Die echten Edelfedern. Bericht in der WamS

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hotap

Die echten Edelfedern. Bericht in der WamS

Beitrag von hotap »

Einen schönen, guten Sonntagmorgen zusammen!

In der heutigen Ausgabe der „Welt am Sonntag“ befindet sich in der „Abteilung Finanzen“ ein Bericht über so genannte Edelfedern.
Na ja!
Aber urteilt selbst.
http://www.welt.de/print/wams/finanzen/ ... edern.html

Viele Grüße
Günter
Petrus
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Re: Die echten Edelfedern. Bericht in der WamS

Beitrag von Petrus »

Wer bereit und in der Lage ist, mehr als 10.000 Euro für einen Füllfederhalter auszugeben und das dann tut, um eventuell später noch mehr Geld zurückzuerhalten (Investition!), müsste nicht nur ziemlich geldgierig sein, sondern auch grenzdebil. Er hätte seinen Wohlstand sicher nicht seiner Intelligenz zu verdanken. Er könnte es zum großen Teil auch gleich selbst verbrennen. Der Effekt wäre ähnlich - oder aber an Amnesty International, das Rote Kreuz, Brot für die Welt usw. spenden. Aber das wäre weder geldgierig noch dämlich und passt nicht zu diesem Persönlichkeitsbild. Das tun tun eher Leute, die keine 10.000 Euro für einen Füller haben.

Einen schönen Sonntag

Peter
werner
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Re: Die echten Edelfedern. Bericht in der WamS

Beitrag von werner »

Hallo zusammen,

Welchen Füller besitzt ihr, den ihr nie mit Tinte füllen würdet (Wertobjekt/Sammlerobjekt)?

eigentlich ein Thema, das in die Rubrik "Sonstiges" passen würde. Aber es passt natürlich auch zu dem von Günter verlinkten Zeitungsartikel. Vielleicht können wir das auch hier einmal zur Diskussion stellen.

Also wenn ich meinen Füllerbestand so ansehe, der Großteil davon ist "alt" und schon gebraucht zu mir gekommen und wird als Belegexemplar verwahrt und auch ab und zu benutzt. Die "neuen" Füller die ich besitze, halten sich in Grenzen. Die allermeisten davon hatte ich schon benutzt und sie werden in der Rotation immer wieder hervorgeholt. Limited Editions besitze ich nicht, die als Wertobjekte gelten könnten.

Deshalb kann ich wohl die im Zeitungsartikel gemachten Aussagen nicht beurteilen oder nachvollziehen.

Die Antwort von mir auf obige Frage: Ich besitze keinen Füller, den ich nicht mit Tinte füllen würde.

Viele Grüße
Werner
Leserlichkeit ist die Höflichkeit der Handschrift. (Friedrich Dürrenmatt)
Gerry
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Re: Die echten Edelfedern. Bericht in der WamS

Beitrag von Gerry »

Hallo zusammen!
Der Artikel gibt durchaus meinen Eindruck wieder, den ich vor etwa einem Jahr als Newbie auf meinem Weg durch die einschlägigen Foren erhalten habe. Es gibt Menschen die viel Geld für Füllhalter ausgeben um sie unbenutzt in die Vitrine oder womöglich in den Safe zu legen und auch gar nicht vorhaben, jemals diese Schreibgeräten zu benutzen. Bewerten möchte ich dieses Verhalten nicht.
Für mich gilt, mag ein Füller auch noch so schön sein, kann ich mit ihm nicht schreiben, muss er gehen bzw. kommt gar nicht erst ins Haus.

Interessant aber finde ich diese Passage:
"Und das Berliner Sammlerfachgeschäft Linckersdorff bot dieser Tage auf Ebay eine Sammlung mit über 500 zum Teil sehr seltenen Füllfederhaltern für eine halbe Million Euro an."
Hatten wir das Thema nicht schon mal belächelt? Was ist eigentlich aus der "Nummer" geworden?
Gruß
Gerhard
penparadise
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Re: Die echten Edelfedern. Bericht in der WamS

Beitrag von penparadise »

Petrus hat geschrieben:Wer bereit und in der Lage ist, mehr als 10.000 Euro für einen Füllfederhalter auszugeben und das dann tut, um eventuell später noch mehr Geld zurückzuerhalten (Investition!), müsste nicht nur ziemlich geldgierig sein, sondern auch grenzdebil. Er hätte seinen Wohlstand sicher nicht seiner Intelligenz zu verdanken. Er könnte es zum großen Teil auch gleich selbst verbrennen. Der Effekt wäre ähnlich - oder aber an Amnesty International, das Rote Kreuz, Brot für die Welt usw. spenden. Aber das wäre weder geldgierig noch dämlich und passt nicht zu diesem Persönlichkeitsbild. Das tun tun eher Leute, die keine 10.000 Euro für einen Füller haben.

Einen schönen Sonntag

Peter
Schade, Peter, hier spricht der Sozialneid aus Deinem Text. Und das sollten wir hier doch bitte vermeiden!

Es gab und gibt immer Menschen, die bereit und in der Lage sind, Beträge für Dinge auszugeben, die außerhalb unseres Vorstellungsvermögens liegen – und die es dann auch tun. Dann gibt es Menschen, die können sich etwas leisten – wollen es aber nicht und dann gibt es Menschen, die wollen – können es aber nicht. So vielfältig ist nun mal auch die Szene der Schreibgeräte-Sammler. Jedoch das Verhalten Einzelner zu verdammen, bzw. ihnen auch noch etwas zu unterstellen, ist Polemik und hat mit Wahrheit sehr wenig zu tun.

Die Frage von Werner finde ich dafür um so interessanter. Allerdings kommt es bei der Beantwortung auch darauf an, wie viele Füllfederhalter man im Laufe der Jahre erworben hat und ob es historische oder neue Stücke sind.

Nur sollte vielleicht dieses Thema dann unter "Sonstiges" neu angefangen werden ...
Mit besten Grüßen
Axel
________________________
Petrus
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Registriert: 19.11.2008 15:58

Re: Die echten Edelfedern. Bericht in der WamS

Beitrag von Petrus »

Lieber Alex,

bitte genau lesen, bevor Du die Keule "Sozialneid" herausholst! Ich habe nicht alle Leute kritisiert, die viel Geld für einen Füllfederhalter ausgeben, sondern diejenigen, die das tun, um damit durch Spekulation auf spätere Wertsteigerung noch mehr Geld zu machen. Denn das ist nach allem, was ich über Limited Editions und teure Füller im allgemeinen weiß, in aller Regel eine Fehlkalkulation. Es mag einzelne Ausnahmen geben, aber Füller, auch sehr wertvolle, verlieren unmittelbar nach dem ersten Verkauf enorm an Wert. Wer z.B. einen brilliantbesetzten Füller für 10.000 Euro kauft, wird ihn zu seinen Lebzeiten kaum für einen höheren Preis wieder verkaufen können. Vielleicht hat er Glück, wenn er 100 Jahre lang wartet :-). Als ernsthafte und kluge Investition kann man so etwas kaum verstehen, oder? Den Betrag, den man mit sehr großer Wahrscheinlichkeit ohnehin verlieren wird bei solchen "Spekulationen", könnte man lieber spenden. Dann ist das Geld auch weg, aber wenigstens an einem sinnvollen Ort gelandet. Ist es so verständlich? Ich wollte hier keinen Klassenkampf eröffnen.
A propos Polemik. Die mag ich durchaus, ist oft sogar das Salz an der Suppe. Aber da kann man natürlich geteilter Meinung sein. Nur wenn das Wort "Sozialneid" nicht in die Schublade Polemik gehört, dann weiß ich es wirklich nicht. "Wer im Glashaus sitzt..."

Viele Grüße

Peter
DiBa

Re: Die echten Edelfedern. Bericht in der WamS

Beitrag von DiBa »

Ich kann an Peters Text keinen Sozialneid erkennen, da er ja nur über Füller als Geldanlage schreibt. Es mag den einen oder anderen neuen Stift geben, der als Geldanlage taugt. Leider kenne ich ihn nicht. Heute einen Füller zum Ladenpreis kaufen und eine Wertsteigung erwarten, die über der einer Festgeldanlage liegt, erscheint auch mir grenzdebil.
Aber ich kenne auch genug Leute, die in Flugzeugleasing, Medienfonds, Immobilien im Osten und ähnliche Sachen investierten und heute nicht so gerne darüber sprechen.

Für mich bleibt es dabei, dass ein Füller zum Schreiben gemacht ist, so wie ein Auto zum Fahren und eine Briefmarke zum Wegschicken.
Gerry
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Wohnort: Bielefeld

Re: Die echten Edelfedern. Bericht in der WamS

Beitrag von Gerry »

Petrus hat geschrieben:Lieber Alex,

bitte genau lesen, bevor Du die Keule "Sozialneid" herausholst! Ich habe nicht alle Leute kritisiert, die viel Geld für einen Füllfederhalter ausgeben, sondern diejenigen, die das tun, um damit durch Spekulation auf spätere Wertsteigerung noch mehr Geld zu machen. Denn das ist nach allem, was ich über Limited Editions und teure Füller im allgemeinen weiß, in aller Regel eine Fehlkalkulation. Es mag einzelne Ausnahmen geben, aber Füller, auch sehr wertvolle, verlieren unmittelbar nach dem ersten Verkauf enorm an Wert. Wer z.B. einen brilliantbesetzten Füller für 10.000 Euro kauft, wird ihn zu seinen Lebzeiten kaum für einen höheren Preis wieder verkaufen können. Vielleicht hat er Glück, wenn er 100 Jahre lang wartet :-). Als ernsthafte und kluge Investition kann man so etwas kaum verstehen, oder? Den Betrag, den man mit sehr großer Wahrscheinlichkeit ohnehin verlieren wird bei solchen "Spekulationen", könnte man lieber spenden. Dann ist das Geld auch weg, aber wenigstens an einem sinnvollen Ort gelandet. Ist es so verständlich? Ich wollte hier keinen Klassenkampf eröffnen.

Viele Grüße

Peter
Lieber Petrus,
worin liegt nun der Unterschied zwischen dem "Geld versenken" an der Aktien-Börse und dem beim Kauf von Füllhaltern in der Erwartung der Wertsteigerung? In beiden Fällen wettet jemand auf einen Gewinnzuwachs.
Leider verallgemeinerst Du erneut, denn die Schlussfolgerung aus Deinem Einwand wäre, dass Menschen ihr Geld auch nicht in Aktien anlegen sollen, sie könnten ja an Wert verlieren.
Zuletzt geändert von Gerry am 21.11.2010 16:10, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß
Gerhard
tangentialkraft
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Registriert: 05.03.2010 9:59

Re: Die echten Edelfedern. Bericht in der WamS

Beitrag von tangentialkraft »

evtl. auch zur Diskussion passend, wenn es auch nichts mit Füllern zu tun hat:
http://www.welt.de/finanzen/geldanlage/ ... diten.html
Gerry
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Re: Die echten Edelfedern. Bericht in der WamS

Beitrag von Gerry »

tangentialkraft hat geschrieben:evtl. auch zur Diskussion passend, wenn es auch nichts mit Füllern zu tun hat:
http://www.welt.de/finanzen/geldanlage/ ... diten.html
Als auch "Uhrenbekloppter" kann ich das voll und ganz bestätigen.
Micht alle Nobelmarken und selbst bei den zutreffenden auch nicht einmal alle Modelle eignen sich zur Spekulation.
Interessant dabei ist, dass in den einschlägigen und mit viel Sachverstand besetzten Internetforen Anfragen oder Diskussionsversuche zu diesem Thema oftmals recht trocken bis rüde unterbunden werden ("Kauf Dir die Uhr gefälligst zum Tragen und Spaß haben") :wink:
Gruß
Gerhard
Petrus
Beiträge: 313
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Re: Die echten Edelfedern. Bericht in der WamS

Beitrag von Petrus »

Gerry hat geschrieben: denn die Schlussfolgerung aus Deinem Einwand wäre, dass Menschen ihr Geld auch nicht in Aktien anlegen sollen, sie könnten ja an Wert verlieren.
Lieber Gerhard,

diese "Logik" leuchtet mir nicht ein. Solch eine Schlussfolgerung wäre tatsächlich eine merkwürdige Verallgemeinerung. Aber der Schluss folgt ja auch gar nicht. Mit Aktien könnte man Geld verlieren, das ist richtig. Aber man kann auch sehr viel gewinnen. Ob es sich lohnt, hier zu investieren, hängt sicher vom Sachverstand des Einzelnen ab. Viele erfolgreiche Investoren kommen mit dem Risiko offenbar gut zurecht und verdienen viel Geld.
Ich halte es dagegen für extrem unwahrscheinlich (natürlich kann ich mich auch täuschen!), dass man viel Gewinn erwarten kann, wenn man heute einen extrem teuren Füller kauft und darauf hofft, dass er in einigen Jahren noch viel mehr Geld einbringt. Mehr habe ich doch gar nicht gesagt. Wenn man es trotzdem tut, halte ich das - etwas freundlicher und ganz unpolemisch ausgedrückt - nicht für besonders klug.

Viele Grüße

Peter
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Beginner
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Re: Die echten Edelfedern. Bericht in der WamS

Beitrag von Beginner »

Hallo,
ich sehe zwischen den Aktien und den Schreibgeräten einen deutlichen Unterschied. Entweder erwirbt man eine Beteiligung, oder einen greifbaren Gegenstand mit einem klaren Verwendungszweck. Also muss es erlaubt sein, das Ding entsprechend diesem Zweck zu verwenden und auch einmal damit zu schreiben. Dieses Ding für 100.000 Euro zu kaufen um es hinzulegen und abzuwarten bis es Geld druckt, entspricht nicht seiner Bestimmung. Folglich darf man nicht überrascht sein wenn dieser Plan nicht aufgeht. Vor allem weil dieser Markt von Liebhaberei geprägt ist und keinen Marktgesetzen folgt.

Für eine Aktie kann man erst einmal harte Kriterien heranziehen, um sich für oder gegen einen Kauf zu entscheiden. Das kann schief gehen, aber das Risiko ist kalkulierbar wenn man nicht zu gierig wird.

Ohne Interesse für die Details des Schreibgerätes, ohne Achtung vor der handwerkliche Kunst und den vielen Kleinigkeiten die einen hunderttausend Euro Füller zu etwas Besonderem machen ist der Erwerber ein trauriger Wicht. Hätte er besser eine Immobilie gekauft. Aber wir leben in einem freien Land, also darf jeder sein Geld verbrennen wie er das will. Ich bin dann aber auch der Meinung, dass derjenige Investor in einem Liebhaberforum keine Antwort auf seine Fragen zur Werthaltigkeit einer Investition erwarten darf. Dazu hat er ja seine Bank.

Grüße, Roberto
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