sich bewährt.

[Will]

Hallo in die Runde,

vorausschicken sollte ich vielleicht, dass bei mir vornehmlich recht betagte Füllhalter zum Einsatz kommen.
Ich beginne immer mit der Bezeichnung des Füllhalters, gefolgt von meinen Lieblingsbuchstaben K, L, R und Z, dann wird erweitert mit den Worten Kunst, Liebe, Lust und Leidenschaft, Römer/Roma und Zeit, weiter über die Zahlenreihe 0123456789 zu dünnen Auf- und dicken Abstrichen. Ist der Tintenfluss besonders gut, lasse ich mich evtl. noch zu ein paar Schleifen hinreißen. So geht das über das restliche Alphabet hinweg bis wenigstens eine DIN A4-Seite vollgeschrieben ist. Bleibt die Feder im Papier hängen oder reißt der Tintenfluss ständig ab, ist natürlich früher schluss und der störrische Esel bekommt eine Sonderbehandlung, angefangen bei mehrmaligem Durchspülen bis zum Nachpolieren der Feder mit der Nagelfeile. Wenn alles nichts hilft und mir liegt an dem Stück geht es zur Operation an den Füller-Doktor nach Magdeburg.

Grüße aus der Pfalz
Gerd

[M200]

Wie sieht's aus, haben sich eure Gewohnheiten geändert?

Hallo erstmal und viele Grüße
Florian

[Linceo]

Bei mir darf ein neuer Füller immer zuerst schreiben, wie er heißt, z.B. Pelikan M730, dann seine Farbe - sofern es das Modell in verschiedenen Farben gibt, dann die Federbreite.
Dann notiere ich, mit welcher Tinte ich den ersten Test mach und auf welchem Papier.

Schließlich zitiere ich mit größtem Vergnügen die ersten Sätze aus Franz Kafkas Erzählung "Die Verwandlung":

"Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt. u.s.w."
Manchmal folgt noch der berühmte Satz vom fixen Fuchs und dem faulen Hund.

Zuletzt schreibe ich ein paar Sätze zum Schreib-Ersteindruck, den ich bei diesem Test gewonnen habe.

Das gleiche Ritual zelebriere ich übrigens auch, wenn ich einen Füllhalter länger nicht benutzt habe, die Tintenfarbe gewechselt habe oder ein neues Papier teste.

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